• Da bin ich mal wieder mit einem neuen Thema...


    Nachdem ich meine kleine Miss Piggy mit meinem verwittwerten Mickey erfolgreich vergesellschaften konnte, war mir ein deutlicher Haarverlust bei ihr aufgefallen.

    Sie wurde gründlich untersucht (keine Eierstockzysten) und man hat bei der Blutprobe weder Hinweise auf Schilddrüsenunterfunktion noch sonstige Veränderungen der Organwerte feststellen können. Bei dem Differentialblutbild unter dem Mikroskop konnte man jedoch feststellen, dass die Blutzellen irgendetwas eingelagert haben, was auf eine Trächtigkeit (diese kann absolut ausgeschlossen werden) oder einen hormonproduzierenden Tumor hindeutet. Die genauen fachlichen Bezeichnungen kann ich mir nicht merken, daher alles nur sinngemäß von mir wiedergegeben.

    Jetzt gibt es eigentlich nur eine Option für Miss Piggy, nämlich die Kastration.... Sie ist jetzt 4 1/2 Jahre alt.

    Mein Hauptproblem ist, dass ich fürchterliche Angst vor so einer Operation habe und das eigentlich keinem einer mir bekannten Tierärzt zutraue! Meine Tierärztin selber hat zugegeben, dass sie eine solche Operation vielleicht einmal im Jahr durchführt. Von einer Operation von den Flanken aus hat sie zwar schon mal gehört, aber noch nie durchgeführt.

    Wenn ich sie trotz meiner Bedenken nach der herkömmlichen Operationsmethode operieren lassen würde und ihr was passiert, würde ich es mir nie verzeihen!!!

    Erschwerend kommt hinzu, dass wir in der kurzen Jahreszeit sind und ich ziemlich Nachtblind bin. Mit anderen Worten, ich traue mich im Dunkeln nicht mit dem Auto eine mir unbekannte Strecke zu fahren....

    Miss Piggy ahnt natürlich nichts von meinen Gedanken, aber ich bin sehr sehr traurig über diese ganze Angelegenheit und weiß nicht, was ich tun soll...;(

  • Wie wurde festgestellt, dass es keine Eierstockzysten sind? Wurde bei Miss Piggy ein Bauchultraschall gemacht?

    Und was ist das für ein "Differentialblutbild" unter dem Mikroskop gewesen - meinst du vielleicht einen Blutausstrich, der gefärbt wurde?


    Wenn deine TÄ nur ca. einmal im Jahr ein Meerschweinchenweibchen kastriert, solltest du sie das auch nicht machen lassen, dann hat sie nämlich zuwenig Routine damit (wenigstens war sie ehrlich genug, dir das zu sagen). Und die Methode mit dem Flankenschnitt sollte sie erst recht nicht machen.


    Das Problem bei einer Weibchenkastration ist nicht unbedingt die "herkömmliche Operationsmethode" mit Bauchschnitt, sondern ein Operateur, der das zu selten macht. Es ist zwar eine große OP, aber von einem guten Team kann man sie machen lassen.


    Ich musste vor einigen Jahren meine Schweinedame Tamina (in einer Praxis am Nordrand des Ruhrgebiets) kastrieren lassen. Dies wurde mit Bauchschnitt gemacht, von einem eingespielten Team mit Inhalationsnarkose + gespritztem Opiat. Die Narkosetiefe bei Tamina wurde mit einem Pulsoximeter überwacht. Es waren 2 TA, die die Kastra gemacht haben und zusätzlich 1, der die Narkose überwacht und gesteuert hat. Die OP hat eine Stunde gedauert und ich konnte Tamina am späten Nachmittag nach Hause holen. Sie hat sich sehr schnell von der OP erholt.


    Als ich noch in Münster gewohnt habe, bin ich mit meinen Schweinchen immer zur Tierarztpraxis am Wienburgpark gegangen: http://www.tierarzt-partale.de/

    Herr Dr. Partale hat im Laufe der Zeit verschiedene Operationen bei meinen Flauschis gemacht: 2 x Blasenstein entfernt, Kastrationsabszess entfernt, Roll-Lid operiert und er hat bei einem fünfjährigen Kastraten einen großen Bauchwandbruch mit einem Netz stabilisiert (leider musste diese OP nach einigen Wochen wiederholt werden, da sich das erste (resorbierbare) Netz zu schnell aufgelöst hatte; bei der 2. OP sechs Wochen später kam dann ein nicht-resorbierbares Netz in den Schweinebauch). Wenn ich jetzt noch in Münster wohnen würde und müsste ein Schweinemädchen kastrieren lassen, würde ich dorthin gehen!

