Wenn er ihn nicht beißt und noch nicht einmal besteigt, finde ich das harmlos. Ich würde einfach mal beobachten. Entweder wird er irgendwann anfangen zu hacken oder zu beißen oder er wird sich beruhigen und dem Kleinen nicht mehr dauernd hinterher laufen. Die Kleinen sind viel schneller und wendiger als die Großen. Solange das jetzt nicht ununterbrochen oder tagelange für längere Zeit geht, würde ich abwarten, den Kleinen täglich untersuchen auf Bissspuren und viel beobachten.
Meerschweinchen Verhalten
Meerschweinchen wird ausgegrenzt?
Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten
-
-
-
Ich stimme Marie-Luise zu. Solange nichts schlimmeres passiert, erscheint mir abwarten ebenfalls wenigstens vorläufig sinnvoll.
Im ersten Post steht ja, dass er Kastrat bereits 8 Monate alt ist. Je nach Sozialisierung des Jungspundes und des Erziehers kann Zeit vergehen, bis sich die Strukturen gefestigt haben. Ein 4 bis 8 Wochen alter Frühkastrat oder ein 4 - 8 Wochen altes Böcken, das zeitnah kastriert werden würde, lernt sich idR besser unterzuordnen. Ist der Erzieher gut sozialisiert, dann gibt er für gewöhnlich auch eher Ruhe, wenn der rangniedere Kerl deutlich macht, dass er sich unterordnet.
Das beschriebene "Popo-Spiel" kann einfach wirklich ein Spiel sein, das ist dann so ein meerschweintypisches "Fangerle". Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass es um die Klärung der Rangfolge geht. In diese Fall klingt das, so wie es meine Vorredneren geschrieben hat, insgesamt noch unproblematisch. Mit schon 8 Monaten besitzt der Kastrat keine Narrenfreiheit mehr und könnte sogar demnächst in die zweite oder dritte Rappelphase kommen (Diese Rappelphasen, also sowas wie Pupertätssschübe, können schon mal heftiger ausfallen, auch bei Kastraten. Das ist insgesamt von Tierchen zu Tierchen unterschiedlich und nicht pauschal einschätzbar mEn.)
-
Genau er brommselt und wackelt auch meistens mit dem Hinterteil. Der kleine läuft dann immer weg vor ihm, ins Häuschen rein und quiekt meistens, der große hinterher. Manchmal legt sich der große auch hinter den kleinen und beschnüffelt ihn am Popo oder versucht ihn zu besteigen. Sie laufen also immer wie Enten durchs Gehege, der kleine voraus und der große hinterher. Kann leider schwer einschätzen ob das ganze friedlich ist oder nicht, es ist aufjedenfall nicht so wie mit dem einjährigen, den hat er Kreuz und quer durchs Gehege gejagt und nicht mehr in locker gelassen.
Die kurze Fassung: er will Sex.
Der Kleine hat darauf jetzt aber keinen Bock, deswegen geht er lieber in ein Haus, das zu niedrig zum aufsteigen ist. Achte drauf, dass der Kleine auch in Ruhe fressen kann, ohne seine Kehrseite erreichbar zu machen, also Futter besser überall verteilen, so dass er es schnell ins Haus ziehen kann, die brauchen keinen Teller. Das ist denen pupsegal, ob Streu dranhängt, der mag nur nicht dauernd den Großen auf sich moppern haben. Und nein, ich finde nicht, dass man es einem jungen Kastraten zumuten sollte, das dauerhaft mitzumachen, dass er einen sexsüchtigen Bock an sich hängen hat, da muss der Große kastriert werden.
Das ist für den Kleinen jetzt nicht wirklich angenehm und stresst ihn, aber die Chancen, dass das in den Wochen nach der Kastration von alleine besser wird, stehen ganz gut, weil einfach ein Großteil der männlichen Hormone in den Hoden gebildet werden, und die Nebennieren nur einen Teil der Produktion aufrecht erhalten. Soll heißen, wenn die Hormone, die der Große zum Zeitpunkt der Kastration noch im Blut hat, nach und nach abgebaut werden, ist sein Hormonspiegel deutlich geringer und er ist nicht mehr ganz so aufdringlich ist. Das dauert es paar Wochen, bis Testosteron abgebaut ist sind es ca. 4-8 Wochen.
