Wieder mal ich. Der Meerschweinchengott möchte mir wohl mitteilen, dass ich nur noch Männchen halten darf, denn dieses Jahr werde ich wohl insgesamt 4 Kastrationen von Weibchen begleiten müssen. Nein, ich habe nicht 40 Meerschweinchen, sondern von 9 (8 Weibchen) sage und schreibe 50% Quote.
Wieso? Anfang dieses Jahres fing es mit Bönli an. Sie zeigte deutliches Unwohlsein und sie hatte echt grosse, tastbare Zysten. Sie wurde mit der Minimalinvasiven Methode operiert, d.h. es erfolgen 2 kleine Schnitte an den Flanken und die Zysten + Eierstöcke werden entnommen.
Diese OP selber hat sie super überstanden, sie ist einige Wochen später an der eigentlichen Ursache ihrer Fressunlust verstorben.
Jedenfalls hat diese OP Methode mehrere massive Vorteile:
- die Eierstöcke liegen eher Richtung Flanken/Rücken. Es muss nicht im Bauchraum gewühlt werden
- die Narben stören an den Flanken weniger als am Bauch (Ausdehnung nach einem guten Fresschen)
- die Wundhygiene direkt nach der OP ist massiv einfacher
- die Operationsdauer ist kürzer und somit auch das Narkoserisiko
Leider ist diese OP Möglichkeit bisher nur möglich gewesen bei Problemen mit den Eierstöcken/Zysten. Die Gebärmutter bleibt unangetastet. Bisher zumindest wurde mir das immer so bestätigt auch nach mehrfacher Nachfrage.
Mein Herzens- und Seelenschweinchen durfte von dieser Methode nicht mehr profitieren. Sie hatte einen riesigen Gebärmuttertumor und musste vollkastriert werden. Wie befürchtet starb sie 2 Tage später an Kreislaufversagen.
Nun habe ich wieder gleich 2 Kastrationskandidatinnen:
Xanani, 3.5 Jahre, länger geplagt von hormonell aktiven Zysten und ersten entzündlichen Veränderungen an der Gebärmutter und Holly, zarte 6 Monate alt, Diagnose nach Ultraschall heute: Mit Flüssigkeit gefüllte Gebärmutterhörner - muss raus!
Tja, es müssen ja auch gleich die verbliebenen Lieblingsschweinchen sein die man mir nehmen will. Xananis Zustand ist länger bekannt und ich habe mich mit mehreren Tierärzten inkl. Unikliniken auseinandergesetzt. Heute habe ich zum ersten Mal, unabhängig voneinander, eine neue Kastrationsmethode empfohlen gekriegt. Die Gebärmutter soll mit dieser Methode ebenfalls von den Flanken ausgehend entfernt werden können!
Da es mindestens bei Holly leider unumgänglich sein wird dachte ich mir, dass ich darüber berichte, denn bestimmt wird es für den einen oder anderen interessant sein. Leider sind die OP Termine beim bevorzugten Tierarzt sehr rar gesät, ich hoffe aber morgen die Termine fixieren zu können.
Mir ist immer noch sehr bammelig zumute, aber es mischt sich etwas Optimismus darunter. Xananis Zustand ist einigermassen stabil derzeit und bei Holly würde man nichts merken, würde sie nicht immer wieder fiepend Urin absetzen mit sicht- und unsichtbarem Blut. (Blasenentzündung ausgeschlossen bzw. bereits seit Wochen behandelt mit 2 ABs.).