Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Matschköttel und Kotprobe - Fragen

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo ihr lieben,


    Meerschweinchen-Anfänger braucht Hilfe von Meerschweinchen-Profis:)


    Eines meiner vier Schweinchen hat aktuell übel riechenden Matschkot. Über Nacht scheint es schlimmer zu sein als über Tag. Morgens finde ich mehr Matschköttel im Stall als über den Tag verteilt. Ich bin recht ratlos woran es liegt und werde ab heute Abend für eine Kotprobe sammeln.

    Dazu habe ich eine Frage: Sammel ich dazu über drei Tage möglichst viel Kot aus dem Stall, ohne zu wissen zu welchem Schweinchen die Köttel gehören? Oder sollten es möglichst die Köttel des Matschkot-Schweinchens sein? Im letzteren Fall hätte ich das Problem, dass ich noch nicht sicher herausgefunden habe, wer eigentlich Verdauungsprobleme hat. Alle vier futtern fleißig, toben durch den Stall und nehmen zu. Kein Tier verhält sich auffällig. Beim TÜV gestern habe ich besonders auf den Po aller vier Schweinchen geachtet: alle sauber und trocken, keiner riecht unangenehm. Die Größe der Matsch-Köttel lässt vermuten, dass einer der beiden älteren Tiere Verdauungsprobleme hat. Die beiden kleinen haben kleinere Köttel.


    Habt ihr Tipps für mich, wie ich den Tieren vor Auswertung der Kotprobe noch helfen kann?

    Dazu beschreibe ich Mal kurz die aktuelle Haltung und Fütterung:

    Hier leben seit Anfang Januar zwei Schweinchen. Lio ist ein Kastrat und mittlerweile etwa acht Monate alt. Weibchen Tris ist etwa 1,5 Jahre alt. Vor 2,5 Wochen sind dann noch die beiden (weiblichen) Babys Ciri und Gwin eingezogen. Die beiden wurden am 24.12.2020 geboren und durften ihre ersten sieben Wochen bei ihrer Mutter bleiben. Alle vier kommen aus der gleichen Notstation, aber (bis auf die beiden Babys) aus unterschiedlichen Gruppen. Bei mir wohnen sie auf 4qm in Innenhaltung und verstehen sich meiner Einschätzung nach gut. Tris hat in der Anfangszeit ein bisschen gekränkelt und hat in der Notstation ein Antibiotikum gegen Bindehautentzündung bekommen. Könnte sie als Nachwirkung die Matschköttel haben? Die letzte Antibiotika-Gabe war am 8. Januar, Matschköttel sind aber erst seit Donnerstag ein Problem.

    Zu fressen bekommen sie neben Heu täglich zwischen 1,2 und 1,5kg Gemüse. Die genaue Zusammensetzung variiert etwas, Beispiel von gestern:

    2,5 Romana-Salate

    Einige Blätter Chicorée (hier nicht so der Hit)

    Ein bisschen Lollo Rosso

    Etwas Eisberg-Salat

    etwa 50g Spinat

    Vier kleine Möhren (auch nicht so der Hit)

    Möhrengrün

    Etwa 1/6 Kohlrabi

    Einige Kohlrabiblätter

    1/2 Paprika

    1/3 Gurke

    Ein bisschen Brokkoli

    Etwas Petersilie und Basilikum

    Etwas Steckrübe, die aber konsequent ignoriert wird

    Ein bisschen Zucchini zum Anfüttern


    Lollo Rosso hatten sie länger nicht mehr und Zucchini vorgestern zum ersten mal, daher davon jeweils nur ein bisschen.

    Bei den Fütterungen sind immer noch Reste von der vorigen Fütterung da.


    Was habe ich bisher gegen die Matsch-Köttel versucht?

    Aus lauter Sorge vor Aufgasung haben sie alle prophylaktisch ein Mittel dagegen bekommen (Klosterfrau Magen-Darm-Entspannung). Aus meiner Anfänger-Einschätzung ist aber keiner der vier aufgegast. Außerdem habe ich Wirsing vom Futterplan gestrichen, obwohl ich den schon über 2 Wochen gefüttert hatte. Sellerie ist auch rausgeflogen, den habe ich nämlich erst zwei Tage vor den Matschkötteln begonnen anzufüttern.

