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Igel tagsüber auf Nahrungssuche...

Für alles, was nicht mit Meerschweinchen zu tun hat

  • Hallo zusammen,

    Aus aktuellem Anlass möchte ich von unserer heutigen Gassi Rund berichten.

    Ca. 16:30 ist eine Igeldame im Wald umhergetapst. Habe sie vorsichtshalber mitgenommen und mich erkundigt. Das war gut. Wenn Igel tagsüber bei diesen Temperaturen im Schnee unterwegs sind, sind diese oft krank, geschwächt oder sonstwie gestört worden. Das Aufwachen raubt den Kleinen eine Menge Kraft. Wir haben hier im örtlichen Tierheim eine Auffangstelle. Da wird sie nun ein paar Tage gepäppelt und wenn es gut läuft sollen wir sie in ein paar Tagen abholen und dort frei lassen, wo sie gefunden wurde.

  • Die sieht aber gut aus!


    Grundsätzlich ist es richtig, dass Igel jetzt schlafen sollten. Allerdings wechseln nach einer Studie, die ich gelesen habe, die meisten mindestens einmal das Winterquartier. Das muss also kein Zeichen von Problemen sein. Sie kann auch aufgestöbert worden sein von einem Hund o.ä.


    Es ist auf jeden Fall gut, sie wieder am Fundort auszusetzen, wenn bzw. sobald sie fit genug ist. Dünn wirkt sie auf dem Foto nicht, aber das kann täuschen. Ich hoffe, das ist eine kompetente Auffangstation. Ich habe in einem Tierheim leider schon Übles erlebt.


    Alles Gute!

  • Sie hatte 900 gramm. Die Frau im Tierheim fand auch, dass sie ordentlich aussieht. Das Tierheim in Filderstadt ist extra ausgeschrieben als Auffangstation für Igel. Ich hoffe mal, dass alles gut geht und die sich demnächst bei mir melden, um die kleine Madam wieder abzuholen und frei zu lassen :).

  • Ein Igel mit 900g und anscheinend guter Figur braucht eigentlich gar nicht aufgepäppelt zu werden. Es ist unnatürlich, wenn er jetzt einige Tage Futter bekommt, also komplett das System wieder hochfährt und dann wieder runterfahren und weiterschlafen soll.


    Bitte verstehe mich nicht falsch: Ich verstehe, warum Du ihn mitgenommen hast. Da muss man sich letztlich auf die Fachleute verlassen. Aber ich hoffe einfach nur, dass es ihr nicht mehr schadet als nutzt, wenn sie jetzt tagelang eingesperrt und mit unnatürlichem Futter versorgt wird.


    Ich habe schon einige kranke oder untergewichtige Igel im Haus versorgt. Man muss mal miterleben wie sehr die armen Tiere kämpfen, um in die Freiheit zu kommen. Wir haben ihnen möglichst nachts den ganzen Wintergarten zur Verfügung gestellt. Trotz ca. 13qm Fläche haben sie es immer wieder und anhaltend versucht, einen Ausweg zu finden durch Kratzen an der Wand, an Kartons u.ä. Wenn ich mir vorstelle, wie es einem gesunden Tier wie vermutlich "Deinem" geht, wenn es in 1qm o.ä. eingesperrt ist, ist das bedrückend.


    Ich würde selbst mal nachfragen, wann Du sie holen kannst und wovon das abhängig gemacht wird.

  • Das Igeltier wirkt nicht unterernährt, aber ein paar Gramm mehr können für den Winter nicht schaden, also ist das Päppeln bei der Auffangstation eine gute Unterstützung, damit der Igel den Winter übersteht.


    Alles Gute für das Stacheltierchen!

  • Wir waren eben am Fundort und wir mutmaßen nun, was eventuell gestört hat. Offenbar haben irgendwelche Mountainbiker Schanzen durch den Wald gebaut. Gab einige Radspuren. Ich werde danach mal anrufen und fragen wie es ausschaut. Aber wäre es dann sicher, sie dorthin zurück zu bringen? Da gibt es auch einen Riesen Haufen verwitterte Stämme. Da könnte man sie hin setzen. Wohl am Besten in der Dämmerung... Marie-Luise , ja da stimme ich dir zu. Als wir sie fanden, war es nicht so klar wie es ihr geht. Da braucht man wahrscheinlich mehr Erfahrung um in so einer Situation die passende Entscheidung zu treffen. Das wäre natürlich fatal, wenn das jetzt nach hinten los geht :(

  • Ich habe unsere Igel - nachdem ich vorher viel über die Pflege von Igeln gelesen hatte - immer in der Dämmerung "ausgesetzt".


    Sie braucht neben dem Unterschlupf auch Laub zur Wärmedämmung. Aber das sollte ja im Wald kein Problem sein. Auch würde ich sie nicht gerade bei starkem Frost hinaussetzen, da sie sich ja vielleicht erst noch einen neuen Haufen als Überwinterungsquatier bauen muss und vermutlich derzeit bei Zimmertemperatur oder kurz darunter gehalten wird. Als "Service" könntet ihr ihr noch einiges trockene Laub neben dem Holzhaufen zusammenschieben. Ob sie das dann nutzt als Füllmaterial weiß man nicht, aber es schadet ja nicht, es zu versuchen.


    Ich freue mich über jeden, der sich wie Du Gedanken macht, wie er einem Igel helfen kann. Igel sind leider oft sehr geplagt durch Parasiten, Entzug der natürlichen Nahrungsgrundlagen, menschliche Störung, Straßen u.ä.


    Alles Gute für das Mädel!

  • Danke für deinen Rat mit dem Laub. Ich habe heute um 9 einen Rückruf vom Tierheim bekommen. Die Kleine kann wieder abgeholt werden. Es geht ihr gut und da es seit heute etwas wärmer ist und es die Tage regenen soll, ist das eine ganz gute Ausgangslage, um sie heute in der Dämmerung frei zu lassen. Theoretisch kann ich sie jetzt schon holen, aber ich glaube das es besser sein wird sie erst gegen 17 Uhr zu holen und dann direkt zu der Waldstelle zu gehen.
    Ich gebe später noch ein Update :)

  • Das Igelchen wurde von meiner Tochter Luna genannt ;)...Luna war glaub ich ganz froh, dass sie nun wieder ihre Ruhe hat. Es sind gerade 9.5 Grad und erst Sonntag Nacht soll es wieder -1 °C werden. Wir haben ihr noch eine Kiste mit Laub unter das Dickicht geschüttet und dann beobachtet, wie sie sich schnell unters Holz verkrümelt hat. Da hat sie dann erst mal ganz still ausgeharrt. Das war für uns dann das Zeichen, dass wir sie in Ruhe lassen. Ich hab ein gutes Gefühl, das sie alles weitere mit links schafft. Noch einen milden Winter wünschen wir dir, kleine Luna...Schlaf bald wieder!