• Hallo!

    Ich habe eine Gruppe mit einem 10 jährigen Kastraten und drei Weibchen (9 Jahre, und 2x 2 1/2 Jahre). Die beiden Jüngeren sind Schwestern, und zusammen lebt die Gruppe seit 2 Jahren bisher friedlich. Seit einer Woche verhält sich eine der Jungen jedoch sehr aggressiv gegenüber ihrer Schwester. Dies ging so weit, dass sie ihr das Ohr aufgeschlitzt hat, und dies beim TA genäht werden musste, sie haben richtig gekämpft und auch danach nicht voneinander abgelassen.


    Sie war schon immer eine Zicke, aber die Gruppe war harmonisch. Wie gehe ich da am besten vor? Ich wollte mit ihr mal zum Tierarzt, um sie auf Zysten untersuchen zu lassen, eventuell auch auf Schilddrüsenprobleme. Was kann ich in der Zwischenzeit aber tun, um dieses Verhalten zu beeinträchtigen? Das Gehege erweitern ist schlecht, aber machbar wenn nötig, ich weiß ja nur nicht ob ein zusätzlicher Quadratmeter die Dame genug ablenkt. Ein neues Schwein in die Gruppe zu integrieren wäre im Notfall auch möglich, wollte ich dem Kastraten aber ersparen, da ich denke der ist mit einen fast 11 schon gut genug mit seinen drei Weibern bedient. Er ist allerdings wahnsinnig gut sozialisiert und geht in seiner Rolle super auf (ich habe ihn aus zweiter Hand nachdem mein alter Kastrat verstorben war), und hat die beiden jungen Damen aufgezogen. Jetzt ist er dabei die Schwächere zu verteidigen und hält auch Abstand von der bissigen Schwester, was mir zusätzlich zu denken gibt.


    Ein paar Rahmeninfos: Ich halte Schweinchen seit 15 Jahren, hatte bisher aber nie solche Streitigkeiten. Mehrere Futterstellen sowie mehrfache FriFugabe sind sichergestellt, da wird auch niemand verscheucht oder "muss" sich in die Quere kommen. Das Gehege ist drei Meter auf 1,5m, und es gibt 10 Häuser/Brücken/Unterstände mit jeweils mehr als einem Eingang, und Möglichkeiten sich auch mal aus den Augen zu gehen.

    Anmerkung: Mir ist bei der Suche in alten Beiträgen aufgefallen, dass es bei der Vergesellschaftung damals wohl auch zu Beißereien kam, aber seit diesem einen Biss kam nichts mehr vor.

  • Ich kann dir da grad nichts sagen außer

    😱10 Jahre und neun Jahre ist der Knaller!!!!!

    Danke dir, die beiden haben richtig Glück mit ihren Genen gehabt, und sind immernoch fit! :S
    Die beiden haben dadurch nur leider schon einige andere Schweinchen kommen und gehen sehen. Aber vielleicht sind sie deswegen noch da, damit ich nicht auch wegen ihnen geknickt sein muss, sie sind sehr empathisch! ;)

    Edit: Hab meinen Avatar gerade gesetzt, das ist Winnie, der kleine Kastrat (Er wiegt nur 800 bis 900 Gramm seit ich ihn habe, diese Minimaus!)

  • Wie ist denn sonst das Verhalten des "bissigen" Mädels?

    • Brommselt sie viel neuerdings?
    • Ist sie besonders lange brünstig?
    • Siehst Du sonst eine Veränderung an Ihr?

    Ich würde schnell zum Tierarzt gehen (möglichst noch am Freitag), damit sie bei Bedarf zügig behandelt werden kann. Alles andere würde den Stress für sie und die anderen nur unnötig verlängern, nach dem, was Du schreibst.


    Hast Du denn einen mit Meerschweinchen erfahrenen Tierarzt?

  • Wie ist denn sonst das Verhalten des "bissigen" Mädels?

    • Brommselt sie viel neuerdings?
    • Ist sie besonders lange brünstig?
    • Siehst Du sonst eine Veränderung an Ihr?

    Ich würde schnell zum Tierarzt gehen (möglichst noch am Freitag), damit sie bei Bedarf zügig behandelt werden kann. Alles andere würde den Stress für sie und die anderen nur unnötig verlängern, nach dem, was Du schreibst.


    Hast Du denn einen mit Meerschweinchen erfahrenen Tierarzt?

    Ja, mein Tierarzt kennt sich zum Glück sehr mit Meerschweinchen aus und bildet seine TAs in Ausbildung auch dahingehend weiter. Als das Ohr der kleinen genäht werden musste habe ich das angesprochen, da war jetzt aber ersteinmal der Erhalt des Ohres im Vordergrund.

    Zu deinen Fragen:

    Sie brommselt nicht, nur die Älteste hat mittlerweile damit angefangen das ab und an zu tun, und macht das ausschließlich gegenüber ihr.


