Meerschweinchen Verhalten

Neues Meerschweinchen hat panische Angst

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Hallo liebe Leute im Forum, ich habe mir hier ein neues Profil erstellt weil ich echt ratlos bin.


    Nach langen sieben Jahren ist mein geliebtes Schweinchen Linki gestorben und hat den 1 1/2 jährigen Scotty zurück gelassen. Nun wollten wir den Armen nicht in Einzelhaltung halten und haben gestern im Tierladen ein Schweinchen adoptiert. Der arme wurde ganz alleine in ein Hinterzimmer in ein Terrarium gesperrt, da die anderen Tiere im Laden zu dominant waren und ihn komplett zerbissen haben. Nun habe ich den kleinen aus Mitleid mitgenommen.


    Anfangs nahmen wir beide Tiere zur Vergesellschaftung auf den Boden auf eine Decke und warteten. Unser altes Schwein Scotty ist sehr lieb mit ihm umgegangen, hat weder gemeckert noch gebissen und ihn auch nicht gejagt. Sie haben sich ein wenig angebromselt und mit den Zähnen geklappert, doch als Scotty dann den Kleinen beschnuppern wollte, ist dieser panisch geflüchtet. Nach ein wenig warten entschieden wir uns beide zusammen in den Käfig zu setzten. Unser Käfig ist ca. 1;50x55 cm groß und versteckmöglichkeiten wir Rollen und Hütten sind vorhanden. Jedoch bei der kleinsten Bewegung Scottys, rennt der kleine sofort panisch weg und springt sogar auf die Hütten. Scotty ist ein sehr unterwürfiges und liebes Schweinchen, er versucht den kleinen immer vorsichtig zu beschnuppern, hat jedoch keine Chance. Auch in der Nacht hat er sich neben die Hütte vom Kleinen gelegt und hat dort bei ihm geschlafen.


    Was meint ihr, ist ein solches Verhalten normal oder muss ich mir Sorgen machen?

    Wird der Kleine Scotty akzeptieren?

  • Erstens ist es normal, dass die Tierchen am Anfang komplett verschreckt sind und einen besonders guten Start ins Leben hatte er ja auch nicht in der Tierhandlung.


    Zweitens ist die Fläche einfach viel zu klein. Mindestens 2 Meter am Stück Lauffläche werden benötigt und es wird eine Mindestbreite von 80cm erwartet bei Meerschweinchen. Bei "Boygroups" sollte mindestens 1m² pro Tier zur Verfügung stehen. In deinem Fall würde sich also ein Gehege von 2x1 Meter im Minimum anbieten. Das kann bereits viele Probleme lösen, da sich die Herrschaften auch mal besser aus dem Weg gehen können.

  • Danke für

    Erstens ist es normal, dass die Tierchen am Anfang komplett verschreckt sind und einen besonders guten Start ins Leben hatte er ja auch nicht in der Tierhandlung.


    Zweitens ist die Fläche einfach viel zu klein. Mindestens 2 Meter am Stück Lauffläche werden benötigt und es wird eine Mindestbreite von 80cm erwartet bei Meerschweinchen. Bei "Boygroups" sollte mindestens 1m² pro Tier zur Verfügung stehen. In deinem Fall würde sich also ein Gehege von 2x1 Meter im Minimum anbieten. Das kann bereits viele Probleme lösen, da sich die Herrschaften auch mal besser aus dem Weg gehen können.

    danke für die Antwort, wir halten unsere Schweinchen in einer Kombination aus innen und außenhaltung, bei wärmeren Temperaturen sind die Tiere fast ganztägig draußen. Daher dachten wir es wäre ok ihnen für den „Drinnenzeitraum“ einen Käfig dieser Größe zur Verfügung zu stellen. Aber ich werde mich natürlich bemühen meine Schweinchen so artgerecht wie möglich zu halten, danke für den Hinweis, ein größerer Käfig wäre ganz klar besser.


    Gibt es Vlt noch einen anderen Himweis dazu, wie ich die beiden am besten aneinander gewöhnen kann?

  • Hallo und Willkommen im Forum.


    Ich schließe mich Urfnip an, dass die beiden auf alle Fälle mehr Platz brauchen.

    Und ansonsten braucht es wahrscheinlich einfach viel Geduld.

    Der Kleine hat in der Tierandlung einfach nur gelernt, dass die anderen ihn wegdrängen und beißen. (Könnte vor Ärger platzen, wenn man liest, wie dort mit Tieren umgegangen wird.) Jetzt kommt da wieder ein großes anderes Schweinchen....... Da erklärt sich schon, dass er einfach Panik bekommt. Aber dein Kastrat ist ja, wie du ihn beschreibst lieb und geduldig. Da wird die Zeit für euch spielen.

    Wie alt ist der Kleine denn? Vermutlich noch sehr jung. Das heißt, er muss auch Konfliktlösungen erst noch lernen.

