Meerschweinchen Verhalten

2Böcke - Freunde mit gewissen Vorzügen?

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Hallo,


    vielleicht kann mir jemand das Verhalten meiner 2 Jungs beide unkastriert erklären.



    Der Große ein Ridgeback ist etwa 3 Monate älter und locker 20% größer.

    Was immer er will nimmt er sich, sei es Futter oder Lieblingsplatz.

    Dabei ist er unglaublich ruhig, läuft nie großartig rum und stresst seinen Freund auch nie.

    Er "spricht" sehr wenig, kein Futterquiecken, kein ErkundungsGackern, nichts.

    Gebrommselt hat er noch nie! obwohl er klar der Chef ist. Duftmarken setzen ist auch so gut wie gar nicht, habe es vielleicht 3-4mal gesehen.


    Der Kleine ein US-Teddy (jünger, kleiner) ist das totale Gegenteil dauernd am rumlaufen, "redet" die ganze Zeit, liebt seinen Freund und stresst ihn manchmal sosehr, das der Große nach ihm schnappt(sehr sehr selten).

    Im Vergleich zu anderen Meerschweinchen ist er eher klein, und scheinbar dauergeil, seine Eier sind so groß wie meine Daumen, und ich bin um die 1,90m groß. - Das ist keine Übertreibung, er könnte darauf sitzen.



    Jetzt das Problem:

    Der Kleine brommselt sobald er in die Nähe des Großen kommt.

    Manchmal schläft der Große oben, und der Kleine unten, dann wacht er auf, quietscht fröhlich springt ein paar mal herum und läuft los um den Großen zu wecken, lautstark brommselnd.

    Manchmal motzt der Große im Halbschlaf und es reicht, aber er schnappt auch schon mal in die Luft, aber das sehe ich höchsten alle paar Tage mal.

    Falls der Große mit dem Arsch nicht an der Wand schläft wird er erst geleckt und dann besprungen.


    Der Kleine besteigt den Großen andauernd, also mindestens 20-30mal am Tag wenn nicht öfter.

    Aber nicht auf die übliche Art und Weise sondern mit voll ausgefahrenem Penis, und ich denke er kommt dabei auch.

    Es wirkt klar sexuell und nicht zur Bestimmung der Rangordnung.


    Der Große versteckt sich immer öfter in Ecken oder Häuschen, stets an der Wand. Kommt er raus, läuft der Kleine sofort los und versucht es wieder.


    Wenn der Große uriniert leckt der Kleine das auf, er riecht nein leckt dem Großen sooft wie möglich den Hintern.

    Das Geht soweit, das er Kopf an Arsch mit dem Großen schläft mit 1-2cm Abstand vielleicht.

    Gleichzeitig aber macht der Kleine unterwürfige Gesten wie von unten nach oben Küsschen zu geben(Mund auf Mund), jeder weiß was ich meine, so ist es am leichtesten zu beschreiben.


    Der Große verteidigt sich kaum, manchmal quietscht er und tritt dabei nach hinten, aber eher selten und dauernd sieht er mich dabei an, als ob er sagen würde "hilf mir".



    Der Kleine ist sexuell so hyperaktiv, das ich ihn einmal beobachtete wie er scheinbar im sitzen einschläft, Augen immer mehr geschlossen und belustigt warte ich darauf, dass er vor Müdigkeit umfällt. ;-)

    Aber plötzlich beugt er sich immer noch mit geschlossenen Augen vor, Hinterbeine immer mehr ausgestreckt, es sieht aus als ob er sich gleich übergeben wird, sogar sein Körper bäumt sich auf.

    Und dann sehe ich es -

    er hatte gerade einen feuchten Traum, kein Zweifel darüber, habe alles gesehen.



    Sind es echt 2 Jungs? eine Bekannte war auch überzeugt der Große sei ein Mädchen alles am Verhalten spricht dafür, auch der Körperbau wirkt recht weiblich. Sie dachte sogar er sei schwanger. Er sieht wirklich ein wenig so aus.

    Aber bei beiden konnte ich den Penisknochen hervordrücken.


    Ach und beim Großen kann ich keine Eier erkennen, ist er Kastriert? ich weiß es nicht, aber Eier sind weder zu ertasten noch zu sehen, eine Narbe kann ich auch nicht erkennen(bleibt eine Narbe nach der Kastration?).



