OffTopic

Erweiterung der Weihnachtsferien....

Für alles, was nicht mit Meerschweinchen zu tun hat

  • Kennt ihr das Problem, was man noch den Kindern an Beschäftigungen anbieten kann?

    Nun haben wir weiterhin keine Schule und die Kids müssen zu Hause betreut werden.


    Bei meiner jüngsten Tochter ist das echt kein Problem. Sie ist offen für alles,- liest, bastelt, hilft bei den Meerschweinchen mit usw...

    Das Problem habe ich eher bei meiner mittleren Tochter.
    Sie ist Autistin (frühkindlicher Autismus) und versteht grade die Welt nicht mehr.


    Wie gehen eure Kinder mit diesem Zustand um?

    Was lasst ihr euch an Ablenkungen einfallen?


    Es würde mich sehr interessieren wie es euch grade damit geht

    Lg Ela

  • Klar, das Problem kennen wohl alle Eltern zur Zeit. Aber eine allgemeinen Rat zu geben ist schwierig, da es bei jeder Familie anders ist, abhängig vom Alter der Kids, der Arbeit der Eltern usw. Wir sind auf Grund des Lockdowns beide zuhause in Kurzarbeit und so können wir zu zweit versuchen, den Alltag der Kids zu strukturieren. Unter der Woche müssen beide zur normalen Zeit aufstehen und Hausaufgaben machen, da meine Kids am Gymnasium sind dauert das mind. bis Mittag, mit Pausen natürlich. Dann kochen und essen wir zusammen , dann geht es raus, zumindest wir "Alten" ...;)und nachmittag schauen wir, ob noch was zum lernen ist und die Kids lesen, die Große malt, der Kurze zockt mit Kumpels. Telefonieren, Musik hören , puzzeln ist auch recht angesagt. Ab und zu backen wir zusammen, oder zu Silvester hatten wir den Feuerkorb angeschmissen, einfach für ein Eventessen, schon die Vorbereitung hat Spaß gemacht...ich habe mit dem Sohnemann auch schon Einrichtungsgegenstände für die Schweinchen gebaut und mein Mann und die Tochter nähen (manchmal auch zusammen) Mundschutze, Pippipads für die Wutzen.. irgendwie muss man Struktur reinbekommen, sonst rennt man irgentwann mit dem Kopf gegen die Wand.

    Der Sohn meiner Freundin hat auch eine leichte Form von Autismus. Bei ihm weiß ich, dass er sehr gerne Logikrätsel in jeglicher Form löst, und er liebt es , riesige Murmelbahnen aufzubauen. Er hat im Lockdown auch die Verantwortung bekommen, dass der Hund regelmäßig seinen ausgiebigen Gassirundgang macht. Ich hoffe, es war vielleicht eine Idee dabei für dich?!

  • Hallo,

    Ein paar Ideen: Puzzeln, Memory, Brettspiele beibringen (klingt vielleicht erstmal langweilig, aber Scrabble oder Schach macht dann doch Spaß) Spazierengehen, Kirche besuchen (je nach Religion), mit Omi + Opi skypen, Ausmalbücher bemalen, auf YouTube Bastelanleitung raussuchen, je nach Alter evtl kochen beibringen, backen, Smoothies herstellen, Film drehen (als Erinnerung, macht den Kleinen super Spaß), nähen oder häkeln beibringen, Kugelbahn aufbauen, alte Fotos anschauen, Homeworkout mit/für Kinder, Gartenarbeiten (falls man einen hat und der. Boden nicht gefroren ist), Tasse (allgemein Geschirr bemalen), Kerzen herstellen, Collage aus Zeitschriften herstellen, CDs hören, bei den Tieren helfen, Kinder zum Bäcker schicken (falls sie das nicht als Muss empfinden😅), Salzteig herstellen, Sudoku lösen, Dokus anschauen, Pflanzen umtopfen, Petersilie/Basilikum anpflanzen...


    Das kommt eben alles auch auf die Familie individuell an und auf die Wohnsituation. Kleine Wohnung oder großes Haus mit Garten zB.

    Ich hoffe es waren dennoch ein paar Ideen dabei

    Liebe Grüße

  • Guten Morgen,

    vielen lieben Dank für eure tollen Ideen Miss Unruh


    Wie es im vergangenen Frühjahr anfing haben wir grade was den Garten betrifft aufgestockt was man so bekommen konnte.

