Meerschweinchen Verhalten

Meerschweinchen wird ausgegrenzt?

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Ich würde auch als erstes versuchen, den Einjährigen durch ein Gitter getrennt neben den anderen beiden zu halten. Falls er oder sie dadurch aggressiv werden oder am Gitter nagen, um zu einander zu kommen, kannst Du Pappe am Gitter befestigen. Wenn diese von oben bis unten geht und keine Lücken zwischen den Pappstücken sind, sollte das zur Ruhe führen. Aber am schönsten wäre es, wenn er die anderen sehen hören und riechen könnte, aber vor Bissen geschützt wäre.


    Alleine in einem anderen Raum wäre nur die Notlösung, wenn gar nichts anderes geht. Denn die Nähe von anderen Schweinchen hilft den Tieren schon, selbst wenn sie nicht als eine Gruppe leben können.


    Ich kann aus eigener Erfahrung gut nachvollziehen, dass Du jetzt geschockt bist. Allerdings würde ich mir schon noch überlegen, ob Du ein Weibchen dazunimmst. Wenn Du das tust, ist es entschieden, dass Du für mindestens einige Jahre zwei Gruppen haben wirst. Bei einem vierten Böckchen wäre immer noch die Chance, dass es in einigen Monaten doch eine Gruppe werden kann.


    Aber ich muss auch ganz klar sagen: Solche Versuche, Böckchen zusammenzubringen können anstrengend sein und sind sicherlich nicht für jeden zu empfehlen.

  • Marie-Luise

    Ich hab es jetzt mal genau so ausprobiert. Also bisher läuft alles sehr gut, der 1-jährige sieht sogar sehr entspannt aus, bestimmt weil er keine Angst mehr haben muss. Bei den anderen zwei passt auch alles einigermaßen, der ältere brummt den kleinen immer noch an und verfolgt ihn ein bisschen durchs Gehege, aber eher in relativ friedlichem Ausmaß. Bisher war der älteste auch nur einmal kurz am Gitter um rüber zu gucken. Ich werde das ganze einfach die nächsten Tage beobachten. Vielleicht musste das alles so kommen wie es jetzt ist, die zwei haben sich eigentlich noch nie perfekt verstanden, er hat den jüngeren immer schon etwas in die Ecke gedrängt und gejagt, sie sind aber sonst gut miteinander ausgekommen. Ich bin gespannt was alles noch auf mich zu kommt und freue mich sogar darauf, dass ein Weibchen einzieht bei mir. Nochmal einen Versuch mit einem weiteren Männchen werde ich nicht machen, daraus hab ich jetzt gelernt. Ich hab das ganze mit den Schweinis damals etwas überstürzt und garnicht nachgedacht das ich meine Gruppe eventuell mal erweitern will, das war auch ein Fehler. Naja man lernt ja dazu. :D Danke für deine Hilfe. Anbei auch noch Bilder von den drei süßen. ;)

  • Eine sehr hübsche Gruppe 🙂


    Es ist schon um einiges leichter einen Harem zu erweitern. Weibchen gehen eigentlich immer und wenn genug Weibchen da sind und die Gruppe sozialisiert ist, kann man auch mit zwei Kastraten (oder mehr) im Harem ein friedliches miteinander beobachten.


    Böckchen sind da viel schwieriger, weil es keine natürliche lebensart ist. Wenn man sowas machen möchte, würde ich dazu raten einen erzieherkastrat aus einer Zucht zu holen. Züchter haben eigentlich immer eine oder mehrere bockgruppen wo Erwachsene gut sozialisierte kastrate die kleinen Böckchen hüten und erziehen bis sie ausziehen können. Mit so einem Erwachsenen kastrat hat man eine sehr gute Basis

  • Unsere Meeripflegestelle in der Nähe hat gute Erfahrungen damit gemacht, einzelene und unkastrierte Böcke zu Damen zu setzen, die definitiv schwanger sind. Davon gibt es ja leider genug, die dann plötzlich abgegeben werden. (Da wird dann die Kastrationsfrist mit der Schwangerschaftsdauer abgeglichen, damit es passt.) Häufig haben solche Notstationen auch erfahrene Tierärzte, für die eine Meerschweinkastration mit der richtigen Narkose ein Routineeingriff ist.


    Da der arme Kerl gerade ordentlich auf die Mütze bekommen hat, gehe ich stark davon aus, dass er bei einer Dame erstmal richtig aufblühen wird. (Ich habe den gesamten Thread nur überflogen und bin mir nicht sicher, ob ein Weibchen zu holen der aktuelle Plan ist). Ich würde mich da an deiner Stelle einfach an eine Pflegestelle wenden, dort kann ggf. auch eine passendes Weibchen ausgesucht werden. Meiner Erfahrung nach kann man sein Einsam-Schwein dort auch zur Vergesellschaftung lassen und nach 14 Tagen mit dem neuen Schweinchen zusammen abholen.

