Meerschweinchen Verhalten

Krankes Meerschwein wird attackiert

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Es ist wirklich sehr schade, dass die Schweinchen ihr schönes Zuhause bei dir verlieren müssen. Aber es geht wahrscheinlich wirklich nicht anders. Wohin gibst du die Böckchen denn ab? Wenn du sie an eine Notstation abgibst, die beispielsweise Fotos von ihren vermittelten Schweinchen auf ihrer Homepage hochlädt, könntest du das neue Zuhause der Kleinen anschauen und dir sicher sein, dass es ihnen im neuen Zuhause gut geht. Jedenfalls wäre mir das sehr wichtig zu wissen. Die beiden neugeborenen Böckchen, die ich letztes Jahr abgeben musste, habe ich an eine Bekannte gegeben, von der ich in gewissen Abständen Fotos der Kleinen bekomme und schauen kann, dass es ihnen gut geht.

  • Ach, das tut mir leid! Und ich weiß, wie schlimm es einem als Halter geht, wenn man das miterleben muss, helfen möchte und nicht weiß wie.


    Da der neue zunächst friedlich war zu Fili, vermute ich, dass Fili etwas an seinem Verhalten hat, was den Neuen aufbringt. Das ist ja das Problem mit den meisten unserer männlichen Schweinchen: Sie haben nicht gelernt, wie man mit anderen erwachsenen Böckchen friedlich zusammenlebt. Daran haben sie natürlich keine Schuld, aber es erklärt, warum Gruppen mit mehr als 2 Böckchen leider oft scheitern, die mit nur zwei Tieren manchmal auch, aber seltener.


    Fili wusste anscheinend wie er mit seinem verstorbenen Partner umgehen musste, aber das passt bei anderen Böckchen anscheinend nicht. Bei Weibchen kann es auch Probleme geben, aber die Gefahr ist deutlich gerlnger.


    Ich würde daher versuchen, Fili jetzt ein paar Tage oder ein bis zwei Wochen zur Ruhe kommen zu lassen und an Gewicht zuzulegen und dann kastrieren lassen. Einen Termin könntest Du ja schon vereinbaren. Dabei wäre aber wichtig, dass der Tierarzt wirklich viel Erfahrung mit Meerschweinchen hat. Nach der Narkoseart würde ich auf fragen und wie oft es bei ihnen Komplikationen gab bisher.


    Dann müsste Fili die Zeit vor der Kastration plus sechs Wochen alleine sein.


    Die beiden Kleinen müssten natürlich schnellstmöglich einen neuen Platz finden. Je älter sie sind, desto schlechter sind ihre Chancen. Vielleicht kann Dir ja trotzdem die Notstation bei der Vermittlung helfen und sie bleiben so lange noch bei Dir. Andererseits würde es ihnen gut tun, wenn sie in der Notstation bis zur Vermittlung in einer Böckchengruppe leben würden. Dann hätten sie vielleicht noch die Chance, zu lernen wie man als Böckchen zusammenleben kann. Die Situation müsstest Du bei Interesse mit der Notstation abklären.

  • Ich habe mit Balu ja auch einen etwas schwierigen Kandidaten. Er hatte bei mir in verschiedenen Konstellation Probleme bereitet oder war einfach nicht wirklich glücklich. Vor ein paar Wochen hatte ich dann plötzlich die Idee wie es funktionieren könnte. Jetzt sind alle zufrieden und ich weiss mittlerweile auch warum er solche Schwierigkeiten hat sich in einer Gruppe zurechtzufinden.

    Er ist schlecht sozialisiert und hat Mühe die Körpersprache der anderen zu deuten, dazu kommt, dass er fast taub ist und so zum Beispiel Zähneklappern nicht mitbekommt. Für ein ranghohes Meerschweinchen kommt das dann natürlich respektlos rüber, wenn er nicht weicht. Für ihn sind aber dann die spürbaren Abwehrreaktionen sehr unerwartet und das nervt ihn dann. Zudem scheint er auch sonst etwas „babyhaft“, was manche irritiert, da er definitiv aus dem Babyalter raus ist.


    Mit Niilo hat er nun endlich einen Chef gefunden, der über seine Probleme hinwegsieht und sich bei solchen Missverständnissen nicht provozieren lässt, sondern im Zweifelsfall ihn halt einfach sein lässt. Niilo ist allerdings schon ungewöhnlich sozial und gelassen.


    Manchmal muss man einfach die richtige Kombination finden. Die Kastration macht natürlich alles einfacher, da dann auch Mädels eine Option sind. Mittlerweile hat es ja auch wieder Mädels die ein Zuhause suchen, lange Zeit war es zumindest hier fast unmöglich Mädels zu finden.

