Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Flauschi, auch Baustelle genannt

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo liebe User,


    ich lese schon lange in diesem Forum und dank euch leben meine Schweinchen ein -denke ich- zufriedenes Leben.

    Der Partner meines 6 Jahre alten Weibchens Liebie ist letzte Woche trotz aller Rettungsversuche an einer Magentympanie gestorben.

    Auf eiliger Partnersuche fand ich dann eine Anzeige im Internet, in der 2 ältere (5 und 6 Jahre) Meeris abgegeben wurden, angeblich tooootal gesund und fit. Ich fuhr hin und holte die Schweine. Auch wenn ich gewusst hätte, worauf ich mich einlasse, hätte ich sie aus DIESER Haltung mitgenommen. Zuhause angekommen, gecheckt. Ergebnis: das Weibchen ist "nur" stark vernachlässigt, vermilbt und dünn, der Kastrat aber... Abgebrochene Zähne, Brücke, Milben ohne Ende, Pododermatitis, Durchfall und 720g. Nächster Tag TA: Zähne direkt gerichtet, er frisst wieder. Dazu ein Blasenstein, der morgen rauskommt, Arthritis und ein gesplitterter Schneidezahn, der ebenfalls morgen gezogen wird.

    Er bekommt nun dauerhaft Schmerzmedis und wird zusätzlich gepäppelt. Frisst mir die Haare vom Kopf und ist nun ein lustiger Bursche, nachdem er die ersten Tage fast ohne Leben war :)

    Nun habe ich gestern noch im dichten, verfilzten Fell eine Kruste entdeckt, die ich nicht zuordnen kann. Ich versuche ein Bild anzuhängen, vielleicht hat jemand eine Idee?

    Danke schon mal und entschuldigt den langen Text, ich glaube, ich musste mich nur mal ausheulen :)

    Lg Anna

  • LuckyLuke

    Hat den Titel des Themas von „P99“ zu „Flauschi, auch Baustelle genannt“ geändert.
  • Huhu, also ich würde überlegen beide Tiere an eine Notstation abzugeben wo sich entsprechend um sie gekümmert werden kann. Es ist grausam,. dass die tiere offenbar so leiden mussten. Gut, dass du sie da raus geholt hast.


    Was diese Kruste betrifft... kannst du davon noch mal ein bild mit mehr abstand machen sodass man ein bild davon bekommt wo diese stelle ist und wie groß sie ist.

    auf den ersten blick sieht es für mich nach einer wucherung aus bei der ich angst hätte, dass es tierfer geht. ein Röntgenbild wäre vielleicht ganz gut


    ich hoffe, dass du die beiden noch in quarantäne hast? davon würde ich jetzt zumindest mal ausgehen

  • Hallo, danke für deine Antwort!


    Die Stelle ist am Rücken, etwa 1,5 cm Durchmesser. Die Kruste ist nicht verwachsen, ein kleines Stück ist beim Cremen bereits abgegangen, darunter schein es offen, aber nicht blutig zu sein.

    Geröngt wurde er bereits am Rücken, da hat man nichts an der Wirbelsäule gesehen...

    Notstation bin ich hier wohl gerade. In meiner Gegend haben alle, die ich kannte, zugemacht :(

    Lg

  • Ich finde es gut, dass Du Dich um die armen Tiere kümmerst. Notstationen sind für mich immer eine Notlösung. Ein Halter, der sich engagiert und Zeit und Geld aufbringen kann, ist m.E. immer der beste Platz für Tiere. Mit 2, 3, 4 Tieren kann ich bei gleicher Belastung einfach mehr Aufwand treiben als mit beispielsweise 8 oder 12. Ich schreibe das nicht, weil ich die Arbeit von Notstationen schlechtmachen will! Es gibt da sicherlich in jeder Hinsicht Unterschiede. Aber selbst die beste Pflegestelle einer Notstation wird ja für die Tiere benötigt, die noch kein gutes Zuhause gefunden haben.


    Du schreibst dass er viel frisst. Dann würde ich nicht päppeln. Es gibt hier unterschiedliche Ansichten bzgl. Päppeln, aber selbst die besten Päppelbreie sind immer eine unnatürliche Nahrung und gerade wenn er schon Zahnprobleme hatte absolut kontraproduktiv. Solange er gut frisst, wird er schnell zunehmen mit natürlicher guter Nahrung. Eine extrem schnelle Zunahme wäre ja sogar schlechter als eine gesunde.

  • Sorry, Marie- Luise, aber Notstationen sind definitiv keine Notlösung!

    Und wieviel Zeit und Geld ein Halter in seine Tiere investiert, ist so individuell... und jeder meint, er tut alles und das Beste für sein Tier, aus seiner Sicht, so dass man da auf keinen Fall behaupten kann, das dies auch immer das Beste fürs Tier ist!

    Eine Notstation muss sich nämlich null Gedanken um Tierarztkosten machen, sondern sie lässt den Tieren alles das zukommen, was sie brauchen, egal ob MRT, Röntgen, Blut usw.....

    Und die Leute in den Pflegestellen behandeln die Tiere wie ihre eigenen und ich behaupte, dass sie sie evtl sogar noch mehr um die Tiere kümmern, als mancher Besitzer, gerade weil es nicht ihre eigenen sind! Sie sind noch mehr dahinter her, dass die Tiere überleben und wieder gesund werden!

    Und du sagt, die Pflegestellen hätten 8.12 Tiere.. hier sind Halter, die haben auch 8+ Tiere. Können sie die dann deiner Meinung nach auch nicht so versorgen wie Halter mit 2, - 4 Tieren? Diese Aussage finde ich absolut unfair.

