Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Augenverletzung

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hoi zusammen

    Hat jemand Erfahrung mit Augenverletzungen? Lui zog sich eine tiefe Schnatte mitten im Auge zu, ist leider sehr dumm gegangen, die Gruppe versteht sich sonst gut und ein paar Po-Zwicker sind bei meinen Jungs normal. Da er ein sehr quirliger Herr ist rennt er oft mitten in die anderen hinein die sich dann kurz um erschrecken und ihm wohl dadurch das Auge erwischt haben. Vielleicht war es aber auch ein Gegenstand, das sah ich leider nicht. Der Notfall-Arzt besass leider nicht die genug kleine Nadel und Ausrüstung um das Auge zu nähen und einen geeigneten Chirurgen in der Schweiz im Notfall samstags Abends zu finden war nahezu unmöglich. Nun bekommt er Metacam und antibiotische Augentropfen. Wir hoffen, dass er sein Auge nicht verliert, obwohl der Doc meinte, dass er viele Meeris kenne nur mit einem Auge und, dass sie gut damit leben können. Ist das so?

    Das Auge blutete im ersten Moment, aber läuft bis jetzt nicht mehr aus. Wenn wir Glück haben bildet sich Narben-Bindegewebe, wobei er dann noch ca. 3/4 über das Auge sehen könnte. Sollte es weiter auslaufen, muss ich es operativ entfernen lassen. Ich hatte noch nie so einen Fall trotz 20 Jahre Meeri Haltung, es macht mir daher etwas Sorgen.

    Würde mich freuen von Erfahrungen zu hören.

    Danke schonmals!

    Lg Rahel

  • Oh je, das sieht echt übel aus :(

    Leider kenne ich mich mit derart schlimmen Augenverletzungen (zum Glück) nicht aus. Ich drücke die Daumen für den Süßen!


    Meinem Siggi musste aber 2016 das eine Auge entfernt werden, da es von einem Tumor von innen "rausgedrückt" wurde. Er hat die OP super überstanden, war schon am nächsten Tag wieder topfit und kam problemlos klar.

    Meine Martha hat zwar ihre beiden Augen noch, ist aber auf einem komplett blind und auf dem anderen sieht sie nur noch ca. 50%. Auch sie hat nahezu keinerlei Einschränkungen.


    Zumindest da kann ich dich also beruhigen, der Verlust eines Auges oder Augenlichts ist für die Meerschweinchen meistens nicht so schlimm und sie kommen damit sehr gut klar.

  • Hoi, lies doch mal in der Meerschweinchenplattform Schweiz, da schreibt die Züchterin vom Steg von Augenverletzungen.



    Augen heilen ja sehr gut, meine luisa hatte mal eine fiese Aug Verletzung und erst als ich ihr 3 mal im Tag zusätzlich zu den Augentropfen noch Vitamin A AugenSalbe verabreichte fing es an zu heilen, es braucht auch geduld und schön dran bleiben mit den Trofen und der Salbe. Frag doch noch bei deinem TA nach.

    Das Aug würde ich erste im Notfall enfehrnen lassen, besser das Auge erhalten auch wenn er mit dem Auge nicht mehr viel sieht.


    Gute Besserung

  • Der arme Kerl! Ich habe zum Glück auch mit so etwas keine Erfahrung, aber wollte zwei Sachen trotzdem aus dem weitergeben, was ich gelesen habe:


    Augensalbe mit Vitamin-A soll die Heilung unterstützen. In Deutschland heißt die z.B. VitAPos oder Hyla-Night. Wenn er nach Rücksprache mit dem Tierarzt diese zusätzlich bekommen soll, würde ich auch gleich fragen, wieviel Abstand zwischen den beiden Salben liegen soll.


    Bekommt er genug von dem Metacam? Augenverletzungen sollen ja sehr schmerzhaft sein.


    Nachtrag: Mein Beitrag hat sich mit dem von Silvia überschnitten.

  • Augenverletzungen sind sehr schmerzhaft. Es kann sein, dass der Augapfel genäht werden muss. Ich würde definitiv zum Tierarzt gehen. Meiner Erfahrung nach sieht man das ganze Ausmaß erst wenn eine spezielle Flüssigkeit ins Auge gegeben wird.

