Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Meerschweinchen OD Behandlung

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hey,

    vor rund einer Woche wurde bei meinem Satin Meerie Blanca OD diagnostiziert :( Der TA war leider keine große Hilfe und wollte ihr CA geben, was ja überhaupt nicht hilft. Ich gebe Blanca täglich 0.2 Metacam (für Katzen). Zusätzlich bekommt sie pro Tag eine Tablette Traumeel und 2 Tropfen Kolloid R. Mittlerweile bewegt sie sich wieder öfter und frisst mit großem Appetit :) Jetzt meine Frage: Kann ich das Traumeel bedenkenlos weitergeben? Ich hab gelesen, dass das auf Dauer nicht gut sein soll. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr eure Erfahrungen mit OD Meerschweinchen mit mir teilt und auch ,was ihr ihnen in der Zeit gegeben hat :) Ich fühle mich leider etwas allein gelassen momentan, da mir selbst ein TA nicht helfen kann :(

  • Hallo Mike,

    Wie wurde, denn die Diagnose gestellt ? OD (Osteodystrophie) kann nur durch ein fachkundigen Tierarzt mit Röntgenbildern festgestellt werden. Es tritt meines Wissens fast ausschließlich bei Satin Meerschweinchen auf.

    In den Knochen wird kein neues Kalzium mehr eingelagert, weswegen sie weich und instabil werden.

    Auf dem Röntgenbild sieht man dann diese 'schwammigen' Knochen.


    Mein Meerschweinchen hatte den Ausbruch im Becken. Es hat nur noch gehoppelt und wollte im späteren Verlauf gar nicht mehr laufen.

    Der Ausbruch kann aber auch im Kiefer stattfinden, sodass das Tier nicht mehr Essen kann.

    Soweit ich weiß bricht die Krankheit im Recht jungen Alter (1-2 Jahre) aus.



    Zur Therapie:

    OD ist nicht heilbar.

    Meines Wissens kann man lediglich versuchen die Schmerzen zu lindern durch hochdosierte Schmerzmittel.

    Vielleicht gibt es auch was für Arthrose oder Rheuma, womit man den Verlauf verlangsamen kann? Mit Traumeel und Kolloid R. kenne ich mich nicht aus. Vielleicht weiß noch jemand anderer etwas.


    Wiege dein Schweinchen täglich, eventuell musst du päppeln.

    Versuche es ihr so angenehm und schön wie möglich zu machen. Ich würde ihr wirklich alles zu Essen geben, was sie

    möchte und das in großen Mengen.


    Ansonsten musst du dich leider drauf gefasst machen, in absehbarer Zeit dein Meerie zu erlösen.

  • Es gibt KEINE, wirklich GAR KEINE Möglichkeit die Erkankung aufzuhalten oder zu heilen. Bei dieser vererbbaren Stoffwechselerkrankung wird nach und nach Knochensubstanz durch fortlaufenden Kalziumentzug in Bindegewebe umgewandelt.

    Die einzige Therapie ist die Schmerztherapie und die Eutanasie, wenn die Schmerzen nicht mehr zu lindern sind.


    Traumeel ist homöopatisch und wird bei Traumata eingesetzt, bei chronischen Schmerzen ist eher Zeel angebracht. Ob es eine Wirkung hat ist eine reine Glaubensfrage, da die Wirkung homöopathischer Arzneimittel nicht über den Plazeboeffekt hinausgeht. Um wirklich hochdosierte Schmerzmittel wirst Du nicht herumkommen. Meloxicam (Metacam, Melosus) ist ein gut wirksames Schmerzmedikament aus der Rheumatherapie beim Menschen. Auf Dauer schädigt es die Nieren, das sollte aber zweitrangig sein.


    Freue Dich über jeden Tag, an dem es dem Schweinchen gut geht und an dem es frisst.

    Schlußendlich wird Dir nichts anderes übrigbleiben, als es irgendwann gehen zu lassen.

  • danke für die Antworten, genau es wurde per Röntgenbild diagnostiziert und war selbst für mich als Laie erkennbar. Mir ist bewusst, das man die Krankheit nicht heilen kann, es ist wirklich zum heulen... Sie bekommt schon jeden Tag ein paar Haferflocken und hält ihr Gewicht jetzt gut. Sie wird im Mai übrigens erst 2 Jahre alt :(

  • Es tut mir für das arme Tier und für Dich!


    Ich würde sehen, dass die Metacam-Dosis bei Bedarf - in Absprache mit dem Tierarzt - deutlich erhöht wird. Merkst Du ihr Schmerzen an, bzw. ist das seit der Schmerzmittelgabe besser geworden?


    Wenn die Schmerzen stark werden, sie aber noch ansonsten gut leben könnte, würde ich ihr dadurch noch Zeit erkaufen.

