• Hallo ihr lieben. Ich brauche mal dringend eure Hilfe.
    Es geht um ein ziemlich spezielles Problem, aber vielleicht habt ihr ja Ideen/Tipps..?

    Elli ist ein anderthalb Jahre altes Meeri Mädchen, sie hatte seit der „Pubertät“ mit unglaublichen Zysten zu kämpfen, die waren durch nichts (wirklich gar nichts) weg zu bekommen und verschafften ihr sowohl hormonell als auch platztechnisch (bis hin zu Atem Problemen) große Probleme. Nun haben wir sie schweren Herzens am Dienstag kastrieren lassen, mit der Hoffnung auf ein besseres Leben für sie. Die Zysten waren wohl wirklich unnormal groß und fest, die OP war schwer und sie hat wohl viel geblutet. Nichts desto trotz war sie dafür relativ gut drauf, sie hat logischerweise hauptsächlich nur gelegen weil sie ganz schön platt war, gegessen hat sie ganz wenig. Dann sind wir am Donnerstag zur Kontrolle, es gab ein Antibiotikum und nochmal Schmerzmittel. Dann durfte sie danach wieder zu den anderen beiden, die auch ganz vorsichtig waren und sich vorbildlich benommen haben. Sobald sie bei den anderen saß gab es einen Aufschwung. Sie fraß besser (nicht viel aber immerhin mehr) und wirkte „wacher“. Heute früh war sie plötzlich viel ruhiger. Sie kam nicht zum fressen, ich hab mir Sorgen gemacht also sind wir noch einmal zum Tierarzt (eigentlich war der letzte Termin nächste Woche zum Fäden ziehen...). Diesmal war eine andere Tierärztin da eine Vertretung (aber in Rücksprache mit dem anderen Arzt wusste sie Bescheid). Sie hat das Pflaster am Bauch abgemacht und gewechselt, die Wunde gereinigt (die übrigens super aussieht) und ihr Antibiotikum, Schmerzmittel und eine kleine Infusion gegeben. Seitdem wir zurück sind mache ich mir aber nur noch größere Sorgen. Sie ist total apathisch und frisst nicht. Zwischenzeitlich kommt sie aus dem apathischen Zustand raus (für eine Minute vielleicht), wo sie dann auch den Willen zeigt zu fressen, sie kommt jedoch nicht so wirklich dazu, da sie dann immer wieder apathisch wird. Nach dem Tierarzt hat sie nicht mal den Päppelbrei runtergeschluckt... jetzt mittlerweile nimmt sie ihn aber gaaanz wenig und auch unglaublich langsam. Ich bin total verzweifelt und kann seit Dienstag nicht mehr schlafen. Habt ihr irgendwelche Ideen und Tipps? Ich möchte sie eigentlich nicht unnötig oft zum Tierarzt schleppen weil der Stress gefühlt alles schlimmer macht. Außerdem ist ja alles gemacht was man machen kann... mich verwundert diese apathie so sehr...das war seit Donnerstag schon so gut. Und achso sie ist auch erst knapp 2, also recht jung und zeigt auch wie gesagt den Willen zu essen wenn sie denn mal richtig „wach“ ist. Ich frage mich, ob die Ärztin heute irgendwas überdosiert hat oder so? Ich bin wirklich verzweifelt. Ich probiere alles was geht in sie reinzukriegen, aber will sie gleichzeitig möglichst in Ruhe lassen. Appetitanregende hat Donnerstag super geklappt jetzt auch gerade gar nicht mehr. ;( Kennt ihr das mit dieser Apathie? Das zeigen sie Ja, wenn sie schmerzen haben, aber das Schmerzmittel war wohl recht hoch dosiert weshalb ich bis zum nächsten Termin (Montag nochmal) eigentlich nichts mehr geben soll. ach man. Ich würde mich über viele Antworten freuen... Päppelbrei mit Obst etc alles schon probiert. Nimmt sie wie gesagt gerade wieder aber auch nur unglaublich wenig. Lg und einen schönen Abend

  • Hi,

    ich würde darauf tippen, dass etwas ganz im Argen liegt.

    Ich selbst habe noch kein Weibchen kastrieren lassen müssen. Aber eine Tierärztin hat mir mal erzählt, dass es eine wirklich große OP ist.

    Sie musste bei dem betroffenen Tier, von dem sie mir berichtet hat, die Blase zur Seite schieben, um an die Organe zu kommen. Das Tier konnte 2-3 Wochen lang keinen Urin mehr selbstständig absetzten, bis die Blase sich beruhigt hatte.

