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Tipps für geeignetes Ersthaustier für 10-jähriges Mädchen

Für alles, was nicht mit Meerschweinchen zu tun hat

  • Hallo zusammen,
    eine Freundin meiner Tochter darf sich ein eigenes Haustier wünschen. Unter der Bedingung, dass sie zuvor alles Wichtige über die Haltung und die Bedürfnisse des Tieres recherchiert.
    Sie hat sich nun sehr über Ratten informiert. Ich hab nun in die.brain gelesen, dass Ratten sich nur in großen Gruppen wohlfühlen, also nix mit nur zwei Tieren, sondern besser zwischen 4-6, oder mehr.
    Mindestgrundfläche ist auch nicht unerheblich...mind. 2 qm (Mindestmaße Gesamt mit Ebenen, die höchstens 40-50 cm Höhe haben sollten: Länge 150 x Breite 100 x Höhe 180 cm).
    Nun ist es so, dass die Familie in einer Wohnung lebt. Ich schätze mal, dass die Tiere nix im Kinderzimmer verloren haben, da sie ja auch nachts aktiv sind. Platz ist wohl ca 1.20x80xHöhe beliebig verfügbar.
    Mein Gefühl sagt mir, dass das alles nicht optimal ist. Ich glaube nicht, dass die Mama mit 4 Ratten einverstanden ist. Vielleicht zwei. Und ob die Tiere dann im Wohnzimmer leben sollen? Es ist recht beengt. Ich würde dem Mädchen gern eine bessere Empfehlung machen, aber ich weiß nicht so recht, was für Kinder Sinn macht. Meeries scheiden aus, wegen des Platzes. Vielleicht ein Hamster? Da könnte man mit 1.20 auf 80 cm was Schönes zaubern können und es wäre ein Einzelgänger? Vielen Dank für eure Tipps. Bitte auch gerne kritische Argumente, damit meine Überzeugungsarbeit später dann auch Hand und Fuß hat :)
    LG

  • Also da ich schon einen zwerghamster hatte... Das würde zwar von der Fläche her passen, aber es sind reine beobachtungstiere und noch dazu nachtaktiv. Mein Hamster war meist erst ab 19:00 unterwegs. Sie leben etwa 2 Jahre. Für eine 10jahrige... Schwer. Dafür müsste man das Kind kennen ob es damit klar kommt eben nur abends gucken zu können

  • Ich hatte auch schon einige Hamster und muss Letty zustimmen.
    für ein Kind finde ich die auch ziemlich ungeeignet.
    Ehrlich gesagt fallen mir aber auch kaum Alternativen ein. Die Fläche ist ja doch sehr begrenzt.


    Was wäre denn mit Degus oder Rennmäusen 🤔 ohne jetzt deren Bedürfnisse genau zu kennen.
    Oder Farbmäuse.

  • Eine Katze oder Kater würde ich auch empfehlen und hätte schon die passende Rasse dabei aus eigener Erfahrung. Unser Britisch Kurzhaar-Kater Balu ist ein ganz gechillter Zeitgenosse. Es ist die ideale Rasse wenn es kein Freigänger sein soll. Die wollen einfach nicht raus und sind in der Wohnung sehr gern, nicht gezwungen sondern freiwillig. Er ist sehr aktiv und schnell, schläft allerdings wie alle seiner Rasse auch sehr viel.


    Andreas

  • Auf die Fläche bei Nagern gerne Rennmäuse oder Degus, die sind echt putzig. Und da geht es auch mit Etagen zu arbeiten, würde sich sogar anbieten weil die gerne viel buddeln. Sprich unten ein Aquarium und oben Etagen drauf. Kann man sich auch in Sachen Gestaltung gut austoben und sie werden zutraulich wenn man sich genug mit Ihnen beschäftigt.


    Bei Ratten sollte man bedenken das die leider immer noch eine eingezüchtete Neigung zu Krebserkrankungen haben. Sie werden selten älter wie 3 Jahre .. deswegen halte ich auch keine mehr. So interessant und liebenswert diese hochintelligenten Tiere auch sind.


