Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Herausploppendes Auge

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hoi mara, merci für deinen Beitrag. Ich verstehe deine Anregungen.

    Ich bin wirklich nicht interessiert daran ihn aufzugeben oder mich "nur" auf die Erfahrungen im Forum zu stützen, aber es hilft einem doch sehr. Schliesslich haben hier viele Halter zum Teil mehr Ahnung und Erfahrung als manche Tierärzte (jedenfalls bei mir in der Schweiz).

    Ich habe soeben wirklich noch einmal mit meine TA gesprochen, es würde wirklich nicht viel Sinn machen, weil die Sache eindeutig ist. Sie sagte auch, selbst wenn es kein Abszess wäre, sondern ein Tumor, wäre man ja dann gleich weit. Zudem könnte sie anhand eines Röntgen oder CT auch keine def. Diagnose stellen, dazu müsste man ihm eine Biopsie von diesem Abszess oder was auch immer nehmen und mikroskopieren. Dazu müsste man ihn ebenfalls narkotisieren und operieren. Er hat halt seit April nur noch 1 Zahn unten, dadurch ist die Gefahr der Abnutzung und Fehlnutzung der anderen Zähne einfach da. Sie versicherte mir, dass es aufgrund des Backenzahnes sei. Denn auch das hinausdrücken des Auges kam sehr schnell, innert 2 Tagen, das ist typisch für mit eitergefüllte Abszesse. Ein Tumor würde nie so schnell wachsen um das Auge förmlich von fast 0 auf 100 hinauszudrücken. Auch wenn ich jetzt noch weitere Abklärungen vornehme, und man einen problematischen Backenzahn feststellt, dann bin ich wieder gleich weit. Zahn ziehen oder Auge entfernen. Für mich wägt sich da wirklich die Nutzen-Risiko Situation für das Tier ab. Ich ermögliche ihm vielleicht ein paar Monate mehr Leben, evt. gar Jahre, aber es kann grad so gut sein, dass ich ihm sein Leben durch schwere Eingriffe, happige Heilungschancen und immer wiederkehrenden Entzündungen und Infekte mit Arztbesuchen und Behandlungen mehr zur Hölle mache als helfe. Ich vertraue da wirklich auf die Erfahrungen von euch anderen Haltern, aber am Meisten auf meine Meerschweinchen-Spezialistin, die wirklich sagte, egal was ich mache, es wird hart für Nino und die Erfolgschancen sind tief. Leider.

    Ich bin für alles bereit zu tun und es ist für mich nie eine Geldfrage, aber eine Frage vom Wohl des Tieres. Wir Menschen neigen leider oft dazu, etwas unbedingt und nahezu unter allen Umständen am Leben zu erhalten. Die Tiere leben nach Instinkt und akzeptieren den Tod sowie das Leben. Wir Menschen nach Intellekt, wir wollen immer alles mit dem Kopf im Griff haben, dabei sollten wir uns vielmehr unserem Ur-Instinkt anvertrauen. In solchen Situationen, muss auch ich immer wieder lernen, sollte man immer für das Tier entscheiden, und nicht für sich selbst. Auch wenn es schwer fällt. Aber ich habe mich entschieden.


  • Ich bin für alles bereit zu tun und es ist für mich nie eine Geldfrage, aber eine Frage vom Wohl des Tieres. Wir Menschen neigen leider oft dazu, etwas unbedingt und nahezu unter allen Umständen am Leben zu erhalten. Die Tiere leben nach Instinkt und akzeptieren den Tod sowie das Leben. Wir Menschen nach Intellekt, wir wollen immer alles mit dem Kopf im Griff haben, dabei sollten wir uns vielmehr unserem Ur-Instinkt anvertrauen. In solchen Situationen, muss auch ich immer wieder lernen, sollte man immer für das Tier entscheiden, und nicht für sich selbst. Auch wenn es schwer fällt. Aber ich habe mich entschieden.

    Das ist auch etwas das ich nach vielen schweren Krankheitsfällen bei meinen Schweinen gelernt habe. Wir Menschen sind diejenigen, die das Leben in Zeit aufrechnen müssen und dann gerne noch eine Woche rausschlagen möchten.

    Ich bin mir recht sicher, dass die Tiere nicht so verkopft sind und in der Gegenwart leben. Für die Tiere zählt denke ich die Qualität des Lebens und nicht die Dauer.


    Daher finde ich auch, dass bei solch besch*** Diagnosen das beste ist, dem Tier noch eine möglichst leidfreie und schöne Zeit zu machen und nicht für sich selbst das menschliche Denken zu beruhigen und noch etwas Zeit rauszuschlagen.


    Nicht falsch verstehen: Chancen sollten natürlich immer genutzt werden, wenn die Prognose gut ist. Aber die Erfahrungen sind bei solchen Fällen wie hier anscheinend sogar mehrfach einfach sehr schlecht.


    Ich hätte meiner Fanta diese Schmerzen und Torturen nicht mehr angetan, wenn ich damals gewusst hätte wie das alles abläuft. Sie war zwar tapfer aber auch unglaublich arm dran. Und ich konnte damals nun mal einfach nicht loslassen.