    Vom Basketballkorb über Tennisnetz usw....

    Bei meiner mittleren Tochter ist es wegen der geistigen Behinderung recht schwierig. Durch die kognitive Einschränkung versteht sie nicht wirklich warum sie nun nicht mehr zur Schule darf, die sie so sehr liebt. Und Hausaufgaben gibt es eh kaum.


    Die Idee mit der Smoothie Herstellung könnte jedoch echt was für sie sein.


    Ich meine es ist jammern auf "hohem Niveau"!!! Ich darf gar nicht an die Menschen in den Altenheimen denken.....

    Aber auch den Kids geht es mit der Situation nicht gut.

    Wenn ich an unser Nesthäkchen denke... Krabbelgruppen sind hier eh rar. Da haben wir endlich einen Platz bekommen und dann kam Corona und die Gruppe wurde abgesagt.

    Unser Kleiner lernt nicht mit anderen gleichaltrigen Kindern zu spielen. Er darf nicht mehr in seinen geliebten Tierpark seine Ziegen füttern ...

    Wir kennen so was gar nicht und da wir sonst mit all diesen Freizeitmöglichkeiten verwöhnt waren müssen wir nun Alternativen schaffen.

  • Mit 3 Kindern ist das auch eine echte Herkulesaufgabe zuhause! Gut , dass ihr einen Garten habt. Ich/wir haben den Vorteil, dass unsere Kids schon recht groß sind, und vieles schon verstehen , auch wenn sie es blöd finden. Aber auch ihnen fällt es sehr schwer, nur virtuellen Kontakt zu ihren Freunden halten zu können, da es gerade für Teenies so wichtig ist, mit Gleichaltrigen sich austauschen zu können. Daher ist bei uns auch mehr Zeit am Handy und an der PS4 erlaubt als sonst, da sie sich so zum spielen und vor allen auch zum quatschen "treffen" können.

    Da deine Kinder ja noch viel jünger sind, ist es für sie noch viel schwieriger. Aber zum Glück sind sie keine Einzelkinder und haben einander. Vielleicht entdecken sie ja in dieser verrückten Zeit ganz neu, wie toll Geschwister sind, und wieviel Spaß man miteinander haben kann!

  • Hallo

    Wir haben mit dem Garten wirklich Glück.

    Dann leben wir auch recht nahe am Wald, so dass wir hinlaufen können und schön spazieren gehen können.


    Die Mädels können sich ganz gut miteinander beschäftigen. Das geht zwar immer nur für eine kurze Zeit, da die Interessen und die kognitiven Fähigkeiten weit auseinander klaffen, aber trotzdem ist es auf jede Fall zu Einzelkindern ein Vorteil.


    Der kleine Zwerg dagegen muss noch mit einer Spielgruppe warten, was mir so leid tut.

  • Natürlich kannst nur du sagen, ob und was für deine Mittlere gut ist. Es soll ja eine Bereicherung sein und keine Qual. Vielleicht kann sie ja bei einer Geschichte für den Kleinen mitmachen, wenn ihr das möglich ist, zB. ein Glöckchen läuten oder mit einer Tüte rascheln... dann muss sie keine Berührung dulden und ist trotzdem eingebunden.

    Am Wald wohnen ist in diesen Zeiten ja fast Luxus, nutzt das einfach aus, so wie euch das möglich ist.

    Wenn du möchtest, erzähl ruhig ein bisl, wie es bei euch läuft. Ich finde Austausch darüber für mich auch sehr hilfreich zur Zeit..:)

  • Hallo,


    ich komme aus Heinsberg in einem Dorf nahe Gangelt und wir hatten schon im Februar verschärfte Maßnahmen. Meine Frau (arbeitet in Aachen) hatte zunächst sogar kurzfristig ein Hausverbot in Aachen bekommen, da sie in Heinsberg wohnt =O. Meine Frau arbeite immer noch dreimal wöchentlich in Aachen. An diesen Tagen ist Homeoffice inkl. Kinderbetreuung meine Aufgabe. Da ich im Gesundheitswesen arbeite - ist mein Termin Kalender voller als außerhalb der Pandemie. Wir haben richtig viel zu tun...


    Ich hatte vor der Corona Krise über Jahre 2 bis 3 in der Woche Homeoffice. Habe also schon Erfahrung mit diesem Arbeitsmodell gesammelt. Jedoch waren meine drei Kinder (7,7,10) immer während der Arbeitszeit betreut.