    Danke für die Zeit

  • Huhu, also ich kann nur sagen, dass man keine Narben erkennen kann nach der Kastration. Beim Rest bin ich keine Hilfe

  • Huhu, ich bin reine Kastraten- und Böckchen Pflegestelle eines Nothilfevereines.

    Das klingt nach einer sehr intensiven und auf Gegenseitigkeit beruhenden, eheähnlichen Gemeinschaft.

    Auch die sexuelle Aktivität mit Ejakulat ist bei Jungs völlig normal, das passiert auch Kastraten im Traum oder gewollt bei Selbstbefriedigung.

    Ohne Fotos kann ich das Geschlecht nicht beurteilen und auch nicht, ob der grossse Bub ein Kastrat ist.

    Nur soviel: Es gibt schwule MS und sogar Tiere, die äußerlich Männer sind, aber weibliche Geschlechtsorgane haben.

    Bei einem unserer Kastraten, den unsere TÄ kastriert hat, wurde nach dem Tod bei der Obduktion eine Gebärmutter UND Eierstöcke gefunden. Er war zu Lebzeiten nie auffällig und ein liebevoller Haremswächter.

    LG

  • Ich würde auch beide kastrieren lassen. Die Kastration ist auch für die Zukunft der beiden gut. Sollte einer der beiden versterben, gibt es keine Garantie, dass der "Überlebende" sich mit einem neuen Böckchen vergesellschaften lässt. Hinzu kann im Alter das eine oder andere Zipperlein dazu kommen, so dass eine Kastration evtl nicht mehr möglich ist. Dann sitzt da ein älterer Herr, der nicht mehr mit Böckchen zusammen leben mag und ist nicht kastriert und gesundheitlich für die OP zu angeschlagen. Eine bescheidene Situation.

  • Vielen Dank für die Antworten,


    eine Kastration sollte ich vielleicht in Betracht ziehen.

    Aber gerammelt wird dann trotzdem noch zumindest habe ich das mitbekommen als ich mal für ein Grüppchen(Kastrat+Weibchen) die Urlaubsbetreuung war.


    kleinschweinugly dein Beitrag hat mich sehr beeindruckt macht mich nachdenklich.


    Mir viel auf, dass es bei sehr warmen Temperaturen scheinbar "wilder" zuging, jetzt habe ich allerdings das vergangene Wetter betrachtet und die Temperaturen waren innerhalb der letzen 2 Monate grob alle 2-3Wochen warm.


    - Habe ich da Wetter mit "Hitze" verwechselt? :-)


    Ein Mädel mit Penis, den Gedanken hatte ich auch schon, aber als Phantasterei abgetan.

    Mir war nicht bewusst, dass so etwas scheinbar öfter vorkommt.



    - ?Eine Kastration für den Kleinen und noch ein Weibchen dazu? -

    über sowas denke ich gerade nach, schau ma mal.


    Vielen Dank nochmals

  • Bitte bitte kein Weibchen zu den beiden dazu setzen. Bockgruppen funktionieren nur ohne Weibchen, weil der Geruch der Damen die Rivalität auslöst. Ein Böckchen duldet normalerweise keinen Konkurrenten. Das kann blutig bis tödlich enden für deine beiden Böckchen

  • Der Große versteckt sich immer öfter in Ecken oder Häuschen, stets an der Wand. Kommt er raus, läuft der Kleine sofort los und versucht es wieder.

    Ich würde dem Großen und eigentlich beiden zuliebe das nicht weiter so laufen lassen! Wir hatten hier eine änliche Situation. Es "endete" mit Grabmilben und deutlich gestresster Stimmung und zunehmenden Aggressionen.


    So wie Du es beschreibst, hat das aus meiner Sicht nichts mit einer "glücklichen" "schwulen" Beziehungen zu tun. Schwul ist für mich nur ein männliches Wesen, dass sich für andere männliche Wesen entscheidet, obwohl er auch weibliche Partner haben könnte. Das ist ja hier nicht der Fall. Zumindest kann man es nicht wissen und einer von beiden scheint damit unglücklich zu sein. Ja noch mehr: auch der Kleine findet dadurch offensichtlich keine Ruhe oder ausreichende Befriedigung. Denn wenn er mit Weibchen zusammeleben würde, dürfte er bei jedem Weibchen nur innerhalb von einigen Stunden alle zweieinhalb Wochen decken. Ansonsten würden ihn die Weibchen abwehren. Dass er es so oft versucht, deutet für mich darauf hin, dass es ihm auch nicht wirklich "hilft" - was ja auch natürlich ist bei zwei Männchen.