Danach siehst Du dann, ob der Große sich beruhigt oder ob er übertrieben nervt und kannst dann immer noch entscheiden, was Du machen willst. Zur Not ginge natürlich auch eine Aufteilung in drei Gruppen mit Mädels, dann auch gerne auf drei Etagen übereinander, denn dann stört das duftige Weibchen aus der anderen Etage ja keine Bockgruppe mehr. Das verringert den Platzbedarf deutlich.
-
ja das ist schwierig, hatte hir auch schon solche sex Monster , und es kann echt dauern bis er sich beruhigt nach der Kastra.
Ich finde es nicht zumutbar für so einen kleine Frühkastraten, wenn er Taglich mehrmals von einem grössern zwangsbeglückt wird.
-
Danke für eure schnellen Antworten. Ich hoffe wirklich sehr das es nach der Kastration besser wird, der kleine tut mir nämlich wirklich leid. Dann werd ich ab jetzt das Futter im gesamten Gehege verteilen, ich weiß das sie keinen Teller brauchen aber ich bin es gewohnt einen reinzustellen weil die anderen beiden damals einfach zusammen vom Teller gegessen haben. Der kleine Mann ist eigentlich auch garnicht so schüchtern, nur er wird halt ein bisschen verschreckt durch den großen.
Danke SusanneC für die Idee mit den drei Gruppen, das ist natürlich die ideale Notlösung, dann können auch alle in einem Zimmer bleiben. Kann man das auch zuerst mal ausprobieren ob das in einem Zimmer geht mit den zwei Gruppen dann? Habe schon öfters gelesen das es manche Böcke garnicht interessiert wenn ein Weibchen mit im Raum ist solange sie es nicht sehen. Wäre für mich deutlich einfacher, falls das nicht möglich ist findet eine Gruppe natürlich auch im anderen Raum ihren Platz. -
Genau er brommselt und wackelt auch meistens mit dem Hinterteil. Der kleine läuft dann immer weg vor ihm, ins Häuschen rein und quiekt meistens, der große hinterher. Manchmal legt sich der große auch hinter den kleinen und beschnüffelt ihn am Popo oder versucht ihn zu besteigen.
Das ist für mich noch keine klare Beschreibung von dem Verhalten eines "sex Monsters" oder von "er will Sex" und "einen sexsüchtigen Bock an sich hängen" - abgesehen davon, dass ich das für zwei Meerschweinchen, die von uns Menschen zusammengesetzt worden sind, auch keine schönen Forumlierungen finde.
Wir wissen alle, dass Beschnüffeln, Verfolgen und Besteigen auch zum Verhalten bei Vergesellschaftungen oder Veränderungen in der Gruppe gehört. Aus der Dreiergruppe wurde eine Zweiergruppe. Da könnte es - zumindest nach der Beschreibung - durchaus normales Dominanzgebaren sein, bis sich die neue Gruppe stabilisiert hat. Und wenn ein erwachsenes Schweinchen ein Kleines besteigen will, dann schafft es das. Hier steht aber nur, dass er es versucht.
Was kann man aus der Beschreibung sicher ableiten? Oder kannst Du, schweiniliebe noch mehr Informationen geben?
-
Naja mehr in die Richtung macht der älteste nicht, nur das was ich schon beschrieben habe. Der kleine wehrt sich öfter auch mal, indem er den Kopf ruckartig nach oben hebt in die Richtung des anderen und der älteste weicht dann ein Stück nach hinten. Ich beobachte das ganze einfach mal weiter und schau trotzdem täglich nach Bisswunden.
Mit dem einjährigen ist alles prima, manchmal stehen der älteste und er zusammen am Gitter und beschnuppern sich, fast wie wenn der älteste ihn ein bisschen vermisst? Der kleine war auch schon am Gitter und hat ihn ganz gespannt beim Heu futtern beobachtet. Also soweit alles gut.Wie sieht es aus mit meinem Vorschlag es mal in einem Raum zu versuchen mit beiden Gruppen, wenn das Weibchen da ist? Hat irgendwer Erfahrung damit? Wäre für mich natürlich schöner wenn sie wenigstens zusammen im selben Raum wären, genügend Platz im anderen Zimmer wäre aber auch falls das nicht funktioniert.
