Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Erledigt: Zystenoperation, Neu: Zahnprobleme

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Urfnip

    Dann hast du das Hunde-Metacam, jenes für Katzen beinhaltet 0,5 mg/ml, das für Hunde ist also dreimal stärker.


    0,1 ml entsprechen etwa drei Tropfen, 0,08 ml demnach ca. zwei Tropfen täglich vom Hunde-Metacam. Das dünkt mich jetzt nach einer OP eher wenig, aber wenn das Schweinlein keine Schmerzen zeigt, ist es sicher okay, ansonsten könntest du ja mal beim Tierspital nachfragen.


    Weiterhin gute Besserung!

  • Nein, es ist nicht 1.5mg/ml wie bei Hunde sondern 15mg/ml ;) diese Konzentration ist eigentlich für Grosstiere. (Ja auf dem Zettel steht Inflacam, ist aber wohl derselbe Wirkstoff wie Metacam). Daher auch die Minidosierung, ist ja weniger als 1ml.


    Okay, da habe ich mich vertan, das ist natürlich ein gewaltiger Unterschied - das Zehnfache vom Hundemetacam. Habe ich jetzt noch nie gehört, dass Meerschweinchen ein solches Präparat erhalten, aber wenns schön runterdosiert wird, sollte es ja auch wieder stimmen. :)


    Ich hoffe, die Maus erholt sich gut von ihrer OP!

  • Habe gerade mit der Züchterin telefoniert von der ich in etwa 2 Wochen 2 Tiere geschickt bekomme und sie hat mir erklärt das sie schon sehr viele Weibchen bei ihrem Tierarzt kastrieren lassen hat und das mit der „Minimalinvasiven Methode“. Es wird auch vom Rücken aus operiert und nur 2 Schnitte von 1cm Länge gemacht. Bei ihr ist noch nie ein Tier daran gestorben. Wenn ein Tierarzt das nicht macht kann das auch dort durchgeführt werden. Das Tier wird mit dem Tierversand zu ihr geschickt und nach der OP eine Woche bei ihr versorgt und kontrolliert. Das aber nur am Rande, wichtig zu wissen ist das es eine sehr zuverlässige und ungefährliche Methode ist im Gegensatz zu den üblichen Kastrationen.

    So kann man doch auch hier wirklich sehr positiv auf die nächsten Tage blicken. Alles Gute der Patientin.


    Andreas

  • Hallo Andreas


    Danke dir vielmals für dein Feedback, sehr interessant zu hören. Ich muss zugeben dass mein anfänglicher Optimismus nun dem Pragmatismus weicht, denn ich bin mir nicht sicher ob sie es 100% schaffen wird.


    Ihr Zustand ist zwar nicht schlechter, aber auch nicht besser geworden und ihr Gewicht hält sie nur wenn ich ca. 100ml am Tag päpple, was ja fast einer normalen Tagesration entspricht. Ich muss aber sagen dass ich schon vor der OP ein Gefühl hatte dass die Fressunlust nicht nur von den Zysten kommt aber die Zähne wurden angeschaut und für gut befunden, Köttel und Urin sehen auch ok aus. Andererseits habe ich schon wesentlich stärker dem Tod geweihte Patienten gehabt die auch 2-4 Wochen ohne viel Päppeln von meiner Seite eingegangen wären und ebendiese hüpfen nun quietschfidel rum. Denke eine Woche muss ich das sicher beobachten, werde aber bei einer Verschlimmerung sicher nochmal ins Tierspital fahren.


    Mir kommt es halt seltsam vor dass sie Interesse am Frischfutter/Heu hat aber nach 2-3 Bissen immer aufgibt und dann weiterwatschelt.

  • Das würde ich noch nicht als negativ bewerten. Es kann schon noch was an den Zähnen liegen. Nur mal zum Vergleich das sie doch einiges frißt. Unsere Bella mußte ich nach ihrer Backenzahnentfernung im April 2020 5 Wochen 7x am Tag mit Päppelbrei versorgen da sie nichts fressen konnte. Das waren etwa 270g pro Tag und Bella wog zu diesem Zeitpunkt deutlich unter 1.000g. Selbst aktuell mit ihren Schmerzen im Mäulchen halte ich ihr Gewicht mit 2 großen Zufütterung von insgesamt 120g pro Tag. Nicht umsonst sagt man das pro Tier etwa 300g Frischfutter zu geben sind. Somit muß deine Patientin schon noch etwas selbst fressen wenn sie mit 100ml pro Tag ihr Gewicht hält. Erstmal sollte nun alles verheilen und dann die mögliche ursächliche Baustelle gefunden werden für die Fressunlust.


