Als ich heute abend unseren Igeln Futter in das Haus stellen wollte, war um etwa 20 Uhr schon ein kleiner Kerl darin und wartete. Normalerweise lasse ich die Igel möglichst in Ruhe, aber da er offensichtlich sehr klein und dünn wirkte, habe ich ihn hochgenommen. Gleich sah ich, dass er im Nacken verkrustet ist. Zudem hatte er nicht nur die bei Igeln leider normale Menge an Flöhen, sondern soviel, dass sie sofort zu mir überwechselten. Vielleicht ist es auch so heruntergekommen, dass er den Igeln nicht mehr genung Futter bietet.
Und dann sah ich das schwarze Band um seinen Hals - anscheinend die Ursache für seine Verkrustungen.
Wir haben ihm das sehr fest sitzende Dinge aufgeschnitten. Ich hatte den Eindruck, dass der sofort erleichtert war und auch etwas mehr versuchte sich einzuigeln. Vorher hatte er das nur beim Umdrehen gemacht. An meinem Finger war nach dem Aufschneiden etwas Blut. Vermutlich ist es unter dem Kinn noch schlimmer als im Nacken, da Igel dort ja nur weiches Fell, keine Stacheln haben. Das kann ich aber erst morgen versuchen anzusehen, wenn er mehr Vertrauen gefasst und sich etwas eingewöhnt hat.
Danach wurde er gleich mit einem für Igel geeigneten Mittel entfloht und in eine Unterkunft für diese Nacht und die Tage gesetzt. In den nächsten Nächten soll er mehr Platz bekommen, aber erst müssen die Flöhe sterben, was leider immer etwas dauert bei diesem Mittel. Dafür ist es für die Igel harmlos.
Das Futter hat er dann gleich angefangen zu fressen, was ich erstaunlich finde, da wir ja noch im Raum waren. Aber es ist ein gutes Zeichen.
Der arme kleine Kerl stinkt ganz extrem. So etwas habe ich bei den bisherigen Igeln noch nicht erlebt. Morgen werden wir ihn vorsichtig baden und versuchen festzustellen, wie es mit den Wunden steht.
Er wiegt nur 307g. Da ist für ein Tier, das mindestens 7 Monate alt ist, furchtbar wenig. Ohne das Zufüttern, seit die Kerlchen wieder wach sind, wäre er wahrscheinlich schon tot.
Wenn Ihr wollt werde ich hoffentlich bald weitere Nachrichten von Pipo - so heißt der Kleine jetzt bei uns - bringen.