  • Hallo Flauschi,

    ein Ultraschall wurde nicht gemacht. Die Tierärztin "fühlt" jedoch keine Zyste. Ultraschall bei einem Meerschweinchen schein sie auch nicht so gerne machen zu wollen, da sie bereits bei meinem verstorbenen Alfi mal bei einer Gelegenheit erwähnt hat, dass alles so klein sei....

    Leider kann ich das mit dem Blutbild nicht mehr genau wiedergeben, ich hab es zu meinem Bedauern nicht richtig verstanden, nur eben, dass man sich das Blut im Labor unterm Mikroskop angesehen hat. Meist wirft die Tierärztin sehr viele Fremdwörter aus dem medizinischen Bereich in den Raum und redet sehr schnell, sodass ich das nicht immer alles kapiere. Unterm Strich ist jedoch irgendetwas in Miss Piggy, was Hormone produziert und den Haarausfall verursacht. Ansonsten ist sie jedoch sehr fitt, frisst gut und ist auch nicht aggressiv. Langfristig gesehen könnten sich jedoch die Hormone auf das Rückenmark bzw. die Blutbildung auswirken. Dr. Partale ist mir in Münster ein Begriff. Ich bin dort schon mal mit einem Notfall gewesen. Am schlimmsten ist jedoch für mich die Vorstellung, dass ich Miss Piggy`s Leben verkürzen würde mit einer OP, da sie ja außer dem Haarausfall (eher kosmetisches Problem) bis jetzt keinerlei Symptome zeigt. Ich werde mein Schweini jedenfalls nicht bei meiner Haustierärztin operieren lassen, das steht fest. Ich suche eine Alternative, wo ich Vertrauen auf ein positives Ergebnis haben kann.... Wenn ich schon vorweg ein negatives Gefühl habe, kann ich das einfach nicht machen lassen!

  • Hast du denn eine tierklinik in der Nähe die so einen Eingriff machen würde?

    In unmittelbarer Umgebung nein. In Greven gibt es eine Praxis, die sich früher Tierklink nannte (da war ich auch mit Alfi). Das sind ca. 20 km mit vielen Berufspendlern und Rasern! Da ich nachtblind bin, kann/traue ich mich nicht, solche Strecken in der Dämmerung oder Dunkelheit fahren. Schon der Gedanke macht mich verrückt =O

  • Nur als kurzer Einwand:

    Es muss nicht zwingend ein Tumor sein, nur weil der Tierarzt keine Eierstockzysten fühlen kann. Eierstockzysten die hormonell aktiv sind, sind meistens sehr klein und kaum/ nicht ertastbar. Selbst beim Ultraschall kann man diese manchmal nicht entdecken. Trotzdem verstehe ich nicht, warum auf gut Glück das Schwein so einer großen OP unterzogen werden soll, ohne Röntgen-Bild/Ultraschall. Einen Tumor oder eine veränderte Gebärmutter sollte ein fähiger Tierarzt erkennen können.


    An deiner Stelle würde ich mir eine Zweitmeinung einholen. Eierstockzysten sind gut mit Hormon-Spritzen behandelbar. Auf jeden Fall würde ich einen Ultraschall machen lassen um die Gebärmutter zu beurteilen.


    Wenn du magst lass doch Mal die Anfangszahlen deiner PLZ hier, dann können wir dir vielleicht einen guten Tierarzt empfehlen.

    Züchter/Notstation kann man auch anschreiben, wo die zum Tierarzt gehen. Die haben meistens sehr erfahrene Tierärzte.

  • Hallo HannaM!

    Meine PLZ lautet 48167 (Münster). Ich habe schon hier im Forum nach guten Tierärzten für Schweinchen geschaut, aber unter dieser PLZ ist nichts in der Nähe zu finden. Auf gut Glück und einer ungenauen Diagnose würde ich Miss Piggy sowieso nicht operieren lassen. Sie hat irgendetwas, aber was und wo müsste noch genauer untersucht werden! Die Hormon-Spritzen hatte ich schon bei der Tierärztin angesprochen. Sie meinte, die würden nur dann Sinn machen, wenn das Schweichen Zysten hätte, aber das schien sie ja durch ihren negativen Tastbefund auszuschließen.... Und man müsse immer große Mengen beim Hersteller/Lieferanten abnehmen ... Also ich würde meinem Schweinchen ja viel lieber Hormone geben, als es operieren zu lassen...

