Meerschweinchen Verhalten

Trennung dauerhaft oder nur auf Zeit

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Hallo zusammen.

    Ich bin neu hier und brauche Rat.

    Ich bin nicht unerfahren mit den Schweinchen, allerdings habe ich erstmals Jungtiere und erstmals mehr als 2 Tiere, da ich nach Jahren wieder Meeris angeschafft habe und wir nun eben auch viel Platz für sie haben.

    Ich hatte nie Probleme mit vergesellschaften, hatte früher meist aber ältere Tiere aufgenommen, wenn ein Partner starb. Es waren meistens immer Böcke, nur einmal hatte ich 2 Weibchen, welche aber recht schnell hintereinander verstorben sind (waren 8 oder 9 Jahre alt)


    Folgende Situation

    Meine Meeris sind von klein auf bei einander, alles Böckchen, 4 Stück an der Zahl, 2 helle (braun-weiß) und 2 dunkle (tricolor) . Leben auf guten 7qm.

    Aktuell sind sie 8-9 Monate alt, gewichtsmässig liegen sie bei knapp 800gr, ausser 1 der hat 950gr, ich habe sie nun fast ein halbes Jahr.

    Zankereien gab es immer wieder mal aber die haben sich recht schnell wieder gelegt. Aber letzte Woche wurde es blutig und somit habe ich das verwundete rausgekommen bzw steht noch im Käfig im Gehege. Gestern haben wir nochmal unser Glück versucht, aber es endete wieder blutig und es ist immer nur das selbe verwundet, die anderen haben kaum etwas.

    Feststeht die 2 dunklen und 1 heller haben Probleme. Der andere Helle hält sich da raus, aber ich kann jetzt nicht genau sagen, welcher genau das Problem ist, nur das es zwischen diesen 3 nicht stimmt.

    Alle 4 hatten letzte Woche dann auch leicht abgenommen (zwischen 20 und 30gr), nächster TÜV ist morgen.

    Da wir übernächste Woche das Gehege umgestalten wollen bzw müssen, weil sich dort auch Mäuse breit machen, ist jetzt die Frage, verändern wir nun komplett baulich (fest) und machen 2 Gehege mit etwas mehr als jeweils 3qm und somit die Schweinchen in 2 2er Gruppen trennen oder ob wir evt. Noch mehr Platz geben und anbauen und in der 4er Gruppe nochmal eine Chance zu geben. Ich weiß ja nicht, ob wir eine Chance haben ob sich das nach der Pubertät wieder ändern kann.

    Ich habe gegoogelt, aber bisher nicht richtiges gefunden und suche nach Erfahrungen und Tipps.

    Zur Fütterung: Neben Heu bekommen Sie 2x täglich Frischfutter und 1x täglich Gehölze (Haselnuss, Obstgehölze) oder auch mal getrocknete Mischungen aus Löwenzahn.


    Liebe Grüße Manuela

  • Herzlich Willkommen, Manuela!


    Leider kommt es oft zu dem Problem, das Du jetzt hast, wenn man 4 Jungtiere, noch dazu Männchen, alleine, also ohne Erwachsenen aufwachsen lässt.


    Jungtiere ohne Erwachsenen zu halten, ist nie gut, aber wenn es - wie oft - nur 2 sind, bilden sie eher eine Notgemeinschaft. Bei drei oder vier kann man ja gegen den vorgehen, den man nicht mag, ohne alles zu verlieren, was man hat.


    Ich fürchte, wenn sie sich mehrfach blutig gebissen haben, sieht es schlecht aus. Vorher habe ich aber noch einige Fragen:


    • Sie sollen auch im Winter draußen leben?
    • Wie tief waren die Wunden?
    • Ist Ruhe zwischen den Drei?
    • Wenn Mäuse reinkommen konnte, ist das Gehege vermutlich nicht mardersicher. Magst Du es näher beschreiben oder Fotos einstellen?
  • lHuhu,

    Deine Jungs sind mitten in der Adoleszenz (Pubertät).

    Da kommt es bis zum 2. Lebensjahr zu sogenannten Rappelphasen.

