Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Diabetes bei Meerschweinchen

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo,

    erstmal tut es mir leid für dein Mäuschen.

    Wie ich merke, hast du Erfahrungen mit Diabetes Schweinchen. Könnte ich dir Fragen dazu stellen? Hier oder privat, oder gibt es ein passendes Thread dazu?


    Ich hab auch schon ein Thread damals eröffnet mit Cookie's Krankheitsgeschichte, da wusste ich noch nicht, dass sie Diabetes hat. Kam jetzt wegen einer Blutuntersuchung raus, sie will seit 3(!) Monaten kaum noch fressen bzw nur Heu, ist sonst aber ganz normal vom Verhalten, nicht apathisch, nix. Nur kein Appetit.

  • zHiro Wegen Deines Schweinchens habe ich heute mal kurz gesucht zum Zusammenhang zwischen Entzündung und hohem Blutzucker. Und anscheinend können Entzündungen den wirklich erhöhen. Es ist also für mich die Frage, ob sie Diabetes hat oder der erhöhte Blutzucker nur durch eine Entzündung kommt.


    Umgekehrt kann auch Diabetes die Leber schädigen und zu Fettleber führen. Das hatten wir ja schon kurz in Deinem anderen Thema angesprochen. Die Frage ist, falls es überhaupt einen Zusammenhang gibt, was Ursache und was Wirkung ist.


    Deutlich zu hoher Blutzucker soll auch zu Appetittlosigkeit führen, genauso wie m.W. Leberprobleme zu Ekel und damit fehlendem Interesse an Essen führen können.


    Ich würde an Deiner Stelle im Netz suchen nach Texten zum Zusammenhang von erhöhtem Blutzucker und Entzündungen oder Infektionen und zu Leber und Diabetes.


    Zudem würde ich mir alle Blut- oder Harnwerte, die der Tierarzt hat geben lassen und selbst den Urin zunächst täglich, dann in größeren Abständen mit z.B. Combur 9 Teststreifen untersuchen und die Werte immer aufschreiben. In Kombination mit Antibiotikum-Gabe oder nicht, die ich auch aufschreiben würde, lässt sich dann vielleicht mehr herausfinden.

  • Erstmal vielen Dank dass du mir so versuchst zu helfen. Morgen ist der Termin bei der Tierärztin, ich werde alles ansprechen und sie soll auch eine Urinprobe machen. Bei Cookie ist es schwer zu Hause Urinproben zu machen, sie ist stubenrein.. Sie will einfach nicht da pinkeln, wo ich urin testen kann. Hab es oft versucht.. Nur beim Tierarzt pinkelt sie auf dem Tisch, da ist sie nicht mehr stubenrein^^


    Komisch ist halt, dass bei der Blutuntersuchung Leber und Niere vollkommen in Ordnung waren aber auf dem Röntgen Bild 1 Woche vorher noch die Leber riesig war, wie gesagt dazwischen bekam sie wieder Marbocyl. Genau wie beim letzten mal, was ich in meinem Thread angesprochen habe.


    Wenn im Urin kein Glucose vorhanden ist, kann sie dann trotzdem noch Diabetes haben?


    Diabetiker können ja Leberprobleme haben, das würde ja zu ihr passen.. Wiederrum gebe ich ihr schon ständig Leberpräparate und es wird nicht besser d.h irgendwas schädigt die Leber und die Ursache muss behandelt werden.


    Kann man beim Schweinchen Blutzucker messen? Das Gerät habe ich zu Hause, würde das natürlich nicht einfach ohne Wissen machen.

  • Alles hier rein was zu Diabetes Schweinchen gehört, ist ja nicht nur die Chiara betroffen, wobei das bei ihr aktuell der falsche Ausdruck ist ihr geht es ja noch gut.


    Andreas

    Ich lese eigentlich überall, dass Meerschweinchen, die Diabetes haben, plötzlich extrem viel trinken, extrem viel fressen (und nicht zunehmen sondern eher abnehmen). Ob das stimmt, weiß ich nicht, was ist deine Erfahrung dazu?