    Und du weisst gar nicht, wieviele Tiere in einer Pflegestelle sitzen, wie dieses System funktioniert.

    Was du da schreibst ist absolut nicht in Ordnung für mich.

    Du urteilst hier über etwas, wo du meiner Meinung nach nicht dazu berechtigt bist.

    Sorry, das musste hier einfach mal raus.

    So etwas kann ich hier nicht unbeantwortet stehen lassen, da geh mir der Hut hoch.

  • Ich finde die Arbeit der Notstationen wichtig und richtig, leider haben hier viele zugemacht, die mir in den letzten Jahren "Partnernachschub" gegeben haben...

    Nichts desto trotz möchte ich versichern, dass ich verantwortungsvolle Halterin bin und das, was ich allein dieses Jahr beim Tierarzt und für Pflegeaufwand gelassen habe, in die Tausende geht. Das ist hier nicht die Frage, Tiere kosten, isso.


    Aus Interesse: wie kann es sein, Wassn, dass sich Notstationen keine Gedanken um TA-Kosten machen müssen? Werden die staatlich übernommen?


    Marie-Luise: danke schön für die Antwort und das Mutmachen! Ich muss noch Päppeln, da er morgen für die OP noch etwas zulegen muss und bei Kräften bleibt. Was er selbst frisst, reicht noch nicht, da der gesplitterte Zahn eine Entzündung im Maul verursacht und die scheint zu schmerzen.

  • Ich habe derzeit 8 Tiere. Und wirklich eine schwierige Zeit. Ich habe im Sommer nach einer Urlaubsbetreuung meine vorher gesunden Tiere alle krank wiederbekommen. Ich habe von Pelzmilben bis Blasenentzündung alles dabei gehabt, außerdem noch ein krebskrankes Tier und eines mit gravierenden Kieferproblemen seit dem Urlaubsaufenthalt. Und glaub mir, Marie-Luise , bei mir kommt kein Tier zu kurz und alle werden medizinisch so gut versorgt, wie es nötig ist, unabhängig von vom Zeitaufwand oder der derzeit enormen finanzielle Belastung, die dadurch im Moment entsteht...man kann sich durchaus auch um mehr als 2 -4 Tiere gut kümmern!


    Edit: sorry für OT LuckyLuke !

    Alles Gute für die OP morgen!!

  • Schau dir einfach mal die Internetpräsenz von großen Notstationen an. ( LuckyLuke)

    Fast immer handelt es sich um einen eingetragenen Verein.

    Schau dir mal an, welche Carelingstiere dort über Jahre gepflegt werden.... und welche Tiere dort auch landen. Diese Tiere würden ohne erstklassige medizinische Versorgung gar nicht mehr am Leben sein.

    Was meinst du, wenn so Notfall vom Veterinäramt von vielleicht 20+ Tieren aufgegriffen wird, in welchem Zustand die Tiere oft sind?

    Das Veterinäramt schreitet dann ein, wenn die Zustände einfach nur noch schrecklich sind.....

    Und wenn du wissen magst, wie Nostationen funktionieren, dann trete einer als Mitglied bei. Mit Mitgliedseiträgen unter anderem, finanzieren sie sich nämlich. Und du bekommst auch regelmäßig Berichte über die Finanzielle Lage und alles Weitere, was so im Verein los ist....da reicht es auch ein passives Mitglied zu sein.

  • Nachdem Du Wassn mich ziemlich heftig angreifst, muss ich leider hier - mehr oder minder als OT - antworten:


    Ich meinte mit "Notlösung" nicht, dass es den Tieren schlecht gehen würde! Das habe ich versucht deutlich zu machen. Vielleicht hast Du mich da falsch verstanden und solltest meinen Beitrag noch einmal lesen.


    Du kannst nicht wissen, was ich über Notstationen weiß und genauso wenig weiß ich, wieviele andere Notstationen Du kennst. Falls Ihr in der glücklichen Lage wäret, beliebig viel Geld für die Pflegetiere zur Verfügung zu haben, wäre das sehr erfreulich. Das ist aber keineswegs bei allen Notstationen so.


    Und wir brauchen doch nicht darüber zu diskutieren, dass z.B. 8 Tiere - gerade wenn sie krank sind - deutlich mehr Arbeit machen als z.B. 3. Und wenn jemand eine gute Pflegestelle betreibt, dann ist sein Kapazität einfach beschränkt und sollte Nottieren zur Verfügung stehen.


    Um diese Dinge ging es mir in meinem Beitrag - und darum LuckyLuke zu ermutigen, sich weiterhin selbst um die Tiere zu bemühen.

  • Ich hoffe, LuckyLuke, dass du die beiden "neuen" Tiere noch nicht mit deinem eigenen Tier zusammen gesetzt hast.

    Oder hast du den Kot bereits untersuchen lassen?

  • Sie sitzen seit dem ersten Moment zusammen, da mein Weibchen alleine das Fressen eingestellt hat. Da muss man immer abwägen, was einem und dem Tier wichtiger sein könnte. Diesmal fiel die Entscheidung auf Nicht-Quarantäne und sofortige Parasitenbehandlung des ganzen Bestands. Ich bitte darum, diese Entscheidung (getroffen im Wissen um die möglichen Konsequenzen) zu respektieren und nicht das Thema zu wechseln.

    Zu deiner Anregung: also sind Notstationen mitnichten fremdfinanziert und müssen durch Spenden, Sponsoring, Vereinsbeiträge und Privateinsatz ihre Kosten selbst tragen. Also bin ich wohl gerade Notstation ohne e.V.-Status und nur privat finanziert. Weshalb sollte ich mich dann an anderer Stelle noch beteiligen... ;)