Und traumatische Erlebnisse. Bei Tieren mit einem Gehirn dieser Größe. Wie soll das gehen? Ernsthaft? Da ist nicht so wirklich viel an Erinnerung, schon gar keine episodenhafte Erinnerung in einer stringenten Erzählung. So viel Erinnerungsvermögen haben sie einfach nicht, ihr Gehirn ist schon mit der Erinnerung an Artgenossen und fressbare Pflanzen ziemlich ausgelastet, das ist einfach nicht so groß.
Das sind die gängigen Vorstellungen, die man früher oft gehört hat. Durch intensive Forschung hat man jedoch beispielsweise festgestellt, dass Krähen sehr intelligent sind, Werkzeuge nutzen können und sich selbst im Spiegel erkennen. Das Hirn einer Krähe ist anscheinend etwas anders als das von Säugetieren, aber die Größe alleine lässt keine sinnvollen Rückschlüsse zu. Wie groß ist das Hirn einer Biene? Und doch kann sie verstehen, sich merken und dann im Flug umsetzen, was ihr eine andere Biene per "Tanz" vor dem Stock als Weg zu guten Futter zeigt. Wozu können dann - aufgrund der Hirngröße - Meerschweinchen fähig sein?
Mit anderen Worten: Wir sollten vorsichtig sein, Leid von Tiere abzutun, weil wir meinen zu wissen, was sie empfinden oder denken können.
Außerdem braucht es für eine Traumatisierung keine "stringente Erzählung". Da reichen Gefühle und Erinnerungsfetzen.