Meerschweinchen Vergesellschaftung

Quarantäne vor VG ja/nein

Tipps und Hilfe rund ums Vergesellschaften von Meerschweinchen

  • Hallo,

    Ich hoffe ich hab meine Frage richtig formuliert. Was ich gerne wissen würde ist eure Meinung ob eine Quarantäne eines Neuzuganges zwingend nötig ist.


    Ich hab nochmals in der Schweinchenwelt nachgelesen und dazu nix gefunden. Hab ich da was überlesen?


    Dass es für bestehende Gruppen uU gefährlich werden kann ist mir völlig klar.

    Stellt ihr jedes neue Tier dem TA vor?

    Schaut der TA nur so drüber oder achtet der speziell von sich aus auf was Bestimmtes?

    Schaut ihr es euch selber genau an und das reicht weil die Erfahrung da ist?

    Verlasst ihr euch auf den Züchter/Notstelle?


    Ich hab viele Fragen, weil wie ich Prinzessin aus dem Tierheim geholt hab waren die total überrascht, dass die trächtig war (trotz TA Kontrolle - ist aber keine Krankheit...)

    Bei Monty hab ich genau geschaut ob alles gut ist und war nicht vor der VG beim TA. Allerdings kannte ich die Halter/Bedingungen. War uU sehr leichtsinnig.

    Hätte ich offensichtlich was bemerkt, wäre er extra geblieben bis zur Abklärung.

    Ich möcht halt gern was dazulernen, damit nix passiert...

    Was denkt ihr darüber?


    Brauch ich vor der VG Quarantäne ja/nein?


    LG :)

  • Hi,


    ich habe das früher auch nie so "eng" gesehen, habe neue Tiere einfach dazu gesetzt.

    Dann, als ich vor 2 Jahren (glaube um den Dreh herum war es) Sally gekauft habe und sie einfach dazu gesetzt habe, hat mir meine Tierärztin die "Leviten" gelesen. Sally hatte schnell gesundheitliche Probleme und meine Tierärztin fragte mich, ob ich gleich alle behandeln möchte und warum ich nicht die paar Tage abwarten konnte, bis eine Kotprobe untersucht worden ist.

    Dann habe ich einen Kastraten aus einer guten Notstation adoptiert und war erstaunt, wie gut er vor der Vermittlung untersucht worden ist. Ich habe ein augenscheinlich gesundes Tier erhalten. Den konnte ich ohne Probleme sofort dazu setzen.

    Jetzt, wo ich immer mal wieder selbst erlebe, was so alles in einem Tier stecken kann, wenn man es von seinem alten Zuhause abholt... bin ich selbst sehr vorsichtig geworden. Und oft sieht man auf den ersten Blick gar nicht, was da los ist.

    Ein paar Tage, Quarantäne tun keinem Tier weh. Es gibt für mich eine Ausnahme: sollte das betroffene Tier nichts fressen, aus Trauer, aus Einsamkeit, dann sollte man sich eine Lösung einfallen lassen.

    Aber ich selbst würde mich in den Hintern beissen, wenn wegen meiner Ungeduld oder meines Leichtsinnes, ich meine ganze gesunde Truppe z.B. mit Chlamydien infiziert sehen würde....

  • Also ich habe jetzt beides gemacht. Bei Lotta habe ich mich bewusst für die Quarantäne entschieden, trotz TA. Das lag einfach daran, dass ich kein gutes Gefühl hatte nachdem ich die Haltung gesehen habe aus der sie kam.


    Bei Nora habe ich nicht gezögert sie sofort dazu zu setzen. Ich habe sie mir natürlich vorher noch einmal prüfend angesehen. Grundsätzlich hatte ich aber ein sehr gutes Gefühl bei der Züchterin. Die konnte mir schnell und kompetent alle meine Nachfragen beantworten und außerdem kannte meine befreundete Züchterin die Haltung aus der Nora stammt.


