• Verzweifeln musst du nicht. Es gibt Lösungen. Überleg aber tatsächlich mal, das Futter im Gehege zu verteilen. Schalen brauchst du dafür keine. Das beschäftigt und lenkt ab, wenn es nicht nur in einer Schale am selben Standort zur Verfügung steht, sondern erst gefunden werden muss. Das Gehege müsste natürlich erweitert werden bevor (mindestens) ein Erzieherschwein dazu kommt. Welche Art von Gehege hast du? Kannst du es erweitern? Wo hast du die beiden her? Eine Kastration würde ich übrigens auch empfehlen vorher.

  • Wir haben die beiden von einer Züchterin.

    sei mir bitte nicht böse, aber kein seriöser züchter gibt 2 unkastrierte Böcke ab. Böckchen werden an sogenannte Liebhaber nur (früh)kastriert abgegeben

  • Kann man sicherlich, aber leider keine Babyböckchen. Leider kommt der Punkt an vielen Stellen im Netz viel zu kurz oder gar nicht, dass Meerschweinchengruppen immer zwangsläufig 1 ausgewachsenes, gut sozialisiertes Schweinchen benötigen. Diese Info liest man fast ausschliesslich in Foren und dort geht man oft erst hin wenn man Fragen hat - schon hat man den Salat.


    Zudem wird die Bockhaltung oft schöngeredet, sie ist aber weder für jedes Tier noch jeden Halter geeignet und erfordert viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung. Ein "Anfänger" kennt weder die Tiere noch die Tierart per se gut genug um kritische Situationen erkennen und unterscheiden zu können.

  • Ich halte von eurer "Züchterin" leider nicht viel. Sie hätte sich ja selbst geschadet, wenn sie euch informiert hätte. oder aber sie hat keine ahnung. Es gibt viele, die einfach Bock und weibchen zusammen setzen und sich dann züchter nennen. Zucht ist aber was deutlich anderes.


    Da eine erweiterung des geheges nicht in Frage kommt, würde ich dazu raten beide kastrieren zu lassen, sie ihre 6wöchtige frist gemeinsam absitzen zu lassen und dann würde ich leider einen abgeben. wenn sie so zu zweit bleiben, fliegt euch das ganze wahrscheinlich in 3-6 Monaten ganz um die Ohren.


    dem böckchen, den ihr behaltet würde ich ein weibchen dazu setzen von mindestens 1,5 jahren als erzieherin

  • sei mir bitte nicht böse, aber kein seriöser züchter gibt 2 unkastrierte Böcke ab. Böckchen werden an sogenannte Liebhaber nur (früh)kastriert abgegeben

    Wir haben schon einen 6 Woche alten Kerl geholt unter der Prämisse, dass wir ihn von unserem TA schnell entbommeln lassen. Gerade bei Zweiergruppen haben wir gute Erfahrungen gemacht, die Kerlchen so jung wie möglich zu holen, damit sie sich zeitig unterordnen lernen. Aber da kannten wir die Züchterin auch schon eine Weile.


    Nachtrag: Bezog auf eine Situation, als ein Partnertier in der Zweiergruppe verstorben ist.

  • Wir haben schon einen 6 Woche alten Kerl geholt unter der Prämisse, dass wir ihn von unserem TA schnell entbommeln lassen. Gerade bei Zweiergruppen haben wir gute Erfahrungen gemacht, die Kerlchen so jung wie möglich zu holen, damit sie sich zeitig unterordnen lernen. Aber da kannten wir die Züchterin auch schon eine Weile.

    Ja, das ist dann vertrauensbonus. in der regel lassen die Züchter aber selbst kastrieren, um schabernack komplett auszuschließen

  • Die Lösungen wurden eigentlich schon genannt und sind abhängig davon wieviel Platz ihr zur Verfügung stellen könnt. Egal für was ihr euch entscheidet würde ich aber die beiden kastrieren lassen, das ist das Allerwichtigste für die Zukunft der beiden!


