Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Täglich schwankende, immer wiederkehrende Matschköttel

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo liebe Meerschweinchen-Liebhaber,


    ich habe mich gerade hier angemeldet, um mich mit meinem Problem an euch zu wenden. Ich hoffe, es war richtig, hier ein neues Thema aufzumachen?


    Also zu meinem kleinen Problem-Schweinchen Cäsar: Ich habe ihn zusammen mit seinem Bruder Sami im Mai 2020 bekommen (da waren sie erst einen Monat alt). Nach etwa 1-2 Monaten fingen die beiden an, sich zu zanken (bis auf einen Kratzer an der Nase ist jedoch nichts passiert). Trotzdem habe ich mir Sorgen gemacht, und habe mich (für den Fall, dass es mit den beiden nicht klappen sollte) dazu entschieden, die beiden kastrieren zu lassen. Die OP haben beide gut überstanden; ICH hatte allerdings mega Stress und Sorgen, da sich Sami natürlich sofort die Fäden gezogen hatte... ist aber schließlich alles sehr gut von selbst verheilt. Danach fing Cäsar dann an weich zu kötteln. Ich bekam von meiner damaligen TÄ BB, welches ich dann auch verabreichte. Dies half natürlich nix. Eine Kotprobe wurde eingeschickt, der Befund: geringgradiger Befall von Hefen (was ja normal sein kann) und Klebsiella pneumoniae in geringen Mengen. Die TÄ meinte, das solle man schon mit AB behandeln, da dieses Bakterium wohl auch pathogen für den Menschen sein könne. Nach langer Hin- und Her-Überlegerei habe ich es dann, wie von der TÄ verordnet, BEIDEN über 7 Tage gegeben. Die Matschköttel gingen nicht weg. Parallel sollte ich zeitversetzt BB geben. Nachdem ich mir dann anhören musste, dass meine beiden Schweinis "nicht so normales Verhalten zeigen würden", weil sie eben sehr zappelig sind und sich einfach nicht gerne anfassen lassen, habe ich dann den TA gewechselt. Cäsi wurde also bei der neuen TÄ untersucht, Zähne sahen gut aus, Abhören war unauffällig, alles gut soweit. Es wurde eine neue Kotprobe eingeschickt und die bestätigte dann: Candida albicans, und zwar ein nicht so ganz leichter Befall. Ich muss zudem noch erwähnen, dass Cäsi zu dem Zeitpunkt ca. 630 Gramm wog, seine Bruder mal eben lockere 300 Gramm mehr. Über die Zeit wurde mir so einiges klar: ich hattee die Hefen ordentlich mit dem Zucker aus dem BB gefüttert; das AB, welches natürlich auch alles Gute platt gemacht hatte, half den Hefen dann noch mehr die Überhand zu gewinnen. Die Gabe von Apfelpektin (welche ich dann selbst verordnet hatte :D) half auch ganz gut. Meine neue TÄ riet mir dann trotzdem dazu (nachdem eine Nahrungsumstellung allein auch keine Erfolge brachte) doch Nystatin über 2 Wochen zu geben. Und siehe da: die Köttel wurden wieder super! Das hielt dann geschlagene 2 Wochen nach der Behandlung an... Danach tauchten immer mal wieder ein paar weichere Köttel auf, heute ist allerdings der 4. Tag nacheinander, dass die Köttel so weich sind.


    Nun aber zu meinen Beobachtungen, aus denen ich nicht so recht schlau werde: Cäsi setzt diese weichen Köttel eigentlich nur in einem Zeitraum von 2-3 Stunden täglich ab (immer morgens so zwischen 10-13 h). Zudem sind diese oft "zweigeteilt". Das obere Ende sieht aus wie ein normaler Köttel, der untere Teil eher wie heller und matschiger Kot. Mittags machen die Schweinis immer Pause und fressen zwischendrin ihren Blinddarmkot. Nun meine Frage: Kann es ein, dass er irgendwie "zu viel" BDK produziert und einen Teil davon schon "als Anhang" mit normalen Kötteln ausscheidet? Vor der Behandlung ließ sich auch schon so ein Rhythmus erkennen. Möglicherweise stimmt auch die mikrobielle Flora im Blinddarm nicht?