    Als im Februar bei uns alle Schulen und Kindergärten (die Kleinen waren zu diesem Zeitpunkt noch in der KIGA) zumachten kam das große Erwachen.


    Meinen originären Arbeitsbereich konnte ich nicht mehr nachkommen und ich musste mich in eine andere Tätigkeit einarbeiten und arbeite seit Februar (mit einer Unterbrechung im Sommer) nur noch im Homeoffice. Zeitgleich in einem anderem Arbeitsbereich als Vollzeitkraft eingesetzt zu werden und gleichzeitg drei Kinder zu betreuen sowie zu beschulen war doch eine große Herausforderung. Auch die Einarbeitung ohne einen Mentor gestaltet sich schwer und man muss sich durchfuchsen. Langsam fehlen mir die Kollegen und der zwischenmenschliche Kontakt doch sehr und meine Batterie ist ziemlich leer.


    Für meine Kinder habe ich einiges Material von Mildenberger Verlag bestellt. Ich habe versucht die bekannte Strukturen und Rituale beizuhalten (Zeitiges Aufstehen, Waschen, Frühstücken, Aufgaben/Arbeitshefte, Vorlesen, Pause, Kontrolle der Arbeitshefte etc etc. Sicherlich nicht im gleichen Pensum wie in einer Schule. Bei einem Video-Meeting wurden die Kinder auch schonmal vor dem Ferseher geparkt. Da habe ich immer ein schlechten Gewissen;(. Bei gutem Wetter sind meine Kinder viel an der frischen Luft. Wir leben in einem Dorf. Zum Glück habe ich drei Kinder. Im Ergebnis gibt es sicherlich auch mal Streit unter den Kindern, aber sie können sich Gegenseitg gut beschäftigen. Wir haben viel über Corona gesprochen. Ich möchte das meine Kindern mit Respekt dem Virus begegnen. Angst ist kein guter Ratgeber.


    Jetzt mit der erneuten Verlängerung überlegt meine Frau sich von der Arbeit freistellen zu lassen. Geld ist nicht alles und die Kinder sind wichtiger. Zum Glück sind wir in der wirtschaftlichen Lage diese Entscheidung treffen zu können.


    Ich befürchte der Virus wird uns noch eine lange Zeit begleiten...

  • Dass deine Frau Hausverbot hatte, ist ja unfassbar! Was diese Zeit für Blüten treibt! X/

    Homeoffice incl. Kinderbetreuung kann ich mir absolut nicht vorstellen, sam2020 ! Wie soll man sich auf seine Arbeit konzentrieren, und gleichzeitig ne Matheaufgabe erklären, oder einem Kleinkind beim Toilettengang helfen? Ich habe vor den Eltern, die das schon fast ein Jahr mit kleinen Unterbrechungen wuppen, einen gehörigen Respekt! Ich glaube nicht, dass man wegen "parkens vor dem Fernseher während einer Videokonferenz" ein schlechtes Gewissen haben muss. Aber ich weiß genau, was du meinst. Im Moment ist man so oft weit entfernt von dem, was man für die Kinder möchte und kann doch zuweilen nichts dagegen machen.

    Ich muss mich zwar während der Kurzarbeitszeit auch fit halten für meinen Job, aber das kann ich machen, wie es mir reinpasst, z.B. am späteren Nachmittag, wenn die Kids chillen... das ist erheblich weniger Druck, als parallel arbeiten zu müssen.

  • Bei einem Video-Meeting wurden die Kinder auch schonmal vor dem Ferseher geparkt. Da habe ich immer ein schlechten Gewissen;(.

    Uns sind auch allen Grenzen gesetzt. Und grade wenn man von Zuhause aus arbeiten muss, kann sowas auch mal OK sein.

    Jetzt in der Corona Zeit sind die Mädels auch öfter am PC oder schauen auch mal öfter Fernsehen.

    Wir gucken dann aber auch, dass der Ausgleich geschaffen ist. Somit wird dann ein längerer Spaziergang gemacht oder sie gehen zusätzlich noch im Garten ein paar Bälle werfen.


    Ich bin in der glücklichen Lage nicht noch nebenbei arbeiten zu müssen und ziehe den Hut vor Eltern wie Euch die alles gleichzeitig händeln müssen.

