Meerschweinchen Haltung

Einstreuverbrauch / Streufragen die 372.

Haltung und Haltungsbedingungen von Meerschweinchen

  • Hallo

    Ich habe etwa 2 Jahre lang Leinstreu und Hanfstreu gemischt verwendet, weil ich ein Schweinchen mit Lungenproblemen hatte, und Leinstreu sehr staubarm ist. Man muss sich im Klaren sein dass es ist wirklich eine ganz andere Art einzustreuen ist, wie Lillygypsy schon schrieb. Die Streu ist sehr locker und rutschig, wenn sie frisch ist, und bildet erst nach ein paar Tagen oder einer Woche eine feste Matte, auf der die Tiere dann gut laufen können. Daher lässt man die Streu dann auch lange im Gehege, ich hatte sie immer ca 4-5 Wochen drin, dann habe ich komplett getauscht. Zwischendurch nimmt man nur den Mist und Futterreste oben drauf raus und streut eine dünne Schicht drüber.

    Das hat den Geruch gut gebunden und die Streu war an der Oberfläche immer trocken. Außerdem hat man ein recht geringes Mistvolumen.


    Mittlerweile habe ich mein Röchelschwein nicht mehr, und da vor allem Hanfstreu hier schwierig zu bekommen ist, habe ich wieder auf Holzstreu umgestellt.

  • Trauermantelsalmler Es freut mich, endlich hier auch mal von jemanden zu lesen, der Mattenbildung genutzt hat. Ich versuche es seit etwa 10 Monaten. Dabei mische ich Leinenstroh mit Kokosstreu bzw. streue es darüber. Die genannten Nachteile von Leinenstroh kann ich bestätigen: locker und piecksig. Mein Problem mit der Mattenbildung war aber bisher, dass unsere Schweinchen scharren und auch bei Blitzstarts zuviel aufwirbeln. Hast Du dafür einen Tipp?


    Wenn sie es nicht umrühren würde, wäre das aus meiner Sicht eine zeit- und streusparende Methode. So hat es bisher leider oft nicht funktioniert hier.

  • Hallo Marie-Luise,

    Mit reinen Leinsstroh bin ich bzw sind meine Schweinchen auch nicht gut zurecht gekommen, es ist sehr fluffig und rutschig. Daher eben das Gemisch mit Hanfstreu. Hanfstreu hingegen war mir alleine zu hart und ungemütlich. Beim komplett einstreuen musste es immer eine Mischung mit eher höherem Anteil an Hanf als an Leinstreu sein, damit es fester unten liegt. Zum Überstreuen später war es auch ok wenn der Anteil an Leinstreu überwiegt.

    Um die Mattenbildung zu beschleunigen kannst du beim einstreuen die unterste Schicht mit einer Blumenspritze anfeuchten und festklopfen, das habe ich auch oft gemacht. Das hatte ich mal in einer Anleitung für Pferde gelesen, dort wurde empfohlen die Leinstreu mit einer Gießkanne anzufeuchten, damit es eine Matte gibt.

    Und man darf eben auf keinen Fall später die Pipistellen entfernen, diese bilden nachher die Matte. Sobald es eine Matte gibt, riecht es auch nicht.

  • Das Anfeuchten habe ich auch gemacht. Es hat etwas geholfen, aber das Kokosstreu wird zu trocken mit der Zeit. Das schrieb auch schon jemand anders her und selbst der Hersteller schreibt, man solle es bei Bedarf wieder anfeuchten. Entweder habe ich das nicht konsequent genug gemacht oder unsere Schweinchen sind beim Scharren und Gas geben extrem eifrig.


    Aktuell teste ich eine Kokosmatte über der Einstreu. Bisher bleibt sie schön liegen, aber heute fing es an zu riechen. Vielleicht war das nur das verpinkelte Heu und Stroh. Mal sehen, wie das weitergeht.


    Wenn das auch nicht gelingt, werde ich mein Glück mit Allspan Super versuchen und dann eben auf die Mattenbildung verzichten.

  • Wenn Kokosstreu der Teil ist, der zu trocken wird, würde es vermutlich mit beigefügtem Hanfstreu nicht besser sein, als mit beigefügtem Leinenstreu.