    Hier liegt nun noch zuvor gekaufter und noch gar nicht verfütterter Chinakohl rum - aktuell sollte ich den auch nicht versuchen anzufüttern, oder?


    Was kann ich außer Kotprobe gerade noch für die vier Schweinchen tun? Ich bin über jeden Tipp dankbar!


    Viele Grüße

    Moku

  • Huhu,


    Ach ja Matschkot, mein Steckenpferd, leider.


    Ich würde für die Kotprobe quer Beet im Gehege sammeln. Es kann immer sein, dass alle an dem Problem leiden, die Symptome aber unterschiedlich ausfallen. Es könnte zum Beispiel sein, dass die beiden kleinen etwas eingeschleppt haben.

    Über 3 Tage sammeln und zwischendurch im Kühlschrank lagern. Es muss nicht die große Masse sein. Der Tierarzt entnimmt sich aus der mischprobe oft eh nur einen Teil.


    Was die Findung des schuldigen betrifft... Schau mal ob es lieblingsplätze gibt. Findest du den Matschkot an einem Ort besonders konzentriert und wenn ja, wer liegt dort meistens?


    Beobachte das Gewicht bitte gut. So lange nichts geklärt ist, vielleicht sogar täglich wiegen. Evtl enttarnst du auch so das entsprechende Tier.


    Was hier gut funktioniert ist propre-bac. Ich bestelle das im Internet und wenn der Matschkot auftritt bekommt meine lotta für 4 Tage 2x täglich je einen ml ins mäulchen.


    Schau mal, dass du das Futter stabilisierst. Das heißt, nicht mehr variieren, sondern eine feste Zusammenstellung. Sollte ein Futter der Grund sein, kannst du es so einfacher entlarven.

  • Ich wäre mit dem Salat vorsichtiger. Der kommt ja besonders im Winter aus völlig unnatürlichem Anbau und hat wenig Rohfaser. Ich gebe daher bei 5 Tieren meistens maximal einen halben Romana und 1 Chicorrée sowie ein paar Hände voll kleinblättrige Salatmischung pro Tag. Als weiteres Grünfutter nutze ich viel Kohl. Sehr beliebt ist Spitzkohl, Grünkohl, Kohlrabiblätter, Blumenkohlblätter und Wirsing (zumindest die dunkelgrünen Blätter). Natürlich sind auch Spinat, Karottengrün und Küchenkräuter gut. Es hat aber zum Teil bei uns auch Monate oder über ein Jahr gedauert, bis etwas auf einmal doch gefressen wurde. Bei Dill hat es zum Beispiel sehr lange gedauert und jetzt lieben sie ihn.


    Das beste Futter sind natürlich Gras und Wildkräuter. Bald sollte man wieder genug finden und dann würde ich das langsam anfütttern und dann möglichst viel täglich geben,


    Während einer Antibiotikumgabe habe ich Colosan gegeben und danach eine Kur mit Sobamin und Apfelpektin gemacht. Das könntest Du auch jetzt noch machen und ruhig auch alle geben. Das schadet ja nicht. Bei allen Mittel, die viel Zucker enthalten wie BeneBac Gel, wäre ich dagegen vorsichtig, da dieser z.B. Hefen fördert. Ich lese immer erst die Zutatenliste. ;-)


    Frische Zweige sind auch gut für die Verdauung, da sie die "guten" Darmbakterien fördern und die "bösen" davon nicht so gut leben können.

  • Danke Letty und Marie-Luise :thumbup:


    Was die Findung des schuldigen betrifft... Schau mal ob es lieblingsplätze gibt. Findest du den Matschkot an einem Ort besonders konzentriert und wenn ja, wer liegt dort meistens?

    Seit Einzug der Babys gibt es gerade leider keine Lieblings-Plätze mehr, sondern es wird wild rumgetauscht. Wenn ich ein Schweinchen kötteln sehe, spring ich schon häufig auf und untersuche die Festigkeit - bisher ohne Erfolg. Sieht sicher sehr dämlich für Dritte aus. Die schlimmsten Köttel werden konsequent nachts abgesetzt...


    Gewicht werde ich engmaschiger als bisher kontrollieren.

    In der Ernährung möchte ich für den restlichen Winter gerne zu mehr Kohl als jetzt. Wegen der beiden Neuzugänge vor zwei Wochen konnte ich das noch nicht gut umsetzen. Die beiden kannten vorher Brokkoli, aber sonst wenig Kohl.