    1) 2 sozialisierte Böcke holen, mind. 4m² besser mehr Platz auf einer Ebene

    Die Konstellation finde ich für Anfänger sehr schwierig, das Ganze kann jederzeit hochgehen


    2) ein Böckchen zurückgeben und einen erwachsenen, sozialisierten Kastraten dazuholen für 2er Haltung (mind. 2m² auf einer Ebene)


    3) ein Böckchen zurückgeben und 1+x Weibchen, mind. 1 gut sozialisiertes dazuholen (Erst 6 Wochen nachdem die Kastration erfolgt ist!). Pro Schweinchen mind. 1m².


    4) zwei Gruppen eröffnen mit jeweils den beiden Böckchen und einem Weibchen. Beide natürlich kastriert. Finde ich persönlich die unschönste Lösung, da sie sperriger ist (2 Gehege à mind. 2m² etc.)

  • Wir können uns aber nicht trennen ,ich würde 10 Jahre lang heulen.

    Wir mussten auch schon einen kleinen Racker wieder abgeben, weil er seinen Erzieher, der viel größer, stärker und gut sozialsiert war, regelrecht vermöbelt hat. Da sind auch Tränen bei der Dame des Hauses geflossen, aber schlussendlich geht das Wohl der Tiere immer vor. So, wie es aktuell ist, kann es nicht bleiben. Urfnip hat mögliche Lösungen bereits schön zusammengefasst.

  • Das verstehe ich sehr gut. Wenn du also wirklich partout nicht an Abgabe eines der Schweinchen denkst, gibt dann also nur die Möglichkeit, zu erweitern und ein bis zwei ältere Tiere dazu zu nehmen und sich wirklich der Herausforderung einer Bockgruppe zu stellen. Das aber dann, wenn alle kastriert sind. Die Erweiterung eines Holzeigenbaus ist nicht sehr praktisch, aber möglich. Oder du verkaufst es und stellst ein komplett neues auf....

  • Ich sehe die Lage etwas anders: Die beiden Jungs sind erst 3 Monate alt und das Problem war zuletzt, dass der Stärke dem Schwächeren das Frischfutter weggenommen hat. Wenn ich es richtig verstanden haben, haben sie sehr wenig Frischfutter bisher bekommen und sie könnten auch recht dünn sein. Dann wäre es normal und vernünftig, dass der Stärkere sich soviel nimmt wie er kann.


    Wenn es sonst keine Probleme zwischen den beiden gibt, würde ich erst einmal schauen wie sie sich verhalten, wenn sie viel mehr Frischfutter zur Verfügung haben.

    • Sie haben sich ja anscheinend bisher nicht gebissen?
    • Klappern sie sich häufig an oder springen sie sich an?
    • Liegen sie öfters in der Nähe des anderen?
    • Habt Ihr viel Erfahrung mit verschiedenen anderen Tierarten?

    Wegen möglicher Bisse würde ich beide untersuchen und dabei auch das Fell zurückstreichen. Zudem würde ich sie einmal in der Woche wiegen, die Gewichte aufschreiben und damit kontrollieren, dass beide ausreichend zunehmen.


    Je nach Eure Antworten auf diese Fragen würde ich es weiter mit den beiden versuchen.


    Bockgruppen können anstrengend sein, aber am einfachsten sind Zweiergruppen, in denen die Tiere gemeinsam aufgewachsen sind oder ein älterer mit einem Baby, was ich aber unschön für beide finde. Wenn Ihr die beiden kastrieren lasst, könnt ihr sie notfalls in einigen Monaten immer noch trennen und mit Weibchen zusammentun.


    Wenn Ihr viel Zeit mit den Tieren verbringen wollt, das Gehege deutlich erweitern wollt und die Kosten und den Aufwand für vier Tiere nicht scheut, dann würde ich zwei gut geeignete erwachsene Kastraten dazuholen. Die müssten aber von einer Person empfohlen werden, die die Tiere wirklich gut kennt, am Wohl der Tiere interessiert ist und ihre Jungs notfalls auch zurücknehmen würde.