• Kleetraum, dann lies bitte meinen Beitrag nochmal genau. Ich füttere sehr wohl Wiese aber selbstgezogen.


    Bei drei Schweinen und drei Aussaatschalen durchaus machbar.


    Nachdem nun jeder Hans und Franz sich einen Hund angeschafft hat, kommt für mich das Pflücken draussen schon 3x nicht mehr in Frage.

  • Mh, so richtig kann ich Dir Aufruh zum Teil nicht verstehen, aber gut ich weiß auch nicht wer was, wie interpretiert hat.


    Erstmal kann man natürlich sagen ich füttere Heu, warum sollte ich das hinter fragen. Wiese und Wildkräuter sammeln ist natürlich zeitaufwendig, wenn man sich Mühe gibt macht es auch spürbar mehr Arbeit.

    Die Wiese in Europa erreicht sicherlich nicht das was sie von anderer Vielfalt in Südamerika erreichen kann, aber der getrocknete Zustand ebensowenig.


    Kleetraum Deine Argumente finde ich interessant, wobei ich mich aber auch frage wie natürlich wird das Heu produziert so das der Vorgang funktioniert. Ich fürchte eher wie Marie-Luise das es wenig mit natürlicher Trocknung zu tun hat.

    Der Teil von produzierten Vitamin D2 wird bei so einer Produktion gar nicht bis gering enthalten sein.


    Der Zahnabtrieb ist eine wichtige Sache, aber sollte man den nicht ausgleichen können wenn man genügend verschiedene Zweige und Äste anbietet..

  • Der Zahnabtrieb ist eine wichtige Sache, aber sollte man den nicht ausgleichen können wenn man genügend verschiedene Zweige und Äste anbietet..

    Der Zahnabrieb entsteht meines Wissens hauptsächlich durch das Reiben der Zähne aufeinander bzw. aneinander beim Kauen. Nur extreme Futtermittel wie Schachtelhalm oder Bambus erhöhen die Wirkung deutlicher, durch die enthaltenen Silikate u.ä.


    Falls das richtig sein sollte, wäre getrocknetes Gras nicht besser als frisches Gras für den Zahnabrieb, aber natürlich besser als z.B. Gurke, Tomate u.ä. weiches Gemüse, in dieser Hinsicht.

  • Wenn die Abreibung wirklich hauptsächlich durch das aufeinander treffen der Gegenspieler Zähne geschieht, was ich mir gut denken kann, da man ja zumindest den zweiten Schnitt, Bambus bräuchte, so das es eine Wirkung mit sich bringt.

    wäre es vielleicht wirklich einen Option auf Heu zu verzichten, so würde man auch mit einem hohen Verbrauch aufhören.


    Wichtig hier bei wären dann aber, das möglichst vielfältig Kräuter und Wiese angeboten wird, sonst finde ich das nicht vertretbar, da sie ja durch das Heu die Inhalte von Wiese im getrockneten Zustand aufnehmen würden.

  • Gräser und Wildkräuter in Ehren, aber hier im Voralpenland kannst du die vielleicht, wenns gutgeht, von April bis November füttern, in manchen Jahren auch nur von Mai bis Oktober.


    Nebst den klimatischen Verhältnissen ist auch die Wohnsituation zu berücksichtigen: In der Stadt muss man suchen, ob es in gut erreichbarer Distanz eine Wiese gibt. Ich lese oft von Friedhöfen, die dafür gut geeignet wären - nun, unsere Friedhöfe haben keine Wiese, sondern Rasen, und der wird fleissig gemäht. Leerstehende Viellen mit verwilderten Gärten sind leider auch nicht vorhanden, das meiste Land wird intensiv genutzt. Einen eigenen Garten haben wir nicht, also bleiben nur die Wiesen in der Umgebung und die können von Frühjahr bis Herbst genutzt werden.