    Mit mehr Kohl gibt es dann weniger Salat.


    Apfelpektin und Sobamin werde ich zügig besorgen, habe ich leider beides nicht da. Wie verabreichen ich das denn? Über Frischfutter mit viel Schnittfläche streuen? Oder genau dosiert über einen Brei oder Spritze?


    Frische Äste bekommen sie, wenn auch leider nur etwa einmal die Woche. An mehr komme ich nicht...

    Heute gab es Haselnusszweige, einige stehen noch im Wasser und werden dann die nächsten Tage ihren Weg in das Gehege finden. Außerdem gibt es regelmäßig Brombeer-Blätter.

  • In der Ernährung möchte ich für den restlichen Winter gerne zu mehr Kohl als jetzt. Wegen der beiden Neuzugänge vor zwei Wochen konnte ich das noch nicht gut umsetzen. Die beiden kannten vorher Brokkoli, aber sonst wenig Kohl.

    Mit mehr Kohl gibt es dann weniger Salat.

    bei mir ist es so, dass es täglich eine feste konstellation futter gibt


    - möhre

    - fenchel

    - zucchini

    - paprika

    - gurke

    - chiccoree

    - romana/eisberg/endivie


    da drehe ich nciht großartig herum

  • Du kannst versuchen, beides auf Gurke o.ä. zu streuen. Das habe ich aber selbst noch nicht versucht. Ich gebe pro Tier etwa 1 kleine Messerspitze Apfelpektin und eine große Messerspitze Sobamin in einen Eierbecher, verrrühre es trocken und fülle dann etwas Apfelsaft (ungesüßt) dazu. Es dickt nach kurzem etwas ein, da musst Du die Saftmenge ausprobieren. Das ziehe ich auf zwei 1ml-Spritzen (natürlich ohne Nadel) auf und gebe pro Schweinchen 2 Spritzen. Es kommt hier aber auch nicht auf die genaue Menge an. Ich würde dann damit eine "Kur" machen von 4 Wochen, einmal täglich.


    Idealerweise nehmen sie es irgendwann ohne herausgeholt zu werden. Anfangs muss man sie sicherlich auf den Arm nehmen. Du kannst es natürlich auch versuchen mit Spritze im Gehege oder in einer kleinen Schüssel. Vermutlich wird das aber nicht gleich gelingen.


    Pektin findet man übrigens nicht so einfach in Reinform. Ich verwende das von Natura und bestelle es im Internet. Das Sobamin bestelle ich über die Apotheke vor Ort. Da kommt das am gleichen Tag.


    Gut, dass Du schon Zweige und auch Brombeerblätter gibst. Kohl ist ein guter Ersatz für Gras und Wildkräuter (aber natürlich nicht genauso gut). Allerdings sollte man ihn nicht zusammen mit Trockenfutter geben. Ich finde Abwechslung und viel Blättriges wichtig. Unsere Tiere bekommen täglich möglichst etwa 10 Arten von Blättrigem und etwas Knollen- und Fruchtgemüse. Dass das eine dem natürlichen Futter der Meerschweinchen ähnlicher ist als das andere, ist mir erst mit der Zeit bewusst geworden.

  • Pünktlich zur fertig gesammelten Kotprobe sind die Köttel nun wieder fest. Einige haben noch einen Zipfel, aber die Konsistenz ist gut. War ja klar ^^

    Ich geb die Probe dennoch nachher beim Tierarzt ab. Sicher ist sicher...

    Wenn ich nach einer Untersuchung auf Parasiten und auffälligen Kulturen Frage, weiß der Tierarzt was zu tun ist, oder? Oder sollte ich noch nach mehr fragen?


    Morgen startet dann mindestens für mein aktuelles Verdachts-Schwein die Apfelpektin-Sobamin-Kur. Bei den anderen Schweinchen muss ich mal schauen wie gut ich sie überreden kann sich auch zu beteiligen. Ich bin echt noch nicht gut bei der Medikamentengabe über eine Spritze ins Maul... Und mein Verdachts-Schwein hat die letzten Medikamente brav aus der Hand gefressen, solange sie geschickt in einer Paprika verborgen waren. Hoffentlich klappt das wieder.


