Meerschweinchen Verhalten

Meine Meerschweinchen sind so scheu

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Ich lese so gerne eure Berichte, wie zutraulich eure Fellbirnen sind.


    Als Annabell. Maxi und Amanda noch lebten, hatte ich drei Mädels, die sofort angelaufen kamen und aus der Hand gefressen haben.
    Nun sind alle scheu und flüchten sofort, wenn sie mich sehen. Auch wenn ich Futter bringe, kommen sie nicht aus ihrem Versteck.
    Nur Penelope läuft neugierig her und ich kann ihr auch eine Erbsenflocke hinwerfen, aus der Hand frisst sie auch nicht so richtig, mal einen Grashalm, wenn ich lange warte.


    Heute war TÜV und ich hatte einen Plan. Ich wollte sie nach dem Wiegen fotografieren, Paula die Haare schneiden, etwas halten und nichts ist daraus geworden, sie hatten so Angst, dass ich sie sofort wieder reingesetzt habe.
    Nächsten Sonntag hoffe ich, dass es besser läuft, auf dem Tisch war Salat, Erbsenflocken, Petersilie und sie haben nichts angerührt, sie taten mir so leid. Wenigstens haben alle etwas zugenommen diese Woche.


    Ja ich weiß, sie sind erst 2 Wochen hier, drei erst 1 Woche, trotzdem bin ich traurig. Ich habe versucht, es ihnen so schön zu machen, viel Platz und sie verwenden das gesamte Gehege gar nicht. Mach ich was falsch? Apache und Paula waren laut Züchterin gar nicht so in ihrem alten Zuhause.

    Was kann ich tun, damit sie die Scheu verlieren? Wielange dauert es, bis sie nicht mehr flüchten, wenn sie mich sehen? Gibt es irgendwelche Tricks?

  • 2 Wochen ist noch keine lange Zeit. Wenn sie immer in Zimmern wohnen wo viel Betriebsamkeit herrscht geht das auch schneller. Bei uns werden sie immer angesprochen und das ruhig auch wenn sie nicht raus sollen. Habe ich ein Tier auf der Hand rede ich immer mit ihm und da bekomme ich die scheuesten Exemplare zutraulich. Unsere Rosi, die Curly-Maus, ist beispielsweise jetzt soweit das sie mir immer wenn ich sie rausnehme zur täglichen Nasenbehandlung ihre Nase ins Gesicht drückt. Dieses Vertrauen hat sie über die häufigen Ausflüge aus dem EB langsam aufgebaut. Sie merken schnell das es ihnen gut tut und die betreffende Person nichts Böses möchte.


    Andreas

  • Danke Andreas, ich hoffe, das wird noch. Hab schon überlegt, im Gehege mit Songmicsgitter einen Teil abzugrenzen und immer zwei reinzusetzen. Dann vielleicht anfüttern und berühren und wenn das gut klappt, auswechseln. Bringt das etwas?

  • Nein lasse das bitte. Auch wenn es einige User nicht gern hören die Zutraulichkeit kommt damit schneller wenn man sie rausnimmt. Natürlich muß man jetzt nicht völlig ohne Grund die Tiere nehmen aber es hilft immer. Die genannten Ansprachen, sich dazulegen und auf Augenhöhe kommunizieren haben sie sehr gern. Unsere Violetta kommt dann immer und hört mir zu obwohl sie eine sehr selbstbewußte Wutz ist (Kopf in den Nacken) lauscht sie mir gern. Das geht dann soweit das man bei der Reinigung kontrolliert wird wie ich von Rexi Bella. Obwohl ich im Gehege bin rennt sie um mich rum und kontrolliert genau. Paßt ihr etwas nicht werde ich auch angequasselt, verstehe aber nicht was sie mir sagen will.


    Andreas

  • Ich muss auch ins Gehege, wenn ich jeden Morgen die nassen Stellen rausnehme, aber dann verstecken sie sich, quetschen sich in jeden Spalt und kommen erst wieder raus, wenn ich fertig bin. Dann richte ich das Futter und niemand ruft danach, erst wenn ich es reinstelle und weg gehe, fressen sie, aber eine kleine Bewegung von mir und alle sind weg.


    Ich will ja nicht kuscheln mit ihnen, aber es war so schön, beim heimkommen begrüßt zu werden und am Abend hat Annabell ihre Erbsenflocke eingefordert, sie haben gebettelt, ich konnte ihnen eine Freude machen und ich war glücklich.


