Hallo liebes Forum,
das ist mein erster Beitrag, also nehmt mir bitte nicht übel falls ich etwas falsch mache.
Eines unserer 3 Schweinchen (ca 5-6 Jahre alt, 1200g) "Flocke" hat in den letzten zwei Wochen viel mitgemacht und wir fragen uns wie wir weiter vorgehen sollen:
-- Aufgasung --
Am Ostersamstag (3.04.) ist Flocke nicht mehr zum Fressen gekommen und wir sind fix mit ihr zum Nottierarzt gefahren. Hier wurde eine leichte Aufgasung festgestellt und wir sind zunächst mit den mVn gängigen Medikamentionen (Critical Care, Bene Bac, Novaminsulfon, Dimeticon, Emeprid) nach Hause geschickt worden.
Am Ende des gleichen Tags verweigerte sie allerdings auch den Critical Care Schleim (kam wieder raus) und das Meerschweinchen war spürbar aufgegaster.
Wir sind wieder zum Tierarzt hin, welcher sie dann stationär aufgenommen hat.
Über Nacht ist die Aufgasung teilweise zurückgegangen und die TA hat einen auffälligen Wuchs an der Gebärmutter ertastet und dann auch im Ultraschall erspät.
Ob Krebs oder Infektion war nicht klar, es wurde aber entschieden dass sie möglichst bald operiert werden soll (Kastration/Gebärmutterentfernung):
Die Theorie war, dass die Schmerzen durch den Wuchs immer wieder zur Futterverweigerung und dann zum Aufgasen führen könnten, so oder so aber problematisch wären.
-- Päppeln --
Wir haben einen OP Termin für den darauffolgenden Freitag gekriegt und den Auftrag die stark geschwächte Flocke bis dahin zu päppeln, in der Hoffnung dass sie fit genug für den OP ist. Das haben wir auch die ganze Woche nach Anweisung gemacht:
- CC 60ml insgesamt (auch nachts päppeln) und Heu angeboten (wurde gefressen)
- Wasser
- Novaminsulfon
- Emeprid
- Dimeticon
- Laktulose
- Bene Bac
Die ganze Woche über war sie total angeschlagen, hat sich sehr wenig bewegt und wenig gewehrt. Sie saß mit den anderen im Einstreugehege, hat jedoch nicht reagiert. Wenn wir sie ins Gehege gesetzt haben ist sie sehr angeschlagen "gewatschelt" und der Wuchs machte den Eindruck Schmerzen zu verursachen.
Hier waren über die Woche kleinere Fortschritte zu beobachten (mal ein kleinerer Watschelspaziergang um die anderen Schweinchen und andere Heuraufen zu besuchen), aber alles in allem sah es für uns nicht gut aus.
-- OP --
Am Freitag sind wir dann mit ihr zum TA. Die Chirurgin hat entschieden dass operiert werden kann und die Kastration ist erfolgreich verlaufen
Tatsächlich wurde ein "abnormer Wuchs" festgestellt und mit der Gebärmutter entfernt. Die Zähne waren wohl in Ordnung.
Sie ist dann noch die Nacht in der Intensivpflege geblieben und am nächsten Tag konnten wir sie abholen.
Uns wurde Folgendes verschrieben:
- Baytril als Antibiotikum
- Metacam (für 4kg Katze)
- Bene Bac
- Critical Care falls sie nicht frisst.
- Sie soll bis zum Fäden ziehen (19.04., also 10 Tage nach OP) auf Handtüchern leben
-- Nachpflege --
Es war sehr auffällig dass sie direkt viel fitter wirkte als die ganze Woche davor - ein wacherer Blick und kleinere Spaziergänge trotz Bauchschnitt waren direkt drin. Am Samstag Abend hat sie richtig reingehauen und vom Frischfutter einiges (wenn auch viel Salat) genommen und Heu gefressen.
Am Sonntag (11.04.) sah es dann nicht mehr so toll aus. Sie hat nur noch sehr wenig Frischfutter angenommen, so dass wir schweren Herzens wieder mit Critical Care angefangen haben Der Kot wurde auch sehr weich.
Am Montag (12.04., gestern) hatte sie einen regulären Termin zur Kontrolle der Wunde. Die sieht super aus, ich habe aber das Problem mit dem Fressen angesprochen. Daraufhin wurde das Baytril abgesetzt (hat sie also das letzte Mal oral am Sonntag gekriegt) und das Metacam auch nur noch für Montag verschrieben.
Sie soll nun heute (13.04. und morgen 14.04) noch Novaminsulfon (4x0,15ml) kriegen als Schmerzmittel.
Seit dem Termin habe ich sie alle 2 Stunden mit CC gepäppelt. Sie nimmt vereinzelt Frischfutter an, aber wenn dann nur kleinere Stückchen. Hier mit Vorliebe Salat und auch Fenchel.
-- Aktuelle Situation --
Aktuell wird sie alle 2 Stunden mit CC gepäppelt, nimmt nur ganz vereinzelt Frischfutter an und liegt - wenn alleine - relativ lethargisch in ihrem Häuschen. Dort nimmt sie sich Heu wenn sie mag.
Sie kriegt Bene Bac (1/2 Tube) und Novaminsulfon (4x0,15ml).
Versuchtes Frischfutter:
- Karotte
- Petersilienwurzel
- Gurke
- Eisbergsalat
- Salatherzen
- Fenchel
- Knollensellerie
- Pastinake
Sie lebt gerade alleine in ihrem Gehege (auf Handtüchern), wir haben aber bereits zweimal "Besuch" durch ihre Mutter angeordnet. Dann ist sie wie ausgewechselt - kommt aus dem Haus, läuft hin und her, nimmt etwas Gemüse vom Teller, knabbert am Haus, interagiert mit ihrer Mutter. Das ist eine _unwahrscheinliche_ Verbesserung gegenüber der Woche vor der OP - wir vermuten also dass sie wirklich starke Schmerzen hatte und es ihr grundsätzlich jetzt besser geht.
Wir wissen nicht so recht weiter und sind nach der langen Zeit auch ziemlich am Ende mit unseren Ideen. An sich ist sie ja in einer viel besseren Lage als vor der ganzen Aktion, aber wenn sie nicht selbstständig frisst muss da noch etwas passieren. Sie hat den nächsten Kontrolltermin am Donnerstag.
Puh, das war ein langer Text. Danke schonmal an alle die es soweit geschafft haben
Habt ihr Ideen wie wir weitermachen können und sie wieder ans Fressen kriegen? Sie hat sich vielleicht ans Päppeln gewöhnt? Sollen wir sie bis zum Fäden ziehen permanent mit den anderen Schweinchen zusammenbringen? Oder erwarten wir zu viel zu schnell?