    Ich kann mich also nicht konsequent für ja oder nein entscheiden. Es ist abhängig von der Situation

  • Ich sehe das ähnlich wie Letty.
    Da spielt viel der Eindruck vom Vorbesitzer mit rein.

    Bei unsren bisherigen Neuankömmlingen, habe ich alle direkt in die Gruppe dazu gesetzt. Zum Einen, weil ich die Haltungsbedingungen bei den Züchtern vor Ort als sehr gepflegt empfunden habe und zum Anderen auch die Tiere selbst.

    Wenn ich mir ein Tier iwo holen würde wo das nicht gegeben wäre (aber würde ich dann dort überhaupt ein Tier kaufen 🤔), oder vermutlich auch, wenn ich mein Tier nicht persönlich abholen würde, würde ich denk ich eine Quarantäne oder zumindest einen Check beim TA in Betracht ziehen.
    Vor Allem aber wahrscheinlich bei Tieren von Privat/Notfellchen.

  • Ich muss ehrlich gestehen das wir die Neuen oft direkt in die Gruppe gesetzt haben.


    Aber nur weil viele meiner Schweinchen aus einer guten Haltung stammten, bei einigen Züchtern habe ich mir die auch ansehen können. Einige wenige wurden tatsächlich erstmal separat gesetzt, das lag aber an der Herkunft und einem komischen Bauchgefühl. Es hat sich zum Glück nie bewahrheitet.

  • Ich verstehe Eure Vorsicht. Nur wie lange müsste man die Tiere isolieren und was könnte man in der Zeit herausfinden?


    Aber ich selbst würde mich in den Hintern beissen, wenn wegen meiner Ungeduld oder meines Leichtsinnes, ich meine ganze gesunde Truppe z.B. mit Chlamydien infiziert sehen würde....

    Soweit ich weiß, wird normalerweise nicht auf Chlamydien untersucht und ist der Nachweis auch nicht einfach. Wenn man ein neues Tier einem Tierarzt zeigt und danach noch, sagen wir 1 oder 2 Wochen isoliert, würde das da helfen, um einen Befall mit Chlamydien zu erkennen?


    Zudem frage ich mich, ob viele oder die meisten Probleme von Meerschweinchen überhaupt für ein gesundes Tier ansteckend sind. Da fallen mir als für andere Tiere ungefährlich häufige Probleme ein wie Zahnfehlstellungen und -erkrankungen, Zysten, Verdauungsstörungen, Blasensteine, Turmore, Arthrose usw. Und selbst Milben, Haarlinge und Pilz sollen ja tendenziell nur Tiere mit einem geschwächten Immunsystem schäden können.


    Hat einer von Euch schon mal durch eine Routine-Untersuchung beim Tierarzt plus Quarantäne, eine Krankheit entdeckt, die seinen eigenen Tieren gefährlich geworden wäre?

  • Ich kann es nicht zu 100% sagen, aber bei Lotta haben wir durch die Quarantäne die übermäßigen hefepilze im darm entdeckt. Bei der Behandlung werden diese wohl vermehrt ausgeschieden und können auch den anderen Tieren so zum Problem werden. Da war die Quarantäne gut

  • Ein gewisses Risiko geht man immer ein. Vor allem weil ja das Tier aus fremder Haltung, wenn es augenscheinlich gesund wirkt, auch nicht unbedingt gleich so viele Parasiten ausscheidet, dass man was merken würde - auch in der Kotprobe. Die wenigen Kokzidien, die ausgeschieden werden, können aber schon reichen, ein geschwächtes Tier sehr gefährlich anzustecken.


    Chlamydien würde man ohne Symptome gar nicht bemerken und auch nicht abstreichen lassen. Wirklich machen kann man also nur die Sammelkotprobe und eine eingehende Untersuchung mit genauem anschauen der Haut, der Zähne, das Genital- und Analbereichs.

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