  • Narü ich kann dich so gut verstehen...Bönli und ich haben so sehr gekämpft und immer wieder hatte ich Hoffnung, zwischendurch sah sie richtig glücklich aus bei ihren Schweinefreunden aber gegen Ende war es leider auch richtig viel Leid. Was mich etwas ärgert war, dass ich den behandelnden Ärzte mehrmals gesagt habe dass ich keine künstliche Lebensverlängerung will, sondern diesen Leidensweg nur gehe wenn reelle Chancen auf Heilung bestehen, so im Nachhinein betrachtet war einfach so vieles falsch... natürlich kann auch ein Tierarzt nichts garantieren aber ab einem gewissen Zeitpunkt hätte man es wohl besser einfach sein lassen.

  • Ich fürchte, auch für Tierärzte ist es nicht leicht, den richtigen Zeitpunkt zu finden, oft wollen sie auch den Kampf nicht aufgeben und hoffen auf die glückliche Ausnahme. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber die sind so selten und daher nicht so günstig, um das eigene Handeln daran auszurichten. Löwenzahns Schweinchen hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm, das war so eine glückliche Ausnahme. Aber man weiß es halt nicht vorher.

  • Das verschlechterte sich jetzt echt schnell..😔

    Ich kanns auch fast nicht mit ansehen😞 aber er war heute beim TA noch so voller Energie und enorm munter, krackselte immer wieder aus seinem Kistchen auf dem Untersuchungstisch an mir entlang hoch währendem ich mit der TA sprach. Ich musste ihn in die Arme nehmen, dann hielt er still und liess mich mit der TA zu Ende sprechen. Sie sagte gleich sie verstehe mich so gut, wenn man das Tier so sieht käme es einem nicht in den Sinn ihn jetzt schon einzuschläfern.


    Obwohl er Metacam bekommt, denke ich auch dass es schmerzhaft ist..immerhin kann er das Augenlid nicht mehr schliessen und es trocknet nahezu aus😣 ich bin wahnsinnig fleissig am Vit. A Salbe schmieren..

    Ich denke es wird darauf hinaus laufen, dass sich durch diese Trockenheit die Hornhaut aufreisst und das Auge entzündet, durch sein Putzen (man stelle sich vor regelmässig über ein offenes Auge mit der Hand zu wischen/reiben) könnte er eine Bakterienschleuse eröffnen. Sodass ich ihn dann schlussendlich nicht einmal aufgrund seiner Zahnprobleme, sondern wegen des entzündeten Auges erlösen muss.


    Eben ja, eben frisst er gut und brommselt mit den andern. Dass er erschöpfter ist und mehr ausruht ist glaube ich in dieser Situation mittlerweilen normal, aber es macht es einem einfach schwer, ihn umbringen zu gehen wenn wann sieht dass er doch noch will😢

    Würde ich sehen, dass er abgibt, nicht mehr frisst, nicht mehr will, würde ich sofort handeln, es wäre einfach einfacher ihn zu erlösen..es ist für mich aktuell echt schwierig, zwischen umbringen und erlösen zu unterscheiden und zu entscheiden. Ich denke die nächsten Tage sind entschiedend..


    das sind mit Abstand die schlimmsten Ferien im Wallis die ich bis jetzt in meinem Leben hatte...

  • Ja, mit umbringen hat das nichts zu tun. Ich hatte meine leni die einen Tumor am po hatte auch einschläfern lassen obwohl es noch recht gut ging. Der Tumor wuchs schnell, war nicht operabel und ich hatte Angst das er platzt. Ich habe ihr noch ein paar schöne Tage gemacht und sie dann erlösen lassen bevor sie sich quält und ich bin nicht zuhause.

  • Gusi-Mama das tut mir so leid. Der Punkt an dem du jetzt bist ist der, an dem meine Fanta ihre Not-OP mit der Entfernung des Auges hatte.

    Auch wenn er jetzt noch herumläuft hat er sehr wahrscheinlich große Schmerzen im Augen- und Kopfbereich. Meerschweinchen zeigen uns das ja meistens leider erst, wenn es gar nicht mehr auszuhalten ist.


    Ich möchte dir nicht sagen was du jetzt tun sollst aber ich möchte dir sagen was ICH jetzt tun würde, wenn ich erneut in dieser Situation wäre: ich würde das Tier erlösen.

    Wie du schon sagtest, das Auge ist jetzt nicht mehr richtig zu schließen und die Schmerzen durch das Austrocknen und den Druck werden nun immer schlimmer... Wenn noch mehr mit dem Auge passiert oder es ihm dann plötzlich ganz schlecht geht, machst du dir evtl. Vorwürfe.

  • Gusi-Mama

    Tut mir sehr leid, dass sich die Situation bei Ninos Auge so rasch verschlechtert hat, der arme kleine Mann ...


    Decke ihn gut mit Schmerzmitteln ab, eincremen mit Augengel oder -salbe, ja, aber das ist natürlich keine Lösung.


    Es ist sehr traurig, dass Nino offenbar noch so voller Leben steckt, aber ich glaube, dass sein Lebensweg bald zu Ende sein wird.

    Nino ist dein Schweinchen, du entscheidest, aber ich bin sicher, dass seine Lebensqualität mittlerweile stark eingeschränkt ist und es, auch wenns wehtut, wohl am besten ist, ihn bald zu erlösen.


    Ich sende dir einen Drücker aus der Ferne.