    Bitte lies Dir das alles mal durch um die Jungs annähernd zu verstehen und BITTE, lasse die Jungs ALLE möglichst fix kastrieren:

    1. Link: https://meerschweinchen-nothilfe-hamburg.de/kastration.html

    2. Link: https://meerschweinchen-nothilfe-hamburg.de/bockgruppen.html

    3. Link: https://meerschweinchen-nothilfe-hamburg.de/babies.html

    Gabi

  • Hallo Marie-Luise.

    Danke für eure Antworten.

    Sie leben nicht direkt draußen, sondern sind im Schopf im ehemaligen Schweine und Ziegenstall.

    Nicht wundern, aktuell habe ich aufgrund der hohen Temperaturen kein Einstreu auf dem Boden.

    Der eine Raum hat 3,4qm, der andere 3,7, verbunden sind die 2 Räume durch einen teilweise Durchbruch der Wand.

    In dem größerem Raum steht noch ein Käfig mit 180x80, aber der ist jetzt auf dem Bild nicht zusehen.

    Ich bin nicht so eine gute Fotografin aber ich versuche mal 2 Bilder anzuhängen.

    Die anderen 3 verstehen sich gut(wiegen von Links nach rechts: 780, 950 und 770gr), aber ich kann ja den anderen nicht auf Dauer alleine lassen.

    Die Bisswunden am Körper sind eher oberflächlich, aber die Bisswunden um die Schnauze haben es in sich, verheilen aber gut.


    Lg Manuela


    Hallo Gabi.

    Leider lassen sich die Links nicht öffnen, komme immer auf meinen Beitrag. Aber ich werde mal danach googeln heute Abend.


    Lg Manuela

  • Also bei dem Platz macht es definitiv sinn einen gut sozialisierten Kastraten dazu zu bringen, um den Jungspunden erziehung beizubringen. Das ist aber kein allheilmittel.


    mit dem bock, der verletzt wurde, wird es definitiv nicht mehr gut. grundsätzlich empfehle ich ALLE böcke zu kastrieren, denn nicht selten ergibt sich nach so eine rkabbelei in Bockgruppen eine Bockunverträglichkeit und man kann die entsprechenden Tiere nur noch mit weibchen vergesellschaften.

    Den ausgestoßenen würde ich nach ablauf der Kastrationsfrist mit einem mindestens 1,5 jahre alten, gut sozialisierten weibchen zusammen bringen. Bitte mit ausreichend abstand zu den restlichen 3 böcken.

    ob ein erzieherbock bei den anderen dreien wirklich noch was retten kann... keine ahnung. bei dem Platzangebot ist das echt eine erziehungs und charakterfrage und mir wäre das risiko zu groß, dass mir auch dann alles um die ohren fliegt und ich vielleicht stammgast bei tierarzt bin

  • Hmm die Tiere sind 8-9 Monate alt, sind evtl noch in der Rappelphase. Da würde ich, ganz ehrlich, nicht allzu viel Hoffnung auf einen "Erzieherbock" legen. Ich denke eher, dass da nichts mehr zu machen ist. Wenn die Jungs jünger sind, noch vor der Rappelphase, hat ein älterer erfahrener Bock gute Chancen, da auf sei einzuwirken. Jetzt in dem Alter, sind sie schon so stark, dass dies wahrscheinlich nichts mehr bringt.

    Evlt würde der Bock die "Jungs" auch angehen, weil er in ihnen Rivalen sieht.

    Auch damit muss man rechnen. Ich erlebe das Spiel gerade bei 2 Notmeeris hier bei mir im Wohnzimmer und da ist das junge Tier noch kein halbes Jahr alt.

  • Ich habe selbst keine Erfahrung damit, aber aus eigenem Interesse sehr viele Erfahrungsberichte zu Bockgruppen gelesen. Ich kann mich an keine Gruppe erinnern (das muss aber nicht vollständig sein), in der ein "Erzieher" in dem Alter noch etwas ausrichten konnte bei Böckchen.


