• Ich halte die Schweinchen immer so lange strikt getrennt, bis ich das Ergebnis einer Sammelkotprobe habe. Das ist in der Regel 3 Tage, die ich sammle und das dann vom Tierarzt untersuchen lasse.

    Sehr ängstliche, unsichere oder junge Neuzugänge bekommen eines meiner Weibchen als Gesellschaft für diese Zeit dazu. Die meisten schaffen die 3 Tage aber alleine.


    Ich hatte 2014 schon einmal den Fall, dass ein neues Schweinchen Kokzidien eingeschleppt hat (er war sogar aus einer Notstation, also einer seriösen Quelle!). Er selbst war komplett symptomlos, meine Weibchen hat es hingegen schlimm erwischt, zwei ältere sind an den Folgen gestorben und um eins musste ich 3 Wochen mit päppeln kämpfen.

    Daher ist eine Kotprobe das mindeste, was man bei jedem Neuzugang machen sollte, bevor er in die Gruppe kommt.


    Ansonsten kann man sich natürlich einiges an Krankheiten einschleppen, ein Stichwort sind z.B. Mykoplasmen. Leider erkennt man solche Erkrankungen nicht immer in der Quarantäne, da es auch viele symptomlose Trägertiere gibt.

  • Es gibt ja auch das Konzept der Quarantäne mit "Opferschwein" (Grundidee: versteckte Erreger wie z. B. Mykoplasmen aufzudecken, in dem man ein Tier damit konfrontiert, so dass man im schlimmsten Fall nur ein Tier riskiert, statt einer ganzen Gruppe) Aber ich kenne niemanden, der das ernsthaft umsetzt, macht ja auch erst bei einer großen Gruppe wirklich Sinn. Wenn ich konkrete anhaltspunkte hätte, dass mit dem neuen Tier was nicht stimmt (z. B. Tränen de Augen, um beim Thema Mykoplasmen zu bleiben) würde ich eher auf die konkrete Krankheit testen/untersuchen lassen - zumindest wenn ich weiß, dass ich die definitiv noch nicht in der Gruppe habe.

  • Vor der Sammlung von Krankheiten in sehr großen Gruppen habe ich tatsächlich unglaublichen Respekt. Ich hatte ja überlegt eins meiner Pflegetiere bei mir aufzunehmen, aber nachdem ich das für mich realisiert hatte, dass es sich um über 30 vornehmlich notschweinchen aus diversen herkünften mit absolut unklarer Vorgeschichte handelte, die auch sehr tödliche Sachen mitbringen können, bin ich vor der Idee zurück geschreckt. Klar ist jeder gruppenzuwachs ein Risiko, egal ob Züchter, vermehrer, zoohandlung oder was auch immer, aber man muss das Risiko ja nicht größer machen als nötig.


    Alle Tiere werden zwar gespottet und Kot untersucht, aber das deckt ja oft nur die üblichen verdächtigen auf