Meerschweinchen Verhalten

Krankes Meerschwein wird attackiert

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Also fili liegt hauptsächlich in seinem kuschelsack, da fühlt er sich momentan am wohlsten. Egal an welche Stelle ich fili mit seinem Sack hinlege, die beiden anderen bewegen sich hauptsächlich nur in diesem radius. Teilweise setzen sie sich auch auf den Sack drauf oder laufen drüber während fili drin sitzt. Wenn fili sich doch mal raus traut und er dann einen von den anderen beiden sieht, läuft er sofort weg und die anderen hinterher. Sind nur kleine Augenblicke, in denen er nicht gesichtet wird und in ruhe fressen kann.

    Das hört sich nicht gut an, zumal bei einem kranken Tier!


    Ich würde ein Trenngitter bei einem Drittel einfügen, da Fili vermutlich ohnehin nicht viel Platz aktuell braucht. Solltest Du keine Gitterelemente haben, könntest Du auch die geschlossenen Teile nehmen. Allerdings wäre er dann mehr isoliert. Das könnte gut oder schlecht sein.


    Sollten sie sich mit Gitter friedlich verhalten, wäre er nicht ganz alleine. Sollte es Stress am Gitter geben, müsste er außer Sichtweite. Das könntest Du auch mit Pappe am Gitter erreichen vermutlich.


    Ich muss aber warnen: Es kann sein, dass die drei nie wieder miteinander auskommen. Aber m.E. gibt es so auch keine Perspektive und das wichtigste ist, dass Fili gesund wird und nicht dauerhaften seelischen Schaden nimmt.

  • Hallöchen, ich melde mich nochmal, weil ich erneut einen Rat brauche.

    Also Fili ist über die letzten Tage eindeutig munterer geworden, hat auch wieder etwas zugenommen. Allerdings habe ich jetzt das Gefühl, dass er einen Partner vermisst, weil er sehr oft quiekend durch seinen Teil des geheges rennt. Die anderen beiden reagieren auch darauf und sie treffen sich alle am Trenngitter. Auf Seiten der beiden kleinen allersings mit Zähneklappern usw.

    Ich habe sie am Freitag alle zusammen gelassen, um zu schauen was passiert. In den ersten paar Minuten sind die kleinen vor Fili weggelaufen und haben keinen Versuch unternommen ihn zu jagen. Sah erstmal ganz gut aus, bis die Situation nach 10-15 Minuten wieder gekippt ist. Fili wurde wieder verfolgt und attackiert. Musste auch wieder haarbüschel aufsammeln. Nach 1 1/2 Stunden habe ich das Trenngitter wieder dazwischen gemacht, weil keiner von den dreien wirklich zur Ruhe kam und fili wieder sehr gestresst war. Auch auf anraten der Tierärztin überlege ich jetzt, ein junges neues Böckchen zu fili zu setzen, dass ich dann zwei 2er Gruppen habe. Aber könnte ein neues Böckchen eventuell etwas an der gesamten gruppenkonstellation verändern? Das ich die Vergesellschaftung nicht nur mit Fili mache, sondern dann mit allen Vieren? Oder lieber ein Erwachsener Bock.. da ist nur die Frage wie Fili darauf reagiert. Mit den kleinen hat zu Beginn ja alles prima geklappt. Vielleicht habt ihr ja nochmal einen Tipp für mich 🙊

  • Schön, dass es Fili wieder besser geht!


    Allerdings ist es schade, dass die drei immer noch nicht miteinander zurechtkommen. Die Kleinen sind, wenn ich es richtig verstanden habe, erst 4 Monate alt und Fili ist über 2 Jahre, also im besten Alter. Wenn er jetzt schon vor den Kleinen flüchtet, wird er sich vermutlich nie gegen sie behaupten können.