  • Lillygypsy: Oh, das klingt in beiden Fällen aber auch nicht ohne. Meeeega, dass du Siggi mit der OP so helfen konntest, sowas hab ich jetzt noch nie gehört. Krass, d.h. Martha lebt nahezu blind und wirklich fast nur noch über ihren Geruchs- und Gehörsinn. Sind ja auch die ausgeprägtesten Sinne der Tiere, sehen tun sie ja nicht wirklich gut, dennoch dachte ich, dass es sie sehr einschränken würde. Wie kam es dazu (bei Martha)? Danke für deine Worte, das hat mich auf alle Fälle schon beruhigt, dass sie damit gut leben können.

    Silvia.: Danke für den Tipp, hab mal danach gesucht aber leider nicht gefunden, vielleicht kannst du mir ja mal bei Gelegenheit den genauen Titel des Themas per PN im CH Forum senden. Oh super, vielen dank, weisst du noch welche Salbe du genau hattest? Ich werde mir heute noch so eine besorgen. Ich bleibe dran, gebe alles, das Auge zu entfernen ist wirklich meine letzte Lösung.

    Marie-Luise: Danke auch dir für die Tipps, in der CH heissen die Salben wohl etwas anders, aber ich finde bestimmt in der Apotheke sowas. Ich rufe heute den TA an, dem der Bericht vom Notfall geschickt wurde, dann besprechen wir das weitere Vorgehen, laut Notfall-Doc muss ich sowieso Mitte/Ende Woche in die Kontrolle. Das ist so, Augenverletzungen sind sehr schmerzhaft. Er bekommt das Hunde-Metacam 15mg/mL in der richtigen Dosierung alle 24h (bezgl. Dosierung: seit April 2021 in Kontakt mit einer Heimtier- und Exoten- Tierarztspezialistin). Hab zwar auch schon gehört, dass man den Meeris (im Vergleich zu Hunden und Katzen bezüglich 24h) aufgrund des Verdauungsapparates alle 12h geben soll. Habt ihr da Erfahrung? Die antibiotischen Augentropfen bekommt er 3-4x im Tag.

    BlubberBernd: Zum Glück musstest du das noch nicht erleben, jede Verletzung und Erkrankung ist schlimm, aber mit den Augen finde ich ganz unheimlich und beängstigend. Vielen Dank für die Glückwünsche.


    Letty: Das stimmt, da hast du Recht. Nähen wäre das Beste gewesen, doch in meiner Situation am Samstag Abend war es unrealistisch und einfach nicht möglich. Leider. Jetzt ist das Auge, resp. die Schnatte schon ziemlich verschlossen und man sieht gut wie sich Bindegewebe gebildet hat. Nähe ist, denke ich, jetzt nicht mehr "nötig". Von der speziellen Flüssigkeit für ins Auge zur Visualisierung der genauen Verletzung wurde ich vom Not-Doc ins Bild gesetzt, er empfand es aber als "unnötig" da ziemlich klar und deutlich zu sehen war, was und wie viel verletzt war. Ich werde auf alle Fälle zum TA gehen und weiter intensiv behandeln.

    Vielen Dank allen für die tollen Tipps und Glückwünsche. Ich behalte euch auf dem Laufenden, auch mal mit neuen Fotos.

    Lg Rahel

  • Jetzt ist es eh etwas zu spät, aber ich denke dass eventuell die beiden Unispitäler (Bern/Zürich) das als Notfall auch am Samstag oder Sonntag genäht hätten, eventuell könntest du dich dort mal danach erkundigen wie das gehandhabt worden wäre (Know-How haben sie ja dort ohne Ende, nur leider sind sie terminlich SEHR unflexibel, aber über Notfall kommt man immer rein).


    Gehst du heute noch zum TA mit ihm? I

  • Lillygypsy: Oh, das klingt in beiden Fällen aber auch nicht ohne. Meeeega, dass du Siggi mit der OP so helfen konntest, sowas hab ich jetzt noch nie gehört. Krass, d.h. Martha lebt nahezu blind und wirklich fast nur noch über ihren Geruchs- und Gehörsinn. Sind ja auch die ausgeprägtesten Sinne der Tiere, sehen tun sie ja nicht wirklich gut, dennoch dachte ich, dass es sie sehr einschränken würde. Wie kam es dazu (bei Martha)? Danke für deine Worte, das hat mich auf alle Fälle schon beruhigt, dass sie damit gut leben können.