  • Unsere Meeripflegestelle in der Nähe hat gute Erfahrungen damit gemacht, einzelene und unkastrierte Böcke zu Damen zu setzen, die definitiv schwanger sind. Davon gibt es ja leider genug, die dann plötzlich abgegeben werden. (Da wird dann die Kastrationsfrist mit der Schwangerschaftsdauer abgeglichen, damit es passt.)


    Meiner Erfahrung nach kann man sein Einsam-Schwein dort auch zur Vergesellschaftung lassen und nach 14 Tagen mit dem neuen Schweinchen zusammen abholen.

    Ich hoffe wirklich, dass sich das andere Halter jetzt nicht abschauen und nach machen. Wenn man nicht zu 100% den zeugungstermin findet, ist es grob fahrlässig einen noch potenten kastrat zu ein trächtigen Weibchen zu setzen. Wenn sie wirft, deckt er sie sofort nach.


    Tierärzte sind ja nicht mal im stande zu schätzen wie weit eine Trächtigkeit ist.


    Wozu soll diese 14 Tage Vergesellschaftung gut sein? Zum Weibchen darf er eh erst wenn die 6 Wochen rum sind und dann kann das Weibchen genauso gut ins neue zu Hause ziehen. So ist es für alle zusätzlicher Stress. Kastrat zieht in Notstation - Vergesellschaftung in Notstation - gemeinsamer Umzug ins richtige Zuhause


    Wichtig ist immer, dass ein Weibchen auch zurück gegeben werden kann, wenn sich die beiden nicht zusammen raufen. Daran erkennt man schon eine gute Notstation. Außerdem sollte ein Trächtigkeitsausschluss stattgefunden haben. Das heißt das Weibchen war mindestens 10 Wochen in der Notstation.

  • Ein Böckchen in eine Notstation zu geben, wenn es noch nicht kastriert ist oder die Kastrationsfrist nicht um ist, würde m.E. nur Sinn machen, wenn er mit einem Böckchen zurückkommen soll und das in dieser Zeit in einer Bockgruppe kennenlernen und "aussuchen" würde. Aber Du, schweiniliebe , hast Dich ja gegen ein weiteres Böckchen entschieden. Das kann durchaus auch die richtige Entscheidung sein für Dich.


    Daher würde ich jetzt schnell einen Kastratationstermin bei einem wirklich mit Meerschweinchen erfahrenen Tierarzt(!!) machen und michdann schon nach einem Weibchen umschauen. Wenn die sechs Wochen Wartezeit nach der OP um sind, sollte er ja möglichst sofort zu seinem Weibchen dürfen. Das werden durch die Feiertage ohnehin vermutlich 7-8 Wochen Einzelhaltung werden. Mehr muss dann wirklich nicht sein. Wenn Du Glück hast und die Situation erklärst, bekommst Du sogar noch diese Woche einen Termin. Ich hatte mehrmals schon für den nächsten Tag einen Kastrationstermin bekommen. Allerdings war das nicht am Jahresende.


    Ich hätte keine Bedenken, ein Weibchen aus einer Notstation zu nehmen, das dort frisch abgegeben wurde. Wenn es von einem verantwortungsbewussten Halter aus einer Gruppe mit einem Kastraten oder nur Weibchen kommt, kann ja nichts passieren. Natürlich kann der Halter die Notstation belügen, aber dafür sollten die hoffentlich etwas Menschenkenntnis haben. Je schneller ein Tier wieder vermittelt wird, desto besser ist es für das Tier und die Situation in der Notstation.

  • Ich hoffe wirklich, dass sich das andere Halter jetzt nicht abschauen und nach machen. Wenn man nicht zu 100% den zeugungstermin findet, ist es grob fahrlässig einen noch potenten kastrat zu ein trächtigen Weibchen zu setzen. Wenn sie wirft, deckt er sie sofort nach.


    Tierärzte sind ja nicht mal im stande zu schätzen wie weit eine Trächtigkeit ist.

    Weil wir bloß Jungsgruppen hatten bzw. haben, beschränken sich meine Kenntnisse wirklich nur auf das Rudimentärste bei Weibchen.

