Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Positiver Erfahrungsbericht - Kastration bei Weibchen

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Weil immer wieder nach positiven Erfahrungen zu Kastrationen von Weibchen gefragt wird, werde ich einen kurzen Bericht zu Lumi schreiben.


    Lumi war bereits als jung auffällig sexuell aktiv während der Brunst. Mit rund 1.5 Jahren wurde ihr Verhalten stärker und trat dann auch vermehrt auf und wurde schlussendlich zu einem Dauerzustand. Sie verlor Haare am Rücken, im Flankenbereich und am Bauch. Sie bekam unterschiedliche Hormone gespritzt, allerdings war der Erfolg eher mässig. Nach der letzten Spritze hatte sie immerhin etwa 2 Monate Ruhe, allerdings ging dann wieder alles von vorne los.


    Nach reiflicher Überlegung entschieden wir und für eine Kastration, da Lumi nach den Tierarztbesuchen jeweils sehr lange brauchte um sich zu erholen. Sie war jedesmal völlig verstört. Uns wurde auch von der Tierärztin zurückgemeldet, dass regelmässige Hormonspritzen für so sensible Meerschweinchen wie Lumi nicht die ideale Therapie sind. Sie hat auch da immer sehr gestresst gewirkt.


    Am Freitag 4. September brachte ich sie dann Morgens hin, gemeinsam mit Begleiter Niilo. Sie wurde kurz untersucht und als fit genug für eine OP eingestuft. Zuhause war bereits alles bereit für eventuelles Päppelschwein, sicher ist sicher. Es wurde abgemacht, dass Lumi am Abend kurz vor achtzehn Uhr von meiner Mutter abgeholt wird oder falls nötig über die Nacht dort bleiben würde.


    Nach der Operation wurde uns berichtet, sie habe die OP soweit gut überstanden, aber viel Blut verloren, da die Gebärmutter sehr stark durchblutet war. Man würde uns am Abend mitteilen ob sie nachhause dürfe.


    Positive Nachrichten gab es am Abend des 4. September: Lumi war fit genug für die Heimreise. Sie war noch etwas müde aber keinesfalls so gestresst wie nach den Hormonspritzen. Zuhause gab es nochmals eine Dosis Schmerzmittel und dann war Bettzeit in ihrem Krankenlager gemeinsam mit Niilo.


    Die ersten drei Tage gab es 2x täglich hochdosiertes Schmerzmittel dann für vier Tage nur noch einmal täglich. Dazu bekam sie sieben Tage lang ein Antibiotikum.


    Bereits am Samstagabend war es den beiden in ihrem Séparée zu langweilig und nach Absprache mit der Tierärztin zogen die beiden wieder in die grosse Gruppe. Zunächst wurde Lumi von uns genau beobachtet, da sie sich aber nicht übermässig bewegte durfte sie in der Gruppe bleiben. Denn Rennen war noch nicht gestattet.


    Die Wunde (am Bauch) liess sie schön in Ruhe. Sie war innen genäht und aussen mit speziellem Kleber verschlossen (wird normalerweise für Kosmetik-OPs verwendet) so dass für Lumi keine Fäden zum rausrupfen da waren.

    Die Wund verheilt sehr gut und man wird bald nichts mehr sehen. Sie ist seit der OP viel entspannter und auch etwas zahmer geworden. Innerhalb der Gruppe gibt es jetzt viel weniger Unruhen.


    Ich bin froh diesen Schritt gewagt zu haben, denn nun hat Lumi viele unbeschwerte Jahre vor sich und meine Sorge wegen Tumoren (Linnea🌈 6,5, ebenfalls Zystenschwein, starb an einem Gebärmuttertumor) ist nun viel kleiner.