    Ich sehe Kastration, die nicht sein muss, z.B. weil man ein Männchen mit Weibchen zusammenhalten will, immer noch kritisch. Aber in der von Dir beschriebenen Situation könnte es für beide eine deutliche Erleichterung bringen. Sollte es sich nach rund 2 Monaten nicht beruhigen, würde ich möglichst dem kleinen zwei Weibchen geben und dem großen einen anderen Kastraten oder auch Weibchen. Das setzt natürlich ausreichenden Platz, Geld und Zeit für zwei Gruppen voraus.


    Kastration ist für mich immer ein schwerwiegender Eingriff und eine Notlösung, auch wenn viele andere Halter in Deutschland das anders sehen. Dennoch gilt aus Sicht: Wir halten notgedrungen die Tiere unnatürlich: keine freie Wahl der Partner, keine gesunde soziale Umgebung beim Aufwachsen, keine Fortpflanzung, zu wenig Platz, immer reichhaltiges Futter, teils Langeweile. Daher fände ich es trotz meiner Bedenken falsch, auf biegen und brechen, eine Kastration abzulehnen, weil sie unnatürlich ist.


    Mit diesen und ähnlichen Überlegungen habe ich unsere Böckchen mit gut zwei Jahren schweren Herzens kastrieren lassen. Bisher hat sich das Verhalten sehr deutlich zum Guten verändert. Ob es dabei bleibt oder sogar noch entspannter und fröhlicher wird, kann man erst in einigen Monaten sagen.

  • Ich denke, so wie es Böckchen gibt, die total asexuell sind und kein Interesse an Weibchen zeigen, sehen wir hier die genau umgekehrte Variante. Ich plädiere dafür den kleinen Kerl in einen Harem zu bringen. Ich denke davon würde er sehr profitieren

  • Letty Ich kann mir auch vorstellen, dass es ihm guttun würde. Aber dann müsste er ja auch kastriert werden und 6 Wochen danach ohne Weibchen und damit noch bei dem Großen sein. Und vielleicht wird sein Verlangen ja in dieser Zeit deutlich nachlassen. Das kann man ja abwarten für eine Entscheidung.

  • Kastrationen sorgen dafür, dass die Hormone auf einem deutlich niedrigeren Level bleiben. Meerschweinchen produzieren auch in den Nebennieren männliche Geschlechtshormone, sind also bei entfernten Hoden nicht völlig geschlechtslos wie das etwa bei Katzen ist. Aber das ist halt doch weniger als die Portion der Nebennieren UND die Portion der Hoden. Es würde also doch eine Ecke weniger gerammelt werden und beiden Stress nehmen.


    Außerdem ist es eine Lebensversicherung: Irgendwann wird einer von beiden sterben, und wenn der andere dann kastriert ist, kannst du jedes Mädel dazu setzen und es wird klappen. Bei unkastrierten Böcken ist es dagegen echt schwierig, neue Gesellschaft zu finden - ein Babybock zu einem Opa klappt halt auch nur bis die Pubertät losgeht, und bockgruppenverträgliche Jungs im passenden Alter sind echt schwer zu finden. Und im Alter noch kastrieren ist womöglich nicht mehr möglich. Also ggf. müsste man den armen Bock dann ewig alleine halten, bis man doch irgendwo ein passendes Böckchen findet... das ist keine schöne Lösung.

  • Eine Kastration ist eine Versicherung....

    Es gibt viele männliche Meerschweinchen, wo man im jungen Alter die Kastration nicht gemacht haben, und die im Alter die Quittung zu tragen haben...weil die zu krank sind und sich nicht mehr mit männlichen Kollegen vertragen.

    Diese Böcke sind ein großes Problem. Bei mir wohnt im Moment ein Notbock, herzkrank, eine OP nicht möglich....und er verträgt sich nicht mehr mit Männchen. Eine ganz traurige Gestalt.

  • Bei mir wohnt im Moment ein Notbock, herzkrank, eine OP nicht möglich....und er verträgt sich nicht mehr mit Männchen. Eine ganz traurige Gestalt.

    Oh nein... Ein sterilisiertes Weibchen wäre da wohl die einzige Lösung, aber das ist sooo schwer