• Hallo an alle,


    mein Thema betrifft die Außenhaltung. Ich habe zwei Meerschweinchenböcke, die ein Jahr alt sind und von mir bisher in Innenhaltung gehalten wurden. Da ich auf der Suche nach einen neuen Zuhause für die beiden bin, habe ich eine Anfrage erhalten von einem Halter, der bereits zwei Meerschweinchenböcke in Außenhaltung hält. Er denkt, dass die Meerschweinchen aufgrund ihres jungen Alters die Anpassung hinkriegen würden. Ich bin mir da nicht so sicher und habe doch etwas Bauchschmerzen, da ich den beiden eigentlich keine Tortur zumuten möchte. Die Vergesellschaftung alleine ist sicherlich schon heikel genug. Wie seht ihr das? Bin ich da etwa eine Warmduscherin? Hat hier jemand Erfahrung mit der Umstellung von Innen- zur Außenhaltung gemacht?

  • Dein bauchgefühl trügt dich da nicht. Erst wenn es nachts konstant mindestens 10 Grad hat, sollte man das riskieren.


    Ganz davon abgesehen, dass deine beiden es nicht gewohnt sind, würde ich prinzipiell jetzt nicht in außenhaltung vergesellschaften. Die Gefahr dass ein oder mehrere Tiere nachts irgendwo einzeln sitzen statt gemeinsam sich in der Schutzhütte zu wärmen ist viel zu groß

  • Hallo,


    ich habe meine Meerschweinchen auch als sie ein Jahr alt waren gleich nach der Vergesellschaftung von der Innen-zur Außenhaltung umgestellt. Die Meerschweinchen haben sich auch schnell daran gewöhnt. Am besten du setzt sie jetzt nach draußen, da es jetzt in der Nacht nicht zu kalt und am Tag nicht zu heiß ist. Wichtig ist nur, dass sie sich daran gewöhnen können.

  • Meerschweinchen bekommen kein winterfell und die Füße sind immer nackt.

    Letzte Nacht hatte es in Hamburg - 3 Grad das wäre noch viel zu kalt zum raus setzen

  • Vielen Dank für Eure Antworten. Ich höre so ein wenig heraus, dass es eigentlich für die Meerschweinchen machbar ist, wenn die Temperaturen am Anfang stimmen. Vielleicht sollte ich noch ein paar Wochen mit dem Experiment warten? Nachtemperaturen über zehn Grad sehe ich in nächster Zeit nicht. @Muffinchips: Bei welchen Temperaturen hast du sie denn an Außenhaltung gewöhnt?

  • Wir hatten gestern Nacht ca. -3 Grad. Es hängt von Deiner Region ab, aber die mindestens 10 Grad in der Nacht halt ich auch für wichtig. Die Tiere werden höchstwahrscheinlich zumindest anfangs nicht gemeinsam in ein Schutzhaus gehen. Wenn es dann Stress gibt und einer im Freien übernachtet, kann das bei z.B. 5 Grad böse enden.


    Das andere ist: Wieviel Platz haben die Tiere dort dauerhaft zur Verfügung?


    Zwei fast erwachsene Böckchen mit zwei anderen vermutlich erwachsenen Böckchen zu vergesellschaften wird wahrscheinlich in einer üblen Beißerei enden. Wie erfahren ist denn der Interessent? Und sind die beiden Böckchen bei ihm alleine aufgewachsen?


    Mit anderen Worten: Ich würde das Risiko im Interesse aller vier Jungs nicht eingehen, wenn sie nicht mindestens 4qm (möglichst viel mehr) mit 2 isolierten Schlafhäusern und einen erfahrenen, fürsorglichen Halter haben. Dann wird es vermutlich trotzdem scheitern, wenn alle vier Tier keine Erfahrung mit anderen erwachsenen Böckchen gemacht haben. Aber es hätte zumindest eine kleine Chance.

  • Vielen Dank für Eure Antworten. Da werde ich noch mal drüber schlafen. Marie-Luise. Danke dir für die Hinweise und Fragen, die mir so nicht eingefallen wären. In Berlin ist es auch noch viel zu kalt. Vor Mai sehe ich diese Temperaturen auch noch nicht. Soweit ich weiß, sind die beiden Böcke in Außenhaltung zweieinhalb und ein Jahr alt und der ältere ist der Boss. Ich würde mich ja freuen, wenn es klappen täte. Aber klar über das Knie läßt sich so etwas nicht brechen. Ich werde mich noch mal mit dem Halter unterhalten. Bis jetzt habe ich einen guten Eindruck.

  • Eines möchte ich noch ergänzen: In Außenhaltung sollten es normalerweise immer mindestens 4 Tiere sein. Der Grund ist folgender:


    Die Tiere müssen im Winter das Schlafhaus mit ihrer Körperwärme erwärmen. Das geht bei 2 Tieren nicht gut. Zudem halten sie sich durch Bewegung warm. Dazu braucht es aber Anregung. Diese bietet eine Gruppe von 2 Tieren nicht ausreichend. Und selbst von diesen Aspekten abgesehen ist es für 2 Tiere draußen langweilig. Im Wohnzimmer o.ä. haben sie immer wieder Anregung durch die Menschen. Draußen fehlt das zumindest in der kalten Jahresezeit, ist aber selbst bei schönem Wetter in der Regel viel weniger, als im Haus.


    Zur Erklärung, warum ich Bedenken habe wegen der Vergesellschaftung, selbst wenn der Platz ausreichen sollte: Bei den wilden Verwamdten unserer Meerschweinchen lebt immer nur 1 Männchen mit ein paar Weibchen zusammen. Selbst in Gefangenschaft kann man bei Wild-Meerschweinchen nie mehreren Männchen zusammen halten. Unserer Hausmeerschweinchen sind da verträglicher, aber sie müssen lernen wie man mit Männchen friedlich zusammenleben kann. Dieses Lernen braucht viele Monate in einer harmonsichen Gruppe mit mehreren erwachsenen Böckchen. Ohne diese Vorbilder gibt es nur selten den Fall, dass Böckchen in Gruppen von 3 bis ca. 8 Tiere friedlich zusammenleben. In sehr großen Gruppen, von 15 oder 20 Tieren scheint es wieder leichter zu werden, aber ansonsten sind meistens nur Gruppen von 2 Böckchen bzw. Kastraten friedlich. Das sind dann vielleicht auch Notgemeinschaften, können aber durchaus positiv sein.


    Ich wünsche Dir und den 4 Jungs die richtige Entscheidung!

  • Trotzdem ist es so, dass Meeris besser mit kälteren als mit wärmeren Temperaturen klarkommen. Alles zwischen 5 und 15 ° ist optimal, alles andere nicht mehr so. Ich finde es toll, wenn sie sich die Frühlingssonne auf den Pelz scheinen lassen.


    Scheinbar gibt es auch einen kleineren Fellwechsel. Aktuell haaren sie extrem.


    Ich würde sie raussetzen, sobald es keine Nachtfröste mehr gibt, also ab Mai, je nach Region.

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