    ProPre-Bac habe ich übrigens auch schon gegeben (über die letzten Wochen: die erste Woche 2x tägl., die darauffolgenden 12 Tage 1x tägl.)

    Seit gestern bekommt er wieder Apfelpektin (morgens und abends eine Messerspitze), Kot sammel ich auch schon.

    Momentan wiegt er ca. 800 Gramm, Sami 1050 im Vergleich. Abnehmen tut er soweit nicht. Sonst geht's im prima.

    Vielleicht noch wissenswert ist, dass er "relativ" viel trinkt (ich schätze 50-70 ml pro Tag) und tendenziell auch eher hibbelig ist.


    Kann mir jemand mit seinen Erfahrungen helfen? Wie lange kann so eine Hefen-Geschichte dauern? Wie kann ich (möglichst ohne diverse Medikamente) seine Darmflora wieder aufbauen? Bin ratlos... und mich belastet dieses Thema total, denn seitdem ich die beiden Wutzen habe, habe ich NUR STRESS :( Hab sie trotzdem lieb...


    Achso: und füttern tue ich Petersilie, Dill, Fenchel, Stangensellerie (möglichst die Blätter), mal Gurke und Salat (Romana, Endivie). Ich glaube Paprika verträgt er nicht gut, deswegen bekommt nur Sami ab und zu ein Stück.


    Schon mal danke im Voraus! Ich hoffe, der Text ist nicht zu erschlagend gewesen!


    Liebe Grüße

    Isa

  • Hach, ich kenne den Stress.


    Alles was du da schon probiert hast, habe ich bei lotta auch schon durch. Meine Dame ist 3 Jahre alt und wiegt aktuell 815g. Bekommen habe ich sie im Januar und seither bin ich den Hefen auf der Spur. D&J hat das gleiche Problem mit einem Schweinchen und beide sind wir aktuell soweit, dass wir unsere meeris in Quarantäne genommen haben und sie ausschließlich heu und wasser bekommen. Bei lotta sehen die Bohnen jetzt nach zwei Wochen wieder deutlich besser aus und ich fange vorsichtig an sie wieder anzufüttern, langsam Nahrungsmittel für Nahrungsmittel, weil der Verdacht besteht, dass ein Gemüse das Problem auslöst.


    Ich habe lotta vorher aber röntgen lassen, um andere körperliche Gründe ausschließen zu können. Das würde ich dir auch raten.

    Außerdem... Kannst du in etwa die Mengen sagen was du fütterst? Wie viel Fenchel? Wie viel Gurke etc.

  • Liebe Letty,


    danke für die schnelle Antwort! Es tut gut, zu hören, dass ich nicht die einzige bin.

    Das mit der Quarantäne würde bei mir nicht funktionieren... Da meine beiden voll in der Rappelphase sind, mag ich sie auf keinen Fall trennen :( Die Kleinen sind nämlich schon etwas rabiater was das betrifft.


    Mit deiner Frage, könntest du allerdings etwas Wichtiges anschneiden. Ich füttere nämlich gar nicht mal so wenig (ca. 200-250g jeweils morgens und abends). Sami trinkt überhaupt nicht und deswegen habe ich immer Angst, dass er zu wenig Flüssigkeit bekommt. Aber mit deinem Punkt hast du schon Recht, vielleicht sollte ich das Frischfutter etwas reduzieren und Sami ab und zu ein Stück Gurke geben, wenn Cäsar das nicht mitbekommt (ist sehr schwierig bei ihm...). Ließen sich die Hefen denn bei dir/euch in einer Kotprobe nachweisen?


    Liebe Grüße

  • Huhu,

    Also grundsätzlich wundert es mich gar nicht, dass es bei dir rabiat zugeht. Du hast zwei babyschweinchen ohne erziehertier im Gehege. Das fällt vielen auf die Füße, die eine bockgruppe halten. Sind es deine ersten Schweinchen? Falls ja, ist es auch etwas unglücklich gelaufen, weil bockgruppen eigentlich nicht gut geeignet sind für Anfänger. Darf ich fragen wer dir dazu geraten hat? Bzw woher hast du die beiden?