    Brünstig ist sie nicht mehr als normalerweise, soweit ich das mitbekomme, und die Schweine sitzen den gesamten Tag neben mir, also das hätte ich denke ich gemerkt.


    Was die Verädnerungen angeht: Vor dem Vorfall war da nichts in die Richtung zu erahnen. Was den Status jetzt akut angeht ist es auch nicht viel, außer dass sie auch unseren Kastraten mittlerweile gerne auf Abstand hält indem sie ihm die Zähne zeigt, wobei er aber (wie oben gesagt) momentan meistens selbst Abstand lässt. Außerdem schnappt sie nun gerne nach ihrer Schwester, oder schleicht sich an sie ran, um ihr dann ohne jeden Grund in den Po zu kneifen, selbst wenn die Kleine freiwillig den Platz räumt. Seit dem Vorfall mit dem Ohr ist die Lage generell angespannt und mindestens einer klappert mit den Zähnen sobald ich zum Gehege komme um der kleinen ihr Antibiotika zu geben. Bis zu diesem Zeitpunk war aber alles weitestgehend harmonisch, nur typische "Ich liege hier!" - "Ja, aber da will ICH jetzt hin!" - Gezanke und ähnliches hatten sie, das war schon das höchste der Gefühle was Streitigkeiten angeht.


    Wie gesagt: Sie war vorher einfach nur ab und an zickig, in einem normalen Rahmen - ein Diva-Schweinchen halt - jetzt ist sie aber zumindest ihrer Schwester gegenüber "handgreiflich". Wobei ich nicht weiß, ob das nur wegen der Geschichte mit dem Ohr war und der Trennung für eine Nacht, da die kleine das Ketamin nur schlecht abgebaut hat und ich sie nicht gleich ihrer Schwester aussetzen wollte, damit sie keins auf den Deckel bekommt. Der Kastrat war in der Nacht bei ihr, da die beiden wahnsinnig aneinander hängen.

  • Huhu,


    mal ein anderer Denkansatz... Krankheiten verändert in vielerlei Hinsicht die Rangfolge... ist es möglich, dass die schwester evtl krank ist und die zickige deswegen gegen sie agiert? Ich würde beide damen mal checken lassen. Wie schaut das gewicht der beiden aus? war es in den letzten monaten stabil?

  • Huhu,


    mal ein anderer Denkansatz... Krankheiten verändert in vielerlei Hinsicht die Rangfolge... ist es möglich, dass die schwester evtl krank ist und die zickige deswegen gegen sie agiert? Ich würde beide damen mal checken lassen. Wie schaut das gewicht der beiden aus? war es in den letzten monaten stabil?

    Hi,

    ich hatte die gleichen Gedanken wie Letty, ich würde auch beide Damen untersuchen lassen. Evtl hat die "unterdrückte" auch ein Problem und die aufmüpfige Dame spürt dies.

    Sicher ist sicher.

  • Wenn der Tierarzt sich gut mit Meerschweinchen auskennt, würde ich versuchen, für morgen einen Termin zu bekommen. Er könnte dann auf Zysten (auch mit Ultraschall) untersuchen und bei Bedarf auch die Blutwerte untersuchen, ob sie eine Schilddrüsenüberfunktion hat. Zudem wäre es natürlich möglich, dass sie Milben hat, die sie nerven und aggressiv machen.


    Vielleicht gibt es noch andere sinnvolle Untersuchungen, aber das weiß ja dann der Tierarzt (hoffentlich).


    Alles Gute und berichte bitte, wie es weitergeht!

  • Letty , da hab ich auch schon dran gedacht, aber da achte ich akribisch drauf, da mein Kastrat so ein Leichtgewicht ist. Die Zickige (Zoe) ist ein fetter Brocken (1.1 kg), während die Kleine (Funka) eher Normalgewichtig (900g) ist. Das Gewicht ist stabil gewesen bis dahin, weder zu- noch abgenommen haben sie (Schwankungen von ein paar Gramm runter und wieder rauf ausgenommen).


    Funka hat Blasengrieß, und Schmerzen beim Wasserlassen. Das haben wir aber bisher super unter Kontrolle, und sie hatte da schon lange keine Beschwerden mehr, konnte auch keine feststellen. Als ihr das Ohr genäht wurde ist sie auch noch einmal abgecheckt worden, da fiel dem TA nichts auf. Blutwerte oder so wüßte ich aber nicht, dass er gecheckt hat, ich kann aber mal nachfragen wenn ich dann mit ihrer Schwester (die war noch nie beim TA) hingehe. Aber offensichtliches hat sie nicht, keine Knoten oder harten Stellen generell, normales Essverhalten, bis auf die letzten Tage auch sonst immer ein Gruppenverträgliches Schweinchen.

  • ich hatte die gleichen Gedanken wie Letty, ich würde auch beide Damen untersuchen lassen. Evtl hat die "unterdrückte" auch ein Problem und die aufmüpfige Dame spürt dies.

