Warum sind so viele Meeris anfällig

Ich bin mir wegen der Rassen nicht sooo sicher. Ich dachte immer, dass Agoutifarbene Schweinchen näher an der Natur sind und somit weniger anfällig. Es sind beide Agouti Schweinchen bei mir mit 2.5Jahren verstorben. Eine Bekannte hier aus dem Forum berichtet auch eher von kürzeren Lebensspannen bei Agoutis.

Einzig was ich bisher auffällig finde sind erhöhte Herzkrankheit-Anfälligkeit bei CH Teddys? Ich hatte zwar nie eines, will ich auch nicht aber das lese ich doch gehäuft, dass CH Teddys nicht besonders gut abschneiden bezüglich Lebenserwartung.

Aber ja, jede Rasse die besonders schwierig bzw. selektiv gezüchtet werden muss birgt ein höheres Risiko dass bewusst/unbewusst Krankheiten weitergegeben werden. Erschwerend kommt dazu, dass Schweinis oft erst ab 2-3 Jahren schwerere genetische Krankheiten zeigen und da sind sie oft schon Grosseltern/Urgrosseltern.

Meine CHer sind bisher recht alt geworden, Moira hat mich mit knapp 7 Jahren verlassen.

Sharie, ihre Nachfolgerin, ist mit ihren 3 Jahren noch absolut fit. Und mit die Größte in der Gruppe

Da wir schon einige reinrassige und Mischlingsschweinchen hatten, kann ich für mich nur feststellen, das man Glück oder Pech haben kann. Wir hatten schon Mischlinge die übelste Zahnprobleme hatten, die Mutter hat es aber interessanterweise nur an ihre Töchter vererbt. Die sind leider sehr früh gestorben, die Mama leider auch. Nur der Sohn hatte nie Probleme damit, er ist mit 6,5 Jahren an Krebs gestorben.

Aktuell habe ich nur Schweinchen aus Zuchten, hatte übrigens auch einen wunderschönen Rosettenbock in Slateblue-Goldschimmel-Weiss. Tay ist gute 7,5 Jahre alt geworden, nur mal so

Unsere Schweinchen werden zum Großteil 6 Jahre und älter, auch meine kleine Inzuchtrosettenmischung Spot wurde um die 6,5 Jahre alt. Wenn man bedenkt das sie nachweislich ein Inzuchtschweinchen mit schwierigen Start war, dürften wir uns glücklich schätzen das sie so alt geworden ist. War unsere kleine Kampfsemmel

Auch die US-Teddys die wir hatten sind recht alt geworden, keine Ahnung ob ich nur Glück hatte mit den Tieren.

Meine Agoutidame (kam mit drei Monaten zufällig zu mir <3) wurde sieben Jahre alt und war immer kerngesund, bis auf eine Zahnlücke im letzten halben Jahr und dem Nierenversagen, das sie mit sechs Jahren entwickelt hat und woran sie leider verstorben ist. Die Dame hat aber in den ersten 5,5 Jahren nie eine Praxis von innen gesehen, außer als Begleitschwein dafür bin ich immer noch so dankbar

Wenn Mixe aus genetisch belasteten Rassen entstehen, bringen sie einfach nur die Probleme mit. Die unguten Proportionen eines Dackels mit der zu kurzen Schnauze der Französischen Bulldogge und du hast einen Hund mit chronischen Rücken- und Gelenkproblemen der noch dazu kaum atmen kann. Die kaputte Hüfte vom Schäferhund und die Herzprobleme von Doggen.

Gesünder sind dann erst Mixe, wo wirklich alles drin ist. Oder man sucht eben gezielt nach weniger vorbelasteten Rassen, schaut die Elterntiere kritisch an, Kauf auf keinen Fall aus Kleinanzeigen ohne Muttertier mit dickem Gesauge etc.

Bei Meerschweinchen gab es die letzten Jahre zu viele Mode-Erscheinungen. Alle wollten Himis, Lunkys, Slateblue, und damit wurde da halt auf Teufel komm raus mit zu engem Genpool gezüchtet, und die Kopfform wird schon seit Jahrzehnten auf Zuchtschauen so gewünscht. Das ist halt echt nicht gesund.

Seit Jahrzehnten?!? Haben sich die Folgen denn immer noch nicht unter den Züchtern herumgesprochen oder ist denen das egal??

Die armen Schweinchen (und deren Halter) müssen diesen Mist ausbaden!

Vor einigen Jahren wurde in einem anderen Forum mal ein Meeri vorgestellt, das einen sehr runden Kopf mit kurzer Schnauze hatte und sehr wahrscheinlich schon mit gekippten Zahnleisten zur Welt gekommen war. Es musste eingeschläfert werden, da es nicht fressen konnte ... echt Horror.

Also viel Geld ist mit der Meerschweinchenzucht nicht zu verdienen

Das stimmt, mit Rassezucht kommt man eher Null auf Null raus, aber dieser Run nach Preisen, Schleifen, guten Bewertungen, die eben klar runde Köpfe bevorzugten statt längeren Nasen, das versaut den Genpool halt auch, weil die Tiere mit schlechten bewertungen aus der Zucht genommen werden.

Ich kann nur Vermutungen anstellen weil ich keine Fachfrau für Genetik und so bin. Aber ich denke mir mal, wie viele andere hier, dass das extreme züchten einen gewichtigen Beitrag zu den Gesundheitsproblemen bei den Schweinis führt.

Bei Hunden oder Pferden ist es ja auch schon so, dass bestimmte Rassen zu " Defekten" neigen. Entschuldigt den Ausdruck aber deswegen steht er auch in Anführungszeichen.

Seien diese orthopädisch, herz-kreislauftechnisch ( organisch) oder anderweitig bedingt.

Meine Familie hatte vor einigen Jahren einen Golden Retirever. War eine Goldseele von Hund. Hatte aber mit nicht mal 2 Jahren 3 Ops hinter sich. Zwei wegen arthroseartigen Verknöcherungen, die auf das Rückenmark gedrückt und damit zu Lähmungserscheinungen geführt haben. Da fragt man sich auch warum?

Unsere Süße hatte ein schönes Hundeleben und ist mit fast 15 Jahren aufgrund eines Tumors in der Nase eingeschläfert worden.

Bei den Meeris ist es natürlich auch schnell frustrierend weil die Tiere wesentlich empfindlicher und nicht auf so krasse Langlebigkeit ausgelegt sind (Es gibt ja immer Ausnahmen. 😁).

Dann kommen hier ja noch die unkontrollierten Vermehrungen hinzu. Wo der Überblick wer mit wem, wer stammt von wem völlig verloren gehen.

Aber wie gesagt, nur meine Gedanken und Vermutungen dazu. 🤔