Hallo liebe Meerschweinchen-Halter,
Ich wäre euch sehr dankbar für euren Rat.
Die Geschichte beginnt wie soviele andere: Wir sind eine kleine Familie mit 2 kleinen Kindern und haben Anfang des Jahres beschlossen, dass wir Meerschweinchen halten wollen. Wer erinnert sich nicht gerne an die eigenen Kindheitserfahrungen und Zeit mit den Haustieren zurück und nach langer Überlegung haben wir uns für Meerschweinchen entschieden, da zu unserer Situation am besten passend. Wir wollten es so gut wie irgend möglich machen und haben uns daher rauf und runter informiert, heraus kam dabei
1. Außenhaltung, weil am natürlichsten
2. Selbstgebauter Käfig mit 4 m2, natürlich Mardersicher mit
3. Einer selbstgebauten Schutzhütte mit 2.8 cm vollholz auf 2 Etagen mit jeweils 100 x 50 cm nach diesem vorbild (http://www.aussie-elly.ch/meeri-haltung.html).
Alles war so gegen Ende April fertig für seine zukünftigen Bewohner, die wir verantwortungsvoll aus unserem Tierheim "retten" wollten. Nur leider gab es dort keine und auch in den Tierstationen in 50 km Umgebung nicht.. Corona-bedingt? Wir suchten 3 Wochen, dann, Anfang Juni zogen eben bei uns 1 kastrat und 3 damen aus dem Zoohandel ein.
Eigentlich könnte jetzt alles gut sein, wir kümmern uns alle zusammen um sie, verlieben uns immer mehr, misten zusammen, pflücken jeden Tag seit sie gekommen sind einen ganzen Korb voll frischer Wiese aus der Umgebung.
Aber leider wurde die kleinste (Trudi) zunehmend ausgegrenzt. Ganz allmählich ohne Aggressivität oder Kämpfe. Deswegen haben wir uns anfangs auch keine Sorgen gemacht, sondern nach Recherchen bei euch den Arzt aufgesucht, der nichts feststellen konnte und gemeint hat, sie sei eben die Rangniedrigste. Wir haben immer darauf geachtet, dass Futter und Wasser an mehreren Stellen erreichbar ist und es genug Versteckmöglichkeiten mit mehreren Ausgängen gab. Soweit so gut. Mit der Zeit ging Trudi tagsüber nicht mehr in die Schutzhütte, sondern nur noch nachts. Mhhhh, okay. Das bevorzugte Rückzugshäuschen wurde dann halt, damit sie nicht friert, mit einer schicht extra stroh gefüllt.
Vor einem Monat blieb sie dann sogar eine nacht ganz draußen: ich habe kein Auge zugemacht (wir haben eine Kamera im Käfig und können sie so rund um die Uhr beobachten) und sie dann um zwei Uhr nachts geschnappt und in die Schutzhütte "reingestopft". Eine halbe Stunde später war sie wieder draußen..
In meiner Sorge habe ich am nächsten Tag eine neue Schutzhütte gebaut nach Frau Ruth Morgenegg, da ich die Befürchtung hatte, dass Trudi in der eher schmalen alten Schutzhütte vielleicht nicht gut ausweichen kann. Das klappte auch in sofern, als dass sich die anderen auf beide Schutzhütten verteilten und Trudi abends wieder einen Platz in der alten Schutzhütte fand.
Aber leider ist sie jetzt die letzten zwei Nächte schon wieder draußen in einer kleinen Hütte geblieben, in der sie sich auch tagsüber zuruckzieht und ich bin verzweifelt.
Es geht ihr weiterhin gut, sie nimmt zu, hat gesundes Fell, frisst auch mit den anderen (wirkt geduldet aber nicht als Teil der Gruppe) aber sie traut sich nicht mehr in die Schutzhütte(n!).
Habt ihr eine Idee, was bei uns falsch läuft oder wie wir helfen könnten? Ich hätte jetzt den Käfig zweigeteilt und für eine Woche mal Trudi mit dem Kastrat separiert, der ist eigentlich immer nett zu ihr und vielleicht kann sie so ja ein bisschen Sicherheit zurückbekommen und die Schutzhütte in Beschlag nehmen? Oder mache ich dadurch alles nur schlimmer und stresse sie noch mehr?
Ich hoffe, ihr könnt uns helfen.