    Setzt deine Kleine regelmäßig Kot und Urin ab?

    Ich kenne kein "Langzeitschmerzmittel" und auch AB, was so lange wirkt, also länger als 24 Std wirkt....

    Ich weiss allerdings nicht, was deine Tierärztin ihr da verabreicht hat.

    Auf jeden Fall stimmt dein Bauchgefühl und da ist etwas überhaupt nicht in Ordnung.

    Wart ihr heute mit ihr beim Tierarzt?

    Wenn sich ein Schwein so verhält, ist Handlungsbedarf, wahrscheinlich ist es auch notwendig zum Nottierarzt mit ihr zu fahren.


    Wäre es mein Tier würde ich:

    Mich zuerst schlau machen, wieviel und welches Mittel sie bekommen hat: Schmerzmittel +AB.

    Dann, jeh nachdem:

    1. Ihr Schmerzmittel geben incl. etwas gegen Aufgasen. Wenn sie so schlecht frisst, hat sie bestimmt auch Gase im Darm. Die kommen ganz fix.

    2. Ich würde sie eine Weile separieren, um zu schauen ob sie Kotet und Urin absetzt. Wenn sie eine Verstopfung hat, währe jedes Päppeln z.B. sehr gefährlich.

    3. Die OP ist noch nicht lange her. Ich würde da keine Experimente machen und auch nicht lange warten.

    4 Normalerweise hätte sie nach der OP mindestens 6 Tage /täglich AB bekommen müssen, mindestens 3 Tage, wenn nicht länger Schmerzmittel, auch täglich und etwas für den Darm....

    5. evtl wäre ein Röntgenbild nicht schlecht um zu schauen, wie es in ihr drinnen aussieht.... die inneren Wunden sind nach so einer kurzen Zeit noch nicht verheilt. Evtl stimmt da etwas nicht....

    Aber das sind alles Vermutungen, ich bin kein Tierarzt und ich habe auch keine eigenen Erfahrungen mit Weibchenkastrationen.

    Was sagt dir denn dein Bauchgefühl?

  • Ich stimme Wassn zu, dass es bedenklich erscheint und würde möglichst noch heute nacht zu einem Notarzt fahren. Dabei würde ich aber vorher fragen, ob der Diensthabende sich mit Meerschweinchen auskennt. Wichtig wäre eben auch, was sie heute bekommen hat beim Tierarzt. Vielleicht erreichst Du ja auch diese Praxis per Notdiensttelefon.


    Falls sie ohnehin nicht läuft, würde ich sie nicht von den anderen trennen. Wenn sie nur liegt, siehst Du ja an ihren Platz, ob sie Kot und Urin absetzt. Wenn sie länger nichts gefressen hat, sind natürlich auch nicht mehr viele Böhnchen zu erwarten. Die Trennung von den anderen könnte ihr den Lebensmut nehmen in dieser kritischen Situation.


    Sollte sie sich noch vom Platz bewegen, könntest Du versuchen, sie kurzzeitig von den anderen nur durch ein Gitter o.ä. zu trennen, so dass Du sehen kannst, ob sie Kot oder Urin absetzt, aber sie die Nähe der anderen weiterhin hat.

  • Danke für eure Antworten. Ich habe nachts probiert einen Nottierarzt zu rufen, leider ist konnte keiner kommen (komplett ausgelastet oder wegen Corona nicht möglich). Wir sind vorhin dann zu einem hingefahren und bei der Ankunft ist sie dann gestorben. Ich mache mir große Vorwürfe, aber andererseits waren wir erst gestern deswegen nochmal beim Tierarzt. Es war meine erste OP bei einem Meerschweinchen und ich habe daraus gelernt, dass ich das nur noch machen werde, wenn das Tier danach mindestens 3 Tage noch beim Arzt selbst 24/7 betreut werden kann. Dies ist jetzt auch meine Empfehlung, die ein Weibchen kastrieren lassen wollen. Wir dachten auch es wird alles wieder, weil sie auf dem Weg der Besserung war, doch nun ging es ganz schnell.

  • Das tut mir sehr leid, zu hören, aber deine Schilderungen vom Zustand der Kleinen ließen schon wenig Raum für Hoffnung. Das Problem ist, dass Kastrationen eines Weibchens wirklich nicht ohne sind. Es handelt sich hierbei um einen wirklich schweren Eingriff, der mit viel Risiko behaftet sein kann.

    Ich hoffe, du machst dir keine Vorwürfe. Du hast alles in deinem Ermessen, richtig gemacht. Und ich hätte auch nicht anders gehandelt.

