Meerschweinchen Verhalten

Kastrat attackiert Weibchen

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Bis zur Kastration und in der Frist würde ich den kleinen Kastraten zum noch zu kastrierenden Männchen setzen. Ist die 6 Wochenfrist um kann es nur 2 Gruppen geben. Einmal Kastrat mit 2 Weibchen und einmal Kastrat mit einem sozialisiertem Weibchen. Jede Konstellation in der die beiden Jungs zusammen mit Mädels sind endet im Streit. Natürlich müssen beide Jungs kastriert sein was aus dem Text nicht zweifelsfrei hervorgeht.


    Andreas

  • Ich schließe mich Löwenzahn an. Die beiden Männer solange zusammen setzen, bis die Kastrationsfrist vorbei ist.

    Leben die 3 Weibchen schon seit sie Baby sind zusammen? Dann würde ich dir raten dich nach 2 gut sozialisierten älteren Weibchen unzugucken, und dann den Kastraten jeweils eins der neuen Weibchen zu geben. Dann kannst du entscheiden ob du deine Weibchen trennst und z.b. einem noch 2 gibst oder alle 3 zu einem.


    Zum Decken sage ich ganz klar nein! Es kann so viel schief gehen und nur 'um das Mal zu erleben' das Leben der Tiere zu riskieren... Mit 3 Jahren sind die Weibchen auch meines Wissens viel zu alt um das erste Mal gedeckt zu werden.


    Siehe den Beitrag der Administration des Forums.

    https://www.meerschweinchen-ra…ad/2396-babys-nein-danke/

  • Danke für die antworten!

    Die Weibchen sind seit Baby an zusammen, soweit ich weiß, hab sie auch übernommen von Leuten, die sie nicht mehr wollten. Sind 2 Jahre alt, also laut Tierärztin noch nicht zu alt, aber ja, ich will natürlich nichts riskieren. Mit "viel schief gehen" meint ihr dieses Letalgen? Sonst bin ich eigentlich der Meinung, Schwangerschaft und Geburt sind an sich völlig normale Prozesse im Leben von Lebewesen - ist bei uns Menschen so u bei den anderen Tieren ja auch, natürlich vorausgesetzt, man weiß über diese genetische Problematik bei Meerschweinchen Bescheid u kann das ausschließen... Was mir die Züchterin des Buben zumindest bestätigt hat.

    Also Ihr meint, ein Zusammenleben von allen geht eher nicht gut, auch wenn die beiden Jungs kastriert sind? Schade...

  • Sind 2 Jahre alt, also laut Tierärztin noch nicht zu alt, aber ja, ich will natürlich nichts riskieren. Mit "viel schief gehen" meint ihr dieses Letalgen? Sonst bin ich eigentlich der Meinung, Schwangerschaft und Geburt sind an sich völlig normale Prozesse im Leben von Lebewesen - ist bei uns Menschen so u bei den anderen Tieren ja auch, natürlich vorausgesetzt, man weiß über diese genetische Problematik bei Meerschweinchen Bescheid u kann das ausschließen...


    Doch, mit zwei Jahren sind die Schweinchen schon zu alt, um das erste Mal gedeckt zu werden. Mit "Schwangerschaft und Geburt" als "völlig normale Prozesse", wie du schreibst, hat das nichts zu tun.


    Bei der Zucht werden die Schweinchen ab 6 bis 8 Monaten, sicher aber vor Erreichen des ersten Lebensjahres gedeckt.Mit zwei Jahren ist das Becken schon etwas verknöchert bzw. die Bänder nicht mehr ganz so elastisch, das könnte bei der Geburt grosse Probleme bereiten und im schlimmsten Fall Mutter und Jungtiere das Leben kosten.


    Wenn eine Menschenfrau beschliesst, mit 45 ihr erstes Kind zu bekommen, ist das ihre Entscheidung, die Tiere können eine solche Entscheidung aber nicht selber treffen und müssen trotzdem allfällige Folgen tragen - "Vermehrerlis" auf solche Art, ganz klar nein!


    Siehe dazu auch https://www.meerschweinchen-ra…de/nachwuchs/bedingungen/


    Betr. Letalfaktor findest du unten auf dieser Seite einen entsprechenden Abschnitt.