    Normalerweise sind 3 keine gute Idee, aber es gibt auch Dreiergruppen, die dauerhaft stabil sind. Das würde ich erst einmal probieren, ob es weiter friedlich bleibt. Das gebissene Böckchen würde ich schnell kastrieren lassen - aber bei einem mit Meerschweinchen erfahrenen Tierarzt. Dann würde ich den Mauerdurchbruch verschließbar machen und ihm 6 Wochen nach der Kastration 2 Weibchen dazugeben.


    Allerdings sieht es auf den Fotos so aus, als fehlten auch Unterstände, Sichtschutz und z.B. Zweige zum Knabbern. Ist es tatsächlich so leer, wie es auf den Fotos erscheint?


    Natürlich soll man nicht alles zustellen, so dass sie nicht mehr rennen können. Aber bei 3 Tieren würde ich persönlich mindestens 6 Unterstände hineinstellen.


    Häuser müssen auf jeden Fall 2 Eingänge haben, die so liegen, dass kein Tier in die Enge getrieben werden kann. Sonst kann es passieren das ein ranghöheres Tier in ein Haus kommt und das rangniedrigere ausweichen will. Wenn das aber nur geht, indem es auf den Ranghöheren zugeht, fasst der es als aggressive Reaktion auf. Es soll schon oft in Häusern mit 1 Eingang oder 2, die ungeschickt liegen, zu Beißereien gekommen sein. Ideal sind kleine "Hocker" (also Brett mit 4 Beinen) ggf. mit Stoff, der an 2 Seiten überhängt. Das gibt Geborgenheit, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken.


    Gerade wenn Du den Platz teilen musst, aber auch sonst, würde ich auch eine Ebene von z.B. 2 x 0,6 Meter an eine Wand stellen. Da reicht auch wieder eine Platte mit 4 oder 6 Beinen (ca. 20 cm hoch). 0,6 Meter sollten nicht unterschritten werden, damit 2 Tiere ohne zu große Nähe aneinander vorbeikommen. Da Meerschweinchen im Erwachsenenalter oft nicht mehr gerne springen. würde ich entweder 2 Rampen (2 wegen Fluchtmöglichkeit) oder zwei Podeste mit rund 10 cm Höhe davorstellen. Die Rampen wären langfristig besser, müssen aber eine geringe Steigung haben.


    Auch könntest Du einen Streifenvorhang (Stoff auf Schnur aufgespannt, bis fast oben in Streifen geschnitten) als Sichtschutz z.b. in der vollen Breite durch den Raum spannen.


    Ich würde auch bei Hitze immer zumindest einen Teil einstreuen. Meerschweinchen liegen gerne weich und gemütlich und wenn ihnen der kühle Boden lieber ist, können sie den ja wählen.


    Das sind jetzt alles Vorschläge, um es den Tieren angenehmer und abwechslungsreicher zu machen und ihnen Deckung und "aus den Augen - aus dem Sinn" zu ermöglichen.


    Während ich das so schreibe, überlege ich, ob Du es, falls Du diese Vorschläge alle umsetzen willst, nicht danach sogar noch einmal versuchen könntest mit den Vieren. Falls die beiden Räume wirklich immer so leer sind, wäre es für mich kein Wunder, dass sie sich langweilen und bei Aggressionen nicht mehr runterkommen.


    Ich hoffe, Du fasst das was ich schreibe, nicht als ungebete Kritik auf. Ich will nur versuchen zu helfen, dass die Tiere sich wohlfühlen. Und als Außenstehender sieht man manchmal Sachen, die dem Halter gar nicht auffallen.

  • Leider ist es aber auch so, dass wenn sich die Parteien verkracht haben, ein Streifenvorhang nichts mehr retten kann. Dass muss aber Manuela85 selbst vor Ort entscheiden.

    Können sich 2 partout nicht leiden, dann kracht es immer wieder, wenn sie aufeinander treffen und das werden sie, wenn sie in einem Gehege leben.

  • Wassn Ja, wenn sie sich nicht leiden können oder keiner nachgeben will, dann würde die schönste Einrichtung nichts helfen. Aber vielleicht ist ja die Einrichtung ein Hauptfaktor für die Streitigkeiten. Ich habe mehrfach von Gruppen gelesen, die durch mehr Häuschen oder Unterstände und Sichtschutz friedlicher wurden.


