Wie der eine oder andere hier vielleicht von meinem Vorstellungsthread weiss, habe ich 2 (inzwischen 3) sehr schwere, aber auch grosse Schweinchen. Frühkastrat Thiago (1575g), Alphaweibchen Quarki (1555g) und Neuzugang Zuchtrenterin Alba (1350g).
Während Albas Gewicht gerade noch so im Rahmen liegt für ihre Grösse, aber definitiv nicht mehr werden sollte, machen mir Thiago und Quarki zunehmend Sorgen, v.a. aber Quarki. Sie ist zwar gleich gross wie Thiago, aber wenn sie sich hinlegt entsteht da schon ein echt grosser "Pfannkuchen" und sie sieht aus wie ein riesiger Blob. Speck hinter den Vorderbeinchen hat sie auch. Zudem kommt sie mir nach der ersten Aufregung der Vergesellschaftung nun wieder verhältnismässig inaktiver als vor Möndlis Tod vor. Offensichtlich gesundheitliche Probleme scheint sie nicht zu haben.
Zwingen zu mehr Bewegung kann ich sie nicht, mein Gehege ist ja bereits 8m2 gross, mit vielen Unterschlüpfen, Futter verteile ich ohnehin immer in kleineren Büscheln an verschiedenen Orten oder auf Unterständen, zwischen Weidebrücken geklemmt etc.
Also setze ich mal am eigentlich offensichtlichsten an, der Fütterung selber. Dazu habe ich eine Woche lang akribisch alles gewogen und kategorisiert, was ins Gehege gewandert ist (d.h bereits die "Netto"-Futtermenge ohne Abschnitte etc.). Aus Interesse habe ich auch versucht einigermassen abzuwägen, was wieder in die Küche zurückgeschickt wurde, d.h. nach ca. 12h nicht aufgefuttert worden ist, um einschätzen zu können, wieviel tatsächlich gefressen wurde. Die Weight Watchers wären stolz auf mich!
Als Zusatzinfo habe ich ausserdem die Vitamin C/Calcium/Phosphor/Kalorienwerte der Futtermittel in die Tabelle eingegeben, allerdings sind die sicherlich mit Vorsicht zu geniessen. Das meiste stammt von diebrain.de. Das Calcium/Phosphor Verhältnis deshalb, weil das ja angeblich bei ungünstiger Verteilung die Blasensteinbildung fördern soll.
Während der gesamten Woche wurden (ausser bei Leichtschwein Xanani) keine Leckerlis in Form von Sonnenblumenkernen, Erbsenflocken etc. gegeben, meine Fütterung besteht ausschliesslich aus Heu und Frischfutter.
Noch eine Anmerkung: Natürlich füttere ich nicht nur ausschliesslich das, was in der Excelliste enthalten ist. Dazu kommt je nach Verfügbarkeit auch mal Bataviasalat, Portulak, Rote Beete, Endivie, Pastinake, Petersilienwurzel, ab und zu ganz wenig Kürbis etc. hinzu, allerdings versuche ich mich einigermassen an die Saisonalität zu halten, daher waren diese Futtermittel die Woche nicht dran. Zudem versuche ich den Grossteil über die Grasfütterung abzudecken.
Die Spalte ganz rechts "Pro Woche" sind die Wochenwerte aller verfütterten Sachen * deren Kalorienwerte etc. insgesamt in dieser Woche, für die Kennzahlen unten (Pro Schwein/Tag) natürlich /7 (Tage) und /5 (Anzahl Gehegebewohner). Oberste Zeile beim Lattich also: 1732g verfüttert * 13 Kalorien pro 100g = 225 Kalorien.
Screenshot 1, das wanderte ins Gehege diese Woche:
Also deutlich mehr als die empfohlenen 300g Frischfutter pro Schweinchen. Vitamin C ist auch mehr als genug gedeckt. Kalorien habe ich mal irgendwo aufgeschnappt, dass ein Schweinchen 150 pro Tag benötigt, allerdings zweifle ich nach diesen Zahlen sehr stark daran, meine müssten bei der aufgenommenen Kalorienzahl richtige Hungerhaken sein.
Sollten die Calcium/Phosphor Werte stimmen sowie die These, dass ein Verhältnis unter 1.5 Blasensteine begünstigt, stehe ich ziemlich blöd da, das beträgt bei der verfütterten Menge nämlich bei 1.1. (Dachte Wiese ist ideal, dabei hat sie gemäss den wenigen Angaben auch kein ideales Verhältnis?).
Spannend und des Foodwastes Graus ist dann die "Zurück in die Küche" Tabelle:
Rund 1/4 bzw. 25% der verfütterten Menge wurde von mir wieder rausgefischt und entsorgt. Besonders der Radicchio schien es überhaupt nicht angetan zu haben und wanderte in grossen Mengen zurück in die Küche, gefolgt vom Romana Salat (wobei es hier meistens die "Mittelstreifen" waren, die übrig blieben).
Schlussfolgernd aus Tabelle 1 und 2 folgt dann die "effektiv aufgenommenes Futter" Tabelle:
Im Schnitt wurden etwa die 300g Frischfutter pro Schwein durchaus gefuttert. (Die einzelnen Minus-Werte stammen daher, weil gerade Paprika am Abend gefüttert und erst am nächsten Morgen die Reste wieder rausgeangelt wurden -> daher einzelne - Tageswerte, mich interessierte aber schlussendlich eh nur der Wochensaldo).
Vitamin C auch da weiterhin sehr gut, Calcium/Phosphor Verhältnis unverändert.
Tja meine lieben Leute, daher meine Frage: Wo ist mein Denkfehler bei der Fütterung? Offensichtlich mache ich irgendetwas falsch, dass ich so übergewichtige "Wutzchen" habe. Das einzige, was wohl fett macht derzeit ist die Wiese, die gefühlt fast nur noch aus Ähren besteht, aber ich kann ja nicht alle abknipsen vor dem Verfüttern, da werde ich ja wahnsinnig. Zudem waren es meistens genau diese Stiele, die liegen geblieben sind und wieder aufgesammelt wurden.
Ich bin übrigens auch offen für andere Fütterungsanmerkungen, sowohl was die Art als auch die Menge betrifft, ich nehm Kritik also gerne entgegen
Hier übrigens noch die Gewichtskurve der Schweinchen. (Alba und Holly sind Neuzugänge per Mai, dementsprechend sehen ihre Kurven seltsam aus).
Während Thiago immer ca. in dieser Gewichtsklasse war hat Quarki die letzten Wochen angefangen stark aufzuschliessen. Die beiden sind übrigens 2.5 (Quarki) bzw. 3 Jahre alt (Thiago).