    Was das Futter betrifft... Grundsätzlich brauchen Meerschweinchen kein zusätzliches Wasser, wenn ausreichend frischfutter vorhanden ist.


    Ich habe 4 Meerschweinchen und füttere 2x täglich :

    1 große Möhre

    1 halbe paprika

    1 Stück Kohlrabi

    1 Stück vom Fenchel

    1/3 gurke

    8 Blätter vom Chicorée

    8 Blätter vom romana


    Auch bei lotta wurden mehrfach Hefen nachgewiesen. Ich versuche deswegen erst Sachen anzufüttern, die wenig Zucker /Kohlenhydrate haben

  • Good afternoon,


    ich habe mich für zwei Böckchen entschieden, da ich in meiner Jugend damit gute Erfahrungen gemacht habe. Die beiden waren charakterlich einfach anders als die beiden Jungs, die ich jetzt habe. "Geraten" hat mir dazu eine Züchterin... mit heutigen Augen sehe ich das auch als etwas... naja "unglücklich". Aber gut, die beiden sind nun bei mir, ihnen geht es soweit gut (bis auf die weichen Köttelchen) und bekriegen tun sie sich ja auch nicht.


    Kohlenhydrate versuche ich auch zu vermeiden. Ich denke, seine Darmflora ist wirklich nicht einwandfrei. Gibt es denn noch etwas, was man tun kann, um die Darmflora zu stärken?

  • Erst noch sage ich herzliches Willkommen von meiner Seite!


    Zuviel Grünfutter kannst Du kaum geben. Allerdings würde ich soviel wie möglich Gras und Wildkräuter, als Ersatz Bambus und Blattgemüse und nicht allzuviel Knollen- und "Frucht"-Gemüse geben.


    Die Hefen sind aus meiner Sicht nur eine Folge von einem Problem, nicht der Auslöser. Ich würde daher versuchen, den Darm zu unterstützen. Dazu eignen sich, neben guten Grünzeug und Zweigen, Colosan, Apfelpektin, Sobamin und Tiermoor. Letztgenanntes habe ich selbst noch nicht eingesetzt, sondern nur von vertrauenswürdiger Seite eine Empfehlung dazu gelesen. Tiermoor wäre alternativ zu Sobamin, welche reine Huminsäure ist. Weitere Informationen findest Du https://www.meerschweinchen-ra…?postID=906156#post906156 und zu https://shop.sonnenmoor.at/tie…imtiere-500-ml-94591.html.


    Ich würde also nicht das Frischfutter reduzieren, sondern nur ggf. verschieben in der Zusammensetzung und mit den genannten Mitteln eine Kur machen.

  • Danke für die weiteren Tipps!


    Marie-Luise Danke für die Willkommensgrüße! Ja, ich denke auch, dass wenn es nun schon wieder die Hefen sind, es wohl eine "Sekundärsache" ist. Ich werde nun übers Wochenende Kot sammeln und am Montag oder Dienstag abgeben. Gestern und heute sind die Köttel etwas besser. Sobamin hab ich auch hier und auch schon ausprobiert. Da ich keine Wirkung feststellen konnte (nach ca. 2-3 Wochen), habe ich es abgesetzt, weil er es wirklich fies fand und es ein kleines Theater war ihm das zu geben... Wollte ich ihm dann ersparen. Aber vielleicht starte ich doch nochmal einen Versuch. Gras und Wildkräuter wären sicher das Beste, da stimme ich dir zu, leider wohne ich mitten in der Stadt und möchte nur ungern irgendwo Wiese pflücken (wer weiß, wer da so drauf pieselt). Das mit dem Bambus hatte ich auch schon mal gelesen, das werd ich definitiv mal ausprobieren. Habe nur Angst, irgendwas neues anzufüttern... Möhrengrün bekommen sie übrigens auch 2-3 x in der Woche. Bezüglich des Colosans werde ich mich auch nochmal informieren, danke :)


    Letty Danke, ich werd's mir durchlesen :)


    Joe63 Dem Tipp mit der Heilerde sollte ich mal nachgehen, danke! Vielleicht als Alternative zum Sobamin? Speaking of which, ich hab gerade 'ne Heilerdemaske im Gesicht höhö. Darf ich fragen, wie du darauf gekommen bist, etwas für die Leber bei Verdauungsbeschwerden zu geben? Hat dein TA dir dazu geraten?