    Mehr wünsch ich mir ja gar nicht.

  • Lass ihnen Zeit Hagebutte.


    Neue Gruppe und neuer Mensch sind für die Schweinchen einfach nicht so leicht verdaulich, die erste Zeit waren meine auch eher so Gattung "Ihhh Zweibein". Jetzt habe ich Schweinchen die mit den Vorderfüßen auf der Absperrung stehen und meine Nase abschnüffeln oder meine Hände wenn ich was im Gehege mache. Auch beim Futterverteilen sind sie deutlich entspannter geworden.


    Nur braucht es da tatsächlich viel Geduld und Zeit, nach 2-3 Wochen sollte man noch keine Wunder erwarten. Die Gruppe wie sie bei mir lebt wurde zuletzt im Mai 2020 aufgestockt. Und enstandt im Zeitraum von Juni 2019 bis eben zu diesem Mai 2020.

  • Ja Geduld, das dachte ich mir schon. Ich vermisse meine alte Truppe und dass die Neuen so scheu sind, macht mich traurig. Aber vielleicht wird es ja noch. Ständig rausnehmen, wie Andreas meint, ist ja fast unmöglich, wenn sie so flüchten und Angst haben. Ich muss sie dafür einkesseln und diese Panik wie heute morgen, macht auch mich fertig.

    Vielleicht nächsten Sonntag ........ Hauptsache sie nehmen zu und fressen brav und Streitereien gibts im Moment auch nicht, das ist ja schon was.

  • Liebe Hagebutte,


    Ich kann verstehen, dass du deine alte Gruppe vermisst und es ist schwer sich auf eine neue Gruppe einzustellen, die so gänzlich anders ist

    Wir haben ja nur zwei Schweinchen. Als unsere Rosi im Januar über die Regenbogenbrücke gegangen ist und wir Anfang Februar unsere Kleine geholt haben, war es auch eine totale Umstellung.

    Die Kleine ist auch immer noch zurückhaltend, nimmt aber mittlerweile Futter aus der Hand.

    Beim TÜV oder Behandlungen gibt es bei uns Erbsenflocken. Die hat sie beim TÜV erst nach vier Wochen genommen. Jetzt macht sie das ganz entspannt, auch wenn sie einfach aufgrund ihres Alters unruhiger ist und schneller wegläuft.

    Ich wünsch dir weiterhin viel Mut und Geduld, damit du bald wieder Herzensfreude mit deiner Bande hast.

  • Da Du leider so viele neue Tiere fast gleichzeitig nehmen musstest, haben jetzt alle bis auf eine noch Angst vor Dir oder sind zumindest unsicher. Und so wie entspannte Schweinchen einem Neuen helfen können, schnell Vertrauen zu fassen, so machen sie sich jetzt wahrscheinlich gegenseitig Angst. Wenn einer warnt, sind alle weg. Und Deine Kleine kann wahrscheinlich alleine nicht der Gruppe vorleben, wie man bei Dir entspannt sein kann.


    Ich würde möglichst viel Zeit in dem Raum verbringen, indem die Schweinchen leben. Dabei kannst Du irgend etwas tun, solange es nicht richtig beängstigend ist, wie z.B. Sport im gleichen Zimmer es bei fremden Tieren sein könnte. Zwei unserer Jungs waren anfangs extrem verängstigt. Bei ihnen gab es erste Fortschritte durch im gleichen Raum sitzen und selbst essen. Dann kamen sie nach einigen Tagen auch heraus aus ihrem Versteck und haben selbst angefangen zu futtern. Das war kein Zufall, da haben wir wiederholt beobachtet. Das andere ist Futter immer wieder aus der Hand anzubieten. Z.B. ein sehr großes Löwenzahnblatt wird vielleicht einer bald nehmen, weil Deine Hand dann recht weit weg sein kann.


    Bei unseren besonders scheuen Jungs hat es viele Monate gebraucht, bis man die Hand oder den Köper in ihrer Nähe auch nur leicht bewegen konnte, ohne dass sie weggerannt sind. Mittlerweile hat sich das sehr, sehr stark gebessert. Sie laufen auf uns zu, treten uns auf die Füße und haben bei ruhigen Bewegungen keinerlei Scheu mehr.


