• und ich dachte der kleine würde jedes Weibchen - egal wie alt, ruhig etc. bekämpfen um evtl. die Chefposition einzunehmen.

    Wenn die Gruppe instabil ist macht es keinen Sinn.


    Welche Fragen stelle ich dem Züchter oder wem auch immer um das geeignete Schweinchen zu bekommen?

    Corona bedingt ist ja gerade alles etwas komplizierter.

    Worauf sollte ich achten da ich das Schweinchen ggfs. vorher gar nicht sehe.

  • Ein Kastrat freut sich oft einfach über weitere Weibchen. Eher sind es die Weibchen, die lange ohne Männchen gelebt und daher notgedrungen eine männliche Rolle eingenommen haben, die sich nicht unterordnen wollen. Natürlicherweise übernimmt ein Kastrat die Rolle des Beschützers und auch Vermittlers zwischen den Weibchen.


    Wenn ein Frühkastrat jedoch als Baby in eine Gruppe von "vermännlichten" Weibchen kommt, kann das schwierig werden. Leider ist es so, dass schon allein durch Stress in der Schwangerschaft die Töchter männlicher und die Söhne weiblicher werden. Auch übernimmt in einer Gruppe ohne Männchen oft ein Weibchen die männliche Rolle. Zudem würde sich in der Natur nur ein starkes, reifes Männchen Weibchen erobern können. Ein Böckchen, dem aufgrund der Kastration ein großer Teil der männlichen Hormone fehlt und der als Kleinkind zu einem fremden Weibchen gesetzt wird, kann m.E. diese Rolle zunächst nicht richtig übernehmen. Es gibt Gruppen, in denen das mit der Zeit in Ordnung kommt, aber es passiert leider nicht immer. Das hängt auch vom Charakter der Tiere ab. Und Dein Böckchen scheint ja ein gutes Selbstbewusstsein zu haben. Jetzt muss es aber auch lernen, auf die Signale des anderen zu reagieren und friedlich zusammenzuleben.


    Magst Du schreiben in welcher Region Du wohnst oder wie die ersten 2-3 Stellen Deiner Postleitzahl sind? Dann könnte Dir vielleicht jemand hier eine gute Notstation empfehlen. Es wäre am besten, wenn jemand seine Tiere kennen und Dich ehrlich beraten würde. Bei Züchtern gibt es leider alles, von liebevoll und engagiert bis inkompetent und nur am Vermitteln interessiert. Aber auch Notstationen sind leider nicht immer kompetent.


    Aus meiner Sicht sollte das erwachsene Weibchen nicht ängstlich, nicht zu dominant und an das Leben in einer Gruppe mit mindestens 1 Männchen gewohnt sein.

  • Ein Böckchen, dem aufgrund der Kastration ein großer Teil der männlichen Hormone fehlt und der als Kleinkind zu einem fremden Weibchen gesetzt wird, kann m.E. diese Rolle zunächst nicht richtig übernehmen. Es gibt Gruppen, in denen das mit der Zeit in Ordnung kommt, aber es passiert leider nicht immer.

    Also hier funktioniert es. Mein frühkastrat hat seine Mädels inzwischen gut im Griff, obwohl er der jüngste ist

  • super, Danke für die Erklärung.

    ich vermute genau so sieht es bei uns aus.


    ich habe 2 Weibchen gesehen - die leben allerdings weiter weg und das hätte ca. 5 Stunden Fahrt zur Folge (vorausgesetzt es passt überhaupt) :/


    die eine ist etwas schüchtern, würde sich bei einem Kastraten aber sehr wohl fühlen". Da steht leider nicht das sie sich in Gruppen wohlfühlt oder diese kennt. BJ. 2018


    oder eine kleine aufgeweckte, die gerne einen Kastraten bespaßen möchte". Hier steht auch nichts von Gruppen. BJ. 2019


    Meinst Du ich kann heute Nacht mal wieder in meinem Bett schlafen oder soll ich nochmal auf der Couch bleiben?

  • Ich würde mich mal an die https://meerschweinchen-nothilfe-hamburg.de/weibchen.html wenden. Wie Du auf der verlinkten Seite siehst, gibt es dort einige Weibchen, die passen könnten. Dafür würde ich dann auch die geschätzten zwei Stunden Fahrt in Kauf nehmen, um die Tiere oder das Tier selbst sehen und abholen zu können. kleinschweinugly ist hier im Forum aktiv und arbeitet dort mit.

  • Ich fürchte, es gibt in Deiner Situation nicht das eine optimale Tier. Die beiden würden von einem gut sozialisierten Tier, das noch dazu entspannt ist, profitieren, aber auch von einem Altersgenossen für den Kleinen (es sei denn, dass dann zwei das Weibchen ärgern würden). Zwei Jungtiere, die beide in Rappelphasen kommen werden, und dann vielleicht Deinem Weibchen nicht genug in die Schranken verwiesen werden können, finde ich keine schöne Aussicht.


    Mal schauen, was die anderen antworten.


    Wie sah es denn über Nacht und heute vormittag aus bei Deinen beiden?

  • Ich sehe das etwas anders. Wenn es ein zweites älteres Weibchen gibt, hilft das bei der Sozialisierung UND der Jungspund hat zwei Damen als Gesellschaft. Auch eine zweijährige kann noch sehr flink und quirlig sein.

  • Dann habe ich es anscheinend ungeschickt ausgedrückt, Letty. Wir empfehlen beide ein erwachsenes, z.B. zweijähriges Weibchen. Nur wäre es vermutlich ideal zwei Tiere dazunehmen und dann eines davon als Baby. Das wollte ich sagen und Argumente abwägen.

  • Ich habe mich auch schlecht ausgedrückt :D


    "ich sehe das etwas anders als die Notstation "

    Das wäre korrekt gewesen


    Machen wir es doch mal anders... Pro & contra


    Babyweibchen

    + für ein paar Monate Spielgefährtin für den kastrat

    + Entlastung für das Weibchen


    - muss erzogen werden durch das ältere Weibchen


    Erzieherin

    + Entlastung für das Weibchen

    + übernimmt langfristig die Sozialisierung


    - eventuell nicht verspielt genug für den kastrat


    Ich denke deinem Mädel hilfst du langfristig mehr mit einem Erwachsenen Weibchen. Ein Baby ist nur paar Monate eine Spielgefährtin und dann eine last, weil auch die erzogen werden muss

  • Ich hatte mir das zu Beginn alles so harmonisch und einfach vorgestellt :D


    Deine Argumentation ist für mich genauso einleuchtend :)


    Kann es denn passieren das sich auch alle 3 (die neue ältere und beide jungen) gegen meine süße stellen?


    Und die nächste Frage.. wäre es auch möglich die nächsten Tage das junge Schweinchen zu holen (das klappt vermutlich leichter) und gleichzeitig nach einem älteren Schweinchen zu schauen was dann auch passt oder bringe ich so eine unnötige Unruhe in die Gruppe?


    Die Nacht und auch der Vormittag waren ganz okay. Ich weiß ja nicht wo der kleine seine Energie her hat, aber einen halbmarathon würde er sicher auch schaffen ^^

    Er geht ihr zwischendurch noch mal nach, aber entweger er fegt durch das Gehäuse oder sie sitzen in verschiedenen Häuschen (auch mal zusammen in einem Häuschen) oder knabbern gemeinsam am Heu.


    Ich sehe natürlich die Notwendigkeit dringend etwas zu ändern, aber ehrlich gesagt habe ich Angst das ganze nur noch zu verschlimmern wenn ich falsche Entscheidungen treffe:(