    Viele Grüße

    Moku

  • Hallo zusammen,


    ein Update zu unserem Matschkot-Problem, vielleicht hat ja noch jemand eine Idee, was helfen könnte:

    Der Matschkot ist auch nach zwei Monaten noch nicht zuverlässig verschwunden. Ich weiß mittlerweile, dass Tris (Weibchen, etwa 1,75 Jahre) den Matschkot hat.

    Mittlerweile zwei Kotproben waren ohne Befund. Die erste Kotprobe war eine normale Sammelprobe vor zwei Monaten. Die zweite Probe wurde spontan bei einem Tierarzt-Besuch letzte Woche unter dem Mikroskop untersucht.

    Tendenziell wird der Kot langsam besser, auch wenn es Schwankungen gibt.


    Tris geht es soweit gut: sie ist neugierig, so aktiv wie sie seit ihrem Einzug im Januar auch war und sie futtert sehr viel und hat immer weiter zugenommen. Aktuell scheint sich ihr Gewicht endlich einzupendeln. Ein bisschen weniger würde ihr durchaus stehen...

    Ihr Fell am Po ist sauber. Nur unter den Pfoten hat die ganze Bande gerne mal Matschkot kleben.


    Was ich sehr merkwürdig finde: Die Konsistenz der Köttel verändert sich über den Tag. Am späten Abend oder nachts sind die Köttel immer mal wieder sehr weich und verschmieren. Morgens finde ich manchmal regelrecht zusammengeklebte Haufen aus mehreren Kötteln. Über den Tag ist der Kot normalerweise gut. Manchmal ist auch tagelang alles gut, sodass ich schon mehrmals gedacht habe, dass das Thema endlich durch ist.

    Generell habe ich das Gefühl, dass meine Schweinchen über Nacht inaktiv sind: früh morgens ist viel mehr Futter über als sie über Tag liegen gelassen hätten. Außerdem ist die Köttel-Menge morgens überschaubar.

    Könnte sich in diesem inaktiven Zeiten einfach der Kot im Darm stauen und dort verkleben?

    Ich fütter vor dem Schlafengehen nochmal und lass eine Lampe neben dem Gehege brennen in der Hoffnung, dass die Schweinchen dann nachts etwas aktiver sind. Bringt aber nicht viel. Ich bilde mir ein, dass der Kot morgens eeetwas schlechter ist, wenn ich das Licht mal vergessen habe, das muss aber nicht stimmen.


    Ich habe langsam mit Futtermitteln und -menge variiert. Die aktuelle Fütterung mit Wiese und einigen Gemüsesorten (Brokkoli, Spitzkohl, Wirsing, Fenchel, Möhre) zur freien Verfügung und täglich noch Gurke und etwas Salat funktioniert ganz gut, aber der Matschkot verschwindet nicht komplett. Hin und wieder gibt es zusätzlich kleine Mengen anderes Frischfutters.

    Tris macht sich vor allem über die Wiese her, futtert aber von allem etwas. An einigen Tagen frisst sie sehr viel Heu, an anderen Tagen so gut wie nichts.


    Falls relevant, hier noch weitere Baustellen von Tris:

    Tris hat immer wieder Atemwegs-Probleme. Mit RodiCare Pulmo und Inhalieren (nach Absprache mit dem TA) haben wir das gerade halbwegs im Griff.

    Ich habe letzte Woche mit einem Urinstreifen Blut im Urin von Tris gefunden. Es ist kein Blut sichtbar. Beim TA war die Blase dann leer, sodass kein genauerer Test gemacht werden konnte. Sie hat einige Tage wegen Verdacht auf eine Blasenentzündung Schmerzmittel bekommen. Danach habe ich noch zwei weitere Urinteststreifen benutzt, die beide unauffällig waren. Zu keiner Zeit hat sie Schmerzen beim Urin absetzen gezeigt.

    Der TA hat zusätzlich eine leichte Aufgasung vermutet, daher bekommt sie gerade mehrmals täglich als Vorsichtsmaßnahme Simeticon.


    Eine vierwöchige Kur mit Sobamin und Apfelpektin haben wir im März gemacht. Mir kommt es vor, als ob sich der Kot dadurch ein bisschen gebessert hat. Nach Absetzen der Kur hat sich nichts am Kot geändert.


    Hat jemand eine Idee, was ich noch ausprobieren könnte? Sind diese Schwankungen über den Tag normal bei Matschkot?

