Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Tierärztin will untere Schneidezähne ziehen

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Er futtert wie ein Mähdrescher und hat sogar wieder zugenommen. Sogar den harten Fenchel hat er gefressen, trotz der Schneidezähne. Backenzähne wurden ja zuerst geschliffen, die sahen aber ohnehin ganz gut aus.

  • Dass er gut isst, ist ja ein sehr gutes Zeichen!


    Ich würde vorsichtshalber in den nächsten 2 Wochen oder so trotzdem härtere Sachen stifteln oder in Streifen schneiden, z.B. mit einem Sparschäler, damit er die Schneidezähne nicht zu stark belastet. Der nötige Abrieb entsteht ja durch die Kaubewegungen, nicht durch hartes Gemüse. Außerdem erscheinen die Schneidezähne derzeit ohnehin sehr kurz.


    Sollte es mit dem Fressen schlechter werden, die Wunde zu schnell zugehen oder eine andere Verschlechterung auftreten würde ich schnell zu einem zweiten Tierarzt gehen und den zur Sicherheit auch jetzt schon suchen. Irgendwann braucht man ja leider immer einen Tierarzt.


    Bitte berichte auf jeden Fall weiter!

  • Update: Haben Salto nun lange durchgebracht, der Abzess ist nie ganz weg gegangen. Haben uns eine zweite Meinung eingeholt. Der Tierarzt rät vom Zähneziehen ab, da die Kieferveränderungen zu stark sind und gravierende Schäden entstehen würden. Da Salto aber putzmunter ist, bekommt er nun wieder Antibiotika, aber wir können uns darauf vorbereiten ihn einzuschläfern, wenn er aufhört zu fressen. Nun wissen wir woran wir sind und bereiten ihm noch eine kurze aber schöne Zeit.

  • Erst einmal ist es gut, dass er noch munter ist und ihr ihn soweit gebracht habt.


    Darf ich fragen, ob er wieder das gleiche Antibiotikum (Orniflox, Baytril oder ein anderes mit dem Wirkstoff Enrofloxacin) bekommt?


    Wenn ja, wie lange hatte er es denn schon bekommen?


    Es gibt immer wieder Fälle, in denen Enrofloxacin nicht wirkt, ein anderen Antibiotikum aber hilft. Gibt es noch eine Stelle mit Eiter, von der man etwas für ein Antibiogramm entnehmen könnte? Wenn ja, dann hättet Ihr eine Chance ein Mittel zu finden, das wirklich greift.

  • Ja er hat wieder das gleiche bekommen. Der Kiefer weist schwerwiegende Veränderungen auf. Der Abzess geht durch das Antibiotikum zwar zurück aber er geht nie ganz weg, weil die Ursache sehr tief liegend im Kiefer ist. Laut Arzt hat er das Problem wohl schon sehr lange.Welche Alternative gibt es denn zu Orniflox? Bisher haben 4 Tierärzte immer Baytril oder Orniflox gegeben und gegen seinen Abzess nach der Kastration hat es auch gut gewirkt.

  • Naja aber er hat das Antibiotikum schon ziemlich lang bekommen und es trat ja auch eine Besserung ein. Nun hat er es 3 Tage und es ist wieder eine Besserung eingetreten, allerdings glaube ich nicht mehr an eine Heilung, keiner der Tierärzte glaubt daran. Ich werde trotzdem nochmal fragen welche Antibiotika in Frage kommen könnten. Die Wunde ist zum Glück offen.

  • Sicher kann Dir kein Tierarzt sagen, was das richtige ist, wenn er kein Antibiogramm machen lässt. Man kann dann Mittel versuchen, die knochengängig sind und vielleicht helfen könnten, aber wissen kann man es nicht vorher.


    Bei einem Antibiogramm werden die Erreger aus dem Wundsekret im Labor vermehrt und mit unterschiedlichen Antibiotika behandelt. Dort wo das Bakterienwachstum gestoppt wird, weiß man, welches Mittel in welcher Menge (die ja so niedrig wie möglich sein sollte) wirkt.


    Ehe ich ein Schweinchen aufgeben würde, würde ich das versuchen lassen - zumal sein Ende sonst sicherlich kein schönes sein wird.

  • Knochen hat eine Struktur wie ein Schwamm, auch mit knochengängigen Antibiotika erwischt man nicht alle Erreger die da drin sind. Ich verstehe es durchaus, dass man alles versuchen will, aber man muss auch mal auf den Tierarzt hören, wenn ein Kampf verloren ist. Abszesse im Knochen kann man nur operativ behandeln, und das geht eben nur, wenn die Stelle operiert werden kann und das wieder wird. Ist die Stelle nicht geeignet, dann geht es leider nicht.

  • Nach Deiner Argumentation, würde es auch keinen Sinn machen, Enrofloxacin zu geben. Das wurde aber jetzt wieder verordnet. Außerdem unterscheidet man ja ausdrücklich zwischen knochengängigen AB und solchen, die es nicht sind. Auch das würde dann keinen Sinn machen, wenn man immer nur einen Teil der Bakterien erwischen würde.


    Und gerade das derzeitige Stanardmittel Enrofloxacin sieht mir auch nicht nach sorgfältig ausgewählt aus, sondern eben nach Standardlösung. Ich denke da z.B. an das Schweinchen von MissUnruh, das zwar einen Abzess (und nichts am Knochen) hatte, aber fast gestorben wäre, weil der Tierarzt immer nur Enrofloxacin geben wollte. Mit einem andere AB wurde er gesund.

  • Das Antibiotikum ist knochengängig! Und ja theoretisch macht es nicht mehr viel Sinn, denn sobald man das Antibiotikum absetzt wird es sofort wieder schlimmer, gleich hole ich mir eine Dritte Meinung ein.

  • So er bekommt jetzt Zithromax, weil evtl. Resistenzen vorliegen könnten. Evtl. folgt ein Antibiogramm sollte es gar nicht wirken.

  • So wir gehen nun davon aus dass unser Bestand entweder E cuniculi oder Mykoplasmose hat. Er kann nun nicht mehr laufen, vor einem Jahr ist eines unserer Notmeeris genau mit solchen Symptomen gestorben (Lähmung der Hinterbeine). Deshalb die Vermutung, wir werden das nun beenden müssen. Vielen Dank für die Tipps immerhin hatte er jetzt noch schöne 3 Monate.

  • So er hat B 12 und Schmerzmittel bekommen und kann heute wieder deutlich besser laufen. Antibiotikum musste abgesetzt werden, er hatte auch Durchfall. Jetzt päppeln wir und versuchen den Darm wieder aufzubauen. Gestern hat er selbstständig gefressen, heute zu wenig. :rolleyes: Es ist langsam zum verrückt werden.