    Grundsätzlich wäre es ja nicht schlimm, wenn er der Rangniedrigste würde, aber das könnte nur dann entspannt sein, wenn die anderen seine Unterwerfung akzeptieren und ihn in Ruhe lassen würden. Da sie nicht gelernt haben, wie man in einer Bockgruppe friedlich miteinander lebt, ist es fraglich, ob sie das schaffen werden.


    Zudem kommen ja erst noch die Rappelphasen bei ihnen. Das könnte dann gegen Fili aber auch zwischen den beiden erst noch heftig werden.


    Ein weiteres Baby-Böckchen würde ich nicht nehmen. Sonst hast Du nachher u.U. 3 Gruppen, wenn auch der Fili Angst machen sollte nach einiger Zeit. Das ist ja das Problem mit den Babies: Anfangs läuft es, zumindest bei nur einem erwachsenen Tier, fast immer gut, aber dann können jederzeit die Problem anfangen, zumindest bis die Kleinen rund 1,5 Jahre alt sind.


    Wenn Du ein Böckchen finden würdest, das 1,5 bis 3 Jahre alt ist und wirklich in Bockgruppen lange und harmonisch gelebt hat, hättest Du vielleicht eine Chance, dass alle 4 zusammen leben könnten. Wenn nicht hättest Du zumindest mit ihm und Fili eine voraussichtlich stabile Gruppe, falls sie sich einige Tage vertragen.


    Hast Du eine gute Notstation in der Nähe, so dass Du dort nach einem passenden Böckchen suchen und den notfalls auch nach ein paar Tagen zurückgeben kannst?

  • Ich würde mir auf jeden Fall die Haltung in der Notstation anschauen und ein in Frage kommendes Tier mindestens eine Stunde beobachten. Dann solltest Du schon etwas sehen, wie er sich anderen gegenüber verhält.


    Aber erst einmal kannst Du ja telefonisch abklären, ob da ein passendes Tier ist und ob Du es beobachten darfst. Sollte dann jemand immer noch mit dem Corona-Thema kommen, wäre das für mich ein Ausschlusskriterium. Ich könnte mir dann ja kein Bild über die Haltung oder das Tier machen.

  • Also ich habe jetzt mit der Notstation, von welcher ich die beiden kleinen her habe, Kontakt aufgenommen. Die Haltung habe ich mir dort letztes mal schon angeschaut und als Laie hatte ich da einen recht guten Eindruck. Ob das jetzt bei erfahrenen Leuten das Kriterium gut erfüllt weiß ich nicht. Momentan ist wohl nur ein Kastrat dort, der das passende Alter und die Erfahrungen in Böckchengruppen hat. Ich kann morgen direkt vorbeifahren und ihn mir anschauen 👍

  • Das hört sich doch gut an. Er müsste aber nicht nur freundlich, sondern auch durchsetzungsfähig sein.


    Aber letztlich kann man bei Schweinchen nie vorhersagen, wie es ausgehen wird. Daher ist aus meiner Sicht auch eine Rückgabemöglichkeit so wichtig. Nach einigen Tagen wirst Du zumindest wissen, ob die zwei Erwachsenen sich vertragen. Ob es dann auch mit den Jungen funktioniert, musst Du sehen. Ich würde vermutlich erst einmal Fili mit dem Neuen zusammensetzen. Falls die beiden sich gut vertragen, wird das vernutlich Fili auch wieder mehr Sicherheit geben.


    Fili und der Neue würden dann aber mindestens 2 besser 3 oder mehr Quadratmeter Fläche brauchen.


    Alles gute und bitte berichte weiter!

  • Alles klar, dann werde ich zunächst nur die zwei großen zusammenbringen und dann weiterschauen. Ich hoffe, dass alles klappt. Sonst sehe ich keine andere Chance als die beiden kleinen abzugeben. Dieses getrennte Gehege ist ja keine dauerlösung.

    Ich werde wieder berichten, sobald es was neues gibt. Ich danke dir!

  • Ja, das hört sich gut an. Auch wenn es natürlich sehr schade wäre, wenn die beiden Kleinen gehen müssten. Aber ich verstehe Dich da.