    Andere Idee, ein Aquarium wenn das Interesse in die Richtung des nassen Elements geht. Das könnte eine 10jährige durchaus auch alleine hin bekommen mit der Pflege und dem Füttern.

  • Vielen Dank für eure Tipps! Ich bin gespannt, wie sich die Sache nun weiter entwickelt. Ich habe gestern mal mit ihr gesprochen um mal rauszuhören, in welche Richtung es gerade geht. Katzen finde ich auch toll 😊. Ich war sehr positiv überrascht. Sie hat sich schon recht intensiv Gedanken gemacht und weiß echt schon sehr gut Bescheid über die kleinen Nager. Sie möchte 3 Ratten aus dem Tierheim holen und ein großes Gehege mit Etagen bauen. Hamster hat sie eher abgesehen. Braucht aber alles noch Zeit, weil erst mal das Gehege geplant und gebaut werden muss. Es wird halt tatsächlich in ihrem Zimmer sein, aber sie meinte nur zu mir, sie weiß das wegen der nächtlichen Aktivitäten und das stört sie nicht...Ich werde sie auf jeden Fall damit etwas begleiten. Aber auch ihre Eltern unterstützen sie 😉. Hab mir wohl doch zu früh Sorgen gemacht.

    Liebe Grüße 🤗

  • Wenn es Kleintiere sein sollen/müssen, würde ich zu Degus raten. Die 10 jährige einer Bekannten hat Degus in ihrem Kinderzimmer. Das klappt sehr gut, sie hat tagsüber was von den Tieren, sie sind sogar auch zahm (sie lässt die Tür auf, stellt sich davor, hält den Arm hin und die Tiere klettern auf ihr herum). Kommt natürlich immer darauf an, wie reif das Kind ist und ob es weiß, dass Tiere keine Spielzeuge sind. Aber bei deinem Text sind mir die Degus der Tochter meiner bekannten direkt in den Sinn gekommen.

  • Hamster sind frustrierend weil man immer wieder Phasen hat, wo die Tiere erst sehr spät aufstehen. Ich hatte mal einen, den ich in 2 Jahren vielleicht 10x gesehen habe. Der ist immer erst um zwei Uhr aufgestanden und um fünf wieder schlafen gegangen. Da hätte ich mir eigentlich auch ein leeres Aqua aufstellen können.


    Ich finde Rennmäuse noch ziemlich kindgerecht, die werden auch eher zutraulich und neugierig, und der Platzbedarf ist auch nicht groß.


    Ratten finde ich aber auch sehr gut geeignet, wenn sich die Eltern zu 3-4 Stück überreden lassen und genug Geld für den Tierarzt vorhanden ist. Lieber Weibchen oder Kastraten, Männchen riechen etwas streng. Die sind halt sofort zutraulich und neugierig, klettern einem ohne jede Mühe in den Pulloverärmel und so. Gerade für Kinder ist das schon nett. Allerdings bleibt das Problem mit den Tumoren und der kurzen lebenserwartung.

  • Kleiner Gedanke noch meinerseits, weil viele hier ja die kurze Lebensdauer der Tiere ansprechen: eigentlich ist das doch ideal für Kinder, weil - Hand aufs Herz - in jungen Jahren verliert man dann doch relativ schnell das Interesse an den so heiß gewünschten Haustieren (eigene Erfahrung :D).


    Ich hatte mich vor Kurzem mit einer Freundin ausgetauscht, die seit ihrer Teenagerzeit Chinchillas hält. Wir sind nun beide Ende 20. Eins ihrer ersten Chinchillas weilt also immer noch unter uns. Natürlich liebt sie ihre Haustiere innigst und ermöglicht ihnen auch die best mögliche Haltung. Sie gibt aber zu, dass das damals nicht die geeignetsten Haustiere für Heranwachsende waren, weil sich die Umstände in dieser Phase des Lebens einfach zu oft ändern und die Haustiere dann eben oft doch nur die zweite Geige spielen. Ein Haustier mit kurzer Lebenserwartung gehört dahingegen genau dann zur Familie, wenn noch auf jedermanns Seite Interesse an der Haltung besteht.


