Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Bitte rettet mein Schweinchen - frisst kein hartes Futter mehr

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo zusammen,


    ich bitte um eure Erfahrung/ Rat, um mein Meerschweinchen zu retten.. ich versuche es so genau wie möglich zu beschreiben, von daher wird der Text etwas lang. Ich bedanke mich schonmal bei allen für eure Zeit..


    Meine Dame Wiwi ist 3 Jahre und 3 Monate alt und hatte einen sehr aktiven Charakter, war auch sehr gesund und flexibel. Vor zwei Monaten ist mir aufgefallen, dass sie plötzlich nicht mehr richtig frisst - sehr langsames Kauen und irgendwie konnte sie ihr Maul nicht richtig öffnen. Ich bin dann sofort zum Tierarzt. Das war am 26.05 gewesen. Telefonisch hatte die Tierärztin mir versichert, dass sie sich auch professionell mit Meerschweinchen auskennt. Nach meiner Vermutung stimmte etwas mit Wiwis Zähnen nicht und habe dies auch der Ärztin gesagt. Ihrer Meinung nach wären die Zähne aber vollkommen ok und vermutete eher eine Infektion. Was für mich aber sehr komisch klang, da Wiwi sonst noch sehr aktiv war. Ich fragte die Ärztin, ob sie absolut sicher sei, dass nichts mit dem Zähnen sei. Ihre Antwort war: "da ist nichts mit den Zähnen, dass hätte ich sonst nämlich gesehen". Daraufhin hat Wiwi Antibiotika gespritzt bekommen mit großen Schmerzen und Zuhause auch noch eine Woche lang, FÜR GAR NIX! Weil sich die Situation in den darauffolgenden zwei Wochen überhaupt nicht verbessert hat. In dieser Zeit hat sie auch schon Päppelbrei von mir bekommen.


    Am 11.06 habe ich dann einen Termin bei einem anderen Tierarzt bekommen. Dieser meinte, dass sich bei Wiwi bereits spitze Zahnbrücken gebildet haben und deswegen nicht richtig fressen kann. Zudem haben sich ihre Zähne schwarz verfärbt (?). Also einige Tage darauf eine Zahn OP mit Narkose veranlasst und es wurden auch Röntgenbilder gemacht. Nach der OP hatte ich sehr hohe Erwartungen, dass Wiwi bald wieder ganz gesund wird. Allerdings wurde es überhaupt nicht besser, sie kann immer noch nichts hartes fressen. Ich muss ihr jegliches Gemüse in ganz dünne Scheiben zurecht schneiden, damit sie wenigstens etwas frisst. Zusätzlich bekommt sie immer noch Brei von mir (was sie selbst frisst).


    Am 12.07 ging es dann nochmal zur zweiten Ärztin, um zu schauen, was los ist. Sie gab mir dann den Rat Wiwi einschläfern zu lassen, da ich zu spät sie aufgesucht hätte und man eine Zahnfehlstellung so einfach nicht mehr hinbiegen kann. Da Wiwi sonst eigentlich noch Lebensfroh erscheint, im Gehege rumtollt und mit ihrer Schwester auch spielt, möchte ich das eigentlich nicht. Also habe ich noch einen dritten Arzt aufgesucht. Auch der dritte Arzt meinte, dass das nicht Fressen von hartem Gemüse wegen den Zähnen kommt.