    Oftmals hilft es auch, wen man das Gehege mit Tüchern abhängt. Denn wahrscheinlich hat er auch vorm Menschen noch Angst.

  • vielen vielen Dank, der kleine wurde im Laden auf ca. 10-14 Wochen geschätzt, an sich ist er aber gut ernährt, hat aber eine große Bisswunde, die ich mit Betaisdodona( etwas mit Wasser verdünnt) behandle. Ich habe auch grade sogar aus schlechtem Gewissen nochmal den Käfig nachgemessen, die ganuauen Maße sind 75x 178,5 cm, ich hatte vorhin meine Mutter gefragt ob sie weiß wie groß der Käfig ist, das macht jetzt wahrscheinlich keinen großen Unterschied und größer wäre trotzdem besser, aber ich wollte es nochmal erwähnen. Wir haben die Hütten so gestellt, dass die Jungs sich auch „nicht sehen könnten“ aber sie entscheiden sich, sich anzugucken, ich bin auch nur zum schlafen in diesem Zimmer, also sind sie vor mir und Geräuschen geschützt.

    Zum Glück sind wir in der Tierhandlung an eine sehr freundliche Verkäuferin geraten, die sich selbst eingestanden hat mit Schweinchen nicht viel zu tun zu haben, so haben wir selbst das Geschlecht geprüft (zum Glück zu 100% ein Böckchen), die Zähne, Augen und Ohren begutachten und die Bisswunden gesehen.

  • Na, ja Meerschweinchen aus so einer Herkunft sind meist Regeleecht Traumatiersiert von den Erlebnissen dort, sie bringen oft Krankheiten, Störungen, oder eben vor allem richtig dolle Angst mit. Vermutlich ist der kleine jetzt so verängstigt von den anderen Schweinchen, das er nun auch Angst vor deinem Kastraten hat. Bis sie sich erholen, kann das seeeeeehr lange dauern, man braucht Geduld.

    Zwar scheint dein anderes Schweinchen vom Charakter her zu passen, aber die Bedingungen sind halt nicht so Ideal. Vielleicht kannst du einen Auslauf anschließen, oder du baust dir eine Klappkonstruksion aus 4 Brettern und legst Teichfolie aus.

    Wichtig wäre das du jetzt viele Verstechmöglichkeiten hast.

    Ja ich habe eine Art DIY Gehege im Keller, das wir früher für den Außenraum genutzt haben, man kann dort aus mehreren Zäunen ein Gehege bauen. Ich denke ich werden den kleinen, sobald er sich halbwegs mit Scotty versteht zusammen mit ihm erstmal dorthin „umsiedeln“, aber ich will ihm in den nächsten Tagen noch ein wenig Zeit geben, sich erstmal an die neuen Umstände hier zu gewöhnen.

  • Huhu,


    Herzlich willkommen bei uns.

    Ich möchte dringend dazu raten den kleinen noch mal bei einem Tierarzt vorzustellen. Dazu am besten 3 Tage Kot sammeln und eine Kotprobe analysieren lassen.


    Was die Gewöhnung betrifft. Versuch mal Handtücher über den Käfig zu legen. Evolutionär bedingt haben Meerschweinchen vor allem Angst was von oben kommt. Es hilft also den Käfig nicht ganz auf den Boden zu stellen, sondern etwas erhöht und Schutz von oben zu schaffen.

    Was die grundsätzliche Größe des Käfigs betrifft, kann ich mich den anderen nur anschließen.


    Wie schwer ist denn das kleine Böckchen?

  • Letty


    Das genaue Gewicht konnten wir nicht bestimmen, haben aber geguckt ob man Rippen, die Wirbelsäule oder Ähnliches spürt. An sich scheint er zwar etwas dünn, aber nicht unterernährt zu sein. Da er frisst und normal boppelt (Ausscheidungen sind normal) denke ich, dass ich schwere Erkrankung ausschließen kann. Auch das Fell haben wir auf Haarlinge geprüft. Da ich kein Tierarzt bin, werde ich ihn, sollte sich sein Verhalten nicht in kürze ändern, garantiert nochmal einen Tierarzt vorstellen.

  • Also grundsätzlich sollte man wöchentlich einen Check bei seinen Meerschweinchen durchführen. Das Gewicht gehört da unbedingt dazu.

    Mit dem Gewicht hätte ich dir anhand meiner Statistik eventuell auch was zum Alter sagen können


    Was das andere betrifft... Ist grundsätzlich dein Ding, aber hier hatten wir schon Fälle, dass selbst mit einem Tier vom Züchter kokzidien eingeschleppt wurden woraufhin plötzlich das Leben der anderen Tiere auf Messers schneide war. Die zwei Wochen Quarantäne zu übergehen oder den Check beim Tierarzt ist unnötiger Leichtsinn.

