Meerschweinchen Haltung

Meerschweinchen halten ist doch irgendwie frustrierend, oder?

Haltung und Haltungsbedingungen von Meerschweinchen

  • Ich würde schätzen, dass etwa eines von 10 Schweinchen irgendwann in seinem Leben ernsthaft erkrankt. Ein paar mehr haben mal Kleinkram wie Milben oder mal eine Augenverletzung, die nach ein paar Wochen ausgestanden sind, aber wirklich ernst krank werden bei weitem nicht alle. In Foren versammeln sich eben meistens die Halter der Pechvögel, die Leute mit gesunden Tieren haben vielleicht am Anfang mal eine Frage, aber sind selten regelmäßig aktive Nutzer.

    Wer dagegen ein Dauerkrankes Tier hat, hat auch dauernd nachfragen, berichtet, bekommt Zuspruch. Wer dagegen nur sagen kann "allen geht es supi" der hat halt wenig mitzuteilen und braucht auch keine Unterstützung.

  • Kann ja jeder hier mal selbst überprüfen wie bei ihm/ihr die Quote ist. Bei uns wären das bei bisher 29 Schweinchen statistisch bei 10% 2,9 Tiere mit großen Problemen. Ohne jetzt genau durchgerechnet zu haben kann ich sagen das bei mir die Quote deutlich höher ist obwohl ich alles tue um ihnen möglichst beste Bedingungen zu schaffen. Topinamburschweinchen91 liegt mit ihrer Quote noch deutlich höher als ich.


    Andreas

  • Denke jeder wird diese Quote anders interpretieren. Ich habe derzeit eine richtig miese Quote mit 2 MS die mit 2.5 Jahren verstorben sind und einem Dauerpatienten von einer ursprünglichen Gruppe von 5 Schweinchen. Allerdings hatten die beiden frühverstorbenen die 2.5 Jahre zuvor NIE etwas bzw. Möndli einen Backenabszess, weil sie sich den Kopf an einem hervorstehenden Hausecken gestossen hatte, das zähl ich als dumm gelaufen und weniger als Erkrankung. Heisst das jetzt, ich hab 20% "Pech" wegen dem Dauerpatienten oder 60% weil Dauerpatient + 2 Verstorbene?

  • könnte es nicht auch einfach statistisch noch daran liegen dass meerschweinchen einfach schneller altern, respektive die lebenserwartung viel tiefer ist als beispielsweise bei katzen und hunden? klingt jetzt blöd aber bei katzen fangen die gesundheitlichen probleme auch bei mittlerem alter an, wenn überhaupt. und seeeeeehr viele katzen leiden an zahnproblemen und in späteren lebensjahren an nieren oder lebererkrankungen. bei meeris fängt das ja in den meisten fällen auch nicht von geburt an, an. was ich damit sagen möchte ist... leider können wir mit den schweinchen halt nicht so viel zeit verbringen wie mit anderen tieren, da sie einfach schneller alt werden, in jahren gesehen:(

  • Urfnip das ist natürlich absolut kein alter, ich meinte es nicht spezifisch auf das sterben selber bezogen. sondern dass ab einem gewissen alter krankheiten einfach nicht mehr auszuschliessen sind, ist ja bei uns menschen auch so. ab 40 jahren steigt das risiko für sämtliche erkrankungen... dass ist von der natur her so gegeben. und das ist mehr als traurig und unschön. vielleicht liegt es auch an der genetik oder dem züchten. bei ratten zum beispiel ist es so, dass mehr als die hälfte mit vortschreitendem alter tumore bekommen... einfach nur schlimm...

  • Krankheiten kennen kein Alter, weder bei Tieren noch bei Menschen.


    Wir hatten schon Babyschweinchen die wir sehr früh verloren hatten, manche kein Jahr alt. Andere sind ohne nennenswerte Krankheiten Ü6 Jahre geworden. Alterszipperlein fühlen sich für mich nicht nach krank an, Ratten haben eine angezüchtete Krebsneigung. Kommt daher das Farbratten ursprünglich Labortiere waren/sind im Rahmen der Krebsforschung. Ein Grund weshalb ich keine Hausratten mehr halte.


    Bis auf wenige Ausnahmen werden die Schweinchen bei uns Ü6 Jahre alt, und ich hoffe das bleibt mit der aktuellen Gruppe auch so.


    Mein Mann und ich sind übrigens Menschen der Gattung "seid Kindesbeinen an diverse chronische Krankheiten" ;) Deswegen auch meine Aussage vom Anfang.

  • ich bin auch krank mit meinen 25 jahren. 2 autoimmunkrankheiten. ich wollte nur etwas beruhigen, vielleicht auch mich selber. ich wollte niemanden angreifen oder das alter als vorwand für diverse krankheiten nennen. ich wollte lediglich damit sagen: macht euch nicht soviele sorgen und gedanken beim zutun von neuen schweinchen, vielleicht gibt es eine einfachere erklärung und vielleicht auch glücksfälle:thumbup:

  • Meerschweinchen sind leider wirklich sehr anfällig für Krankheiten...


    Wir haben bereits 18 Engelchen auf der Regenbogenwiese. Max. eins davon ist im Alter einfach eingeschlafen und selbst bei ihr bin ich mir nicht wirklich sicher.

