Meerschweinchen Haltung

neues Schwein dazu?

Haltung und Haltungsbedingungen von Meerschweinchen

  • Hi ihr alle,


    wie entscheidet ihr, ob ihr ein neues Schwein in die Gruppe holt? Es ist ja immer ein abwägen - bringt ein neues Schwein viel zu viel Stress? Oder entspannt es auf längere Sicht die Situation in der Gruppe? Gerade wenn Seniorschweine dabei sind, tue ich mir sehr schwer. Aktueller Aufhänger: eine goldige, scheue 2jährige Schweinedame im Tierheim, hier bei mir ein 2jähriger Kastrat, ein 0,5jähriges Mädel und zwei Seniordamen mit 6 Jahren. Wie schätzt ihr so was ein und an was orientiert ihr euch? Überwiegt der Stress oder der Zugewinn?


    (zur Haltung hier: knapp 4 qm Innenhaltung auf Streu (ohne Ebenen, L-Form mit jeweils 2 m Länge auf 90 cm Breite), bin gerade so oder so dabei, eine Etage drunter zu setzen und damit auf 5,5 qm zu erweitern. Freilauf haben sie im Garten auf 6 qm, wenn jemand zu Hause ist und sie beobachtet)


    Danke für eure Erfahrungen! <3

  • In der Regel zieht bei mir ein neues Schweinchen ein, wenn zuvor eines gehen musste und mir dann eine arme Seele über den Weg läuft oder ich mich verliebe. Allerdings wäge ich zuvor immer für mich ab, ob ich diesen Platz neu besetzen möchte oder doch erst einmal die Gruppe (natürlich) reduzieren will (weil mich z.B. längere Krankheitsepisoden der Wutzen finanziell und psychisch/physisch belastet haben o.ä.).

    Merke ich, dass die Gruppe Zuwachs braucht (hatte z.B. mal einen Frühkastrat, der mit 2 Weibchen komplett unterfordert war, als ich ihm in drittes holte, war er total happy und die Gruppe und vor allem er danach viel entspannter), suche ich ein entsprechendes Tier.


    Voraussetzung ist natürlich immer, dass Geld, Platz und Zeit für ein weiteres Tier zur Verfügung stehen und es charakterlich in die Gruppe passt.

    Insbesondere bei älteren Schweinchen in der Gruppe achte ich immer sehr darauf, dass neue Schweinchen vom Charakter her umgänglich und wenig dominant sind, um den Alten möglichst wenig Stress bei einer Vergesellschaftung anzutun.

  • Ich achte bei sowas auch darauf, ob Geld, Platz und Zeit reichen. Dann ist mir noch wichtig wie die Altersstruktur ist, also nicht 5 Babys und einen Senior zum Beispiel. Und natürlich wie meine Gruppe sich fühlt. Sind sie angespannt? Ein neues Schwein könnte das verschlimmern. Sind sie gelangweilt? Ein neues Schweiz könnte das verbessern. Und ganz, wichtig wie Lillygipsy schon geschrieben hat, der Charakter der Tiere.


    Bei mir sind bis jetzt erst 2 Tiere zu meiner Gruppe dazu gezogen.

  • Also wenn eine Gruppe in sich sehr harmonisch und aufgeweckt ist und auch nicht zu klein (weniger als 3) würde ich nach dem, was ich hier an Vergesellschaftungskrach durchmache, wohl keine neuen Schweinchen dazusetzen. Vor allem keine erwachsenen Tiere. Von daher kommen bei mir neue dazu, wenn ich mir eine Verbesserung der Gruppendynamik damit erhoffe (lebhafter, entspannter). Da es aber sogar nach Charakterabklärungen einer Lotterie gleicht ob sich die Schweinchen verstehen werden bin ich da ziemlich ernüchtert. Vielleicht hatte ich auch einfach nur mega Pech.

  • Stimmt, ich hatte auch Pech mit erwachsenen Tieren. Babys reinsetzen hat aber auch schon gut funktioniert, sie wurden beschnuppert und gut wars. Ist wirklich Glücksache. Du musst einen Plan B haben, wenn es schief geht. Entweder zwei Gruppen oder die Dame wieder zurück geben.

  • Urfnip

    Erwachsene Tiere in eine bestehende Gruppe dazusetzen, finde ich auch deutlich anspruchsvoller, als wenn ich Jungtiere hineinsetze - bei mittelgrossen oder grossen Gruppen mag dies anders aussehen.


    Bei unserer ersten Dreiergruppe kamen drei einzelne Schweinchen zusammen, die sich zuvor nicht kannten, das jüngste Tier war ein knappes Jahr alt. Das funktionierte sehr gut. Dann gesellte sich noch ein weiteres Mädel hinzu, ebenfalls etwa ein Jahr alt - Jenna. Diese hielt sich stets immer etwas abseits und war nicht dominant, so ging auch das, denn die "Chefin" Mara (Felix war "nur" der Kastrat ...) hätte Aufmüpfigkeit nicht geduldet.


    Später waren es dann immer jeweils zwei Jungtiere im Alter von wenigen Wochen, die unsere Gruppe ergänzten bzw. bereicherten. Eine Ausnahme bildet hier Cleo (2 1/2), die Ende Februar zu uns stiess. Es gab ein wenig Jagereien, gebissen wurde, so weit ich das erkennen konnte, nicht. Man muss dazu allerdings sagen, dass Cleo sehr gut sozialisiert ist, sich gut in die neue Umgebung integriert hat und auch überhaupt nicht dominant ist. Dies wurde mir von der Züchterin auch so gesagt, aber eben, in einem anderen Umfeld kann sich ein Tier durchaus anders verhalten, zum Glück stimmte bei Cleo die "Prognose".


    Wenn man auf Nummer sicher gehen will und schon die eine oder andere Zicke/und oder ein dominantes Mädel in der Gruppe hat, setzt man am besten Jungtiere dazu.



    Löwenzahn

    Bei deiner Gruppe staune ich immer, wie friedlich das so vor sich geht, deine Tiere wirken sehr entspannt, die Gruppenregeln werden durchgesetzt und von den Neulingen offenbar auch so übernommen. Toll, wenn es so funktioniert, aber durchaus nicht selbstverständlich!

  • Danke euch allen für die Antworten. Die Idee, die Gruppe auf 5 Schweine aufzustocken, war, dass meine beiden 6jährigen ja leider nicht mehr ewig da sein werden und dann eine Dreiergruppe (2x zweijährig, einmal halbjährig) übrig bliebe, was ja auch geht. Aber tatsächlich habt ihr recht mit dem Zusatzstress, den ich ja meinen ALten gern ersparen will. Daher bleibt jetzt erst mal alles so, wie es ist. Sollte mir eine Not-Schweinedame von Babyalter bis drei Jahre alt "zulaufen", dann überlege ich nochmal, aber geplant bleibt dann erstmal alles, wie es ist. Den Stall werde ich trotzdem erweitern - da haben ja alle was davon ;)

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