    Ich kenne auch von der GB-Schule Eltern, die stark körperlich eingeschränkte Kinder haben und nun auch die Pflege Vollzeit alleine durchführen müssen. Die gehen grade auf dem Zahnfleisch....

  • Zitat

    Ich habe die Tage mit einer Mitarbeiterin einer Behörde telefoniert, die auch im Homeoffice gearbeitet hat und wo auf einmal ihre Kinder im Hintergrund zu hören waren. Sie entschuldigte sich und man merkte ihr an, dass es ihr so extrem unangenehm war.

    Dabei habe ich ihr mehrmals versichert, dass es mich nicht stört und alles gut sei.

    Nur steht sie dadurch so sehr unter Druck, dass es für sie auch nicht gut ist.

  • Ehrlicherweise fanden wir das Hausverbot sehr sympathisch. Voller Lohn ohne Arbeit ;). Hat der Arbeitgeber aber dann leider auch schnell gemerkt. Im Homeoffice kann man sich die Arbeit relativ gut einteilen. Viele Aspekte habe ich dann in die Abendstunden hineingelegt. An zwei Tagen unter Woche ist meine Frau ja auch ganztätig zuhause. Meine Kinder können sich auch sehr gut beschäftigen und die kleinste eiferte schon immer der großen Schwester hinterher. Sie konnte schon vor der Schule einfache Dinge lesen und schreiben. Da mussten wir nicht viel zu tun. Mein Sohn muss man zum lernen mehr motivieren. Haben aber insgesamt das Glück, dass alle Kinder gut mitkommen. Sicherlich ist die Haut im Alltag etwas dünner und hier und dort fällt man ein Machtwort, dass sie ruhiger machen sollen. Im Nachgang tut es mir leid. Es sind nunmal Kinder und Kinder dürfen laut sein!!!!


    Auch sind feste Strukturen für Kinder insbesondere mit weiteren Erkrankungen wichtig. Diese Strukturen geben den Kindern halt. Hätte ich als junger Mann niemals gesagt aber klare Regeln machen es einfacher.


    Dein dargestellter körperlicher Ausgleich mit Spaziergängen an der frischen Luft Fahrrad etc etc finde ich sehr wichtig. Auch sollte man Zeit für sich alleine finden - auch wenn diese Zeit ein rares Gut ist.


    Insgesamt sehe ich mich aber gegenüber anderen Menschen in einer glücklichen Lage. Da hat es der liebe Gott gut gemeint... Ich bin nicht in meiner Existenz bedroht, habe weiterhin Arbeit, wohne in einem Haus auf dem Land und habe eine tolle und gesunde Familie.

  • Auch sind feste Strukturen für Kinder insbesondere mit weiteren Erkrankungen wichtig. Diese Strukturen geben den Kindern halt. Hätte ich als junger Mann niemals gesagt aber klare Regeln machen es einfacher.

    Das ist bei uns der Alltag,- Feste Strukturen und klare Regeln. Sobald meine Tochter in eine Situation gerät, die sie unsicher macht, kann es aufgrund ihrer Behinderung zu Wutausbrüchen kommen.

  • Insgesamt sehe ich mich aber gegenüber anderen Menschen in einer glücklichen Lage. Da hat es der liebe Gott gut gemeint... Ich bin nicht in meiner Existenz bedroht, habe weiterhin Arbeit, wohne in einem Haus auf dem Land und habe eine tolle und gesunde Familie.

    Das können leider nicht viele sagen.....


    Ich habe eine große Familie, mit noch 2 erwachsenen Kindern. Es ist ein solch enormer Rückhalt in dieser Zeit. Die Großen und deren Partner stehen uns mit jeglicher Hilfe zur Seite. In solchen Situationen merkt man erst recht wie glücklich man sich schätzen kann eine intakte und liebevolle Familie zu haben.

  • Ich habe früher mit u. a. mit Autisten gearbeitet. War mein erster Kontakt als Zivi. Autismus ist nicht gleich Autismus. Das erste was ich gelernt habe. Diese Menschen (und Menschen mit Trisomie 21) waren es "schuld", dass ich meinen Beruf entsprechend gewählt habe. Da ich mein Herz insbesondere an Meschen mit Trisomie 21 verloren hatte.


    Ja - eine Familie oder Menschen die einen wirklich lieben sind mehr Wert als Diamanten. Die meisten merken es leider zu spät wenn man keine wahren Freunde und eine Familie in seinen Leben hatte. In jungen Jahren kein Problem - im Alter worst case