-
Naja mehr in die Richtung macht der älteste nicht, nur das was ich schon beschrieben habe. Der kleine wehrt sich öfter auch mal, indem er den Kopf ruckartig nach oben hebt in die Richtung des anderen und der älteste weicht dann ein Stück nach hinten. Ich beobachte das ganze einfach mal weiter und schau trotzdem täglich nach Bisswunden.
Das hört sich doch gut an. Besonders wichtig finde ich es, dass der Große auch auf den Protest des Kleinen reagiert. Da ist Beobachten bis auf weiteres sicherlich ausreichend.
Leider kann ich Dir von keinen eigenen Erfahrungen mit einer Harems- und einer Kastratengruppe im gleichen Zimmer berichten. da wir nur Böckchen haben.
Hast Du einen Termin für die Kastrationen? Insbesondere bei dem alleine sitzenden wäre das ja wirklich eilig.
-
Auf jeden Fall fühlt sich der Kleine Unwohl und versucht seinen Hintern so unter Dach zu packen, dass der Große nicht aufreiten kann. Das nervt ihn ja sehr deutlich. Kopf hochreißen ist auch so eine Drohgeste, eben wenn er wirklich die Nase voll hat. Ich würde einfach erwarten, dass die Unruhe der Gruppenveränderung jetzt bald abflacht, aber es sieht einfach nicht so aus.
Ich hatte die meiste Zeit Bockgruppen im selben Raum wie Weibchen, das war denen immer total egal. Es kann natürlich bei besonders instabilen Gruppen Probleme geben, aber in aller Regel klappt es.
Wichtig ist nur: die Weibchen nach oben! Gerade bei mehreren Etagen ist es halt einfach, von oben raus zu springen. wenn drunter Mädels wohnen, die interessant riechen. Bei unkastrierten Böcken ist das jetzt echt doof auf die Art zu Nachwuchs zu kommen. Daher sollten die Damen besser eine obere Etage bewohnen, und die Bockgruppen nach unten. Sollen die Gehege nebeneinander sein, sollte die Trennwand besser 50cm hoch werden, damit man nicht mal ein Haus zu nahe abstellt oder einer einen extrem sportlichen Klimmzug macht.
-
Anhand der Beschreibung vermag ich auch kein Sexmonster zu identifizieren. Die wichtigste Baustelle scheint mir die zeitnahe Kastration der beiden bebommelten Jungs zu sein, damit der verstoßene möglichst wenig Zeit allein verbringen muss.
Also wenn ich den Thread hier richtig verstanden habe, ist der 8 Monate alte Kastrat erst am vergangenen Donnerstag, also vor 7 Tagen, eingezogen. In Anbetracht der Turbolenzen mit der 3er Gruppe, der Trennung und der Aufregung insgesamt sollte man den Jungs mEn noch etwas Zeit geben.
Da der Kastrat ja schon 8 Monate alt ist und ich nicht jeden Post hier ausführlich gelesen habe, weiß ich nicht, wie gut er sozialisiert ist und ob er ggf. eher ein dominantes Kerlchen ist. Der ältere Bock scheint mir ja schon ein dominanterer Vertreter sein, wenn der Kastrat sich außerdem noch nicht unterordnen musste, haben beide einen Lernprozess durchzumachen. Der Bock muss verstehen, wenn der Kastrat sich als unterlegen ergibt und der Kastrat muss sich mit seiner Rolle arrangieren. Gerade in unklaren Situationen wird häufig versucht, durch Aufreiten oder Verfolgen die Rangfolge zu klären. Geht das jetzt 3 oder 4 Wochen so, dann passt irgendwas nicht. Es können aber durchaus 2 Wochen ins Land gehen, bis sich das einspielt.
Unabhängig davon ist für beide Böcke eine zeitnahe Kastration sinnvoll; sowohl als Altersvorsorge als auch zur Regulierung der Hormone. Ich bin jedoch der Ansicht, dass sich bei erwachsenen Meerschweinen nicht plötzlich Freundschaften bilden, nur weil die Bommeln weg sind. Entweder Schweine mögen sich oder eben nicht.
-
Ich möchte kurz zwischen grätschen und erwähnen, dass der mittlere Bock ordentlich verbissen wurde. Hier ist also definitiv nix mehr zu retten.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass permanentes Belagern, aufreiten wollen etc Streß ist. Ich habe das bei meinen Weibchen gesehen als ich zwei Böckchen hatte. Pilz, Milben, Gewichtsverlust. Die Weibchen kauerten einfach nur noch in den Ecken.