  • Ich habe keine Lösung, sondern nur ein paar Überlegungen, die vielleicht weiterhelfen können:


    Tris hat oder hatte Atemwegsproblem, Matschkot und einmal zumindest Blut im Urin vermutlich. (Ich schreibe "vermutlich", weil es bei einmaligem Fund auch eine Verfälschung des Ergebnisses gegeben haben könnte.) Es wurden keine Parasiten o.ä. gefunden, die die Darmprobleme auslösen könnten. Sie lebt seit Januar bei Euch, hat also über ein Jahr anderswo gelebt. Ob sie da schon Probleme hatte oder falsch ernährt wurde, weiß ich nicht. Sie frisst aber gut, hat zugenommen und wirkt nicht krank.


    Es kann viele Erklärungen geben, aber diese zwei finde ich wahrscheinlicher als manche andere:


    Evtl. hat sie einen geschädigten Darm, durch den auch das Immunssystem geschwächt ist, was zu den Atemwegproblemen führte. Das Blut im Urin wäre dann vielleicht ein falsches Ergebnis gewesen.


    Oder sie hat eine Entzündung der Gebärmutter o.ä. Das kann m.W. auch zu Durchfall führen und würde auch das Blut im Urin erklären.


    Wurde sie geröntgt und mit Ultraschall untersucht?


    Hast Du beim Urintest erhöht Entzündungswerte gesehen und welche Teststreifen verwendest Du?

  • Eines will ich noch ergänzen: Ich finde es völlig normal, dass Deine Schweinchen nachts ruhiger sind. Das kenne ich hier auch so.


    Es ist zwar auch nachts manchmal Leben in der Bude aber weniger als z.B. am frühen Morgen oder am Abend. Bei uns sind die ruhigsten Zeiten am Vormittag, am frühen Nachmittag und mitten in der Nacht. Wenn ich abends besonders spät ins Bett gehe, merke ich, dass sie am nächsten Tag verschlafener sind. Das zeigt m.E., dass sie sonst mehr geruht hätten.


    Ich würde nachts kein Licht anlassen, da ich einen natürlichen Tag-Nacht-Wechsel wichtig finde. Bei massivem Streit in der Gruppe am Anfang hatte ich auch ein Licht genutzt, damit sie sich besser orientieren können, aber darum geht es ja bei Dir nicht. Wenn sie schlafen wollen, sollen sie schlafen - aus meiner Sicht.

  • Hallo Marie-Luise

    vielen lieben Dank für deine Antwort!


    Tris hat oder hatte Atemwegsproblem, Matschkot und einmal zumindest Blut im Urin vermutlich. (Ich schreibe "vermutlich", weil es bei einmaligem Fund auch eine Verfälschung des Ergebnisses gegeben haben könnte.) Es wurden keine Parasiten o.ä. gefunden, die die Darmprobleme auslösen könnten. Sie lebt seit Januar bei Euch, hat also über ein Jahr anderswo gelebt. Ob sie da schon Probleme hatte oder falsch ernährt wurde, weiß ich nicht. Sie frisst aber gut, hat zugenommen und wirkt nicht krank.

    Gute Zusammenfassung. Tris hat vorher zwei Wochen in einer Notation gelebt. Über ihre ersten 1,5 Jahre weiß ich nichts. Seit Januar hat sie knapp 350g zugenommen (von ~800g auf ~1150g).

    Ich habe zwei Urinteststreifen verwendet.Tris hat mir netterweise etwa 20min nach der ersten Pfütze nochmal Ann einer anderen Stelle auf das Laminat gepinkelt. Auf beiden Streifen würde Blut angezeigt.

    Mir ist klar, dass das trotzdem nichts heißen muss. Beim Ausscheiden von Calcium könnten die Kristalle die Harnröhre auch kurz vorher gereizt bzw. leicht verletzt haben.


    Oder sie hat eine Entzündung der Gebärmutter o.ä. Das kann m.W. auch zu https://www.meerschweinchen-ra…de/krankheiten/durchfall/ führen und würde auch das Blut im Urin erklären.

    Das scheint der TA auch vermutet zu haben. Die Ärztin hat mir gesagt, dass sie Tris Scheide noch genauer angeschaut hat. Den genauen Wortlaut des Ergebnisses habe ich leider vergessen, aber die Kernaussage war "unwahrscheinlich, dass es von der Gebärmutter kommt". Unwahrscheinlich heißt natürlich nicht unmöglich.