    Mir ist klar, dass Meerschweinchen, die viel Wiese bekommen, weniger Heu fressen, das ist in Ordnung so. Trotzdem würde ich ihnen, auch wenn ich öfter/länger Wiese anbieten könnte, immer auch Heu zur Verfügung stellen. Bei mir gehen die Schweinchen zwischendurch vom FriFu weg und fressen Heu - es zwingt sie niemand dazu, das machen sie von sich aus.


    Das Heu sollte in möglichst guter Qualität und auch in verschiedenen Sorten angeboten werden, das finde ich ganz wichtig - natürlich nebst grosszügigen FriFu-Portionen zu allen Jahreszeiten, wenns keine Wiese ist, dann halt verschiedene Salate, Blätter und Gemüse.


    Übrigens:

    Die Wildmeerschweinchen in Südamerika ernähren sich vermutlich vorwiegend von Gras, welches so viel Vitamin C beinhaltet, dass Meerschweinchen "verlernt" haben, selber Vitamin C herzustellen - wir Menschen können das ja auch nicht und einige Primaten ebenfalls nicht, fast alle andern Tiere aber schon.

    Die Hausmeerschweinchen in Südamerika werden mit Küchenabfällen, grünem Getreide (Gerste) u.a. ernährt und eher nicht mit Gras - aber da gibt es regional sicher grosse Unterschiede.

  • Gerade war ein Meerschweinchen-Ernährungsseminar der Tierärztin Dr. Diana Ruf. Es wurde auch viel über Heu gesprochen, passte sehr gut zu diesem Thema. Ich versuche mal die Aussagen wiederzugeben.

    Letty  Löwenzahn steinigt mich nicht, ich gebe hier nur wieder...


    • Grundlegende Aussage im Seminar, sollte für niemanden hier überraschend sein und setze ich nur dazu, um zu vermeiden, dass sich Neulinge nur an den nachfolgenden Punkten festbeißen: eine gute Meerschweinchen-Ernährung muss Nährstoffe in der richtigen Menge liefern, den Verdauungstrakt und die Zähne gesund halten und auch auf Dinge wie einen zum restlichen Futter passenden Calciumanteil achten.
    • Heu bietet in der Sommerfütterung bei guter (vielfältiger!) Wiesenfütterung keinen Vorteil und kann damit weggelassen werden. Wenn man allerdings überwiegend nur junge Pflanzen findet, die einen hohen Eiweiß-Gehalt und einen geringen Anteil Faser-Kohlenhydrate haben, dann kann die zusätzliche Gabe von Heu diesen Fehlstand ausgleichen.
    • Selbst im Winter bei einer wirklich abwechslungsreichen und ausgewogenen Fütterung mit Schwerpunkt auf Bittersalaten und Kohl wird Heu nicht benötigt. Außnahme in Außenhaltung, bei der das Frischfutter einfrieren kann.
    • Heu ist (offensichtlich) Wiese in trocken. Die fehlende Flüssigkeit verschiebt die Calcium-Konzentration im Urin und erhöht die Gefahr von Blasengrieß und -Steinen. Allerdings ist bei einer hohen Flüssigkeitsaufnahme der Calciumgehalts im Futter weitestgehend unproblematisch. Bei Heu-Junkies kann kann Heu dann den Anteil der Flüssigkeit in der Nahrung deutlich runter ziehen. Auf Nachfrage hieß es, dass man Heu bei kleinen Heu-Junkies rationieren, schwer erreichbar oder durch weniger schmackhaftes Heu (1. Schnitt) ersetzen könnte.
  • Danke Moku das finde ich wirklich interessant.


    Ich würde nie auf Heu verzichten wollen, weil der Aufwand es zu ersetzen viel zu groß für mich wäre, aber es zeigt nochmal sehr deutlich, wie wichtig der Anteil vom Frischfutter bei der Ernährung ist (was natürlich den Meisten hier auch bewusst ist).


    Meine Vier lieben übrigens den 1. Schnitt - die hält das nicht vom mümmelte ab;)

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