    Am 20.07 wurden die Zähne vom dritten Tierarzt nochmal gekürzt (unter Narkose). Auch hier hat das Kürzen wieder nichts gebracht. So war ich heute wieder beim Tierarzt. Dieser Arzt sieht als einzige Möglichkeit nur noch die Backenzähne zu ziehen, aber lediglich auf Vermutung (womöglich eine Entzündung in den Wurzeln). Er ist sich aber nicht sicher, ob das Problem damit behoben werden kann. Ist das wirklich die Lösung? Ich habe große Sorgen, dass so eine große OP ihr zu sehr zu schaffen macht, da davor die beiden OPs bei ihr auch schon zu starken Gewichtsverlusten geführt haben. Ich habe mal hier den Gewichtsverlauf notiert:


    ·Gewicht, als sie noch gesund war: 1020g

    ·26.05. - Gewicht beim ersten Tierarzt: 970g

    ·14.06. - Ein Tag vor der ersten Zahn OP: 920g

    ·15.06. - Am Abend der Zahn OP: 850g

    ·16.06. - 866g

    ·17.06. - 850g

    ·18.06. - 840g

    ·23.06. - 832g

    ·20.07 - Ein Tag vor der zweiten Zahn OP: 844g

    ·21.07 - Am Abend der zweiten Zahn OP: 797g.


    Zum Schluss noch kurz eine Übersicht von Wiwis jetziger Situation:

    · instabiles Körpergewicht zwischen 800g - 820g. Die Knochen kann man sehr deutlich durchs Fell fühlen beim streicheln.

    · immer noch aktiv, aber hat Schwierigkeiten beim Fressen, besonders langsam, schwach, hilflos.

    · kann nur Brei fressen, selten mal Gras oder dünn geschnittenes Gemüse. Hartes Futter wie Heu, Cavia, usw so gut wie gar nicht. Sie frisst aber alles selbstständig. Brei schleckt sie vom Löffel ab.

    · quikt jede 3-4 Stunden nach Hunger (kein kräftiges schreien wie damals) und danach muss ich sie ca. 30 Minuten per Hand füttern, weil sie sehr langsam kaut. Das mache ich 24/7, also muss auch Abends zwei mal aufstehen um sie zu füttern.

    · sie hat noch eine Schwester, manchmal wird sie von der großen geärgert. Wäre das auch ein möglicher Grund? (Stress?). Eigentlich zwickt die Große sie nur manchmal, sie beißt sie auch nicht richtig oder so. Aber Wiwi schreit jedes mal dann sehr erbärmlich..


    Das wars.. bis jetzt habe ich etwa 400€ für die verschiedenen Tierärzte ausgegeben (zugekauftes Päppelbrei etc. nicht mitberechnet). Aber was eigentlich schlimm ist, dass das ganze überhaupt nichts gebracht hat. Ich weiß wirklich nicht, wie lange Wiwi das so noch ertragen kann. Und ganz ehrlich, ich vertraue den ganzen Ärzten schon nicht mehr wirklich, weil keiner mir eine wirkliche Ursache nennen kann.


    Ich bedanke mich wirklich sehr, falls jemand nun bis zum Ende durchgelesen hat. Ich hoffe sehr, dass ich hier jemand finde, der vielleicht durch die Beschreibung mir etwas sagen kann?

  • Auf Verdacht Zähne ziehen finde ich auch merkwürdig, kenne es nur wenn denn sich z.B. im Kiefer Entzündungen gebildet hätten o.ä.


    Sorry, aber ist ne Standartfrage bei Zahnschweinchen: Hast du Schmerzmittel für sie bekommen ? Die Muskeln werden dabei ordentlich überdehnt, manche haben kleine Wunden danach im Maul. Da geht normal Fressen nur unter Schmerzen, ohne Schmerzmittel kann sich im Extremfall bei den Tieren festsetzen das Fressen = Schmerzen bedeutet.


    Die Kaumuskulatur leidet dann auch entsprechend, kann sich sogar zurück bilden weil sie nicht mehr genutzt wird. Das passiert aber nicht von Heute auf Morgen. Falls sie bisher keine oder zu kurz Schmerzmittel hatte, lass dir nochmal welches geben das man im Notfall auch über einen längeren Zeitraum geben kann. Und biete ihr das Gemüse erstmal in Streifen an, meine ehemaligen Zahnschweine haben das gerne genommen. Wurde dann wie bei einem Staubsauger inhaliert ;)


    Gute Besserung deiner Wiwi :) Zahngeschichten sind immer absolut gruselig ..