Ich sehe keinen Unterschied zwischen meinen Weibchen und einem 8 Monate alten frühkastrat. Er leidet genau so ab einem bestimmten Punkt
-
Ich möchte kurz zwischen grätschen und erwähnen, dass der mittlere Bock ordentlich verbissen wurde. Hier ist also definitiv nix mehr zu retten.
Es ging ja nur um die Kastration des "mittleren" Bocks, der nun allein sitzt. Für das Zusammenleben vom"großen" Bock und dem Kastraten hat das ja keinen Belang.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass permanentes Belagern, aufreiten wollen etc Streß ist. Ich habe das bei meinen Weibchen gesehen als ich zwei Böckchen hatte. Pilz, Milben, Gewichtsverlust. Die Weibchen kauerten einfach nur noch in den Ecken.
Ich sehe keinen Unterschied zwischen meinen Weibchen und einem 8 Monate alten frühkastrat. Er leidet genau so ab einem bestimmten Punkt
Das hab ich auch nicht bestritten, eine ungeklärte Rangfolge bedeutet schließlich für alle beteiligten Stress. Aber nach den Turbolenzen kannst man nicht erwarten, dass das neue Zweiergespann sofort funktioniert. Welche Option besteht denn sonst?
Zwei Jungs abgeben und dafür 2 Mädels holen? Drei Zweiergruppen anpeilen? Dafür müssen erst die Hoden weg und die 6 Wochen Kastrafrist abgesessen werden... also so schnell wie möglich kastrieren, schauen, ob sich der alte Bock und der 8 monatige Kastrat noch einspielen und ansonsten eine Lösung finden, die das Beste für jeden der Jungs ist.
-
Das ist ja auch ok. Ich mag die Idee beide Böckchen schnell kastrieren zu lassen und hoffen, dass der älteste sich etwas drosselt.
Ich wollte nur sagen, dass man sehr vorsichtig sein sollte. Es sind nicht immer Bisswunden, die uns zeigen, dass es nicht funktioniert. Es ist aber leider so, dass verbissene Tiere schneller raus geholt werden. Da ziehen wir eine drastische Grenze. Anders bei Streß. Da muß man genau beobachten, was manche Halter nicht tun. Keiner von uns sitzt 24h oder nur 12h am Gehege. Trotzdem leiden die Tiere und das wahrscheinlich länger als wenn das andere Tier zubeißen würde.
Ich habe damals lange nur auf die beiden Böckchen geachtet. Ich dachte der Streß oder die Bisse würden bei denen auftauchen. Das leid meiner beiden Weibchen sah ich erst als nicht nur ein bock Milben hatte, sondern auch ein Weibchen. Wir lernen alle jeden Tag etwas dazu. Ausgelernt haben wir erst, wenn alle Finger gleich lang sind
-
Gut dass Du das Alter noch mal erwähnt hast, BlubberBernd! Da hatte ich irgendwie etwas falsch abgespeichert. Da der "Kleine" schon 8 Monate alt ist, ist er auch eher durchsetzungsfähig. Dann passt es auch besser, dass er mit Kopfheben den älteren bremsen kann. Aber dann ist er auch eher in der Lage, einige Zeit mit Stress zu bewältigen. Ich meine damit nicht, dass ein Tier wiederholtes Beißen oder ständiges Gejagtwerden erdulden sollte. Aber davon sprechen wir ja hier bisher nicht. Und die Kastration kann bei einigen Tiere nach ein paar Wochen ja auch noch zu einer Beruhigung führen.
schweiniliebe Berichte doch gerne weiter, wie sich das Verhalten entwickelt.
Wenn die beiden kastriert sind und die 6 Wochen danach abwarten müssen, kannst Du Dich ja noch weiter mit den Plänen für die Haltung beschäftigen. Böckchen können untereinander auch glücklich werden! Und nicht alle Böckchen können Weibchen haben. Wer das als Alternative darstellt, macht sich selbst und anderen etwas vor oder kann nicht rechnen. Die meisten Männchen haben mehrere Weibchen. Sagen wir im Schnitt kommen in einer Haremsgruppe auf 1 Männchen 3 Weibchen (wieviele es genau sind, kann sicher keiner sagen; das ist eine Schätzung). Dann gibt es noch einige Gruppen nur aus Weibchen. Somit bleiben von 3 Männchen mindestens 2 übrig, die entweder in Einzelhaft ihr Leben verbringen müssen oder in Bockgruppen leben können. Schlangenfutter zu werden wäre auch noch eine Alternative, aber die habe ich hier noch nicht als Vorschlag gehört.