  • Letty


    Ich kann ihn ja in den nächsten Tagen mal wiegen und dir nochmal einen Bericht geben. Aber wie gesagt, sein Kot sieht wirklich gut aus und er frisst, putzt sich und läuft auch rum, halt nur mit großer Angst vor Scotty. Heute würde ich ihn ungern nochmal aus dem Käfig nehmen. Ich nehme deine Worte sehr ernst und mache mir ja natürlich auch Sorgen, immerhin bedeuten mir meine Tiere sehr viel.
    Unsere Tierärztin ist auch sofort zur Stelle, sollte etwas sein. Ein gesundheitscheck wäre auf alle Fälle sicher angebracht, das wollte ich garnicht verneinen.

  • Auch wenn man damit den Umsatz weiter fördert, kann ich Euch gut verstehen, dass Ihr den armen kleine Ker mitgenommen habt. Für den Kleinen war es endlich das Ende von Schmerzen oder Einsamkeit.


    Die anderen haben die Größe des Geheges ja schon angesprochen. Dazu möchte ich ergänzen:


    Ich würde einen kleinen stabilen Karton in den Käfig stellen mit 2 Ausgängen, die gerade so groß sind, dass der Kleine hineinpasst, nicht aber der Große. Dort würde ich auch etwas Futter hineinlegen. Dann hat er einen Zufluchtsort und kann selbst bestimmen, wann er sich dem Großen aussetzen will.


    Das andere ist: Wenn Ihr den Tieren in der warmen Jahreszeit im Garten mehr Platz gebt, ist das schön. Aber bedenke bitte, dass von spätestens Oktober bis April es, je nach Gegend, rund 7 Monate sind, die sie im Haus leben müssen. Das ist über die Hälfte Ihres Lebens oder mit anderen Worten gesagt: Ein Meerschweinchen lebt etwa zehnmal so schnell wie ein Mensch (s. Lebensalter, Schlafrhythmus, Geschlechtsreife, Herzfrequenz, ...). Wenn ein Schweinchen 7 Monate in einem zu engen Käfig leben muss, ist das so wie wenn ein Mensch etwa 6 Jahre eingesperrt wird.


    Ich wünsche Euch, dass sich der arme kleine Kerl schnell einleben wird!

  • Marie-Luise

    Danke für den Tip mit dem Häuschen, außerdem werde ich übermorgen (da morgen zu ist) beim TA anrufen und fragen, ob ich eine Köttel-Probe zur Sicherheit prüfen lassen kann. Ich denke das mit dem Käfig werde ich ändern müssen. Gerade haben die zwei sich schon beschnuppert, aber der Kleine ist sofort wieder weggerannt und hat Angst bekommen. Ich hatte einfach so ein Mitleid, vor allem ist er auch sehr hübsch, ein Sheltie-Mix, ergänzt unser Teddy Schweinchen sehr gut. Ich fand es nur leider auch sehr schade, wie dort in der Tierhandlung mit ihm umgegangen wurde, sowas bricht mir eben das Herz, ich möchte den kleinen ja auch ein schönes Leben ermöglichen.

  • Ich möchte noch kurz etwas zum Thema zoohandlung sagen...


    Ich kann verstehen, dass du den kleinen retten wolltest und dass er niedlich ist. Das ist meist auch nicht das Problem bei einer zoohandlung, sondern die Herkunft der Tiere.


    Hier wird einfach nur auf Profit produziert. Das heißt die Tiere stammen meist aus unkontrollierter Vermehrung. Es wird hierbei nicht klar selektiert, ob die elterntiere ausreichend genetisch gesund sind. Es spielt meist auch keine Rolle, dass die Muttertiere ein gewisses Mindestalter haben sollten vor dem ersten wurf und dass eine ausreichende Pause zwischen Würfen liegen sollte. Das ist Quälerei für die Tiere.


    Um eine artgerechte Haltung (Futter, platzangebot) schert sich auch keiner.


    Dann werden die Babys oft noch deutlich vor erreichen eines angemessenen abgabegewichtes von 300g von den Müttern weg genommen und in zoohandlungen gebracht wo täglich unzählige Leute an die Scheiben ihrer Ställe klopfen.


    Da das Personal meist keine Ahnung hat, wird nicht oder unzureichend nach Geschlechtern getrennt was ein Problem ist, denn Böckchen werden hier unkastriert verkauft.


    Wenn man sich hier als neu-Halter beraten lässt, bekommt man seine Tiere grundsätzlich in einem viel zu kleinen gitterkäfig und wer Weibchen kauft "freut" sich viel zu oft über ungewollten Nachwuchs.


    Diese frühe Trächtigkeit ist Gift für die jungen Weibchen und kann ihre Lebenserwartung deutlich verkürzen.


    Ich bin, wie man lesen kann, kein Fan von zoohandlungen.

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