    Sie war 7 Jahre, bei der Abendfütterung noch fit, drei Stunden später hatte sie plötzlich Matschkot und war apathisch. Sie starb keine zwei Stunden später einfach in meinen Armen. Hätte ich sie nach der Abendfütterung nicht mehr gesehen, wäre ich wohl wirklich von einem friedlichen Einschlafen ausgegangen, aber so?


    Eine 1,5 Jahre alte Dame lag plötzlich morgens tot im Stall. Sie war abends kurz vor Mitternacht noch ganz normal drauf und quietschfidel gewesen, nie krank. Wir wissen nicht warum sie so jung starb...


    11 Schweinchen mussten wir in der Folge von Krankheiten einschläfern lassen, 5 weitere haben die Reise selbst angetreten und den Kampf gegen die Krankheiten verloren.


    Der Altersdurchschnitt der Engelchen liegt hier bei exakt 5 Jahren.

    4-5 Jahre ist auch das Alter, in dem die meisten (ernsten) Krankheiten auftraten.


    Man kann natürlich Glück haben und das Tier sieht nie einen Tierarzt, aber ich bin auch der Meinung aufgrund meiner Erfahrungen, dass spätestens im Alter die Probleme kommen. Das ist aber bei fast allen Tieren so. Mein Pferd kommt auch langsam ins Alter. Früher nie krank, kommt jetzt beinahe jährlich ne neue Baustelle dazu, was inzwischen ordentlich ins Geld geht Da Meerschweinchen nicht soo lange leben und man meistens mehrere Tiere hat, häuft es sich da natürlich.


    Ich hatte aber auch schon Momente, wo ich alles hinwerfen wollte, weil ich nicht mehr konnte.

    2014 starben 6 Schweinchen, 3 davon in einer Woche. Zudem musste ich 4 Schweinchen gleichzeitig ca. eine Woche lang alle paar Stunden päppeln. Die nahmen den Brei auch nicht freiwillig. Absoluter worst case...

    2019 verlor ich 4 Schweinchen nach jeweils langen Kämpfen und meinem Pferd ging es gleichzeitig mehrere Monate sehr schlecht.


    Beide Male spielte ich ernsthaft mit dem Gedanken die Haltung zu beenden, weil ich dieses Leid nicht mehr ertragen konnte. Tat es aber nicht.

    Die Vorstellung keine Fellnasen mehr in der Wohnung zu haben, die einen bereits erwarten und lautstark essen fordern, war undenkbar. So schlimm diese Krankheitsphasen und die Verluste auch sind, die positiven Momente überwiegen dennoch. Ich liebe es abends vorm Zubettgehen noch im Gehege zu sitzen, die Schweinchen zu beobachten und zu sehen wie sie einem vertrauen, direkt angelaufen kommen und sich an einem hochrecken, sich ohne scheu kraulen und streicheln lassen, das wiegt diese negativen Momente doch wieder auf.


    Bei unser aktuellen 12er-Gruppe hat übrigens nur Martha ein "größeres" Problem, nämlich die Blindheit samt zu hohem Augeninnendruck. Diesbezüglich ist sie aber jetzt seit über einem Jahr auf Medikamente eingestellt, bekommt 2x täglich ihre Tropfen, wird halbjährlich kontrolliert und ich würde es seitdem nicht mehr als schlimm einstufen. Sie hat keine Beschwerden mehr und kann damit auch problemlos alt werden.

    Der Rest hat bisher nichts und ist zwischen 1,5-5,5 Jahre alt.


    Das wird natürlich nicht auf Dauer so bleiben, aber bis es soweit ist genieße ich die Zeit mit Ihnen und beobachte sie einfach gut, um mögliche Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. Aber verrückt mache ich mich nicht, das hilft nämlich eh nicht, sondern nimmt einem höchstens die Freude an der Haltung 🍀

  • Ich kann dich gut verstehen. Ich habe nun ein dreiviertel Jahr Schweine und hatte nur einen Monat ohne Tierarztbesuch. Das schlimmste ist, dass andere einen nicht verstehen.


    Aber ich liebe meine kleinen Mäuse so sehr, als wären sie meine Kinder. Jede schlaflose Nacht, jeder ausgegebene Euro, jede Stunde voller Medikamente und Köttel ist es mir 1000 Mal Wert wenn sie freudig angerannt kommen wenn du nach Hause kommst oder wenn sie aufgeregt nach Futter quicken.😍


    Ich will definitiv noch ein weiteres Schwein sobald wir in einer größeren Wohnung wohnen. Aber danach bin ich mir nicht sicher ob ich noch weiter mache. Ich sehe mich ehrlich gesagt nicht als einer dieser Menschen der in seinem Leben schon 50 Schweine geliebt hat. 5 (bzw 6 wenn noch eins dazu kommt) reichen mir. :)

  • Ich kann momentan nicht so richtig mein Herz an Schweinchen hängen.

    Deshalb würde ich später gerne Pflegestelle werden, und wenn ich da ein Schweinchen finde in das ich mich wirklich verliebe, dann bleibt das.

    So habe ich die Chance viele Schweinchen kennenzulernen ohne sie alle bei uns zu sammeln und nicht wieder abgeben zu können.

    Und es fehlen ja immer Pflegestellen.