    Wasser hat Cookie immer im Gehege, sie hat aber noch NIE getrunken, trinkt immernoch nichts. Wie ich schon gesagt habe, frisst sie einfach seit 3 Monaten nichts bzw naja nur Heu und zwischendurch mal frisst sie ganz ganz wenig. Abnehmen tut sie komischerweise auch nicht, obwohl sie kaum was frisst. (Zum Glück nimmt sie nicht ab)


    Immer wieder hatte sie eine riesige Leber, aber im Blut waren die Leberwerte in Ordnung.


    Macht es Sinn, dass sie Diabetes hat, obwohl sie überhaupt keine Anzeichen hat (außer die Leberprobleme)? Könnte der Fructosamin Wert nicht auch wegen was anderem erhöht sein?


    Wie kann man sich wirklich sicher sein, dass der Fructosamin Wert, wirklich wegen Diabetes so hoch ist? Kann man Blutzucker messen?

  • Keines unserer 11 Meerschweinchen trinkt etwas, auch nicht Rosi und Chiara. Einen sicheren Wert erhält man mit einer Blutuntersuchung. Als Grenzwerte gelten 160-200 mg/dl. Bei Rosi lag er anfangs bei 492 und mit Futterumstellung noch bei 365. Chiara hatte 502 schon mit dem jetzigen Futter. Beide waren etwa 1,5 Jahre als die Krankheit entdeckt wurde.


    Andreas

  • Immer wieder hatte sie eine riesige Leber, aber im Blut waren die Leberwerte in Ordnung.

    Ich würde nicht voreilig auf Diabetes schließen, das Argument, das der Blutzucker durch die Entzündung recht hoch ist ist glaubhaft. Wir hatten vor kurzem auch eine stark vergrößerte Leber, die Werte waren dann aber gut. Der letztliche Anlass wurde nicht gefunden, aber ich rufe demnächst eh an, ich denke dann frage ich nach. Irgendwie hatte es auch damit zu tun, das unser Schweinchen- eher fülliger- stetig abgenommen hat, die freigesetzten Giftstoffe sind dann wohl auf die Leber übergegangen, ob dies an der Vergrößerung lag kann ich Dir nciht sagen.

  • Keines unserer 11 Meerschweinchen trinkt etwas, auch nicht Rosi und Chiara. Einen sicheren Wert erhält man mit einer Blutuntersuchung. Als Grenzwerte gelten 160-200 mg/dl. Bei Rosi lag er anfangs bei 492 und mit Futterumstellung noch bei 365. Chiara hatte 502 schon mit dem jetzigen Futter. Beide waren etwa 1,5 Jahre als die Krankheit entdeckt wurde.


    Andreas

    Die Blutuntersuchung hat ja gezeigt, dass Fructosamin erhöht ist, also sie Diabetes hat. Ich weiß gar nicht was der Wert ist, morgen lasse ich mir die Ergebnisse mitgeben, bin morgen dort.


    Allerdings meinte man zu mir am Handy, dass man das bei Meerschweinchen nicht behandeln kann? Dass man Insulin nicht dosieren kann, es wäre ja bei Katzen schon extrem schwer..?


    Wobei ich hier erwähnen muss, dass in der Praxis 4 Tierärztinnen arbeiten, ich eigentlich in der Behandlung bei einer bin, die auf Heimtiere spezialisiert ist, und mich aus Zeitmangel die andere Tierätztin angerufen hat. Mal sehen, was morgen die Spezialistin sagt.


    Ich will mir nur wirklich sicher sein, dass es wirklich Diabetes ist und nicht irgendwas anderes ihren Fructosamin Wert erhöht. Aber die Frage ist, wie.. Hilft mir eine Urinprobe dabei?


    Es ist halt komisch, wieso sie paar tage, nachdem man Marbocyl absetzt, ein kleines bisschen mehr frisst. Und vor Marbocyl überhaupt nichts.

  • Ich würde nicht voreilig auf Diabetes schließen, das Argument, das der Blutzucker durch die Entzündung recht hoch ist ist glaubhaft. Wir hatten vor kurzem auch eine stark vergrößerte Leber, die Werte waren dann aber gut. Der letztliche Anlass wurde nicht gefunden, aber ich rufe demnächst eh an, ich denke dann frage ich nach. Irgendwie hatte es auch damit zu tun, das unser Schweinchen- eher fülliger- stetig abgenommen hat, die freigesetzten Giftstoffe sind dann wohl auf die Leber übergegangen, ob dies an der Vergrößerung lag kann ich Dir nciht sagen.