    Andreas

  • Dann hast du ja pro Mahlzeit etwa 40g gefüttert? Ist das nicht sehr sehr viel? Ich will dir damit nicht widersprechen da es ja offensichtlich funktioniert hat aber habe etwas im Kopf mit max. 20g pro Mahlzeit oder ist das veraltet?


    Mein Vorteil ist hier wenigstens dass die Kleine ordentlich Reserven hat. 1300g sind schon ne Hausnummer und man sieht, dass es schon ein ziemliches Übergewicht für ihre Proportionen ist. Zu schnell abnehmen darf sie natürlich trotzdem nicht und 1100g ist für mich während der Erholungsphase die unterste Linie für mich.

  • Dann hast du ja pro Mahlzeit etwa 40g gefüttert? Ist das nicht sehr sehr viel? Ich will dir damit nicht widersprechen da es ja offensichtlich funktioniert hat aber habe etwas im Kopf mit max. 20g pro Mahlzeit oder ist das veraltet?

    Ich glaube Bella frisst das alles selber, also kann sie alleine entscheiden ob sie so viel fressen will😊

    Und sie hat ja schon Erfahrung mit dem Päppelbrei fressen, und ihr Körper kennt das.


    Aber für dein Schwein wäre das glaub ich deutlich zu viel!

  • Nach dem was ich bisher darüber gefunden habe, hat der Magen eines Meerschweinchens rund 20-30ml Fassungsvermögen (https://colosan-saluvet.de/inf…en-ratte-meerschweinchen/). Wenn ein Schweinchen auf einmal z.B. 50ml Brei bekommt, müsste dieser ohne ausreichende Zeit im Magen sofort in den Dünndarm (oder Blinddarm) gelangen, damit der Magen nicht zerreißt. Das kann aber nicht der Sinn sein, da ja der Magen die Nahrung für die Weiterverarbeitung in den Darmabschnitten aufbereiten soll. Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass der Druck auf die dünne Magenwand dadurch sehr hoch wird.


    Wenn ich da nicht etwas wichtiges übersehe, verstehe ich, warum viel kleinere Mengen pro Päppelmahlzeit überall dort empfohlen werden, wo ich bisher dazu nachgelesen habe (Beispiel bei diebrain: http://www.diebrain.de/Iext-papp.html)

  • Ja die errechnete Menge stimmt und Bella hat sich dahin „trainiert“. Natürlich habe ich mit Tierärzten darüber gesprochen und sie waren der Meinung wenn das Tier das gern und freiwillig nimmt geht das auch so. Bella kommt von der Größe her auch aus einer anderen Gewichtsklasse (Maximum 1.249g) ist nur durch ihre ganzen gesundheitlichen Probleme und auch das Alter von fast 5 Jahren nicht mehr auf diesem Niveau. Es wird ihr nichts aufgezwungen und ich versuche auch den richtigen Moment zu finden wenn das alles nicht mehr für sie tragbar ist mit ständiger Zahnkorrektur und dem was alles damit verbunden ist.


    Andreas

  • Leider habe ich schlechte Nachrichten. Selbst das Päppelfutter verweigert sie nun und geht nur noch unter sanftem Zwang rein, allerdings hat sie jetzt sogar Probleme beim Schlucken. Ich habe mir ihre Zähnchen nochmal angeschaut und bin massiv erschrocken, obere und untere Schneidezähne stehen total schief zueinander (gestern noch ok) und ihr leicht tränendes Auge schmiert nun regelrecht. Im Oberkiefer muss gehörig etwas falsch laufen ;( ich fahre nun ins Tierspital aber ich rechne damit dass sie eingeschläfert werden muss. Ich glaube nicht dass die Schneidezähne dahingehend korrigiert werden können und sie eine 2. Narkose überleben würde... ich mache mir so Vorwürfe weil ich von Anfang an den Verdacht auf Zahnprobleme hatte aber nicht in diese Richtung weitergepocht habe...


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