  • Hi Ina,


    also zu den Böcken, ja bitte trennen bis die Kastrationsfrist rum ist. Übrigens gibt es keine Garantie das die Jungs und die Weibchen sich als Gruppe verstehen werden. Bei meinem Kastraten weiss ich das er niemals andere Böcke neben sich dulden würde, er zog bei mir ein weil er sich mit den anderen Böcken gefetzt hatte.


    Zum Einmal Decken lassen:

    Deine Weibchen sind alle samt zu alt, deine TÄ scheint da ein bisschen Nachholbedarf bei dem Thema zu haben. Denn bei der Geburt öffnet sich die Schambeinfuge ( am Hintern, kurz vor der Geburt mit ein bisschen Übung zu ertasten) und je Älter ein Tier wird, desto größer wird die Gefahr das sich diese Fuge bei der Geburt nicht mehr öffnet. Diese Fuge verknöchert im Laufe der Zeit, deshalb sollte ein Weibchen beim ersten Wurf nicht älter wie ein Jahr sein und auch nicht zu viel wiegen.


    Weitere Probleme könnten eine Geburtsstockung sein, ausgelöst z.B. durch zu große Babys. Hier wäre in allem Zweifel ein Kaiserschnitt notwendig wenn man der Mutter nicht anders helfen kann. Und das sollte man echten Profis überlassen. Der Lethal-Faktor alleine ist nicht das Problem, sondern nur eins von vielen. Und, was machst du wenn es alles Böckchen werden oder ein großer Wurf ? Ein Kaiserschnitt kostet übrigens um die 200-400 Euro bei Meerschweinchen, wenn die Mutter verstirbt, die Babys ablehnt o.ä. muss man alle 2 Stunden Päppeln. Das geht nicht nur an die Substanz sondern auch ins Geld.


    Wir haben drei Würfe bei uns aufwachsen sehen, einmal die Geburt live erlebt. Und das waren sehr, sehr viele Höhen und Tiefen. Die Geburten liefen damals zum Glück Problemlos ab.


    Wurf 1 waren ein Böcken und zwei Mädels, das Böckchen wurde 6,5 Jahre alt. Seine Schwestern hatten massivste Zahnfehlstellungen, das Gebiss sollte damals was von den Rocky Mountains gehabt haben. Sie wurde nur 3 und 5 Monate alt. Die Mutter starb ca. 1 Jahr später auch an genau diesen Problemen. Wurf 2 wurde von Anfang an von der Mutter abgelehnt, vier wunderschöne Mädels. Gestorben im Alter von 3 Tagen bis max. 2 1/2 Jahren. Wurf 3 gab es auch ein kleines Problemkind, die brauchte bis sich gefangen hatte. Dann ging es aber steil bergauf.


    Inzwischen würde ich das nicht mehr wollen, sondern überlasse das Züchtern (Vermehrer ausgenommen). Zumal ich bei der Genetik immer nur Bahnhof verstehe, das will mir so gar nicht in den Kopf.

  • Hallo InaM


    Willkommen hier bei uns und ich muss gleich sagen... Mein Text wird länger...


    Kastration

    Die beiden Böcke sollten von "jetzt sofort" bis "6 Wochen nach der Kastration" von den Weibchen getrennt bleiben. Auch der kleine Bock kann bereits decken. Außerdem sollten beide ärztlich gecheckt werden, Kotprobe untersuchen lassen etc damit sie keine Krankheiten einschleppen


    Gruppenkonstellation

    Da hast du dir leider einen richtigen "Bock" geschossen.

    - die 3 Weibchen sind schlecht sozialisiert

    - der erwachsene Bock ist schlecht sozialisiert

    - das unkastrierte kleine Böckchen kommt von unseriöser Quelle (keine seriöse Quelle gibt ein unkastriertes Böckchen ab)

    Was mir die Züchterin des Buben zumindest bestätigt hat.

    Keine seriöse Züchterin gibt einen unkastrierten Bock in 'nicht-Züchter-Hände' (Liebhaber) ab.


    Also Ihr meint, ein Zusammenleben von allen geht eher nicht gut, auch wenn die beiden Jungs kastriert sind? Schade...

    Im Prinzip sprechen alle verschiedene Sprachen was die Vergesellschaftung eh kompliziert macht. Zusätzlich sind 2 Böcke mit 3 Weibchen ein Experiment was ich nicht probieren würde. Böcke (auch Kastraten) teilen nicht und versuchen den Konkurrenten zu verjagen. Das geht in Gefangenschaft nicht, also beißen sie sich im schlimmsten Fall tot. Kastration ändert NICHTS am sexualverhalten der Böcke. Im besten Fall leidet die ganze Gruppe an Stress indiziertem Pilz oder Milben. Die zwei Böcke bedrängen außerdem die weibchen so sehr, dass diese unter Streß geraten.

