Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Schneller Gewichtsverlust

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Das war immer unsere Angst, als wir nur zwei Schweinchen hatten. Triss war einmal eine Nacht alleine. Es ist immer echt mies für beide natürlich, aber den zu Hause hinterbliebenen bekommt man natürlich dann immer am meisten mit.

    Ich würde auch lieber etwas zusätzlich füttern, bei Schweinchen geht es ja ziemlich schnell, dass alles in ihrem Körper anfängt herumzuspacken, wenn sie nicht fressen. Vor allem, wenn sie kein Heu essen.

    Ich hoffe, die beiden sehen sich wieder!

  • Entschuldigt, war völlig hinüber gestern. Ein furchtbares Wochenende war das. Sitze jetzt auf der Arbeit und meine Konzentration liegt natürlich bei 0.


    Ich darf um 9 Uhr nochmal anrufen und melde mich dann.


    Linus nimmt das Päppelfutter super an. Möchte fast schon behaupten, es schmeckt ihm richtig gut. Muss ihn nicht einmal aus dem Gehege nehmen. Spritzkopf hinhalten und schon wird losgeschlabbert... immerhin ein „Erfolg“.

  • So. Viel schlauer bin ich aktuell noch nicht und trotzdem sind mir kiloweise Steine vom Herzen gefallen.


    Aufgrund des hohen Aufkommens und Zwischennotfällen vom Wochenende ist Dexter erst um 14 Uhr zum Ultraschall dran. ABER wir können endlich schallen! Seine Atmung hat sich stabilisiert, er wäre seit heute Morgen wieder sehr aufmerksam. Bis gestern wäre er noch völlig apathisch gewesen und auf nichts anderes fokussiert, als nach genügend Luft zu ziehen.


    Nachdem sich meine erste Freude gesetzt hat, macht sich dennoch die Angst breit, was wir beim schallen finden werden... ich melde mich weiter.

  • So, es hat sich einiges getan, kurz halten wird wahrscheinlich schwer, um nichts zu vergessen...


    Dexter ist nach wie vor in der Klinik. Die Verschattungen auf dem Röntgenbild sind Flüssigkeit (Pleuraerguss). Da nahezu sein gesamter Brustkorb betroffen war und die Flüssigkeit in hohen Mengen vor dem Herzen angesammelt war, konnte sie das Herz auch im Ultraschall nicht sehen, wir gehen daher auch davon aus, dass hier evtl. das Ursprungsproblem liegt.


    Dennoch: Dexter hat sich über die Tage in der Klinik gut gemacht. Er hat begonnen, selbstständig zu fressen (wenn auch noch in nicht ganz ausreichenden Mengen), er ist aufmerksam und die Atmung nach wie vor stabil. Heute morgen wurde er aus der Sauerstoffbox genommen, bekommt also seit heute Morgen beim Atmen keine Unterstützung mehr. Bislang kommt er gut zurecht, wir möchten jedoch kein Risiko eingehen und das noch bis morgen von der Klinik beobachten lassen. Meine Tierärztin teilt mit, dass wir aktuell keinesfalls an dem Punkt sind, darüber nachzudenken, ihn schon aufzugeben. Dexter ist jung und hat sich gut entwickelt. Wir haben Hoffnung, ihn irgendwie wieder hinzukriegen.


    Da wir den Kern des Problems noch immer nicht kennen, er auf die Medikation allerdings gut anspricht, dürfen wir ihn evtl. vorübergehend morgen nachhause holen. Um die Ursache zu finden ist zunächst eine Punktion zum Abziehen der Flüssigkeit sowie ein CT geplant. Hierfür muss er allerdings sediert werden und dafür ist er noch nicht stabil genug. Nach Auskunft meiner Tierärztin (die hier auch die Oberärztin der Klinik und auf Kleinsäuger, spezifisch auch Meeris, spezialisiert ist) hat sich sein Allgemeinzustand derart verbessert und er springt derart gut auf die Medikation an, dass er morgen wahrscheinlich tatsächlich nachhause darf. Wir werden ihn dann in der kommenden Zeit versuchen so weit zu stabilisieren, dass er sediert werden kann.


    Aktuell steht noch alles offen. Das alles kann noch eine gute, aber auch eine katastrophale Wendung nehmen. Die Flüssigkeitsansammlungen resultieren meistens daraus, dass der Körper bzw. das Herz diese nicht mehr ausreichend abtransportieren kann. Das kann wohl etliche Ursachen haben, "banale" wie auch fatale. "Bestenfalls" (so muss man es ausdrücken) handelt es sich um eine Entzündung am oder um das Herz, oder um eine Art "Geschwulst", (sie hat mir den Fachausdruck dafür genannt, er fällt mir leider gerade nicht mehr ein) welches gerade bei jungen Tieren vermehrt auftritt. Diese "Geschwulste" können ebenfalls punktiert und danach mit Cortison behandelt werden. Auch eine angeborene Herzerkrankung und eine damit einhergehende, lebenslange Medikation kann nicht ausgeschlossen werden, genauso wenig wie (der schlimmste Fall) eine tumoröse Masse.


