Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Hilfe bei Medikamentengabe

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich brauche eure Hilfe und euer Fachwissen. Gestern durfte ich meine kleine Maus wieder aus der Tierklinik holen. Sie war eine Woche stationär.


    Sie soll 2 mal täglich 2 Medikamente bekommen. Und jeden 2. Tag bekommt sie ein Medikament gespritzt (das allerdings bei TA).

    Ich rolle die süße schon wie einen Wrap (natürlich vorsichtig) in ein Handtuch. Aber sobald ich mit der Spritze für die orale Eingabe komme zieht sie den Kopf ein wie eine Schildkröte.

    Die Medikamente müssen sehr vorsichtig geben werden damit sie sich nicht verschluckt und ich traue mich kaum hinten auf die Spritze zu drücken. Sie nimmt zwar ein wenig davon, aber eben nicht alles was sie soll.

    Wir gehen später zu meinem Haustierarzt damit sie heute Abend ihre Medikamente bekommt, aber ich würde ihr die Wege der nächsten Tage gerne ersparen.

    Ich habe schon probiert die Medikamente im Päppelfutter und auf einem kleinen Stück Paprika anzubieten .. Pustekuchen.


    Die kleine musste die letzten Tage so viel durchmachen ;( Habt Ihr Tipps oder Tricks für mich

  • Oh, je. Eine ganze Woche stationär, das hätte ich gar nicht ausgehalten. Das tut mit leid für das Schweinchen und auch Dich.


    Was hat sie denn überhaupt, denn eine Woche stationär finde ich ganz schön heftig!


    Das mit einem Handtuch ist schon Gut so, ich mache es häufig so, das ich das Schweinchen Erstmal entspannen lassen und ihm dann kurz die Spritze vorsichtig in sein Mäulchen drücke, aber schon so, das er auch alles weg mümmelt.

    Wenn das alles nicht geht, würde ich das Schweinchen in ein Handtuch ein rollen, eine zweite Person als Hilfe nehmen und das Schweinchen am Körper vor allem am Kopf zu fixieren, das ist nicht schön, geht aber zügiger so das es bald vorbei ist.

  • Hallo Mia,


    danke für deine Antwort :)

    Leider ist mein Mann gerade nicht vor Ort um die kleine Maus zu fixieren. Das müssen wir irgendwie alleine hinbekommen :/

    Erstmal nur die Kurzfassung weil der TA ruft - sie hat Flüssigkeit in der Brusthöhle ;(

    Zum Rest schreibe ich später gerne mehr.

  • Ich wäre aber sehr vorsichtig mit Zwang bei der Fütterung oder Medikamentengabe! Dabei kann es passieren, dass sie etwas in die Luftröhre und in die Lunge bekommt und das kann dann tötlich oder zumindest in einer Lungenentzündung enden. Außerdem kannst Du nicht sicher die Menge dosieren, weil Du sie nicht daran hindern kannst, dennoch etwas auszuspucken.


    Ich würde notfalls lieber ein Mittel spritzen lassen als etwas zwangsweise einzuflösen.


    Besser wäre es natürlich noch, wenn sie es aus der Spritze freiwillig nehmen würde. Verweigert sie alles aus der Spritze oder schmeckt das Mittel so ecklig? Und wieviel musst Du geben? Wenn es eine kleine Menge ist, könntest Du z.B. erst Gerstengrasbrei in einer Spritze geben, dann eine Mischung aus Gerstengrasbrei und dem Mittel und danach wieder Gerstengrasbrei. Gerstengrasbrei ist zwar auch kein natürliches Futter und aufgrund der Pulverform nicht ideal, aber das Risiko bei der Zwangsapplikation wäre mir zu groß.

  • LilaSeifenblase Ich empfehle dir, die Medikamente schon vorab vorzubereiten und den Kopf dann mit der linken Hand vorsichtig zu umschließen, um dann mit der rechten Hand die Medis zu geben (bei Linkshändern natürlich anders rum).

    Einfacher ist es auch auf Augenhöhe.

    Bei mir sitzen die Schweine dann in der Ecke eines Polsterstuhls, mit einem Kissen etwas eingekesselt, und ich hocke dann davor.

  • Ich wäre aber sehr vorsichtig mit Zwang bei der Fütterung oder Medikamentengabe! Dabei kann es passieren, dass sie etwas in die Luftröhre und in die Lunge bekommt und das kann dann tötlich oder zumindest in einer Lungenentzündung enden. Außerdem kannst Du nicht sicher die Menge dosieren, weil Du sie nicht daran hindern kannst, dennoch etwas auszuspucken.


    Ich würde notfalls lieber ein Mittel spritzen lassen als etwas zwangsweise einzuflösen.

    Es wird noch so viele Gelegenheiten geben, wo Schwein ein Medikament nehmen muss was nicht schmeckt und es daher nicht freiwillig nehmen mag. Und nicht alles kann man spritzen. Wenn man das ganze vorsichtig macht und das Tier auch noch einen Schluckreflex hat, also nicht total am Ende ist, spricht da nichts gegen. Übung macht den Meister und das sind leider Dinge, die immer wieder vorkommen werden. Da bleibt wohl niemand von uns verschont.