    Ich rate zu zwei Gruppen :

    - älterer Bock + Weibchen

    - kleiner Bock + 2 Weibchen


    Die Gruppen sollten jeweils mindestens 2m² Platz haben.


    1x Babys haben

    Bei einer Trächtigkeit mit optimalen Voraussetzungen...

    - Weibchen 6 bis 8 Monate alt

    - etwa 1000g

    - Stammbaum 5 Generationen rückwirkend bekannt von BEIDEN Eltern

    - optimales Futter

    ... Liegt die quote bei 25%, dass etwas schief geht.


    Außerdem... Was machst du denn, wenn 6 Böckchen fallen?

    Was machst du, wenn das Muttertier stirbt? Babys müssen alle 2h gefüttert werden mit aufzuchtsmilch. Das ist auch der Fall, wenn sie zu leicht sind.


    Kopf einschalten und es bleiben lassen.

  • Wenn Du meinst, dass Du bei einem eigenen Wurf für ggf. mehrere junge Böckchen einen guten Platz finden könntest, würde ich die Gelegenheit nutzen und mindestens eines der Böckchen abgeben und höchstens mit dem anderen nach der Kastrationsfrist zusammen mit Deinen Weibchen eine schöne Gruppe machen.


    Dabei ist es natürlich nicht ideal, dass beide viel zu jung sind, um sich bei den erwachsenen Weibchen gleich Ansehen erringen zu können. Es gibt viele Berichte, wo solch eine Gruppe trotzdem harmonisch wurde. Ich persönlich finde dennoch, man sollte nie unnötig unnatürliche Dinge den Tieren zumuten. Und ein Baby oder "Kleinkind" als Haremsführer für erwachsene Weibchen könnte in der Natur nicht passieren und auch in einer großen gemischten Gruppe nicht.


    Leider hast Du auch sonst schwierige Voraussetzung: Wenn Weibchen ihr Leben bisher ohne Männchen verbracht haben, wird vermutlich mindestens eines männliches Verhalten an den Tag legen. Einer muss ja die Aufgaben des Männchen übernehmen, soweit das möglich ist. In eine solche Gruppe dann ein scheues dreimonatiges Männchen aus Einzelhaltung zu setzen, finde ich denkbar riskant. Wer soll von der Vieren wissen, wie sie sich verhalten sollen? Ob das Baby etwas besser geeignet wäre, kann man ohne die Tiere zu kennen, nicht sagen.


    Die beste Aussicht auf eine harmonische, glückliche Gruppe hättest Du, wenn Du beide Männchen abgeben und einen gut sozialisierten durchsetzungsfähigen aber nicht zu aggressiven erwachsenen Kastraten nehmen würdest. Dazu könnte Dich eine gute (!) Notstation beraten.


    Der Vollständigkeit halber möchte ich noch ergänzen: Auch ich rate dringend vom Deckenlassen eines Weibchens ab. Sie sind viel zu alt und es gibt viel zu viele Meerschweinchen, die einen guten Platz suchen, um als Tierfreund weiteren Nachwuchs rechtfertigen zu können. Die beiden Männchen würde ich schnell am gleichen Tag kastrieren lassen und bis dahin und danach 6 Wochen (!) getrennt von den Weibchen zusammen halten. Das könnte im gleichen Zimmer sein. Ich würde sie aber nicht Gitter an Gitter stellen, da beide Jungs ja vermutlich schon geschlechtsreif sind und das für beide Seiten eine Quälerei wäre, wenn die Weibchen brünstig werden. Das würde ja in den rund 7 Wochen zwei- bis dreimal pro Weibchen passieren, also sehr oft.


    Bitte denke in jedem Falle auch daran, dass sie dauerhaft viel Platz brauchen. Nach der Mindestregel wären das 2,5 qm auf einer Ebene. Das finde ich aber sehr knapp. Eine zusätzliche Ebene mit geeigneten Rampen ist natürlich eine schöne Ergänzung, aber kein Ersatz für Fläche auf einer Ebene.

  • Okay, danke, überzeugt, denn natürlich will ich keines meiner Weibchen gefährden.