  • @https://www.meerschweinchen-ra…ser/22941-werschweinchen/

    Wohne in Essen. Laut der Website der beiden letzten Ärzte waren diese schon auf Zähnchen spezialisiert, bin aber für jeden Tipp offen.


    Den Brei kaut sie auch, aber nicht so fest. Klingt bisschen wie das Zähneknirschen bei einem Menschen.


    So wie ich das sehe, benutzt sie die Schneidezähne nicht so sehr, bzw. wenig. Ich gebe ihr manchmal Salatblätter und sie kaut da etwas dran rum, verliert aber dann schnell das Interesse dran und kommt dann zu mir angelaufen und möchte was anderes haben.


    Sie möchte auch öfters Erbsenflocken fressen, die Stückchen steckt sie mehrmals in den Mund, dreht es hin und her, spuckt es dann aber letztendlich wieder aus ohne abgebissen zu haben.


    Was auch noch oft passiert, ist dass Essen im Mäulchen irgendwie hängt und sie versucht dann mit ihren Pfoten das Essen heraus zu pressen, obwohl z.B ich die Gurken schon in lange dünne Streifen geschnitten habe.

  • @https://www.meerschweinchen-ra…portal/user/7306-pardona/

    Ja, die Schneidezähne wurden auch gestutzt, sind aber wieder schräg abgenutzt.


    @https://www.meerschweinchen-ra…/portal/user/15600-plurb/

    Finde ich auch. Der letzte Tierarzt möchte auch nochmal selbst eine Röntgenaufnahme machen, schien sich aber schon ziemlich sicher, dass da was gezogen werden soll/muss.


    Schmerzmittel habe ich immer bekommen. Nach der ersten Zahn OP auch 10 Tage lang ihr gegeben. Nach der zweiten Zahn OP habe ich Schmerzmittel für 3 Tage bekommen. Habe jedoch keinen Unterschied beim Fressen bemerkt ob mit oder ohne Schmerzmittel.


    Danke. Ich hoffe auch sehr, dass sich das irgendwie wieder normalisiert :(

  • Ich habs nicht ganz verstanden, was bisher als OP gemacht wurde. Unter bisherige OPs verstehst du nur das Zähneschleifen, oder? Deine Geschichte erinnert mich an meine Bönli, auch da wurde gesagt die Zähne seien ok, sogar ein CT wurde gemacht und dort wurden nur minimale Abweichungen zuerst gefunden, beharrlich wurde gesagt es liegt nicht an den Zähnen. 1,5 Monate wusste man nicht was los ist, schlussendlich war es dann doch ein Backenzahn der faulig/eitrig war. Leider hat sie die darauffolgende OP nicht überlebt (Extraktion Backenzahn), was aber sicherlich an den anderen Strapazen zuvor lag, fatalerweise wurde sie davor kastriert weil sie auch noch Zysten hatte (die im nachhinein völlig unproblematisch waren). übrigens war da auch die eine Hälfte der Zähne wohl braun/schwarz verfärbt, wieso weiss ich bis heute nicht. Ich denke du brauchst dringend einen Zahn- und Meerschweinchenkundigen Tierarzt und eventuell sogar die Möglichkeit auf ein CT.

  • Ich kann dir diese Praxis empfehlen, top was Zähne bei Meerschweinchen angeht und von Essen gar nicht so weit weg:

    https://www.tierarztpraxis-online.de/

  • @https://www.meerschweinchen-ra…portal/user/22568-urfnip/

    Ich wollte eigentlich alles noch viel genauer beschreiben, aber ich hatte Sorgen, dass keiner so ein Roman lesen möchte.. Du hast ja recht, mit OPs meinte ich Zähne schleifen.


