Marie, wir hatten leider nicht so lange etwas voneinander.
Ich weiß, man soll das nicht sagen, aber du warst mein Liebling. Du warst das zutraulichste Meerschweinchen, das ich je kennenlernen durfte.
Als ich euch aufgenommen habe, warst du schlimm verschnupft. Ich bin mit dir von Tierarzt zu Tierarzt, bis du irgendwann einfach ganz plötzlich keinen Schnupfen mehr hattest. Du hast dann endlich die 800 Gramm Marke erreicht. Du warst so ein fröhliches Schweinchen, hast abends immer deine 5 Minuten gehabt und bist durch das Gehege gerannt wie eine Verrückte.
Dann hattest du eine Aufgasung, an der du lange zu knabbern hattest.
Doch in den letzten Wochen ging es dir wirklich gut. Gestern Abend bist du noch auf ein Häuschen gesprungen und munter herum gelaufen.
Heute Morgen warst du nicht ganz da, aber ich dachte du bist einfach ein bisschen müde. Als ich dann vor 2,5 Stunden nach Hause kam, warst du schon mehr tot als lebendig. Du hast dich nicht mehr bewegen können und den Kopf ganz schief gehalten. Es tut mir Leid, dass du dich wahrscheinlich den ganzen Tag hast quälen müssen.
Tief in meinem Innern wusste ich, dass wenn wir zur Tierklinik fahren, ich dich nicht mehr mit Heim nehmen würde. Und es tut mir in der Seele weh, dass ich heute Morgen nicht richtig auf dich geachtet habe. Vielleicht hätten wir dich dann noch retten können. Die anderen Beiden haben noch gar nicht richtig begriffen, dass du nicht mehr wieder kommst.
Ich hätte dich gerne mitgenommen und beerdigt, aber ich habe keinen Garten.
Ich bin absolut nicht religiös, aber für dich hoffe dich, dass es einen Himmel gibt, in dem du jetzt nicht mehr leiden musst. Ich habe dich über alles geliebt und is Gehege zu gucken und zu wissen, dass du gleich deine Runden nicht drehen wirst zerreist mir das Herz.