  • Ich musste bisher noch keinem Schweinchen ein Mittel wirklich aufzwängen. Es gab Sachen, die sie nicht so schmackhaft fanden, aber durch Zusatz von etwas leckerem und damit ja auch Verdünnung, durch ohne Kampf geschluckt haben.


    Von der Gefahr des Verschluckens abgesehen, ist es auch im Blick auf den Stress deutlich besser, wenn die Medikamentengabe dem Tier nicht so unangenehm ist. Ich kenne ein Video wo die leider chronisch kranken Tiere morgens und abend auf die Spritze mit Gerstengrasbrei und dem jeweiligen Medikament warten und das im Gehege ohne Herausheben nehmen. Es wäre ja zumindest einen Versuch wert.

  • Eines unserer Meerschweinchen hatte im September letzten Jahres einen Thoraxerguss, also auch Flüssigkeit im Brustkorb. Er kam auch nachts mit schlimmer Luftnot in die Tierklinik und war dort für 5 Tage stationär, wegen der Luftnot 3 davon in einer Sauerstoffbox. Wir mussten dann zuhause mit Entwässerungemedikamenten, Cortison und Schmerzmitteln arbeiten und mussten ihm viermal täglich etwas aus der Spritze geben. Weil er freiwillig so gut gefressen hat war päppeln nicht nötig, obwohl er in dieser Zeit sehr viel Gewicht verloren hat und dem lieben Gott wirklich von der Schippe gesprungen ist.


    Zu Beginn, gerade wenn du alleine bist, würde ich auf alle Fälle alles vorbereiten und mir das Schweinchen auf einem Handtuch auf dem Tisch vor mich setzen, sodass du dann nicht noch mit dem Aufziehen der Spritzen beschäftigt bist, aber auch beide Hände frei hast. Viele Medikamente schmecken wohl etwas süßlich, weshalb unser Dexter damals die Medikamentenspritzen freiwillig genommen hat. Ich musste zu Beginn den Kopf leicht mit der linken Hand halten, aber sobald der erste Tropfen drin war, konnte ich den Kopf loslassen, dann hat er den Rest freiwillig genommen.

    Meiner Erfahrung nach ist Ruhe das wichtigste. Wurde ich hektisch, hat sich das sofort übertragen. Wenn es nicht sofort klappt, ruhig bleiben, vielleicht mal eine Erbsenflocke geben und es nochmal versuchen. Wenn es wirklich gar nicht gehen sollte, würde ich evtl. jemanden um Hilfe bitten, der dabei hilft, das Schwein zu halten. Da ist das einwickeln in ein Handtuch meines Erachtens die schonenste Variante und geht oft am zügigsten. Sollte dein Schweinchen allerdings kooperativ oder dafür zugänglich sein, würde ich es immer bevorzugen, es nicht in dieser Form „festhalten“ zu müssen.


    Und: Immer etwas aufpassen, dass sie sich nicht verschlucken, das kann gefährlich werden. Ich lege
    immer Pausen ein und spritze nie zu viel Flüssigkeit auf einmal.


    Mit unserem anderen Schweinchen klappen Spritzen sogar so gut, dass wir ihn gar nicht aus dem Gehege holen müssen. Spritzkopf reinhalten, den Rest macht er alleine. Kein Witz! :D Ich denke, das ist aber schon ein Geschenk

  • vielen Dank für eure Vorschläge. Manche davon habe ich schon ausprobiert.

    Ich halte es allgemein eher wie Marie-Luise. Ich möchte meine Mäuse nur ungerne zu etwas zwingen.


    Sie bekommt oral ein Entwässerungsmedikament und Meloxidyl. Und alle 2 Tage ein Medikament gespritzt.

    Beide stehen keinesfalls auf ihrer Favoritenliste. Ich war jetzt mit ihr beim Tierarzt und dort hat sie beide Medikamenten bekommen. Es ging einfach nicht anders. :(

    Sie wurde in den letzten 7 Tagen auch so oft gestochen etc. - sie fühlt sich sicher schon wie ein Nadelkissen :(

    Ich versuche es morgen mal mit pürierter Tomate. Vielleicht nimmt sie es damit :/

    Die Gerstenbreivariante werde ich auch noch versuchen. Verdünnten Apfelsaft hat sie schon durchschaut.

    Alternativ muss sie eben zweimal täglich zum TA :(


    Ich lasse ihr soviel Zeit wie sie möchte. Alles wird vorher schon vorbereitet und Leckerchen in Form von Parika oder Petersilie stehen auch parat.


    Ich hoffe, die Proben der Punktion bringen bald Klarheit und ich kann sie schnell wieder "einfach nur entspannen" lassen.

  • Verdünnter Apfelsaft wäre m.E. auch zu wenig Geschmack, falls Du damit meinst, dass Du ihn mit Wasser verdünnt hast. Das bisschen Zucker im Apfelsaft ist das kleinste Problem. Aber mit Gerstengraspulver, das Du z.B. bei Amazon bestellen kannst, sollte der Geschmack noch besser übertönt werden.


    Vielleicht schmeckt ja auch nur eines der beiden Medikamente fies und Du kannst das andere problemlos geben. Da würde ich herumprobieren.

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