    Ich habe jetzt auch gegooglet, Entzündungen/Infekte können den Blutzucker definitiv erhöhen. Nur die Frage ist, was für eine Entzündung hat sie- falls Diabetes nicht der Grund ist. Die Leber ist ja nicht entzündet, die Werte waren gut. Komischerweise war die Leber aber ständig auf Röntgenbilder riesig.


    Das einzige, auffällige ist halt, ihre Schattierung auf der Lunge. Sie niest nicht, hustet nicht, nichts. Aber da ist eine Schattierung, weshalb sie schon Orniflox und Marbocyl bekam. Und ich weiß nicht ob es Zufall ist, aber 2x schon nach Marbocyl, frisst sie mehr. Aber das hält nie lange an, nach paar Tagen hört sie schon wieder auf.


    THEORETISCH könnte sie einen Infekt haben und dadurch könnten die Fructosamin Blutwerte erhöht sein. Aber es könnte halt auch Diabetes sein.

    Aber ich verstehe einfach nicht, wie man herausfinden kann, ob es jetzt wirklich Diabetes ist oder nicht..

  • Eine Frage noch- ich kenne mich wirklich nicht aus. Was genau ist jetzt Blutzucker? Es gibt ja Glukose und Fructosamin. Die Tierätztin meinte zu mir, Fructosamin gibt Ausschluss darüber, ob es Diabetes ist, da Glukose auch ohne Diabetes hoch sein kann. Deshalb guckt man sich immer Fructosamin an.


    Dass Glukose sich bei Entzündungen erhöht, weiß ich. Aber Fructosamin auch?

  • Über 500mg/dl ist schon heftig. Normale Messgeräte messen nur bis max 500. Das Insulin musst du Spritzen und wird bestimmt teuer. Zucker wird ab ca 180mg/dl bei Menschen auch mit dem Urin ausgeschieden und man bekommt Durst. Daher auch der Name Diabetes mellitus = honigsüßer Saft. Man kann sich vorstellen wie früher die Diagnose gestellt wurde - würg. Glukagon und Glykagen spielen eine Rolle und steuern wieviel Zucker aus den Leberreserve dem Körper zur Verfügung gestellt wird bzw. wieviel Zuckwer wieder in der Leber eingelagert wird. Bei Menschen differenziert man zwischen Typ 1 (immer insulinpflichtig) und Typ 2 (zu wenige Insulin bzw die Zellen reagieren nicht mehr ausreichend auf das Insulin und brauchen sozusagen immer mehr davon). Bei Typ 2 kann man schon mit einer Gewichtsreduktion oder Diät etwas bewirken. Teilweise benötigen Menschen nach eine Reduktion auf Normalgewicht kein Insulin mehr bzw. bedeutend weniger. Ein Problem ist das man auch mit den Insulin Spritzen sich regelrecht den Hunger spritzt, da der Blutzuckerwert abfällt und der Hunger unter anderen daran vom Körper gesteuert wird. Diabetiker haben eine herabgesetzte Immunabwehr und es können sich bei hohen Werten auf Dauer Polyneuropathien entwickeln (Empfindungsstörung, Durchblutungsstörung, reduzierte Sehkraft. Eine Diagnose bei dem Menschen ist der Glukosetoleranz test. Man muss Nüchtern eine definierte Menge Glukose zu sich nehmen und man misst in Abständen den Blutzuckerwert und schaut nach wie dieser sich entwickelt. Nüchtern sollte der Zuckerwert unter 100mg/dl liegen. Der Langzeitwert (HbA1c) liefert auch einen Anhalt und muss im Labor überprüft werden.