    Ds hat sich mit meiner Antwort überschnitten. :-)


    Wenn der Kastrat sich auch von ihr fernhält bzw. sie auch auf ihn negativ reagiert, sieht es doch eher so aus, als läge es an ihr und nicht an der Schwester?

  • Marie-Luise : Werde ich tun, das hatte ich wie gesagt auch schon angesprochen, die Schilddrüsenwerte zu überprüfen hatte der TA vorgeschlagen. Wenn ich was das angeht genaueres weiß schreibe ich das gerne, damit andere eventuell hier eine Lösung finden, die plötzlich ähliche Probleme haben. ;)

    Ich muss aber versuchen grad auch mal etwas runter zu kommen, mein Freund meint es hilft denen auch nicht, wenn ich wie ein Flitzebogen neben dem Gehege sitze. (Das steht direkt neben mir, so oder so, also ich belästige sie nicht ungewohnterweise mit meiner Anwesenheit.)


    Nur mal so in den Raum gefragt:

    Er meint, sie haben sich einfach nur gestritten, und das ist etwas ausgeartet. Und dass die Zicke jetzt so reagiert läge einfach daran, dass sie eine Nacht getrennt waren, und sie Lage angespannt ist. Kann das sein? Reicht eine Nacht um eine Gruppe in einen "Rangkampfmodus" zu schicken? :|

  • Wenn der Kastrat sich auch von ihr fernhält bzw. sie auch auf ihn negativ reagiert, sieht es doch eher so aus, als läge es an ihr und nicht an der Schwester?

    Auch wieder wahr. Aber jeder Denkansatz ist mir Recht, solange am Ende wieder jedes der Schweinchen zufrieden ist. Im Idealfall ohne eine neue Gruppe eröffnen zu müssen, oder weitere Schweinchen reinsetzen zu müssen. :/

  • Schweinchen sind sehr unterschiedlich und so manches von ihrem Sozialverhalten bekommen wir vermutlich gar nicht mit, sondern sehen nur das Ergebnis. Aber ich halte es nach allen Berichten, die ich bisher gelesen habe, für sehr unwahrscheinlich, das sich zwei Weibchen, die von Geburt an, seit 2,5 Jahren zusammenleben, auf einmal nich mehr verstehen.


    Ein Idee hätte ich noch: Kann es sein, dass der Kastrat oder auch das ältere Weibchen schwach geworden sind und das "aggressive" Mädel verunsichert ist und meint, sie müsse nun die Führung übernehmen?

  • Marie-Luise : Werde ich tun, das hatte ich wie gesagt auch schon angesprochen, die Schilddrüsenwerte zu überprüfen hatte der TA vorgeschlagen. Wenn ich was das angeht genaueres weiß schreibe ich das gerne, damit andere eventuell hier eine Lösung finden, die plötzlich ähliche Probleme haben. ;)

    Ich muss aber versuchen grad auch mal etwas runter zu kommen, mein Freund meint es hilft denen auch nicht, wenn ich wie ein Flitzebogen neben dem Gehege sitze. (Das steht direkt neben mir, so oder so, also ich belästige sie nicht ungewohnterweise mit meiner Anwesenheit.)


    Nur mal so in den Raum gefragt:

    Er meint, sie haben sich einfach nur gestritten, und das ist etwas ausgeartet. Und dass die Zicke jetzt so reagiert läge einfach daran, dass sie eine Nacht getrennt waren, und sie Lage angespannt ist. Kann das sein? Reicht eine Nacht um eine Gruppe in einen "Rangkampfmodus" zu schicken? :|

    Ja, es eine Nacht getrennt kann ausreichen, dass eine Gruppe in neue Diskussionen um die Ränge gerät. Das hängt davon ab, wie sich die Gruppe vorher verstanden hat und welche Charaktere die Schweine haben.

    Wir waren ein Wochenende weg und ich habe ein "Intensivpflegeschwein". Ich hatte die Wahl es mit an die Ostsee zu schleppen oder es in fachliche Hände zu geben. Ich habe letzteres gewählt. Die Gruppe ist so in sich ruhend und gefestigt und auch das Tier was separiert worden ist, ruht perfekt in sich selbst, so dass es überhaupt kein Problem für alle war. Das separierte Weibchen kam nach 2 Tagen Trennung in die Gruppe zurück und es war, als wäre nichts gewesen.

    Evtl müssen sich deine auch nur neu organisieren.

    Und dass da einer ins Ohr gebissen worden ist und dieses Ohr genäht werden musste, war einfach nur ein blöder Umstand. Wie schaut es den mittlerweile aus, haben sich die Gemüter beruhigt?

    Auch Meerschweinchenweibchen können, wenn sie einen starken und dominanten Charakter haben, in einer Gruppe viel Ärger verzapfen, ohne dass es eine medizinische Ursache gibt.