    Ich weiß, dann eine Meerschweinschwangerschaft so grob 66 - 74 Tage dauert und die Kastrationsfrist bei Männchen 6 Wochen beträgt. Rein mathematisch könnte sich das also ausgehen. Wie präzise der Schwangerschaftsstand bestimmbar ist, weiß ich natürlich nicht. Ich gehe Anbetracht der wirklich tollen Arbeit der Pflegestelle davon aus, dass dort eine erneute Schwangerschaft auf jeden Fall vermieden wird. Dort ist ein junger Bock in fürchterlich schlechtem Zustand (ein Auge ausgebissen, komplett mit Bisswunden versehen, Parasiten im Fell, abgemagert, Fehlhaltungen der Wirbelsäule) aufgenommen, gepäppelt und sobald möglich auch kastriert worden. Nachdem er 2 Wochen nach seiner Kastration bereits bei einem Weibchen saß, habe ich schon nachgefragt, wie das möglich ist. In dem Fall kam war eine defintiv trächtige Dame aufgenommen worden, sodass eine Vergesellschaftung möglich war. Die Dame hat ihre Babys bekommen und ist natürlich nicht wieder schwanger geworden. Beide Tiere bilden jetzt dort - soweit ich weiß - den Grundstock für Mutter-Kind-Gruppen, wobei aus dem Bock in fürchterlichem Zustand ein formidabler Erzieherkastrat geworden ist.

    Ich stimme dir also zu, dass das nicht zum Nachmachen gedacht ist, sondern allenfalls mit verantwortungsvollen und erfahrenen Leuten, die in engen Kontakt mit kompetenten Tierärzten stehen, eine aus meinen Augen sinnvolle Option darstellt, um vor allem für Böcke bzw. frisch kastrierte Jungs die Dauer des Alleinseins zu verkürzen. Ich fand das eine schöne Sache, die vermutlich einer ausführlicheren Erläuterung bedurft hätte, damit kein falscher Eindruck entsteh. In Zusammenführung des Grundanliegens einer Notstation einseits, nämlich den Tieren bestmöglich zu helfen, und andererseits ärztlicher Kompetenz (eine Notstion hat ja sicherlich einen MS-erfahrenen TA) erschien mir das eine tolle Sache, um dem zuvor gepeinigten Kerlchen schnell Gesellschaft zu bieten. Deswegen ging ich davon aus, dass dies auch für andere Jungs eine valide Option darstellt.


    Wozu soll diese 14 Tage Vergesellschaftung gut sein? Zum Weibchen darf er eh erst wenn die 6 Wochen rum sind und dann kann das Weibchen genauso gut ins neue zu Hause ziehen. So ist es für alle zusätzlicher Stress. Kastrat zieht in Notstation - Vergesellschaftung in Notstation - gemeinsamer Umzug ins richtige Zuhause

    Auch das ist eher eine gängige Methode bei Bockgruppen, gerade dann, wenn ältere Jungs schlecht sozialisiert sind. So hat die erfahrene Notstation einen geschulten Blick innerhalb der Vergesellschaftungszeit, um so eben auch zu vermeiden, dass unerfahrenere Halter zu zeitig trennen bzw. Verhalten fehlinterpretieren. Sicherlich bedeutet der Umzug immer Stress und eine Vergesellschaftung bringt das natürlich sowieso mit sich. Ich kann aber die Intention von Notstationen, die schwierigen Fällen selbst ein Auge darauf zu haben, gut nachvollziehen. Denn ständige Partnerwechsel würden für alle Beteiligten noch mehr Stress bedeuten. Die niedergeschriebene Idee von mir ist also aus meinem Mist gewachsen, und keine gängige Praxis für Kastraten + Weibchen Vergesellschaftungen.


    Da der ausgegrenzte Jungspund ja hier auf die Mütze bekommen hat, war meine Idee hinter dieser Aussage die folgende: Notstationen geben zwangsläufig nur kastrierte Jungs ab. Folglich benötigen sie einen kompetenten Tierarzt, der sich nicht nur mir MS auskennt, sondern auch in Kastrationen und Frühkastrationen bewandert ist. So bestünde einerseits die Möglichkeit, einen kompetenten TIerarzt für die Kastration zu haben und ggf. ein passendes Weibchen bei der Notstation zu finden (unabhängig von der Trächtigkeitsthematik).


    Insgesamt zielten meine Aussagen, die du ja doch sehr kritisch wahrgenommen hast Letty, darauf ab, die Zeit des Alleinseins für den (bald) Kastraten zu verkürzen, Zugang zu einem kompetenten Arzt zu erhalten. Ich hoffe, meine Erläuterungen konnten mein Ansinnen präzisieren und damit die latent durchschwingenden Fahrlässigkeitsverwürfe etwas entkräften ;)

    Sorry, falls ich mich weiter oben zu undeutlich ausgedrückt habe.

  • Die sechs Wochen alleine nach der Kastration sind zwar nicht schön, verhelfen dem vertriebenen Bock aber zum Hauptgewinn: eigenen Weibchen. Es ist eigentlich genau das passiert, was vorherzusehen war, wenn eine halbwegs stabile Zweier-Bockgruppe um ein Jungtier erweitert wird. Also mach ihnen bitte keine Vorwürfe, das sind halt ihre Instinkte.