Ich hoffe, schweiniliebe Du bist jetzt nicht geschockt, wenn ich das so deutlich schreibe. Vielleicht ist es aber nötig, das mal so deutlich zu sagen, als Gegengewicht zu so realitätsfernen Argumenten wie:
ZitatIch finde es gut, nicht weiter mit Bockgruppen experimentieren zu wollen, weil das Lebensglück im Harem einfach viel größer ist.
Das größte Lebensglück für Meerschweinchen wäre sicherlich mit viel Platz, gutem Futter und viel Nachwuchs zu leben. Dafür sind Meerschweinchen ausgelegt. Alles andere sind Kompromisse. Es ist ein Kompromiss ein Schweinchen kastrieren zu lassen oder ein Weibchen mit einem Kastraten zusammenzuhalten, der mitunter nicht einmal Interesse, hat das Weibchen zu decken. Und wenn er es tut, fehlt der Nachwuchs. Warum haben denn so viele Weibchen Eierstockzysten?
Damit hier jetzt kein Aufschrei kommt: Natürlich bin ich dafür, dass zu Weibchen nur ein Kastrat gesetzt wird und nicht jeder beliebig Nachwuchs zieht!! Aber wir sollten uns nichts vormachen, sondern die Realität sehen und versuchen im Rahmen dessen das Beste für die Tiere zu machen. Und das kann - muss nicht immer - auch eine Bockgruppe sein.
-
Da der "Kleine" schon 8 Monate alt ist, ist er auch eher durchsetzungsfähig. Dann passt es auch besser, dass er mit Kopfheben den älteren bremsen kann. Aber dann ist er auch eher in der Lage, einige Zeit mit Stress zu bewältigen. Ich meine damit nicht, dass ein Tier wiederholtes Beißen oder ständiges Gejagtwerden erdulden sollte. Aber davon sprechen wir ja hier bisher nicht. Und die Kastration kann bei einigen Tiere nach ein paar Wochen ja auch noch zu einer Beruhigung führen.
Generell nicht das idealste Alter, um mit einem erwachsenen Bock vergesellschaftet zu werden. Trotzdem würde ich das noch nicht abschreiben, deswegen schrieb ich bereits mehrfach, dass man den beiden Zeit geben muss; und natürlich intensiv beobachten. Noch ist der Kastrat in einem Alter, in dem er das Unterordnen zu lernen vermag.
Aber wir sollten uns nichts vormachen, sondern die Realität sehen und versuchen im Rahmen dessen das Beste für die Tiere zu machen. Und das kann - muss nicht immer - auch eine Bockgruppe sein.
Zwar bin ich kein Freund davon, menschliche Wesenszüge auf unsere Tierchen zu übertragen, dennoch muss ich für Bockgruppen eine Ausnahme machen. Wir hatten bisher nur Jungstruppen und meine Erfahrung zeigt, dass wir menschliche Kerle uns nicht von unseren schweinischen Pendants unterscheiden. Manchmal geht es augenscheinlich grundlos richtig derb und hart (natürlich nur verbal) zur Sache und 5 Minuten später sitzt man auf ein Bier (bzw. Bündel Dill) zusammen, und alles ist vergessen. Wenn sich die richtigen Jungs treffen, sind das entsprechend meiner Erfahrung Freundschaften fürs Leben, die genau wie bei uns Menschen auch mal Streiten und sich aus dem Weg gehen, trotzdem aber wissen, was sie an ihrem Kumpel haben. Aber auch Freundschaften müssen sich herausbilden, brauchen also Zeit, um sich zu entwickeln. Sofern es keine Beisereien gibt, plädiere ich daher - ich drehe mich im Kreis, sorry - den beiden noch Zeit zu geben.
Eine Bockgruppe erscheint mir in vielen Fällen ein guter Kompromiss zu sein, um unseren domnestizierten Schweinchen ein schönes Leben zu ermöglichen.