    Eine andere Freundin von mir hatte in Teenagerjahren übrigens auch Ratten gehalten. Das war natürlich sehr traurig, als sie dann früh schon wieder von uns gingen... aber wir waren dann doch irgendwie alle relativ zügig mehr mit unserem Schulabschluss und der weiteren Lebensplanung beschäftigt, als Haustierkäfige auszumisten.


    Das könnte man noch mit in den Gedankengang einbeziehen :)

    Wenn ansonsten bei den Eltern allerdings großes Interesse an einem eigenen Haustier besteht, stehen alle Türen für jegliches Haustier offen.

  • Da hast Du völlig recht,, Chins sind wirklich extrem langlebig und ebenso wie Hunde oder Katzen für die turbulente Lebensphase schwer zu organisieren. Studentenwohnheim oder WG-Zimmer mit Haustieren finden ist halt doch so eine Sache.


    Ratten leben halt echt nur um die 1,5 Jahre, und das große Problem ist, dass bei sehr vielen schon mit 1 Jahr die ersten Tumore auftreten. Ab da macht es halt nicht mehr so wirklich Spaß, sondern vor allem Sorgen.


    Daher finde ich persönlich Rennmäuse geeigneter, weil die halt auch noch eine überschaubare Lebenserwartung haben (ca. 3 Jahre), dabei nicht so oft krank sind, und im Alter so schwierig zu Vergesellschaften, dass es sich oft für das letzte übriggebliebene Tier sowieso nicht mehr wirklich sinn macht - man startet bei einem Tier, das wahrscheinlich kein halbes Jahr mehr lebt, eine Zusammenführung, die mindestens einen Monat dauert. Damit hat man mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit auch ziemlich zeitnah ein Ende der Haltung erreicht.

  • Das ist ein gutes Argument! Ich dachte das man auf wenigstens 2-3 Jahre hoffen darf. In meiner Kindheit hatte meine ältere Schwester den Rattenbock Charly, der uralt geworden ist und die Größe eines Meerschweins hatte. Er war damals überall mit dabei...leider ohne Rudel, aber damals war das üblich leider. Aber 1.5 Jahre ist ja total jung, das ist natürlich traurig. Rennmäuse finde ich auch eine schöne Idee. Degus werden glaub ich nicht so leicht handzahm wie Rennies, oder ist das vermutlich abhängig davon, wieviel Geduld der Halter hat. Und Degus brauchen soweit ich weiß mehr Platz?

  • Ich habe 2 Kinder mir 5 und 8 Jahren und wir beherbergen hier 3 Meerschweinchen, 2 Rennmäuse und seit gestern wieder einen Zwerghamster (hatte schon etliche in den letzten 20 Jahren) und noch 2 kleine Aquarien, eines steht im Wohnzimmer, eines im Vorraum. Die Kleintiere haben ein eigenes Zimmer. Ich würde auch bei diesen Platzverhältnissen eher zu Rennmäusen tendieren. Wobei ich es nicht gut finde, wenn Haustiere im Kinderzimmer gehalten werde (meine Kinder hätten das auch gerne), leider hat nicht jeder (wie deine Freundin) andere Möglichkeiten. Kinder sind nun mal gerne laut und machen Krach und umgekehrt können Rennmäuse nachts auch mal sehr laut sein, wenn sie nagen oder buddeln (ein leises Laufrad ist sowieso Pflicht). Ein Aquarium ist für Kinder auch sehr nett.Grundsätzlich ist es sehr wichtig, dass die Eltern diese Haustiere auch wollen und die Verantwortung tragen und im Notfall die Pflege übernehmen.