    Liebe Grüße!

  • Den Tipp fand ich sehr interessant

  • Da ich keine Wirkung feststellen konnte (nach ca. 2-3 Wochen), habe ich es abgesetzt, weil er es wirklich fies fand und es ein kleines Theater war ihm das zu geben... Wollte ich ihm dann ersparen.

    Versuch es doch mal mit der im Link beschriebenen Mischung aus Sobamin, Pektin und Apfelsaft. Das hat hier bisher jeder willig bis gern genommen. Sobamin hat ähnlich wie Heilerde eine entgiftende Wirkung, aber tut noch mehr als das. Die Wirkung wurde auch durch eine wissenschaftliche Studie belegt. https://www.pharmawerk-weinboe…iologischerBodenstoff.pdf Nachtrag: weitere Studienergebnisse zu https://www.ebi-pharm.ch/uploa…tthematik_Nr_153_2015.pdf


    Ich sammle auch Grünzeug in Parks o.ä., auf die Gefahr hin, dass dort mal ein Hund hingemacht hat. Ich halte Hundeurin für weniger schädlich als Pestizide beim Gemüseanbau. Abgesehen davon gibt es ja keine "Wiese" zu kaufen im Laden. Natürlich pflücke ich nicht dort wo offensichtlich eine Hundetoilette ist. Ansonsten gehe ich davon aus, dass der Gedanke zwar unschön ist, aber der Hundeurin unbedenklich sein sollte. Da lasse ich mich aber gerne korrigieren.

  • Gibt es denn eine aktuelle Kotuntersuchung auf Hefen? (habe gerade noch einmal gelesen, du bist am Kotsammeln)

    Manchmal dauert es sehr lange, bis sie weg sind.

    Evtl liegt auch eine Futterunverträglichkeit vor.

    Mit frischem Gras von draußen wäre ich jetzt vorsichtig, da es teilweise schon Bodenfrost gab und gibt. Das würde ich bei so einem empfindlichen Tier nicht mehr verfüttern.

  • Alles was wir essen oder an medis zu uns nehmen belastet etweder die leber oder unterstützt sie

    Die leber entgiftet ja den körper.....

    Und wenn noch infektionen mit im spiel hat die leber einiges zu tun

    wie z.b bei einer pilzinfektion.....und sollte mit unterstützt werden

    Natürlich muss die pilzinfektion auch in griff gekriegt werden da diese auch gefährlich für den ganzen organismuss werden kann.....


    Darm und leber hängen eng zusammen.....

    Gehts der leber gut - gehts dem darm gut ☝ und auch umgekehrt


    Und wenn man der leber gutes tut wirkt sich das auch positiv auf den darm aus....


    Wir nehmen gerne zur unterstützung der verdauung - mariendistelöl


    Und im rodicare hepato is das ja auch drin 🖒


    Ansonsten um den darm zu unterstützen wäre


    - Vitamin b

    - Milchsäurebakterien ( dr wolz ) pulver noch ratsam - ist zuckerfrei 😉

    - Und oregano unterstützt gut die verdauung.......


    Da das pilzproblem ja besteht und heilerde auch entgiftend wirkt - is hier bissl vorsicht geboten....( bei reiner gabe von heilerde )


    Giftstoffe die rausbefördert werden sollen, gelangen im darm ( darmwand) wieder in den blutkreislauf...( da diese freigesetzt werden)

    Deshalb sollten immer ballastoffe mitgegeben werden - wie flosamenschalen, diese binden die gifstoffe und können so mitausgeschieden werden.....

    Gerade bei der pilzinfektion bitte mitbedenken ( da diese beim absterben gifte in den körper freisetzen) wenn man sie versucht mit nystatin abzutöten.....


    In verbindung mit der pilzinfektion( abtöten mit nystatin) und der heilerde die ja auch zum entgiften( aber auch zum darm unterstützung) dient auch und des leberproblems, bitte mit flohsamenschalen verabreichen..


    Sonst vergiftet man sich " rückwarts"


    Wenn jetzt kein schwerwiegendes problem bekannt ist kann man heilerde auch so mal unterstützend geben



    Lg mara