    Und selbst wenn es nicht den Frieden für die Vier bringen würde, wäre es auf jeden Fall für alle Bewohner eine deutliche Bereicherung.

  • Hallo nochmal zusammen.


    Gerade ist nicht alles drin. Normal sind noch 2 Tunnel drinnen, die habe ich aber gerade gewaschen. Hütten sind 4 Stück drin, ein 5. Befindet sich jetzt im Käfig, alle haben 2 Ausgänge. Die Bilder habe ich gemacht, während ich am Saubermachen war. Sie haben auch nicht nur eine Fressschale, sondern 2 und eine Heuraufe fehlt noch, die muss mein Mann noch reparieren.


    Ja, ich gebe zu. Da hab ich ein Fehler gemacht. Ich hatte bisher immer ältere Tiere aufgenommen, angefangen hatte ich mit ausgesetzten Tieren. Daran hab ich nicht gedacht, dass ein älteres dabei sein sollte. Wir hatten die letzten 5 Jahre Kaninchen, die recht nah aneinander gestorben sind, waren aber auch schon 10 und 11 Jahre alt. Und auch vorher die Schweinchen waren immer so alt, dass sie immer nur noch 2 bis 3 Jahre da waren, deshalb wollte ich einfach mal Jungtiere und habe mich nur auf die Gruppengröße konzentriert.

    Also, alle kastrieren und das 1 Böckchen mit Weibchen setzen?

    Und dann zu den anderen ein sozialisierter Bock? Sollte es da einen Abstand geben zwischen Kastration und neuen Bock?

    Bei Weibchen weiß ich die 6 Wochen Frist.

    Die anderen Ideen sind auch super und werden wir in die Neugestaltung mit einbringen.

    Sollte bei einer Erhöhung eine Umrandung dran?


    Lg Manuela

  • Es heisst nicht, dass ein älterer Bock die Situation kitten kann.

    Wenn du ein Tier raus nimmst und die anderen kommen miteinander klar dann würde ich es so belassen.

    Allerdings würde ich alle kastrieren lassen. Und zu dem einzelnen dann nach der Kastrationsfrist von 6 Wochen, ein Weibchen dazu setzen.

  • Ich würde erst mal probieren, ob sich die Lage schon entspannt, wenn einfach nur die Jungs alle kastriert werden. So nach 6-8 Wochen sieht man den Erfolg, dann sind die Hormone deutlich runter gegangen.


    Solange kann ja sowieso keiner zu Weibchen ziehen und die Wunden scheinen nicht soooo arg schlimm zu sein im Moment. Man kann da auch einiges verbessern, wenn man die Verstecke besser strukturiert (alles ziemlich voll stellen, damit sie sich besser aus dem Weg gehen können und sich nicht dauernd sehen können, Heuberge dazwischen etc.) und mit sehr viel häufigeren Fütterungen ablenkt. Wenn es 5x am Tag eine kleine Portion Futter gibt, fressen sie dann erst mal und machen dann ein Verdauungsschläfchen, da bleibt gar nicht mehr so viel Zeit zum Streiten. Futter auch unbedingt großflächig verteilen. Keine Schalen, einfach so rein werfen.


    Und dann schaut man mal, ob es mit weniger Hormonchaos schon besser wird. Es ist ja ein absolut typisches Alter, wenn es jetzt kracht, daher besteht da schon Hoffnung.

  • wenn du die herren kastrieren lässt... bitte achte darauf, dass die 3, die noch zusammen leben sollen, am gleichen tag kastriert werden, sonst kann das gefüge kippen sollte einer schwächeln.


    ich würde das trio, was sich je jetzt offenbar erst einmal versteht, auch unter sich lassen. vergiss den erzieher. lass die 3 zusammen und falls es nicht klappt, können sie eben zu weibchen dank der kastration.


    dem einzelnen suchst du aber bitte ein erwachsenes weibchen (mind 1,5 Jahre alt und gut sozialisiert). Da der kerl selbst keine erziehung genossen hat, könnte der einem kleinen weibchen auch nix mehr beibringen und somit wäre die auch wieder dazu verdammt unerzogen zu sein.

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