    Haben sie denn genug Deckung im Gehege? Freiflächen würde ich zunächst meiden, wenn sie so scheu sind. Du könntest zumindest beide Enden mit großen Tüchern abdecken, so dass sie quasi ein Dach haben.

  • Ich verstehe deinen Frust, aber bei mir hat es auch lange gedauert bis eigentlich keines (ausser eines noch) ein Schisser war. Ich denke, viel Zeit in dem Raum zu verbringen in dem die Meeris sind bei ruhigen Aktivitäten (sie dürfen schon wissen, dass du da bist, aber jetzt nicht grad laut Musik hören oder so) hilft gewaltig und sie immer wieder mit Leckerchen zu verwöhnen, selbst wenn sie es am Anfang noch nicht aus der Hand nehmen wollen, mit der Zeit kapieren die schon dass der komische Riese ihnen die leckeren Dinge hinlegt (Löwenzahn etc.).

    Bei mir haben nun auch die scheueren Exemplare wie Quarki und Thiago Fortschritte gemacht, seit ich coronabedingt viel mehr zuhause in meinem Arbeitszimmer bin - Thiago haben wir sogar dahingekriegt, dass er sich jetzt langsam freiwillig im Gehege streicheln lässt, hätte ich vor einem halben Jahr auch noch nicht gedacht.

  • Ich schließe mich den anderen an. Gebe ihnen noch Zeit und verbringe viel Zeit im Raum und bei ihnen. Dann wird das schon.


    Meine Gruppe war komplett zutraulich und unerschrocken, bis wir im November in eine neue Wohnung gezogen sind. Neues Gehege, neue Wohnung, neue Geräusche - sie waren wie ausgewechselt und es hat fast zwei Wochen gedauert, bis sie sich wieder normal im Gehege bewegt, normal laut nach Futter geschrien und offen geschlafen haben. Noch ein paar Wochen mehr, bis sie sich nicht bei jedem plötzlichen Geräusch oder jeder plötzlichen Bewegung erschrocken haben. Und wie gesagt, die waren vorher in der alten Wohnung unerschütterlich.


    Bei deinen kommt jetzt neben der neuen Umgebung noch hinzu, dass sie dich und die anderen Schweinchen nicht kennen. Sie werden einfach noch etwas mehr Zeit benötigen. Das würde ich nicht erzwingen wollen.


    Meine Schweinchen nehmen mir das Rausnehmen übrigens immer Übel. Muss ich sie für Medikamentengaben öfter rausnehmen als für den wöchentlichen TÜV, fangen sie sehr schnell an mich anzuklappern sobald sie wissen es ist soweit und kommen keinen Schritt mehr zu mir. Trotz dass sie beim draußen sein auch immer Leckerlies und alles bekommen.

    Ich kann also sagen, dass ständiges Rausnehmen bei meinen das Gegenteil von Zutraulichkeit bewirkt.

    Gute Erfahrungen habe ich damit gemacht mich ins/ans Gehege zu setzen, zu füttern, erzählen oder einfach nur da zu sein. Ist man immer präsent für die Tiere, gehört man automatisch irgendwann dazu :)

  • Hey,

    Also als Tipp, auch wenn es echt lange dauern kann. Gehe zum gehege und halte deine Hand so lange ins Gehege bis eine kommt. Das erste mal hat es bei mir 20 Minuten gedauert. Bis Lulu zur Hand gekommen ist, aber ab dann wurde es besser und nach und nach hat sich auch Bonnie getraut. Da ich seit ich meine beiden süßen habe zu Hause Schule habe, konnte ich das mehr mals am Tag machen (hat aber 1 1/2 Monate gedauert bis sie ohne Probleme zur Hand gekommen sind) und mittlerweile kommt Lulu angerannt sobald ich den Käfig aufmache und auf ihren Namen hört sie auch.

    Probier es mal aus. Geduld ist das Schlüsselwort.

  • Danke euch allen !!

    Ich habe heute morgen Wiese geholt und mich mit meinem Frühstück zu ihnen gesetzt. Penelope war die erste, dann kam Madita und Nala raus und sie begannen die Halme zu zupfen. Aber wenn ich mich bewegt habe, waren sie wieder weg. Kamen aber schnell wieder raus, die Wiese war zu verlockend. Die anderen sind vorsichtiger, aber ich bin zufrieden.

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