    Selbst wenn sie nur ab und an in der Einstreu wühlen würden, fände ich das nicht gut. Matten dürfen ja nicht angebrochen werden, weil die Tiere sonst mit dem alten Mist in Berührung kommen. Das ist dann nicht nur ein Geruchsproblem, sondern wahrscheinlich auch nicht so gesund.

  • Ich habe zweimal nur drüber gestreut für zwei Tage und der Geruch beim misten am 3. Tag war furchtbar. Egal wie aufwendig das ist, ich mache es täglich weg, ist auch für die Tiere besser.

  • Der Geruch mit normalen Holzspänen war bei täglichem oder zumindest zweitägigem Entfernen der nassen Stellen schlimmer als bei beim Herausnehmen der Matte.


    Wir haben den Einstreubereich mit Sieb-Film-Platten gebaut. Die kann man problemlos reinigen. Wenn sie Urinstein gebildet hat, hilft etwas Essigessenz im Wasser. Das hatte ich aber auch schon ohne Mattenbildung an einigen Stellen des Käfigbodens.


    Warum ich gerne Mattenbildung nutzen würde ist vor allem die Menge des Streuverbrauches. Die lässt sich dadurch sehr deutlich reduzieren.

  • Die Mattenbildung bei Pferden leuchtet mir ein, die sind weit genug vom Boden entfernt. Aber so kleine Tiere atmen doch den Ammoniakgeruch ein, wenn sie liegen, ich stell mir das nicht so gesund vor.

  • Ammoniak Geruch bei intakter Matte hatte ich Nie, im Gegenteil. Grundsätzlich ist es mit diesem Lein/Hanfstreugemisch immer trockener und geruchsärmer gewesen als mit Holzsstreu. Und halt staubfrei, und das hat gezählt.

    Für Aussenhaltung ist das auf jeden Fall prima, wo es ja wichtig ist dass die Tiere immer sauber und trocken sind, vor allem im Winter. Hätte ich Aussenhaltung würde ich das auf jeden Fall beibehalten wollen. Aber ich habe Innenhaltung und habe trotzdem keinen Geruch feststellen können. Und unsere Wohnung ist klein.


    Allerdings versaut man sich tatsächlich das PVC oder die Teichfolie damit, denn der Urin wird nach unten geleitet und du hast dann ziemlich hartnäckigen Urinstein im Gehege, der auch nie wieder weggeht. Nicht mal mit Essigessenz. Und wenn man dann einmal im Monat die Grundreinigung macht, dann stinkt die Matte direkt beim zerpflücken dann natürlich schon. Aber solange sie intakt ist riecht es eben nicht.

    Das zweite ist Du hast natürlich wenig Mistvolumen, aber am Grundreinigungstag hast du dafür dann auch sehr viel Mist, denn du hast ja 4 Wochen immer drüber gestreut.


    Hat eben alles seine Vor und Nachteile, je nachdem wo man die Prioritäten setzt.

  • Nach den ganzen OPs habe ich jetzt wieder die grosse mittlere Ebene auf Streu zurückgestellt. Hatte noch 1.5 Säcke mit Boxengold und noch Allspan super gekauft, die Mischung ist etwa 40% Boxengold 60% Allspan. Irgendwann solls nur noch Allspan sein. Bisher bin ich zufrieden, das Allspan rutscht viel weniger weg. Etwas weniger pingelig gemistet habe ich auch, nur unter den Häusern bzw. bei den Heuraufen und dann sauberes Streu reinrotiert und nachgefüllt. Hab schon merklich weniger Abfall produziert, etwas optimieren liegt natürlich immer noch drin.


  • Super. Bei mir hat es auch gedauert bis der Rhythmus und die Technik für die Reinigung gepasst haben. Jetzt fallen pro Reinigung etwa 40l Müll an. Da ist aber auch altes heu dabei und futterreste

  • Ich entsorge auch etwa 40l-50l aber wie du sagtest ist da auch viel Heu dabei + die Gemüsereste vom Rüsten (entsorge alles über die Biotonne). Wahrscheinlich bleibe ich etwa dabei und reinige dafür 1x in der Woche besonders gründlich, die komplette Streu auswechseln kommt mir allerdings verschwenderisch vor wenn nicht besondere Umstände vorliegen (Parasiten o.ä.).