    Es gibt orale Antidiabetika (Metformin etc / die verbessern die Aufnahmefähigkeit der Zellen gegeüber Isluin und Zucker und die Zelle benötigt damit weniger Insulin um Zucker aufzumehmen) ob man das alles 1:1 auf das Tier übertragen kann???????????Die Gefahr bei Isnulin besteht in einer Überdosierung - daher haben Diabetiker immer Glukose dabei - da dieser Zucker für den Körper sofort verfügbar ist. Alle anderen Zucker müssen vom Körper erst zu Glukose umgebaut werden. Ein zu tiefer Wert ist gefährlicher als ein zu hoher wert. Ich hatte Menschen in der Notaufnahme die einen Zucker jenseits von 500mg/dl hatten und ganz normal waren. Unter 60/70mg/dl wird es schon kritisch und Schwindel,kalter Schweiß, Bewußtseinseinschränkungen werden mehr und es kann bei noch niedriegeren Werten sogar zum Tod führen. Weiterhin muss man bei den Insulinarten differenzieren: Langzeitinsulin und Rapid. Langzeitinsulin (lantus etc) spritz man in der Regel zum Abend und das Rapid über den Tag zum abdecken der Zuckerspitzen durch das essen.

  • Mh, Dein Schwein hat fast genau die selben Beschwerden, wie mein Mümmi. Er hatte allerdings eine Lungenentzündung, genau konnte aber auch bei ihm nicht nach gewiesen werden, weshalb die Lunge schattiert war. Wir haben mit Baytril, Schleimlöser behandelt. Allerdings war er Erst in einem kritischen Zustand- wegen Ausgasung, starker Dehydrierung-, wie in den zwei Tagen der Stationären Aufnahme behandelt wurde weiß ich nicht genau. Ich finde es auch ein bisschen gewagt Antibiotika ohne einen diagnostizierten Infekt zu geben.

  • Diabetes-Meerschweinchen fallen zunächst dadurch auf, dass sie massiv zunehmen. Sie fressen praktisch ununterbrochen. Wenn es Frischfutter in Mengen gibt, trinken sie wenig oder gar nicht. Die Zellen erhalte den Zucker im Blut nicht und schreien quasi permanent nach mehr. Die Schweinchen sind oft nach ein paar Schritten ermüdet, weil buchstäblich die Energie fehlt.


    Spritze seit 2015 meine Meerschweinchen, gut das mir keiner gesagt hat, dass das nicht geht. 😉 Die Einstellung ist leicht, man braucht nur Geduld. Mit kleinen Mengen anfangen, diese konstant jeden Tag zur selben Zeit geben und schauen ob der Blutzucker weiter sinkt. Dann ggf. Insulin erhöhen, jeden Tag messen, bis der Zuckerspiegel konstant ist usw. Angestrebter Wert liegt unter 200 aber über 100.


    10 ml Caninsulin kosten etwas mehr als 30 Euro. Da kommt man mit nur ein oder zwei Zuckerschweinen leicht drei Monate hin. Immer schön im Kühlschrank lagern. Ich ziehe die Spritzen morgens nach dem Aufstehen direkt auf und erledige dann diverses. Das Insulin ist dann zur Gabe auf Zimmertemperatur.


    Teuer sind vor allem die Teststreifen für die Messgeräte. Aber nachdem die Einstellung geschafft ist, muss man nicht mehr täglich messen.


    Wenn absehbar ist, dass der Patient weniger fressen kann an einem Tag (z.B. OP), Insulin reduzieren. Für den Notfall immer Zuckersirup (z.B. Jubin) in Reichweite haben.

  • Cookie hat ein Blutzuckerwert von 341. Die Tierätztin meinte zu mir, für Insulin ist der Wert zu niedrig bzw da muss man nicht behandeln, sondern soll erstmal Möhre usw komplett wegstreichen, was Cookie sowieso selten bekommen hat.


    Gleichzeitig behandelt sie auch weiter die Schattierung in der Lunge, um zu schauen, ob die Blutwerte sich dadurch ändern.

    Cookie bekommt jetzt:


    2 Wochen lang 1x täglich Marbocyl

    1x Schleimlöser Hexasolvon

    2x täglich eine Mischung aus Engystol und Enchinaeca comp Ampullen


    Dann wird geschaut, wie es ihr geht, ob sich der Blutzuckerwert ändert, wie die Lunge aussieht, etc.


    Ach und nächste Woche Donnerstag wird sie in Narkose gelegt für eine Zahn Op. Ist nichts schlimmes, aber bevor es schlimm wird, will sie lieber schleifen. Ihre Zähne sind nicht gleich lang und bei einem Zahn zeigt sich schon eine kleine Neigung zu einer Überbrückung, die meine Tierärztin natürlich verhindern will.

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