  • Ich würde es wohl nochmal in einer tierklinik abklären lassen. Falls wirklich ein Eingriff nötig wäre könntest du sie im hellen dorthin bringen und zur Not am nächsten Tag im hellen wieder abholen. Oder was ist mit der Praxis die flauschige empfohlen hat?

  • Du kannst bei dem Tierarzt, der den Gebärmutter Tumor diagnostiziert hat, anrufen und sagen, dass du die behandlungsakte mit alles befunden per Mail zugeschickt haben möchtest. Die kannst du dann zum anderen Tierarzt schicken, damit der schonmal Bescheid weiß :)


    Noch eine Frage: befindet sich der Haarausfall eher im Flanken Bereich, oder am ganzen Körper?


    Berichte doch gerne Mal weiter!

  • Hallo!


    Ein Gebärmuttertumor wäre eher ungewöhnlich.


    Ultraschalluntersuchungen stehen und fallen mit dem Gerät, dass die Praxis hat. Ich hatte jetzt den direkten Vergleich mit nur zwei Wochen Abstand zwischen dem Gerät meiner Gynäkologin und dem Ultraschall in der Uniklinik - sorry, aber wo man bei der Gyn nur wolkiges grau sieht, erkennt man bei der Uniklinik deutliche Abgrenzungen. Soll heißen, mit einem älteren Gerät braucht man bei einem Meerschweinchen echt nicht gucken, weil da ja das ganze Organ kaum 2cm groß ist. Aber so kleine Strukturen sieht man per Ultraschall nur, wenn es ein Top-Gerät ist.


    Was man halt weiß ist, dass Eierstockzysten sehr sehr häufig sind, Gebärmuttertumore aber extrem selten bei Meerschweinchen. Für mich klingt das einfach nicht schlüssig. Bitte hol eine zweite Meinung ein. Kann Dich nicht vielleicht jemand fahren, wenn du selbst nicht kannst?

  • Hallo SusanneC!

    Ich bin eher ein eigenbrödlerischer Mensch und stoße aufgrund meiner Vorliebe für Kleintiere oft auf Unverständnis... Soll heißen, mein Bekanntenkreis ist nicht sonderlich groß. Aber ich hab da jemanden in meinem Bekanntenkreis, den ich evtl. fragen könnt, nur dort hat man im Moment gesundheitliche Probleme im engsten Familienkreis. Da würde ich lieber erst mal ein bis 2 Wochen warten... Miss Piggy ist auch kein akkuter Notfall um die Frau noch mit meinen Belangen unter Druck zu setzen....

    Das mit dem Ultraschall hat meine Tierärztin ja selber gesagt, dass da alles so klein und schwer zu erkenen sei. Wenn das dann noch von der Qualität des Gerätes ankommt, sollte ich doch gleich in Greven vorstellig werden....

    Aber warum meine Tierärztin die Hormonbehandlung so abbügelt, verstehe ich nicht (Ovogest scheint sie nicht zu kennen, redet immer von Medikamenten aus dem Bereich der Großtiermedizin...). Häufig stößt man bedauerlicherweise bei Tierärzten auf Unverständnis, wenn man sich "im Internet" schlau macht. Wenn man das erwähnt, wird sofort dicht gemacht....

  • Du kannst bei dem Tierarzt, der den Gebärmutter Tumor diagnostiziert hat, anrufen und sagen, dass du die behandlungsakte mit alles befunden per Mail zugeschickt haben möchtest. Die kannst du dann zum anderen Tierarzt schicken, damit der schonmal Bescheid weiß :)


    Noch eine Frage: befindet sich der Haarausfall eher im Flanken Bereich, oder am ganzen Körper?


    Berichte doch gerne Mal weiter!

    Der Haarausfall befindet sich bis jetzt ausschließlich am Rumpf (Oberkörper). Nicht oder noch nicht an den Flanken. Es ist noch etwas Wolle auf dem Rücken, aber da wird das Fell auch schon sehr licht... Der hintere Bereich (Po und Beine) und der Kopf sind noch komplett mit Fell bedeckt. Auch auf dem Bauch ist noch Wolle, dort aber sowieso kürzer