Meerschwienchenhaltung im Zoofachhandel

Zitat von zHiro

Die haben dort alles. Verkaufen sogar Welpen und Katzen hinter Glasscheiben. Schlangen, Frettchen, kleine Affen. Riesige Fische in viel zu kleinem Aquarium. Wie kann das denn erlaubt sein? Die Zoohandlung ist deutschlandweit bekannt..

Ah, jetzt weiß ich auch was du meinst. Wir waren mal da als ich noch ein Kind war weil wir nach einer Tarantel für mich geguckt haben. Ich will ehrlich sein, die Beratung von dem Typen war 1A Top und ich kann sie nur loben. Aber wenn ich heute mal von außen draufguck...Nein, nein das muss nicht.

NightoverTamriel Damals als Kind bin ich gerne durchgegangen, war einfach wie ein kleiner Zoo. Als Kind findet man das ja toll. Jetzt könnte ich einfach nur heulen wenn ich das sehe. Tierwohl steht da absolut nicht an 1. Stelle, tote Fische, kranke Tiere, nicht artgerecht. Ich verstehe einfach nicht, wie das erlaubt sein kann

Ich will natürlich auch keinen Zoohandlungskauf gut reden. Hatte nur grade auch mal ein etwas positiveres Beispiel im Kopf, heißt ja nicht das dort alles perfekt läuft. Bin trotzdem eigentlich schon immer der Tierheim/Tiernotstation Fan da dort so viele liebevolle Seelen auf ein schönes Zuhause warten.

Ich habe mich noch nie wirklich mit dem Verkauf aus Zoohandlungen auseinander gesetzt. Gibt es irgendwelche Petitionen oder Vereine die aktiv gegen den Zoohandel Verkauf vorgehen und die man unterstützen kann?

tierhandlungen sind oft wie die vermehrer von den e-bay Schweinchenverkäufern. Obwohl ich auch schon positive Erlebnisse im zooladen hatte. Habe vor Jahren schonmal Schweinchen im tiergeschäft gekauft weil sie sonst schlangenfutter geworden wären.

Es gab (gibt?) einige Petitionen bei denen man den Tierhandel in Läden generell verbieten will/wollte. Wie weit die sind und ob es die aktiv noch gibt weiss ich gerade nicht.

Bei uns im Ort verkauft genau ein Laden lebende Tiere. Die versuchen es den Tieren schon gut gehen zu lassen. Die Gehege sind mit einer hohen Glasumrandung versehen. Man kann also nicht hinein greifen und die Tiere nerven. Es sind generell alle Terrarien / Gehege abgeschlossen dort. Auch steht dick und fett dran das man nicht dagegen klopfen darf. Hat nicht jeder..

Bei den Nagern ist immer Heu da, sie haben größere Häuser und Unterstände und glaubt man den Schildern werden sie nach Geschlechtern getrennt gehalten. Genauso sitzen Kaninchen und Meerschweinchen nach Möglichkeit in getrennten Gehegen. Gemüse wird auch verfüttert, die Preise sind ordentlich. Männchen angeblich auch alle kastriert, bei 70-90 Euro für ein Tier hoffe ich ja das Spontankäufe nicht so oft vorkommen

Klar es gibt andere Läden in denen man sich nicht im Ansatz so viel Mühe macht, da sind kleine schmutzige Gehege ohne Hütten oder ausreichend Futter an der Tagesordnung. Auch schon oft genug selber gesehen solche Zustände. Ob ein Vet-Amt was dagegen sagt ist fraglich. Manche haben fragwürdige Vorstellungen von Richtig oder Falsch, manchmal sind die Haltungsempfehlungen aber schlicht so veraltet und falsch das man als informierter Halter die Seuche kriegen muss. In D sind es ja keine Gesetze für die Tierhaltung sondern Empfehlungen.

Spontan als an der Realität vorbei fallen mir da meine Kampffische ein. Die Haltungsempfehlung ist Ü20 Jahre alt inzwischen, darauf beruft man sich u.a auch bei unserem Vet-Amt. Mit dem Ergebnis das ein Laden bei uns seine wunderschönen, tiergerechten Einzelbecken abbauen musste und nun die Kampffische völlig gestreßt in größerem Becken mit z.T. sehr hektischen Beifischen mitschwimmen müssen oder X Kampffische in einem Becken. Tatsächlich sind das Tiere die man ab einem gewissen Alter einzeln halten muss (!) wenn man will das sie alt werden und gesund bleiben. Die haben ihren Namen nicht umsonst

Wobei ich inzwischen einige Züchter kennengelernt habe wo ich jederzeit wieder ein Schweinchen aufnehmen würde. Weil das Menschen sind die das z.T. seit fast 25 Jahren mit sehr viel Herzblut und Liebe machen. Das sind auch diejenigen die mit ihren Zuchten keinen Gewinn einfahren, wenn man Glück hat rechnet sich der finanzielle Aufwand mit den Einnahmen so auf das kein allzu dickes Minus bei raus kommt.

Auch diese Züchter schalten Anzeigen auf kleinanzeigen z.B., und es bekommt auch nicht jeder der dort anfragt automatisch ein Tier verkauft. Da wird dann auch schon mal Nein gesagt.

Der Zoohandel bei mir im Ort verkauft keine Tiere mehr und das schon seit Jahren. Ich persönlich finde das sehr gut so.

Habe selber mal lange in diesem Zoohandel aushilfsweise gearbeitet als noch Tiere verkauft wurden.

Sicher war das Tierwohl nicht im absoluten Vordergrund was die Gehegegrößen anging und auch das Umfeld. Die Tiere waren zwar auch nicht in Gitterknästen aber artgerecht war es definitv nicht.