  • Es ist seit der Schmerzmittelgabe deutlich besser geworden, sie geht sogar manchmal mit den anderen in den Auslauf, aber hab trotzdem das Gefühl ,das sie noch Schmerzen hat :(

    Sie hebt nämlich an manchen Tagen immer noch ihre eine Hinterpfote an ,ich schätze mal um sie zu entlasten... Dann rufe ich morgen nochmal beim TA an .

  • Hallo!


    Tut mir sehr leid. Mehr als Schmerzmittel geben und sie einschläfern lassen, wenn es nicht mehr geht, kann man leider nicht tun.


    Der Rest, was sie bekommt, ist einfach nur HokusPokus ohne echte Wirkung. Das sollst Du eher für Dich selbst geben, damit DU den Eindruck hast, es wird ja was unternommen. Aber bei Tieren ist nicht mal der Placeboeffekt eine echte Hilfe, der hilft vielleicht noch bei Hunden und Katzen durch die zusätzliche Aufmerksamkeit und die viele Leberwurst, in der die Tabletten versteckt werden. Aber bei Meerschweinchen ist ja die Medikamentengabe eher zusätzlicher Stress. Das ist bei Schmerzmitteln gerechtfertigt, weil die wirklich helfen, aber bei Traumeel, das ausschließlich aus Trägerstoff besteht, sehe ich keinen Grund, dem Tier den Stress anzutun. Das ist echt nur Tablettengrundstoff und ein paar unendlich verdünnte Pflanzenextrakte, so im Verhältnis von einem Tropfen auf mehrere Badewannen Wasser, und das wird dann auf die Tabletten aufgesprüht. Das ist halt echt nur Nepp.

  • Ich habe bei homöopatischen Mitteln selbst viele Fragezeichen. Speziell mit Traumeel habe ich dennoch schon gute Erfahrungen gemacht, die nicht als Placebo-Effekt, höchstens als unwahrscheinlicher Zufall ausgelegt werden können. Wie dem auch sei, falls Du Traumeel weiterhin geben willst, könntest Du auf die Injektionslösung wechseln. Diese kann auch oral gegeben werden. Dann vermeidest Du den Milchzucker, der dem Darm schaden könnte. Ob das in ihrer Situationen einen Unterschied machen wird, kann ich nicht abschätzen.

  • Ich habe bei homöopatischen Mitteln selbst viele Fragezeichen. Speziell mit Traumeel habe ich dennoch schon gute Erfahrungen gemacht, die nicht als Placebo-Effekt, höchstens als unwahrscheinlicher Zufall ausgelegt werden können.

    Viele Symptome sind selbstlimitierend, werden also von ganz alleine besser. Traumeel wird etwa oft bei Gelenkproblemen gegeben, die etwa oft auch von Entzündungen verschlimmert werden oder abhängig vom Wetter sind. Wenn die Entzündung dann abklingt oder das bessere Wetter im Sommer kommt, geht es von alleine wieder besser. Diese Wirkung spricht man dann gerne dem Traumeel zu. Noch deutlicher wird es, wenn das etwa bei einer Verstauchung gegeben wird. Klar wird die wieder gut - mit und ohne Traumeel.

  • ich glaube dann lass ich das Traumeel jetzt weg, scheint ihr auch nicht besonders gut zu schmecken. In der Not versucht man ja alles, was irgendwie helfen könnte...aber ich schätze die Verbesserungen sind wirklich nur auf das Schmerzmittel zurückzuführen

  • Tut mir sehr leid. Mehr als Schmerzmittel geben und sie einschläfern lassen, wenn es nicht mehr geht, kann man leider nicht tun.


    So ist es, leider.


    OD erkennt man gut auf dem Röntgenbild aufgrund der schwammigen Knochen - im Gegensatz etwa bei Arthrose, wo die Knochen scharf abgegenzt sind, aber die Gelenkspalten verschwinden.


    OD tritt nicht selten im zweiten Lebensjahr auf, manchmal auch später.


    Wir hatten mal ein Satin-Schweinchen, das mit etwa drei Jahren ein seltsames Gangbild entwickelte. Natürlich dachte ich sofort an OD. Das Röntgenbild zeigte dann "glücklicherweise" nur eine beginnende Arthrose, die mit Metacam unter Kontrolle gebracht werden konnte und dem Schweinchen noch einige gute Jahre bescherte. Trotzdem würde ich nie wieder ein Satin-Schweinchen wollen, die Angst, dass es OD entwickeln könnte, wäre mir einfach zu gross.


    Es tut mir sehr leid, dass Blanca diese schlimme Krankheit hat. Beobachte das Tierchen gut, bereite ihm noch ein möglichst angenehmes Leben und lass das Schweini erlösen, wenn es nicht mehr geht.

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