Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Angeschwollene Hinterpfoten

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo ihr Lieben,


    Leider ist mein gerade mal 1 Jahr alter Henri nun schon seit Wochen krank. Seine Hinterbeine sind stark angeschwollen, sodass er mit ihnen nicht laufen kann und diese nur hinter sich herzieht und sich auf dem Boden voran robbt. Wir waren natürlich schon beim Tierarzt und haben schon viele Medikamente ausprobiert, darunter Antibiotika, Entzündungshemmend, Schmerzmittel und Kortison, aber nichts hat richtig angeschlagen.

    Zunächst hat sich der Kleine auch nicht richtig sauber halten können und hatte Probleme beim Urin absetzen, dadurch hatte er lange einen nassen Bauch, etc.. Das ist jedoch schon besser geworden und klappt nun auch gut. Der Verdacht des TA auf einen Blasenstein hat sich somit, wie die Röntgen aufnahme auch zeigt, nicht bestätigt.

    Eine weitere Röntgebaufnahme von seinen Beinchen hat auch gezeigt, dass dort alles unauffällig ist.

    An sich ist er auch total fit, frisst eifrig, käbbelt sich ab und zu mit seinem Kumpel und schaut neugierig in der Welt herum. Er verliert zwar Gewicht, durch die fehlende Bewegung und einer geringeren Nahrungsaufnahme, weil er einfach nicht zum Futter laufen kann und man ihm alles vor die Nase legen muss, aber er ist immer noch im gesunden Bereich.

    Uns gehen aber langsam die Möglichkeiten aus und wir sind sehr verzweifelt, weil egal was wir probieren: Die Hinterbeine schwellen einfach nicht ab. Habt ihr irgendwelche Tipps und wisst, was wir noch versuchen können? Oder Ideen, was seine eigentliche Erkrankung sein könnte?

    Viele Grüße

    Anja

  • Danke erstmal für deine Antwort.

    Bisher haben wir das noch nicht gemacht, könnte denn ein Herzfehler eine Ursache für die Hinterpfoten sein?

    Wenn das Herz nicht mehr richtig pumpt kommt es oft zu Wassereinlagerungen im Körper, bei meinem Gizmo war zB Wasser in der Lunge. In den Beinen könnte es sich aber evtl auch anlagern. Außerdem fehlt Schweinchen mit Herzproblemen auch oft die Kraft um groß rumzulaufen. Bei meinem Gizzy fiel es damals zuerst am nassen Bauchfell auf, da ging man auch erst von einer Blasengeschichte aus. Es war dann aber das Herz, das dazu führte, dass er mehr lag und sich somit mehr in seiner Pipi aufhielt.

    Es gibt dann Medikamente zur Entwässerung und für das Herz. Frag da mal bei deinem TA.

  • Herzlich Willkommen im Forum!


    Das hört sich schlimm an. Das arme Schweinchen!


    Ich habe noch eine Reihe von Fragen:

    • Sind die Beine insgesamt geschwollen oder an einzelnen Stellen, z.B. an Lymphknoten oder sind die Pfoten geschwollen?
    • Sind die Pfoten rot, entzündet, rissig?
    • Kann er die Beinchen bewegen und reagiert er auf Berühungen dort?
    • Wie fing es denn an (d.h. mit Schwellung oder mit nicht laufen wollen oder können oder was)?
    • Wurde ausgeschlossen, dass er eine Verletzung an der Wirbelsäule oder im Beckenbereich hat oder ein Gewächs dort ist?
    • Sieht man sonst Veränderungen, z.B. Schwellungen auch an anderen Stellen?
  • Die Hinterbeine sind komplett geschwollen und etwas gerötet und entzündet, aber nicht eitrig oder ähnliches. Und auch sonst ist nichts weiter geschwollen.

    Der Tierarzt hat zwei Röntgenaufnahmen gemacht, einmal von dem Blasenbereich und einmal von den Hinterbeinchen mit dem Wirbelsäulenbereich, beide waren jedoch komplett unauffällig, wodurch sich Tumore, etc. ausschließen lassen.

    Der Hauptgrund weshalb wir anfangs zum TA gegangen sind war, dass wir bemerkt haben, dass sich das Schweinchen kaum noch bewegt und angeschwollene Beinchen hat. Den nassen Bauch hatten wir davor gar nicht so stark bemerkt, der TA wurde erst drauf aufmerksam. Anfangs konnte es auch noch relativ normal laufen (zwar sehr schleppend, aber er hat die Beinchen benutzt), erst mit der Zeit ist es ihm immer schwerer gefallen. Er merkt diese jedoch noch und ist auch, sobald das Schmerzmittel nicht mehr wirkt, sehr schmerzempfindlich und quiekt, wenn man ihn hochhebt oder er auf die Hinterbeine gesetzt wird.