    Ich wage noch keine Prognose, verliere im Sinne meines Schweinchens jedoch nicht die Hoffnung. Die Tatsache, dass er so gut auf die Medikation anspricht, befeuern meine Hoffnungen dennoch. Er wird bis zur Diagnostik prophylaktisch in mehrere Richtungen behandelt, d. h. Cortison, Antibiotika, Entwässerungs -und Schmerzmedikamente.


    Morgen früh wird noch ein Röntgenbild gemacht. Dann können wir sehen, ob sich evtl. bereits auch so etwas getan hat. Sein guter Allgemeinzustand kommt schließlich nicht von irgendwo her... Wir warten ab.


    Liebe Grüße

  • Was du beachten musst:

    Falls sich die beiden Jungs nach der Trennung nicht mehr verstehen, dann solltest du ein 2. Gehege für Dexter bereit haben. Evtl müssen die beiden neu vergesellschaftet werden. Und in seinem jetzigen Zustand, würde ich auf eine Vergesellschaftung verzichten.

  • Das haben wir auf dem Schirm, das ist kein Problem. Wir haben ja ein 2-stöckiges Gehege, jede Etage hat hier 2x1 m. Wir würden in diesem Fall einfach den Übergang schließen, dann könnten wir einen oben und einen unten unterbringen.


    Aber danke dass du das Thema aufgreifst Wassn. Habt ihr Ratschläge, wie ich vorgehen soll, wenn Dexter nachhause kommt? Wir möchten zu großen Stress für ihn vermeiden. Sie waren bis dato ein Herz und eine Seele, aber ich bin auf alles vorbereitet und möchte nicht allzu naiv an die Sache rangehen. Dexter wird ja faktisch alleine schon anders riechen, wenn er aus der Klinik kommt.


    Über Erfahrungsberichte würde ich mich super freuen!

  • Es gibt so 1-2 Tips, die ich dir geben kann. Sie sind aber keine Garantie, dass es klappt.

    1. Dexter mit nassem Streu seines Kumpels einreiben. Dann riecht er nach seinem Kumpel und der "Klinikgeruch" ist nicht mehr so stark.

    2. Den Kumpel aus dem Gehege nehmen, die Häuser umstellen. Dann Dexter ins Gehege setzen, so dass er sich orientieren kann. Ihn dort auch 15 Minuten alleine drinnen lassen.

    Dann erst den Kumpel dazu setzen.


    Sollte der Kumpel anfangen, Dexter zu jagen, dann müsst ihr genau schauen, ob er Dexter auch Ruhephasen gönnt. Dh. legt Dexter sich hin, weil er schlapp macht und der Kumpel lässt dies auch zu, dann schaut es gut aus. Treibt er Dexter immer wieder hoch und jagt ihn, würde ich die beiden wahrscheinlich trennen. Ihr müsst halt gut schauen, wie es Dexter geht, wie er atmet.

    Evtl pumpt er dann auch regelrecht und legt sich alle paar Minuten hin. Diese Ruhephasen muss sein Kumpel zulassen. Das ist wichtig.


    Das Schwierige ist, Dexters Herz. Es kann leider nicht wie eine normale Vergesellschaftung sein, wo man Schweine auch mal einen Konflikt austragen lässt, der evtl mal etwas mehr von ihnen abverlangt.

  • Das mit dem Einreiben des gebrauchten Streus kam mir auch schon in den Sinn. Dann werde ich versuchen, alles richtig zu machen und berichte, wie es gelaufen ist.

    Ich habe noch überlegt, ob es Sinn macht, den Stall vorher auszumisten und zu reinigen. Da bin ich mir aber nicht ganz sicher, ob das hier hilft oder ob es hilfreicher ist, wenn ich das Gehege so lasse und nur umstelle..


    Danke für die Tipps!

  • Ich habe noch überlegt, ob es Sinn macht, den Stall vorher auszumisten und zu reinigen. Da bin ich mir aber nicht ganz sicher, ob das hier hilft oder ob es hilfreicher ist, wenn ich das Gehege so lasse und nur umstelle..


    Danke für die Tipps!

    Zum Thema Stall reinigen bei der Vergesellschaftung steht auf der Seite der Meerschweinchen Nothilfe Hamburg folgendes:


    "Im Gegensatz zu Kaninchen bilden Hausmeerschweinchen keine Reviere. Deshalb ist es unnötig das Gehege zu putzen, zu schrubben oder auf „neutralem Boden“ zu vergesellschaften.

    Die Rangordnung muss ausdiskutiert werden und da ist es ganz egal, wo sie stattfindet.

    Viel Frischfutter verteilt im Gehege sorgt für Ablenkung. Wer satt ist, hat kaum Lust zum Streiten!
    "


    Wünsche dir und deinem Dexter viel viel Kraft!

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