    Habe selbst die Weißheitszähne gezogen bekommen und kann mir wirklich nicht vorstellen, wie so ein kleines und jetzt auch geschwächtes Tierchen solche Schmerzen ertragen soll. Außerdem meinte der letzte Arzt selbst, dass er nicht weiß, ob das überhaupt was bringen wird und meinte sogar, dass er auf gut Glück eine Seite ziehen wird und darauf hofft, dass es die richtige Seite sein wird..??


    Die Geschichte von Bönli macht mich wirklich traurig. So schade sowas zu hören :(


    https://www.meerschweinchen-ra…al/user/22276-lillygypsy/

    sehr lieb von dir. Das Problem liegt nicht bei der Entfernung oder den Kosten, sondern dass alle Ärzte mich wirklich enttäuschen. Folgendes sind meine Erfahrungen, seit Wiwi krank ist: Termin -> Untersuchung -> Nachhause mit neuem Termin -> Behandlung ohne Effekt -> Nachhause und beobachten -> Termin und alles wieder von vorne. Besonders schlimm ist, dass alle Ärzte die ich aufgesucht habe eigentlich schon spezialisiert auf Behandlungen von Nagetierzähnen sind. Was ich nun hoffe ist halt, dass jemand schon ähnliche Erfahrungen mit seinem Meerschweinchen hat und gleichzeitig auch einen Arzt gefunden hat, der dies erkannt/behandeln kann. Aber trotzdem vielen vielen dank!

  • Dr. Schweigart ist unter Schweinchenhaltern bekannt, weil man dort schon hoffnungslosen Fällen hat helfen können. Für mich keine Option wegen der Entfernung.


    Aber ich weiss das viele gerade mit Zahnschweinchen dort hin fahren, weil man dort eben wirklich Ahnung hat.

  • Dr. Schweigart ist unter Schweinchenhaltern bekannt, weil man dort schon hoffnungslosen Fällen hat helfen können. Für mich keine Option wegen der Entfernung.


    Aber ich weiss das viele gerade mit Zahnschweinchen dort hin fahren, weil man dort eben wirklich Ahnung hat.

    Oh ok, das wusste ich nicht. Gut zu wissen. Dann werde ich das morgen mal in Angriff nehmen.

  • https://www.meerschweinchen-ra…al/user/22276-lillygypsy/

    sehr lieb von dir. Das Problem liegt nicht bei der Entfernung oder den Kosten, sondern dass alle Ärzte mich wirklich enttäuschen. Folgendes sind meine Erfahrungen, seit Wiwi krank ist: Termin -> Untersuchung -> Nachhause mit neuem Termin -> Behandlung ohne Effekt -> Nachhause und beobachten -> Termin und alles wieder von vorne. Besonders schlimm ist, dass alle Ärzte die ich aufgesucht habe eigentlich schon spezialisiert auf Behandlungen von Nagetierzähnen sind. Was ich nun hoffe ist halt, dass jemand schon ähnliche Erfahrungen mit seinem Meerschweinchen hat und gleichzeitig auch einen Arzt gefunden hat, der dies erkannt/behandeln kann. Aber trotzdem vielen vielen dank!


    Ich war bisher 1x mit einem Zahnschwein bei Schweigarts, weil meine TÄin nicht weiter wusste und uns dorthin verwiesen hat. Sie konnten dort das Problem finden und meine TÄin entsprechend instruieren, sodass wir dem Schweinchen noch helfen konnten.


    Leider fahre ich eine Strecke fast 2 Stunden, sodass sie für mich nur in wirklich besonderen Fällen bei Zahnproblemen in Frage kommen. Man hört von ihnen sehr, sehr viel Gutes in diesem Bereich und viele fahren auch noch weitere Strecken als ich für eine Diagnose hin. Viele von anderen TAs bereits aufgegebenen Schweinchen haben es durch die Behandlung dort auch noch geschafft die Kurve zu kriegen.

    In puncto Zähnen würde ich Schweigarts zu 100% vertrauen.