Meerschweinchen Verhalten

Vergesellschaftung

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Hallo zusammen, nach dem wir vergangene Woche unseren erst 2 Jahre alten Mojito schlafen legen mussten, haben wir glücklicherweise von einer Züchterin 2 ältere Damen überlassen bekommen. Die beiden Damen verstehen sich sehr gut, nur ist unser Cuba-Libre noch nicht ganz im Team aufgenommen und wohl etwas überfordert mit der neuen Situation! Könnt ihr uns bitte sagen wie viel Zeit wir den 3 geben müssen!? Platz haben sie auf jeden Fall genug! Falls sie sich mal begegnen, wird nur mit den Zähnen geklappert, aber jagen oder kämpfen tun sie glücklicherweise nicht!

    Cuba-Libre, kastrat ca. 2 Jahre alt

    Wawuschel , Dame 2,5 Jahre alt

    Coco, Dame und ehemaliges Erziehungs-Schweinchen fast 3 Jahre alt. Vielen Dank für eure Hilfe und allen ein gesundes neues Jahr!

  • Das ist doch erst mal gar nicht so schlecht. Ich würde abwarten. Hat cuba libre schon mal mit Damen zusammen gelebt oder kennt er nur mojito?

  • Ich glaube, wenn eine Vergesellschaftung nicht ganz harmonisch verläuft, liegt es oft daran, dass eines der Tiere oder mehrere überfordert sind. Und das scheint gerade der Fall bei Euren Cuba-Libre zu sein.


    Solange sie nur klappern und nicht beißen, ist es ja nicht so schlimm. Sollte es schlechter und nicht besser werden oder Cuba-Libre sehr verängstigt wirken, würde ich die beiden Weibchen zunächst durch ein Gitter von ihm trennen. Dann könnte er sich an die Anwesenheit von fremden Schweinchen - und noch dazu Weibchen - gewöhnen. Bald würde es dann vermutlich gerne mehr Kontakt mit ihnen haben und nicht wie jetzt von ihnen überwältigt sein.


    Das Problem mit einem verunsicherten oder überforderten Tier ist, dass es dadurch auch zu vermeidbaren Zwischenfällen kommen kann und dass das Verhältnis der Tiere zueinander nachhaltig falsch geprägt werden kann. Wenn einer z.B. erst einmal richtig Angst vor einem anderen hatte, dann kann es lange dauern, bis sich das Verhältnis normalisiert oder ein Tier wieder seine Posiiton findet.

  • Lass ihnen Zeit und lenke mit häufig Futter ab. Ruhig alle Stunde eine Hand voll Gemüse oder Heu möglichst im ganzen Gehege verteilen, das lenkt ab. Dann wird erstmal gefressen, dann ausgeruht, und wenn sie verdaut haben und wieder anfangen rumzulaufen, sind sie schon wieder eine Weile länger zusammen, und dann gibt es schon wieder die nächste Portion Futter, und dann wird wieder erstmal gefressen und dann gedöst...

  • Abtrennen würde nur Sinn machen, wenn sie dann direkt nebeneinander wären. Aber wenn er schon den Kontakt sucht, ist das ein gutes Zeichen. Nach den Erfahrungen mit unseren Böckchen gehe ich lieber langsamer vor, aber bei Euch kann das sicherlich auch so gelingen.


    Futter hilft, solange sie nicht wirklich aufgedreht sind. Bei uns gab es schon Phasen, in denen Futter unbeachtet blieb, weil sie nur noch mit den anderen beschäftigt waren.

  • Ich würde ihnen einfach Zeit lassen, solange sie sich nicht wiederholt beißen oder tagelang nur jagen. Wenn sie sich aus dem Weg gehen, weil sie sich noch nicht wohl fühlen miteinander, ist das gut. Auch wenn ich verstehe, warum Du es gemacht hast, würde ich sie nicht auf eine gemeinsame Ebene o.ä. zwingen.


    Früher oder später wird die Sehnsucht nach Gemeinschaft stärker sein, als das Misstrauen den Fremden gegenüber, zumal sie nach einigen Tagen ja auch nicht mehr fremd sein werden. Außerdem werden die Mädels ja brünstig werden und auch das kann die Lage deutlich verändern.


    Sollten sie sich in ein paar Wochen immer noch nicht mögen, kannst Du Dir dann ein Lösung überlegen. Aber so weit ist das ja noch nicht.

  • Ich würde das Futter weiterhin über das Gehege und den Auslauf verteilt geben. Dann sind sie nicht gezwungen Kontakt zu haben, aber die Neugier oder die Idee, dass der andere besseres Futter haben könnte, könnte sie motivieren, sich dem anderen zu nähern.