    Bei Siggi veränderte sich das Auge binnen einer Woche sehr, sodass es keine Möglichkeit gab es zu retten und der Tumor musste ja auch raus.

    Aber er hat es echt gut verkraftet und hatte noch ein tolles Leben.

    Und wie gesagt keine Einschränkungen, man musste sich ihm nur vorsichtig von seiner blinden Seite nähren, sonst hat er sich erschrocken.


    Ich packe hier mal Bilder in den Spoiler, wie schlimm das Auge damals aussah.


    Leider war aber ein weiterer schnell wachsender Tumor im Kopfbereich Ende 2019 sein Todesurteil (er war da 5,5 jahre), da wurden die Zahnwurzeln durch diesen Tumor so krass verschoben, dass er Zahnprobleme und einen Abszess bekam, die nicht in den Griff zu kriegen waren.



    Martha kam mit 1,5 Jahren schon auf einem Auge blind zu uns. Laut Vorbesitzerin war sie das schon seit Geburt und hat nie Probleme gemacht.

    Nach einem halben Jahr fiel uns auf, dass sie plötzlich mehr schläft als sonst. Die Tierärztin stellte einen zu hohen Augeninnendruck fest, dieser hat Martha wohl Kopfschmerzen verursacht, weswegen sie so viel schlief.

    Sie überwiesen uns an einen Augenspezialisten, der feststellte, dass in Marthas blinden Auge die Linse (vermutlich durch ein stumpfes Trauma z.B. Kollision mit Häuschen) rausgesprungen sei und frei im Auge schwimmt, was zu Entzündungen im Auge führte und den Augeninnendruck aus dem Gleichgewicht brachte. Dadurch geriet auch der Druck im anderen Auge durcheinander und war (zuerst) zu niedrig. Das zog wohl die Sehfähigkeit auf diesem Auge in Mitleidenschaft, sodass sie damit nur noch ca. 50% sehen soll.

    Auge entfernen stand bei ihr auch lange im Raum, aber sie kam drum herum.


    Wir haben verschiedene Medikamentenkombis ausprobiert und dann zwei Mittel gefunden, durch die der Augeninnendruck jetzt seit 1,5 Jahren stabil ist.

    Sie bekommt 2x täglich Augentropfen (1x gegen die Entzündungen, 1x zur Drucksenkung) und der Augeninnendruck wird alle 6 Monate kontrolliert. Gekostet hat das alles damals knapp 1000€ bis wir wussten was ihr half, sie ist also eines der vergoldeten Schweinchen 🙈


    Aber so im Alltag hat sie echt wenig Probleme. Wir stellen auch regelmäßig alles an Einrichtung um, sie beschnüffelt dann alles genau und prägt es sich ein. Wenn man sie so sieht, käme man vermutlich nicht auf den Gedanken, dass sie kaum mehr sieht. Es fällt höchstens auf, dass sie oft die Nase in die Luft hebt, schnuppert und horcht, wenn etwas neu oder ungewöhnlich ist.

    Nur beim annähren muss man sich ihr durch reden bemerkbar machen, sonst erschrickt sie.

    Und bei VGs gibt's manchmal Missverständnisse. Sie ist nach Hemingway die Ranghöchste, wenn sie unvermittelt berührt wird, weicht sie aber erst einmal zurück, was neue Schweinchen wohl als Schwäche ansehen. Gleichzeitig fängt Martha oft an zu klappern, was neue Schweinchen manchmal provoziert.

    Darum dauert es oft etwas länger, bis Martha und neue Schweinchen sich akzeptieren und aneinander gewöhnen. Kennen sie sich dann irgendwann besser, hört das alles aber auf :)

    Bei Mallow und Teddy war das z.B. der Fall bei der VG.


    Auf dem Bild hier sieht man die frei schwimmende Linse in Marthas Auge (das weiße "Schleierhafte")


  • Spannend... das sieht ja fast aus wie eine Augenverknöcherung, ist es dann aber wohl nicht?! Muss ich vielleicht bei Quarki mal prüfen lassen, nebst den klaren Verknöcherungen hat sie auch so einen Ring um die Pupille. Allerdings wurde vor kurzem der Augeninnendruck geprüft und der sei ok gewesen...

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