Meerschweinchen Verhalten

Erfahrungsbericht über gruppendynamik

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Hallo,

    ich wollte einfach mal berichten,wie sich das Verhalten in meiner Gruppe verändert hat.


    Konstellation:

    Weibchen Moly

    kastrat Ronny

    Weibchen Carrera

    Weibchen shimano

    Alter absteigend von 3Jahre bis 1 Jahr


    Carrera war zwar die zarteste, mit dem wenigsten Gewicht,konnte sich aber gegen shimano ,als diese neu kam gut durchsetzen.

    Dann wurde sie krank,viel gepäppelt ,Tierarzt und und...als es wieder besser ging,hat sich das Blatt gewandelt.sie wurde von allen massiv weggejagt,besonders von shimano die jetzt ihren Platz 2 Unter den Mädels,beanspruchte.die anderen 3 konnten ruhig nebeneinander fressen,Rangfolge war klar,bißchen gezicke ,aber wehe Carrera betrat den Ring 🤦🏻‍♀️


    Jetzt hat sie zugenommen,wirkt nicht mehr so kränklich und siehe da,auf einmal darf sie mitfressen wird nicht sofort weg gescheucht.die Rangordnung ist immer noch gleich,sie hat den letzten Platz ,aber dieses „mobbing“ist nicht mehr so extrem.

    Habe gelesen das kranke Schweinchen in der freien Wildbahn fressfeinde anlocken und somit die Gruppe gefährden,also“ausgestoßen „ werden.

    Ich kann mir das nur so erklären.freue mich natürlich das jetzt mehr Harmonie herrscht.

    Lg lemmi

  • Das mag in der Natur so sein, in Innenhaltung bei nicht wilden Meerschweinchen ist es genau andersrum. Wenn bei uns ein Tier krank ist wird es nicht ausgeschlossen sondern von den ranghohen Tieren begleitet oder sagen wir Gesellschaft geleistet. Oft gesehen das diese Tiere sogar in die Salatschüssel dürfen was sonst strengstens verboten ist und maximal ganz jungen Exemplaren in ihrer Lernphase eine Weile gestattet wird. Sind die Patienten wieder fit steht ihnen genau der vorherige Rang zu. Zu bedenken ist vielleicht das bei uns meistens 10 oder 11 Wutzen leben und damit sicher eine etwas andere Gruppenordnung herrscht als bei kleinen Rudeln.


    Andreas

  • Ich glaube, dass die "Wilden" ein bisschen anders ticken, als unsere domestizierten Mitbewohner. Was unsere ja auch noch im Blut haben: Sie verstecken Krankheiten so lange sie können. Ich denke, dass in der Natur die Kranken, evtl sogar eine Gefahr für die Gruppe darstellen. Meerschweinchen können nur fliehen und sich nicht gegen Feinde wehren. Ein "krankes Tier" hält die Gruppe nur auf und bringt sie in Gefahr. Meine Herrschaften sind auch recht nett zueinander. Ich habe aber auch erlebt, dass wenn ein Tier so krank ist, dass es am Sterben ist, es sich vor der Gruppe zurückzieht.

    Genauso duldet das Leitmännchen einer wilden Gruppe nur sich selbst, andere männliche Tiere sind Rivalen und werden auch getötet, wenn es sein muss. Unsere ticken da mittlerweile etwas anderes.

    Sie haben mit den Wilden nur noch wenig gemeinsam.

    Und ich glaube nicht, dass unsere Wutzen wissen, dass ihren Kranken nichts passieren kann. Sonst würden sie in unsere offenen Hände hineinrennen und nicht weglaufen.... Sie sind und bleiben Fluchttiere. Die sozialen Strukturen in der Gruppe sichern in erster Linie das Überleben, dafür sind sie da. Wir sollten in ihr Sozialverhalten nicht zu viel "Menschlichkeit" hineininterpretieren. Sondern eher schauen, was wir hier für Tiere sitzen haben und was ihre Überlebensstrategien sind. Auf die kommt es an.