  • Hallo zusammen , irgendwie haben wir wohl alles falsch gemacht... Die drei klappern sich nicht mehr die ganze Zeit an , aber irgendwie haben die 2 neuen Damen unseren Cuba-Libre komplett aus dem Gehege verbannt! Vor 2 Tagen hat er wohl nachts in einem anderen Zimmer im Regal geschlafen... Momentan hat er ein eigenes Haus mit Streu und Co. auf dem Boden neben der grünen Schale und bekommt da auch sein essen separat! Sollen wir nun doch oben erstmal eine Hälfte abgrenzen so dass die Mädels nur noch in der Mitte und ganz oben verweilen können oder weiter so laufen lassen? Danke euch!

  • Wie war dann Cuba Libres Rolle und Verhalten in der alten Zweiergruppe?


    Anscheinend nehmen sie ihn nicht für voll bisher - und vielleicht wird er sich nie behaupten können gegen sie. Meines Erachtens gibt es folgende sinnvolle Möglichkeiten:

    1. es laufen lassen, solange keiner Schaden nimmt; das kann auch Wochen dauern
    2. das dominantere Weibchen abtrennen, vermutlich sogar in einem anderen Raum, so dass die andere nur noch ihn hat als Gesellschaft
    3. die Weibchen zurückgeben und es mit einem geeigneten Kastraten versuchen

    Zu 1. Vermutlich wird es dann nie die hervorragend zusammen passende Gruppe werden, aber es könnte schon mit den Wochen deutlich besser werden - im Idealfalle schmilzst irgendwann das Eis und sie wachsen gut zusammen.


    Zu 2. Das würde ich nur für zwei oder drei Tage machen, weil es gerade für die beiden Weibchen eine ziemlich Belastung sein dürfte, nachdem sie ja erst vor kurzen umgezogen sind zu Euch. Hier könnte ich mir aber vorstellen, dass er bei einem Weibchen weniger scheu wäre und sie ihm gegenüber interessierter wäre, wenn es keine bessere Alternative mehr gibt. Sollte das überhaupt gelingen, müsste man dann nach 2 oder 3 Tagen überlegen, ob man den beiden noch einige weitere Tage gibt und dann erst das zweite Weibchen dazuholt oder sie zurückgibt.


    Zu 3. Vielleicht wäre er mit einem anderen Böckchen (Kastraten) glücklicher, weil er es so kennt. Oder vielleicht passen die beiden Weibchen auch von der Persönlichkeit oder Vorgeschichte her nicht zu ihm. Eine Vergesellschaftung zwischen erwachsenen Böckchen kann sehr heftig werden, aber sie kann auch - bei geeigneten Tieren - völlig harmlos sein. Da wäre es wichtig, dass Ihr das passende Tier finden würdet.

  • Da Cuba fast "2 Köpfe" kleiner war - hatte er wohl nie so das sagen! Coco war bis zu letzt Erzieher für 5 Weibchen - die ist wohl auch die Dominanteste von allen 3 . Mit den Wochen Zeit lassen haben wir ja keine Schmerzen - es müssen sich ja alle 3 an die neue Situation gewöhnen! Die Frage ist nur ob wir den Cuba weiterhin etwas abseits vom Gehege lassen sollen , oder ob wir auf Risiko gehen. Wir könnten unten an der grünen Schale den Käfig umranden so das er nicht mehr abhauen kann - wissen nur nicht ob es so Sinnvoll ist.

    Da Cuba ziemlich jung vom "Dehner" zu uns kam , hatte er wohl noch die das Vergnügen mit Damen! - wir hatten eben die Hoffnung das ein Kastrat und 2 Damen momentan die beste Gruppe wäre.

  • Ich würde ihm nicht die Nähe der anderen aufzwingen! Meerschweinchen sind ja grundsätzlich sehr daran interessiert, in der Gruppe zu leben. Wenn er seine Angst oder Unsicherheit überwunden hat und lernt, wie er mit den beiden Neuen kommunizieren kann und positive Rückmeldungen bekommt, wird er von alleine wieder in den übrigen Teil des Zimmers bzw. das Gehege gehen. Wenn der Kontakt dagegen erzwungen wird, kann es entweder zu echten Kämpfen und Bissverletzungen kommen oder auch nur dazu, dass er dann aufgrund seiner aktuellen Unsicherheit in seinen eigenen Augen und bei den Weibchen der Schwache und dauerhaft Unterlegene sein wird.


    Mit anderen Worten: Wenn er sich in einigen Tagen oder Wochen zu den Weibchen hingezogen fühlt, ist das viel besser, als wenn er ihnen ausgeliefert ist und sich in sein Schicksal ergeben muss.

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