Es wurde aber immer darauf geachtet dass die Gehege, Terrarien und Aquarien sauber und gepflegt waren und auch das kranke Tiere gesondert untergebracht und versorgt wurden. Auch das bei den Nagern Männlein und Weiblein getrennt waren.

Das alles hat viel Zeit gebraucht. Dennoch bin ich froh das dieser Zooladen keine Tiere mehr verkauft.

Es war vor vielen Jahren schonmal geplant, den Handel mit Hunden und Katzen im Zoohandel zu verbieten und deutlich strengere Regeln einzuführen, dem kamen dann aber die Zoohändler mit freiwilliger Selbstverpflichtung zuvor - bis ein gewisser Händler das wieder angefangen hat, aber die anderen Händler haben wohl wenig Interesse auch wieder Hunde und Katzen ins Sortiment zu nehmen, Daher gibt es auch zu wenig Bedarf nach einem neuen Gesetz zur Begrenzung.

Eigentlich ist dieser Kleintierhandel ohnehin ein Draufzahlgeschäft, alleine die viele Arbeitszeit zur Versorgung der Tiere, die vielen Fische die in den kahlen kleinen Becken sterben, überhaupt nicht selten ein ganzer Anteil "Schwund" insbesondere bei Vögeln und Fischen, da überleben schon viele den Transport nicht. Aber viele haben Sorge, dass dann weniger Kunden kommen, weil es eben gerade für Familien fast schon eine Art Zoo-Ersatz ist.

Je mehr Läden aber auch ohne lebendverkauf gut laufen, desto eher kommen die anderen Händler auch darauf, dass ein angestellter den halben Tag mit Saubermachen, Füttern und tote Fische rauskeschern verbringt. Da kann man wirklich eine Menge Arbeitsstunden einsparen.

Ich kann mich den anderen nur anschließen.

Unsere Molli haben wir auch aus dem Fachhandel, wo sie auf kleinem Raum und in einer Glasvitrine wohnte. Sie war wie ein Ausstellungsstück *_* und alleine.(Essen hatte sie auch nur eine Möhre und sonst Heu pro Tag)

Da haben wir sie erstmal befreit und sie in ihr großes neues Zuhause mit Myshka gebracht:)

Leider sitzt in Zooläden für ein "gerettetes" Tier in aller Regel wenige Tage später ein Neues. Da hilft das Freikaufen niemandem außer dem Händler.

Ich sage jetzt auch mal etwas zu dem Thema. Mein Vater leitete eine Zoohandlung (keine Kette). Ich erzähle mal von unserer ehemaligen Tierhaltung:

Die Verkaufsmeeris hatten ein Platz von 4qm für 4-5 Tiere. Es wurde min. 1mal (wenn Praktikanten o.ä. da sind) auch 2 mal die Woche ausgemistet. Wir bekamen Heu vom nahgelegenden Bauern und sie wurden mit getrockneten Kräutern gefüttert.

Einmal die Woche bekam wir Frischfutter angeliefert und schnippelten danach alles klein . Dann bekam jede Tiergruppe ein Korb für den Kühlschrank wo kleine Plastikeimer drinstanden, jeder Eimer für einen Tag. So konnte man morgens das Futter aus der Kühlschrank nehmen , auf Zimmertemperatur auftauen und dann ab ins Gehege , damit die Tiere bis zum Öffnen aufgegessen haben. Das ging einfach und man muss nicht immer schnippeln. Das Futter ist danach für Menschen und Tiere genießbar (habe selbst auch schon was nach dem Auftauen probiert). Es geht ja auch um die Wirtschaftlichkeit und nicht nur um das Futter (leider!). Es gab auch ein Quarantänebereich.

Das große Problem ist das die Zoohandlungen den Spargat zwischen Wirtschaftlichen und Tierwohl zu halten. Deshalb hat sich mein Vater dazu entschieden den Tierbereich zu verkleinern und nur noch Hamster, Ratten und Co. anzubieten, nicht mehr Meerschweinchen und Kaninchen. Ohne den Tierteil haben Zoohandlungen auch einbußen weil durch den "Mama, ach schau mal wie Süß" Faktor hat sich auch bei uns schon ein paar Tiere und Zubehör über die Landentheke verkauft....

Leider gibt es immer noch Zoohandlungen die den Provit in den Augen sehen und nicht eingestehen, das die Haltung in Zoohandlungen nicht artgerecht ist . Und wir hatten schon wutzen die haben 5 Wochen bei uns gesessen haben (meistens unkastrierte Männchen).

Das Argument: SiE sInD jA nUr fÜr eIn pAaR TaGe dA. Habe ich selbst auch schon angewendet aber schlussendlich ist es doch egal ob 1 Tag oder 2 Wochen, wer will den in einer kleinen Wohnung mit anderen Menschen hocken und warten bis nen Riese kommt und meistens zu Zweit in einen kleinen Käfig mitten im Kinderzimmer steckt???????

Das war jetzt mal die andere Sicht. Jetzt bin ich auch Meerschweinchenliebhaber und bin unverholfen wieder zur Meerschweinchenhaltung gekommen. Die Tierhandlung hat schon lange zu und die Meerschweinchen sind jetzt bestimmt auch tot. Ich war da in einem Alter da hab ich noch die Schulbank gedrückt. Wie gesagt war das die Zoohandlung meines Vaters, ich hatte kein einfluss.

So das wars jetzt mit Reden. Sorry für die länge aber ohne das eine wäre das andere nicht vollständig.

LG