    Ich finde es gut, nicht weiter mit Bockgruppen experimentieren zu wollen, weil das Lebensglück im Harem einfach viel größer ist.


    Bei den anderen beiden bitte nach der Kastration warten bis der Große richtig fit ist nach der Narkose, bevor du ihn wieder rein setzt. Nicht zu ungeduldig sein, Sonst kann es rappeln, wenn er deutliche Anzeichen einer Schwächung zeigt. Danach mit viel Futter ablenken.

  • Alles gut BlubberBernd


    Am liebsten würde ich ja mal mit dieser Notstation sprechen, weil du ja "nur" der Bote bist. Das ganze mit der Trächtigen Dame stößt mir nämlich sehr sauer auf. Es ist nämlich so, dass sehr erfahrene Tierärzte eine Trächtigkeit evtl ab der 5. Woche ertasten kann. Also nach mindestens 28 Tagen. Eine deutliche Gewichtszunahme und umfangsvermehrung bemerkt man zum Beispiel erst nach 42 Tagen. Das finde ich persönlich schon ziemlich risikoreich was da betrieben wird. Aber das läuft hier auch gerade über 3 Ecken, du sagst selbst, dass du nicht so viel Ahnung von Weibchen hast und die Notstation kann sich ja nicht direkt erklären. Also alles gut. Ich möchte nur abraten von so etwas, werde aber noch mal Rücksprache mit einer anderen Notstation halten.


    Bzgl der Böckchen, die in bockgruppen aufgenommen werden können und Vergesellschaftet werden, stimme ich dir aber zu. Super Sache, aber leider nicht unbedingt übertragbar auf die Situation hier 🙂

  • SusanneC

    Ich mache ihnen auch keine Vorwürfe, ist ja alles eigentlich meine Schuld. Ich hab mich damals bei der Anschaffung der beiden zu wenig informiert und auch nicht in Betracht gezogen, dass ich meine Gruppe mal erweitern will. Und jetzt hab ich ebenfalls wieder überstürzt gehandelt und den neuen kleinen geholt, ohne mich sehr genau zu informieren. Naja gelernt hab ich jetzt daraus. Danke für den Tipp mit dem Großen, werde ich aufjedenfall umsetzen. :)

  • Ich bin’s nochmal :D

    Leider zanken sich der älteste und der neue kleine immer noch. Sobald der neue sein Häuschen verlässt, um sich zum Beispiel etwas vom Gemüseteller zu holen, fängt der älteste an zu brummen und geht direkt an seinen Popo ran. Abends ist es auch immer sehr schlimm, gestern ging das Brummen und Gejage über eine Stunde. Kann es sein, dass es auch zwischen den zweien nicht klappt, obwohl ich es anfangs dachte? Wenn ja was mach ich denn dann? Ist es eine Möglichkeit den ältesten mit Weibchen zu halten und evtl. die anderen beiden zu Vergesellschaften? Bin echt am verzweifeln langsam. Ich denke der einjährige wird nach der ganzen Sache auch keine Männchen mehr mögen, er wirkt sogar alleine sehr erleichtert mittlerweile. Bisswunden oder ausgerissenes Fell hab ich bei dem neuen kleinen bisher noch nicht gefunden, bin jeden Tag brav am kontrollieren. Ich möchte den ältesten wirklich ungern abgeben, das wäre echt der letzte Ausweg. Danke schonmal für eure Hilfe. :)

  • Ich bin mir noch nicht sicher, was Du beschreibst. Brummen ist nicht unbedingt unfreundlich, im Gegenteil bedeutet es bei unseren Jungs ein Umwerben. Sie brummen (brommseln) dann. meistens beide und wackeln beide mit dem Hinterteil. Ich kenne aber auch das Brommseln, wenn einer dem anderen hinterherrennt. Das kann dann eher dominanter sein. Und am Po "hängen" ist auch nicht schlimm solange er nicht beißt.


    Kannst Du es noch etwas genauer beschreiben und auch wie der Kleine reagiert?

  • Genau er brommselt und wackelt auch meistens mit dem Hinterteil. Der kleine läuft dann immer weg vor ihm, ins Häuschen rein und quiekt meistens, der große hinterher. Manchmal legt sich der große auch hinter den kleinen und beschnüffelt ihn am Popo oder versucht ihn zu besteigen. Sie laufen also immer wie Enten durchs Gehege, der kleine voraus und der große hinterher. Kann leider schwer einschätzen ob das ganze friedlich ist oder nicht, es ist aufjedenfall nicht so wie mit dem einjährigen, den hat er Kreuz und quer durchs Gehege gejagt und nicht mehr in locker gelassen.

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