    Sollte Fili mit einem weiteren Böckchen auch nicht zurechtkommen, würde ich ihn kastrieren lassen und ihm ein oder zwei Weibchen holen nach den sechs Wochen.


    Aber vielleicht gelingt es ja mit einem neuen Böckchen.

  • Also, lagebericht. Gestern dachte ich eigentlich, dass alles ganz gut aussieht. Fili und der neue haben sich neugierig beschnuppert und es war alles ganz friedlich,kein Zähne klappern oder ähnliches . Die kleinen haben versucht den neuen zu attackieren, das hat der sich nicht gefallen lassen und seitdem greifen die fili auch nichtmehr an. Allerdings geht es seit heute früh zwischen fili und dem neuen heiß her. Jetzt jagt der nämlich fili. Ich habe nicht wirklich das Gefühl, dass fili mit ihm um den Chef Posten streiten will. Der rennt einfach nur panisch weg, weil er jetzt schonwieder bisswunden am Rücken hat, jetzt nur halt von dem neuen... Fili hat von gestern abend zu heute abend schonwieder 50 gr abgenommen und ist wieder bei 830 gr. Wir waren so dicht an der 900... Ich bin mir unsicher, ob ich das jetzt alles noch weiter laufen lassen soll ...

  • Hallo!




    Ich habe zu dem Thema auch eine ähnliche Geschichte. Und zwar hatte ich vor ein paar Jahren zwei kleine Böckchen (Fix und Foxi). Zu dieser Zeit hatte ich weniger Meerschweinchenerfahrung und wollte noch ein drittes Böckchen aus einer Notstation aufnehmen. Ich bin also hingefahren, habe das Böckchen abgeholt und bin wieder nach Hause. Das Böckchen aus der Notstation war ca. 1,5 Jahre alt und Fix und Foxi waren ca. 3 Monate alt. Ich habe also alle zusammen in ein separates Gehege gesetzt, damit sie sich kennenlernen können und kaum hat Foxi an meinen Händen geschnuppert (nachdem ich das neue Böckchen ins Gehege gesetzt habe), fing er schon an lauthals zu fiepen, zu schnattern und zu brommseln. Er war richtig aufgebracht und machte auf mich den Eindruck, dass er wütend wäre. Foxi fing dann an, das neue Böckchen wie wild zu suchen und attackierte ihn fortwährend. Ich konnte nichts dagegen tun, außer den Neuen von den beiden anderen zu trennen. Fix hatte in der Zeit "nichts dazu gesagt", hat also keinerlei Ablehnung gegenüber dem Neuen gezeigt oder ähnliches. Es schien so, als würde er sich da raushalten. Somit bin ich dann nach dem Wochenende wieder zur Notstation gefahren, um den Neuen wieder abzugeben, mit der Begründung, dass die Gruppenkonstellation gar nicht funktioniert. Die Leiterin der Notstation sagte daraufhin zu mir, dass Böckchengruppen die wohl schwierigsten Meerschweinchengruppen sind, die es gibt. Daneben sind gemischte Gruppen mit einem Kastraten und mehreren Weibchen sehr einfach zu händeln, wenn sich alle Weibchen dem Kastraten unterwerfen und ihn als "Boss" der Gruppe anerkennen.


    Also kurz gesagt: Du solltest lieber über eine mögliche Abgabe einzelner Schweinchen nachdenken, statt Filis Gesundheitszustand noch weiter auf die Probe zu stellen. Versteh das bitte nicht falsch, aber wenn sich in einer Gruppe herauskristallisiert, dass ein Schweinchen gemobbt wird, ist das kein gutes Zeichen für ein weiteres Zusammenleben der Schweinchen.

