Meerschweinchen Vergesellschaftung

Kastration Risiko

Tipps und Hilfe rund ums Vergesellschaften von Meerschweinchen

  • Also, ich habe seit 14 Jahren Meerschweinchen und in der ganzen Zeit geschätzt rund 50 OPs mit Narkose durchführen lassen. Teilweise auch bei älteren Tieren (6-7 Jahre) und schwere OPs wie Gebärmutterentfernung, Beinamputation und Augenentfernung. 2 Kastrationen und 5 Frühkastrationen waren auch darunter.

    ALLE Tiere haben die OPs überstanden.

    Ja, eine Narkose birgt immer ein Risiko, aber wenn ein Tierarzt Ahnung hat von dem was er da tut (und insbesondere auch von Meerschweinchen und wie man das Mittel bei denen dosieren muss), dann ist das Risiko doch eher gering (solange das Schweinchen ansonsten fit ist).


    Gerade Kastrationen sind Standardeingriffe, die ein geübter Tierarzt "nebenbei" erledigt.


    Wenn ein Tierarzt also behauptet es käme häufig vor dass Meerschweinchen an der Narkose sterben, dann hat dieser Tierarzt meiner Meinung nach entweder das Pech ständig kranke/angeschlagene Tiere zu operieren (ohne dass es ihm bei der Voruntersuchung auffällt) oder aber schlichtweg keine Ahnung davon, wie man ein Meerschweinchen richtig in Narkose legt. Normal ist es definitiv nicht.

  • Das schwierige bei einer Narkose bei Meerschweinchen ist, dass der Tierarzt gleichzeitig operieren und die Narkose überwachen muss. Eigentlich wäre es besser, da zu zweit zu sein.


    Es sterben aber trotzdem nicht viele Meerschweinchen, sondern sehr wenige, vielleicht 1-2 von 100, ja, das könnte hinkommen. Aber das ist jetzt keine Riesenzahl, und was ist denn die Alternative?


    Unkastrierte Bockgruppen laufen auch nicht unbedingt glatt, es gibt dabei ausgesprochen oft Streit, Beißereien und auch Gruppen, die ganz zerbrechen, weil die Tiere sich auf Dauer auch nicht verstehen. Das kann auch nach Jahren noch passieren - wenn ein Leittier den Rest der Gruppe gut im Griff hatte, dann aber stirbt, kann der Rest der Gruppe mit Streit anfangen und diesen nicht beilegen können.


    Die Frage ist halt, was macht man dann? Kann man beliebig viele Gruppen machen, wenn Schweinchen A und Schweinchen B absolut nicht mehr zusammen auskommen, holt man dann Schweinchen C und D die jeweils einem der beiden Gesellschaft leisten? Und was ist, wenn Schweinchen A und Schweinchen C sich irgendwann auch zoffen? Insbesondere bei Jungtieren hat man das Problem der Rappelphasen, in denen die Hormone ihnen arge Probleme machen.


    Und selbst wenn es gut geht: Irgendwann hat man dann einen unkastrierten alten Bock, der Gesellschaft braucht. Jetzt müsste man einen bockgruppentauglichen Bock im passenden Alter finden, kein Baby zu einem wesentlich älteren Tier, sondern so max. 2-3 Jahre jünger, auf jeden Fall schon erwachsen. Und wo soll man den finden innerhalb weniger Wochen? Das ist leider gar nicht so einfach, es gibt nur ganz wenige passende Böcke, und die bleiben normalerweise in ihren harmonischen Bockgruppen.


    Die Aussichten, dass unkastrierte Böcke ihr Leben lang immer in harmonischen Gruppen ohne größeren Streit leben, sind einfach sehr gering. Die meisten haben dieses Glück nicht. Daher lohnt sich das überschaubare Risiko bei der Kastration.

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