    Kopf hoch.

  • Ja das ist absolut richtig, bei ihr waren die Zysten wie gesagt nur unglaublich problematisch. Nach dem punktieren waren sie nach einem Monat so groß wie vorher und Hormone haben gar nicht angeschlagen. Deswegen war die Kastration mehr oder weniger die einzige Lösung. Es ist nur so unglaublich bitter weil sie so gekämpft hatte. ;(

  • Das stimmt. Und die eigene Hilflosigkeit, wird in solchen Situationen auch noch einmal deutlich, wenn wir dem ganzen Kampf zusehen müssen. Versuche es so zu sehen: Die OP war die Chance auf ein normales Leben. Sie war wirklich noch sehr jung für solche starken Zysten, das ist eher ungewöhnlich. Und die Zysten, drücken auch auf die Organe, wenn sie sehr groß sind.

  • Das tut mir sehr leid das lesen zu müssen. Komm gut auf die immergrüne Wiese kleine Maus.


    Leider reiht sich diese Geschichte in eine immer länger werdende Liste von gescheiterten Kastrationen ein... 😢

    Ich habe hier leider noch keinen Fall verfolgen dürfen, der gut ausgegangen ist und bin tatsächlich soweit meine eigene Konsequenz daraus zu ziehen. Sollte eins meiner Weibchen mal so schwer erkranken, dass die OP die letzte Option wäre, würde ich es erlösen lassen. Lieber so als diese geringe Chance 😢

  • Hi,

    wir schreiben hier auch immer von dem "Willen".. den haben auch Menschen, die sehr krank sind, teilweise auch unheilbar krank sind. Der Wille alleine ist kein Indiz und reicht auch nicht aus, dass eine Wutz die Kurve bekommt.

    Deine hatte keinen Willen mehr am Ende. Sie hat nichts mehr selbst gefressen und wollte sich auch nicht mehr päppeln lassen. Da hatte jemand aufgegeben.

    Es braucht immer zwei: Den Willen und den Körper, der kämpft.

  • Das tut mir leid das die kleine es nicht geschaft hat 🌈


    Es ist auch extrem wichtig das der tierarzt chirugisch kompetent ist bzw bei so einen eingriff sehr erfahren ist.....


    Dann das das tier medikamentös nach einer schwerern op gut eingestellt ist - heisst medis werden zu hause selbst verabreicht......

    Z.b schmerzmittel ganz wichtig, damit sie auch wieder normal fressen ( ansonsten muss zugefüttert werden)

    Kot und urinabsatz muss kontrolliert werden und dies sollte im grossen und ganzen normal funktionieren ....

    Heisst auf verstopfung und aufgasung achten......

    Mehr Zwangspäppeln und gleichzeitig medis gegen verstopfung und aufgasung geben....( unterstützend is dies immer von vorteil und schadet nicht)



    Wichtig ist das tiere nicht auskühlen und immer eine möglichkeit haben sich im gehege aufzuwärmen......


    Sowie nach ops vermehrt flüssigkeit zugeben...


    Das sind jetzt ein paar grobe tipps zur op nachsorge.....


    Solange der operateur gute arbeit geleistet hat, das tier auch zu hause mit schmerzmitteln täglich versorgt ist - das ist schon viel wert......wenn zu hause die nachsorge noch gut funktioniert bzw weiss worauf man achten muss - ist schon viel gewonnen.....


    Und sogat mit diesen massnahmen hat man keine garantie das es gut ausgeht - ein risiko bleibt immer.....


    Für solche fälle würde ich immer einen tierarzt wählen der sich sowohl mit heimtieren ( narkose) aber auch fachtierarzt für chirugie ist auswählen...

    Und der dir auch ratschläge und tipss und anweisung zur richtigen nachsorge gibt


    Wenn sie zu wenig schmerzmittel bekam dadurch nicht normal frass etc sich weitere probleme nun zugesellt haben......dann haben bestimmt einige faktoren zur dieser trägodie geführt......


    Ich schreib das auch für eventuelle andere ops mal um zu wissen worauf man selbst achten muss und auch den tierarzt löcher in den bauch fragen kann und auf medikamente für zu hause bestehen......


    Eine op betreuung auf station macht nämlich nur sinn wenn die tierärzte selbst wissen was sie was anwenden müssen und nichts bei dee nachsorge vergessen.....da kann es besser mit mehr kompetenz zu hause bei dir betreut werden......


    Alleine kein schmerzmittel und AB mitgeben macht mich sehr stutzig....und lässt nicht auf nen guten tierarzt schliessen


    Lg mara