    Mir war schon klar, dass es mit einem nicht kastrierten Männchen aus Einzelhaltung nicht leicht ist, aber sowas find ich so unendlich traurig, da musst ich es nehmen. Wenn ihr meint, es verursacht keinen Stress, wenn sie bis 6 Wo nach Kastration nicht in der Nähe leben, dann versuch ich es so u bilde dann zwei Gruppen, Platz ist genug.

    Aber was ich mich frage: Was bitte schön, geschieht denn mit all den Männchen, die geboren werden? Die will ja kaum jemand, wenn nur solche Gruppen gebildet werden dürfen? Wie bei den Hühnern wird es wohl nicht so sein, dass sie wie die Hähne in dr Suppe landen, oder? Und Böckchengruppen halten auch die wenigsten, oder? Wie soll das gehen?

  • Danke, den Beitrag "Wohin mit den Böckchen?" find ich sehr interessant, wertvoll u ermutigend!

    Dann lass ich meine Jungs am besten gemeinsam kastrieren u schau, wer mit wem von allen am besten passt. Glaubt ihr, macht es einen Unterschied, ob sie alle zur Eingewöhnung nebeneinander leben, also natürlich bis Kastrationsfristende getrennt, aber im selben Raum? ist es gut, wenn sie einander riechen u sehen oder eher nicht oder macht das wenig Unterschied?

    Wenn ich die Buben derzeit zueinandersetze, rammelt der Größere den Kleinen nieder, was mich weniger freut :-( .... muss man sowas in Kauf nehmen oder glaubt ihr, ändert sich das mit der Zeit? Ich denke, durch die geschätzten 2 Monate Einzelhaltung im Käfig hat er einiges an Aggressionen angestaut, aber wie man damit am besten umgeht, ist mir noch nicht ganz klar, aber ich hab eh Geduld... Schlimmstenfalls frag ich meine Nachbarn, ob sie ein (Kastr.)Böckchen zu ihren 4 jungen Mädels nehmen... Aber versuchen will ich es auf jeden Fall!

    Bin schon gespannt auf Antworten u freu mich, dass es auch andere Menschen gibt, die sich über das Zuviel an Böckchen Gedanken machen und solchen "Unerwünschten" ein schönes Leben ermöglichen möchten, auch wenn es nicht das Einfachste ist..

    .

  • Es freut mich, dass Du unsere Anregungen aufnimmst!


    Wieviel Platz haben den die zwei Böckchen, wenn Du sie zusammensetzt? Und hast Du auch nur Häuser mit mindestens 2 Eingängen oder einfach Weidentunnel oder Unterstände?


    Die zwei Jungs brauchen mindestens 2 qm auf einer Ebene, mehr wäre besser. Und es kann durchaus sein, dass er den Kleinen zu sehr verfolgt. Ich würde das genau beobachten. Solange er nicht wiederholte oder tiefe Bisse abbekommt und nicht dauernd gejagt wird, kann man warten wie es weitergeht. Jagen und Besteigen sind Mittel um den anderen zu unterwerfen. Das sieht nicht schön aus, ist aber vorübergehend normal. Es sollte halt wie beschrieben nur nicht ausarten. Wichtig wäre auch, dass der Kleine nicht mal bei den Weibchen und dann wieder bei dem anderen Böckchen ist. Zumal der Kleine wahrscheinlich ja auch schon zeugungsfähig ist. Das beginnt i.d.R mit 3-4 Wochen bzw. ca. 250g Gewicht.


    Die Kastration am gleichen Tag wäre auch eine Hilfe, dass beide das gleiche Handicap haben. Wobei es nach einem Tag keinen oder kaum mehr einen Unterschied zu vor der OP geben sollte, wenn die Kastration gut gemacht wird. Ich bin selbst überzeugt von Gasnarkose, aber es hängt immer auch davon ab, dass der Tierarzt sich damit auskennt und richtig damit umgeht.


    Wenn die Nachbarin 4 Mädels ohne Kastraten hat, wäre das, falls die Haltung gut ist, vielleicht die ideale Gelegenheit für einen Deiner Jungs. Du könntest natürlich auch die beiden Jungs dauerhaft zusammenhalten, aber wenn dann 2 Jungs und 3 Mädels und 4 Mädels Gruppen bilden, wäre das schon schade. Andererseits wäre 4 kleinen Weibchen mit einem erwachsenen Männchen, der gleichzeitig auch Sicherheit und Richtung geben kann, natürlich viel mehr gedient, als mit einem Jungtier.

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