  • Henri ist weiterhin nicht gut drauf. Momentan ist außerdem auffällig, dass sein Kot verformt ist und er sich, wie man in einem Bild gut sehen kann, die Hinterbeine komplett mit Kot verschmiert, sodass wir ihn täglich reinigen müssen. Fressen tut er jedoch weiterhin eifrig. Er liegt zudem häufig seitlich, da er mit den Beinen umkippt und sich nicht mehr aufrichtigen kann. Ich habe auch ein Bild von den derzeitigen Medis hochgeladen. Das eine bekommt er 2× täglich, das andere nur 1×. Ich habe mich auch nochmal informiert und gelesen, dass eine Honigsalbe helfen kann, welche man auf die angeschwollenen Beinchen gibt. Ist sowas zu empfehlen oder eher unnötig? Ich würde mich sehr über zügige Antworten freuen, da wir morgen den nächsten Tierarzttermin haben und dort alles weitere abklären.

  • Uff das sieht echt sehr erschreckend aus. Das Kerlchen tut mir leid. Es sieht zwar nicht nach Ballenabszessen aus, aber er sollte so sauber wie möglich gehalten werden damit es nicht dazu kommt! Es kann durch die Position so aussehen, aber seine hintere Körperhälfte sieht viel schmaler aus als die vordere, als ob er von der Hüfte abwärts verkümmert wäre? Könnte er eine Art Lähmung aufweisen, hat er sich eventuell etwas verklemmt (Nerven, Wirbelsäule, Bandscheibenvorfall?). Ich denke die Schwellung kommt daher, weil er sich umherrobbt, es könnte auch die Blutzufuhr gestört sein. Das sind nur wilde Vermutungen meinerseits.


    Ich weiss nicht ob du die Möglichkeit dazu hast, aber bei so einem unerklärlichen Fall würde ich zu einer Universitätsklinik oder Frau Dr. Ewrigmann in Berlin, auf jeden Fall einem sehr meerikundigen TA gehen.

  • Das sieht wirklich bemitleidenswert aus! Jetzt auch noch Durchfall o.ä. zu haben, hat dem armen Kerlchen - und Dir - ja gerade noch gefehlt.


    Die Haut an den Füßchen sieht für mich schon ziemlich angegriffen aus - soweit ich das auf den Fotos erkennen kann. Am Anfang muss eine Ballenentzündung ja nicht mit dicken Eiterstellen einhergehen. Ich habe leider keine sichere Lösung, aber würde, wenn nichts anderes gefunden wird, folgendes machen:


    Die Beinchen würde ich natürlich so gut wie möglich sauber halten und die Füßchen in Rivanol-Lösung o.ä. baden. Sollte er die Füßchen nicht normal aufsetzen wollen, könntest Du ihm vermutlich auch mit dem Mittel getränkten Zellstoff auf die nach oben liegenden Füßchen legen.


    Danach würde ich die Füßchen mit Bepanthen Antiseptische Wundcreme o.ä. vorsichtig eincremen.


    Zudem wäre es vermutlich eine Hilfe, wenn Du dort wo er zur Zeit bevorzugt liegt Torf statt normaler Einstreu oder Stoff verwenden würdest. Du müsstest natürlich darauf achten, dass er ungedüngt ist. Ich bin normalerweise sehr gegen die Verwendung von Torf, weil die letzten Moore dadurch gefährdet sind, aber für diesen Notfall wäre es aus meiner Sicht gerechtfertigt.


    Das alles würde ein ggf. vorhandenes ursächliches Problem nicht lösen, aber erstens wissen wir ja nicht, ob nicht doch ein Entzündung in den Pfoten das eigentliche Problem ist und zweitens würde sie zumindest eine lokale Verschlimmerung verhindern und Linderung bringen.


    Wie lange bekommt er denn schon dieses Antibiotikum am Stück?


    Wenn das schon länger als 5 oder 7 Tage ist und nicht geholfen hat, würde ich es mit einem anderen Wirkstoff versuchen.


    Durch Urin- und Blutuntersuchung könntet Ihr auch mehr Aufschluss über Entzündungen u.a. bekommen. Blutuntersuchungen sind oft belastend für das Schweinchen, Urinuntersuchung kann man sogar zuhause selbst vornehmen.