    Wurde sie geröntgt und mit Ultraschall untersucht?

    Das ist beides noch nicht passiert.


    Hast Du beim Urintest erhöht Entzündungswerte gesehen und welche Teststreifen verwendest Du?

    Ich habe den Combur-5 Test verwendet. Den 9er wollte ich eigentlich kaufen, war in der Apotheke aber nicht vorrätig.

    Der Test zeigt Glukose, Leukozyten, Nitrit, Protein und Blut an.

    Die beiden auffälligen Teststreifen haben jeweils etwas Protein (Stufe 2 von 3 auf dem Teststreifen) und Blut (Stufe 3 von 3 auf dem Steifen) angezeigt. Alle anderen Felder haben sich nicht verfärbt (also Stufe 1 von 3).


    Ich würde nachts kein Licht anlassen, da ich einen natürlichen Tag-Nacht-Wechsel wichtig finde.

    Gut, dann lass ich das Licht an sofort aus. Es war auch eher ein verzweifelter Versuch...


    Falls Tris' Darm beschädigt ist (was ich nicht unwahrscheinlich finde, da sie ihrem Fressverhalten und ihrer Gewichtsentwicklung nach nicht gewohnt ist beliebig viel Frischfutter zu haben), lässt sich die Vermutung irgendwie bestätigen? Und ließe sich die Beschädigung irgendwie abmildern?

  • Röntgen oder Ultraschall finde ich wichtig, wenn man ausschließen will, dass es ein Problem mit der Gebärmutter oder auch der Lunge gibt.


    Falls der Darm durch falsche Ernährung, zu frühe Trennung von der Mutter, AB-Gabe o.a. geschädigt ist, kann es nach dem was ich von anderen gelesen habe viele Monate dauern, bis er wieder im Gleichgewicht oder ausgeheilt ist.


    Manche sehen Verbesserungen nach der Gabe von Bakterien (Bene Bac, ProPre-Pac, Onmiflora o.a.), andere nicht. Ich finde es fraglich, wie z.B: bei ProPre-Bac eine einizige Bakterienart künstlich zuzuführen. Die Darmflora besteht ja aus einer Vielzahl von Bakterienarten, die auch noch in einem bestimmten Verhältnis vorhanden sein müssen. Falls also die Bakterien überhaupt "lebend" bis in den Darm kommen, ist es für mich die Frage, ob man damit nicht auch Schaden anrichten kann, falls es zu einem weiteren Ungleichgewicht führen würde. Falls jemand eine Angabe über die wichtigsten typischen Bakterien im Darm vom Meerschweinchen kennt, wäre ich für einen Link oder einen Hinweis dankbar.


    Wenn Apfelpektin und Sobamin vielleicht eine leichte Verbesserung gebracht haben, würde ich das noch mal geben. Der Hersteller empfiehtl bis zu 1g pro kg Körpergewicht. Statt der Messerspitze, die ich genannt habe, könntest Du also auch mehr probieren. In jedem Falle sind frische Kräuter wie z.B. Oregano und frische Zweige auch eine Unterstützung.


    Böhnchen von gesunden Tiere zu geben, könnte ich mich selbst vermutlich nicht überwinden. Wenn das Tier es wollte, könnte es ja selbst jederzeit Köttel der anderen fressen. Das tun Schweinchen anscheinend manchmal. Warum soll ich es dann einem Tier aufzwingen oder auch nur "unterjubeln"?

  • Es ist natürlich gleich den schwarzen Peter an die Wand zu malen, aber bei meinem aktuellen Patienten war es tatsächlich so dass das (nicht sichtbare) Blut im Urin von einer Gebärmutterwucherung ausging und dann dem Urin im Abgang beigemischt wurde. Hatte zuerst auch abgewunken beim positiven Wert vom Blut im Urinstick und auch ein anderer TA meinte, dass es öfters falsch-positiv war, aber in meinem Fall hatte es dann doch seinen Grund.

  • Vielen Dank für eure Rückmeldung!

    Dann werde ich wohl Tris nochmal zum Tierarzt schleppen zur genaueren Untersuchung.

    Ratet ihr zu einem Ultraschall oder zum Röntgen? Was liefert im Falle eines Problems mit Gebärmutter oder Lunge die aussagekräftigeren Bilder?

    Oder den TA einfach entscheiden lassen?

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