  • Ja ich schätze mal, dass es wirklich an filis Verhalten liegt. Ich habe ihn und seinen Bruder bei mir aufgenommen da waren sie 6 Wochen alt. Ich hatte kein Erzieherschwein, weil ich zu dem Zeitpunkt einfach keine Ahnung hatte, dass das nötig ist. Ist somit verständlich, dass die anderen sein Verhalten nicht verstehen und er nicht das der anderen. Ich habe mittlerweile so ein schlechtes Gewissen, weil ich einfach unwissentlich so viel falsch gemacht habe und somit fili und die anderen auch solchem Stress ausgesetzt habe.

    Nach Feierabend werde ich bei der notstation anrufen und alles abklären für die anderen drei.

  • Ich fürchte viele von uns - ich eingeschlossen - habe am Anfang vieles falsch gemacht. Mir tut das auch heute noch leid, aber ändern können wir es nicht mehr, nur für die Zukunft das richtige machen. Und da bist Du ja sehr bemüht. Gutes Gelingen!


    Anmerkung: Mit jungen Böckchen und einem Erzieher ist das immer so eine Sache. Es gibt leider kaum Böckchen, die selbst richtig aufgewachsen sind und daher können sie es auch nicht an die Kleinen weitergeben. Außerdem frage ich mich, ob 1 erwachsenes Böckchen mit der richtigen Gruppenerfahrung ausreichen würde oder ob es mindestens zwei solcher Tiere sein müssten, damit die Jungen aus deren Verhalten untereinander lernen können. Das ist ein weites Thema. Ich will es hier nur erwähnen, weil Du vielleicht ohnehin keine bessere Lösung für die beiden Kleinen gefunden hättest. Und es gibt auch mitunter "Naturtalente", die auch ohne entsprechende Erfahrung mit anderen Böckchen gut auskommen. Man kann aber nichts erzwingen und muss dann das Beste aus einer Situation machen.

  • Hallo ihr Lieben, ich weiß nicht genau was passiert ist, aber irgendwas ist passiert. Nachdem ich den großen Kastraten leider zurück bringen musste, habe ich Donnerstag Nachmittag fili mit dem freundlicheren der beiden kleinen zusammengesetzt. Hat ganz gut funktioniert, keine Vorfälle. Freitag habe ich dann alle drei einfach nochmal zusammengesetzt. Ja was soll ich sagen, die drei sitzen seit Freitag früh friedlich zusammen. Fressen gemeinsam am Heu. Bisher kein jagen, beißen oder sonstige Streitereien. Ich hoffe natürlich, dass das so bleibt, bin mir aber bewusst, dass es jederzeit wieder kippen kann. Ich habe im Gehege zwei heu stellen, zwei Wasser stellen und zwei Futter stellen. 6 Häuschen zwei kuschelrollen, einen kuschelsack, einen kleinen Unterstand und die etwas größere zweite Ebene. Habt ihr noch weitere Anregungen zum umsetzen, um einen erneuten Ausbruch der Streitigkeiten zu verhindern. Kann ich vielleicht vorbeugend noch etwas machen, was das Risiko senkt ?

  • Das wäre natürlich sehr schön, wenn sie sich auch Dauer gut vertragen würden!


    Vielleicht geht es Fili wieder so gut, dass er selbstbewusster ist und klare Signale sendet, bzw. die anderen keine Krankheit mehr spüren?


    Solltest Du planen, Fili kastrieren zu lassen, wäre es wichtig, darauf zu achten, dass dadurch die Gruppe nicht wieder kippt. Er wäre dann ja zumindest kurzzeitig geschwächt. Es gäbe da keine mit Sicherheit richtige Vorgehensweise, aber ich würde ihn dann erst wieder zu den anderen setzen, wenn er völlig normal wirkt. Wenn alles gut verläuft, sollte das nach spätestens einem Tag der Fall sein. Die Voraussetzung ist natürlich, dass der Tierarzt seine Sache gut macht.

  • Fili rennt momentan aufjedenfall sehr selbstsicher durchs Gehege. Er flüchtet nichtmehr bei Begegnungen mit den anderen sondern fängt dann laut an zu erzählen.

    Ja also der Plan fili kastrieren zu lassen steht noch. Aber da jetzt erstmal kein Schuh drückt, so lange sie sich vertragen, darf er sich jetzt erstmal ein paar Wochen erholen und sein altes Gewicht wieder erreichen. Meine Tierärztin ist auf Kaninchen und meerschweinchen spezialisiert. Ich hoffe daher, dass bei der kastration dann alles gut verläuft. Deinen Tipp berücksichtige ich dann, dann soll er sich erstmal einen Tag in Ruhe erholen, bevor die anderen wieder anfangen zu stressen.