  • Als Ergänzung zu meinem vorherigen Beitrag:


    Im Oktober 2020 ist meine 5-jährige Meerschweinchendame Gini verstorben und mein 5-jähriger Kastrat Cosmo hat sehr unter ihrem Tod und seiner anschließenden Einsamkeit gelitten. Ihm ist an den Flanken das Fell ausgefallen, er hatte fast jeden Tag verklebte Augen und hat zu allem Übel auch noch Grabmilben bekommen. Ich musste beinahe jeden zweiten Tag mit ihm zum TA fahren und ihm Medikamente geben. Zuvor habe ich Gini jeden Tag intensiv gepflegt, da sie sich riesige Wunden gekratzt hat und immer ganz aufgebracht durchs Gehege gelaufen ist. Erst nach einer OP hat sich herausgestellt, dass sie einen Tumor hatte und nach der OP hatte sie Wasser in der Lunge, weshalb ich sie einschläfern lassen musste. All das musste Cosmo miterleben und war trotzdem immer für seine Freundin da. Dazu kam noch, dass ich 2 kleine Weibchen aufgenommen habe, die beide trächtig waren und 4 Kleine (3 Böckchen, 1 Weibchen) geboren haben. Es kam irgendwie alles zusammen und das bedeutete viel Stress für Cosmo. Vermutlich hat ihm all das zugesetzt und es ging ihm deshalb so schlecht. In dieser Zeit wurden auch noch die 3 neugeborenen Böckchen geschlechtsreif und mussten zunächst von den Weibchen getrennt und anschließend kastriert werden. Dabei habe ich immer gemerkt, wie sehr sich Cosmos Gesundheitszustand verbessert, wenn keine weiteren Böckchen im Gehege sind. Ich habe dann 2 der kleinen Böckchen abgegeben, da es für Cosmo besser war. Das dritte Böckchen habe ich behalten, da er sich Cosmo sowieso klar unterordnet und auch sonst eher unauffällig in der Gruppe agiert. Es ging mit Cosmo zwar weiterhin bergauf (meine Gruppe bestand nun aus 5 Schweinchen: Cosmo (5 Jahre), Jojo (unter 1 Jahr) und den drei Weibchen (auch alle unter 1 Jahr)), aber so richtig gesund war er trotzdem nicht. Ich kam dann auf die Idee, ein älteres Weibchen aufzunehmen, um die Lücke, die Gini hinterlassen hat, wieder zu füllen. Ich habe also Murmel (3 Jahre) aufgenommen und seit sie da ist, geht es Cosmo besser als je zuvor.

    Es ist also vielleicht auch eine Möglichkeit für dich, anstatt zwei Böckchen ein älteres Weibchen (sollte annähernd so alt sein wie Fili, aber möglichst nicht älter) zu deinem Fili zu setzen. Bei meinem Cosmo hat Murmel wie ein Wunder gewirkt, vielleicht wirkt ein anderes Weibchen bei deinem Fili genauso.

    (Ich weiß, dass meine beiden Beiträge sehr lang sind, aber ich möchte dir meine Situation so detailliert wie möglich beschreiben, um dir zu helfen😊)

  • Hallo Alina, danke aufjedenfall für deine Geschichte und deinen Rat. Ich habe fili seit über eine Stunde draußen bei mir auf dem schoß sitzen und er ist tiefenentspannt, immer wieder am eindösen und er frisst in ruhe und mit Appetit. Ich werde über Nacht aufjedenfall wieder ein trenngitter aufstellen.

    Mein Problem ist leider, daß fili ja nicht kastriert ist. Aber ich werde morgen beim Tierarzt anrufen und einen Termin ausmachen, damit die Ärztin beurteilen kann, ob sein Gesundheitszustand eine kastration im Moment zulässt.

    Ich werde dann wirklich leider nicht drum herum kommen die anderen wieder abzugeben. Das bestätigt mir deine Geschichte jetzt auch..

    Ich könnte echt heulen, dass das alles so schief gelaufen ist mit der dreiergruppe bzw dass fili erkrankt ist. Der neue kastrat war jetzt meine letzte Hoffnung, hat leider nicht geklappt. Ich hätte allen so gerne ein schönes Zuhause gegeben.